Heizungsanlage verliert Druck über Kondensatleitung

Diskutiere Heizungsanlage verliert Druck über Kondensatleitung im DeDietrich/Remeha Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammmen, ich habe einen Remeha Avanta Plus 28c Kessel an einer 2-Etagen Einrohrheizung. Diese verliert so gut wie täglich Druck (von 2...

seb2010

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Hallo zusammmen,

ich habe einen Remeha Avanta Plus 28c Kessel an einer 2-Etagen Einrohrheizung. Diese verliert so gut wie täglich Druck (von 2 bar auf <1 bar). Ich fülle dann ständig nach. Es gibt keine sichtbaren Wasseraustritte in der Wohnug.
- Den Ausgleichbehälter habe ich geprüft (es entweicht Luft oder Stickstoff wenn ich kurz das Ventil betätige).
- Der Abfluss aus dem Kondensatsiphon geht über einen Schlauch in einen Bodenablauf. Ich habe zum testen den Schlauch in einen Eimer gelegt, um zu prüfen ob dort das Wasser verloren geht. Danach tropfte es aus einem Schlauchanschluss mit Schlauchschelle auf dem Weg von der Therme zum Abfluss (verutlich da jetzt ein negatives Gefälle am Ende des Schlauchs in den Eimer geht). Unter der Therme war eine größere Pfütze und es tropfte sekündlich (aus dem Kondensatschlauchteil). Ich habe dann die Therme nochmal geöffnet. Der Kondensatsiphon ist bis oben hin rötlich "belegt". Ob es Flüssigkeit ist oder nicht kann ich nicht genau erkennen.

Nun habe ich zwei Fragen:
1. Ursache: so wie ich es verstehe ist der Kondensatsiphon im Abgasstrang und fängt kondensierendes Wasser aus dem Abgas auf. Wenn da so viel rauskommt muss ja recht viel Wasser im Abgas sein. Kann es sein das der Wärmetauscher defekt ist oder was könnte die Ursache sein?
2. Reinigen des Siphon: welche Maßnahmen muss ergreifen, bevor ich den Siphon abnehme? Muss ich irgendetwas Drucklos machen? Wenn es im Abgasstrang hängt, ist da doch nirgendwo Druck "davor" und es steht keine Wassersäule irgendwo an, korrekt? Also einfach abziehen?

Gruß
Sebastian
 
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Moin

seb2010 schrieb:
1. Ursache: so wie ich es verstehe ist der Kondensatsiphon im Abgasstrang und fängt kondensierendes Wasser aus dem Abgas auf. Wenn da so viel rauskommt muss ja recht viel Wasser im Abgas sein. Kann es sein das der Wärmetauscher defekt ist oder was könnte die Ursache sein?
Wenn der Wärmeerzeuger brennt, kommt da eine nicht unerhebliche Menge an Kondensat pro Stunde raus. Lass das Gerät 2 Stunden aus ... denn muss es aufhören zu laufen. Wenn nicht Gegenprobe Anlage drucklos machen ... Stillstand? Wenn Ja, gewissheit verschaffen und Anlage wieder auf Druck bringen. Läuft es wieder? Wenn Ja ... Wärmetauscher defekt. ||


seb2010 schrieb:
2. Reinigen des Siphon: welche Maßnahmen muss ergreifen, bevor ich den Siphon abnehme? Muss ich irgendetwas Drucklos machen? Wenn es im Abgasstrang hängt, ist da doch nirgendwo Druck "davor" und es steht keine Wassersäule irgendwo an, korrekt? Also einfach abziehen?
Solange das Gerät nicht läuft, ja.

LG ThW
 

seb2010

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Hallo,

danke für die Antwort. Bevor ich auf Lecksuche gehen wollte ist mir gerade noch etwas aufgefallen, als ich den Kondensatschlauch und die Ausflussmenge beobachtet habe:
der Druck steigt kontinuierlich an, bis er 3bar erreicht. Ab da löst das Sicherheitsventil aus. Es wird also vermutlich immer Wasser bei >3bar abgelassen, was dann im nächsten Heizzyklus fehlt. Nach Abkühlen bin ich dann bei 0,5bar.
Ich war wohl also vorschnell mit meinem (zugegebener Maßen noch laienhaften) Urteil bzgl. des MAG. Dieser hat zwar wohl noch Gas drin, aber der Druck ist ggf. falsch. Ich würde diesen nun also gerne prüfen und auf meine Wasserdruckmenge anpassen (MAG-Druck ~ Wasserdruck kalt - 0,2bar?).
Ich lese nun überall, dass man den MAG drucklos machen soll, bevor man den Druck prüft und ggf. Luft nachfüllt/ablässt. Ich habe aber dort keine Ventile dazu. Die Frage ist nun also: wie und wann prüfe ich den Druck des MAG der Avanta korrekt? Muss ich alles Wasser ablassen? Geht das einfach so weil das ein pfiffiges System ist? Ist da ein Hahn an versteckter Stelle? In den Anleitungen und Explosionsgrafiken kann ich nichts erkennen, außer einer Leitung direkt in die Pumpe?!

Gruß
Sebastian
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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seb2010 schrieb:
der Druck steigt kontinuierlich an, bis er 3bar erreicht. Ab da löst das Sicherheitsventil aus. Es wird also vermutlich immer Wasser bei >3bar abgelassen, was dann im nächsten Heizzyklus fehlt.
Typischer Fehler der auf den Fehlerort MAG hinweist.
ThW schrieb:
Das MAG stellt ein Sicherheitsorgan dar und ist ZWINGEND und AUSSCHLIESSLICH durch einen Fachmann zu prüfenn unn ggf. instand zu setzen.
Ja! Und es ist besser als wenn du ein Leck im Heizsystem hättest.
 

seb2010

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Hallo,
ich verstehe grundsätzlich euren Einwand. Ich will auch nicht die Berufsethik in Frage stellen oder an jedem Schräubchen im System mal selber drehen. Meine Einstellung ist nur, dass ich als Hausbesitzer über kurz oder lang selbst in der Lage sein sollte die Heizung zu kennen, Probleme zu analysieren und ggf. kleinere Lösungseingriffe vorzunehmen. Von kritischen Systemen, vor allem rund um Gas würde ich auch immer die Finger lassen.
Seid mir nicht böse, aber dazu gehört doch nicht der Ausgleichsbehälter?! Es gleicht den Wasserdruck im System aus und ist denkbar einfach aufgebaut. Prüfung und Einstellungen lassen sich mit einer besseren Luftpumpe vornehmen. Das einzige was zu wissen ist, ist auf welchen Druck und nach welchen Vorabmaßnahmen man hier prüft und einstellt. Ich kann mir auch Ellie Fleischmann vorstellen, die mit nem dicken Maulschlüssel auf den MAG eindrischt und dabei die Gasleitung zerschlägt und danach in die spannungsführen Teile haut und mitsamt der Anlage in die Luft fliegt. Das ich gewissenhaft vorgehe setzen wir mal voraus. Hier geht es doch wirklich nur um einen etwas spezielleren Fahradschlauch?! Überdrucksituationen sind durch das Sicherheitsventil ausgeschlossen...

Gut, ich denke damit habe ich mich hier um eure Antworten gebracht :D
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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seb2010 schrieb:
Das einzige was zu wissen ist, ist auf welchen Druck und nach welchen Vorabmaßnahmen man hier prüft und einstellt.
Der Vordruck wird auf der Basis des Aufbau der Heizungsanlage berechnet. Hier ist die Höhe vom niedrigsten Punkt der Anlage zum höchsten Punkt der Heizungsanlage sowie der Ort der Heizung Basis für eine Berechnung.

Der Druck im MAG wird im drucklosen Zustand der Heizung mit MAG, ermittelt und auch eingestellt. Dabei wird dann auch der Zustand vom MAG geprüft.

Wenn alles in Ordnung ist wird bei einer Standardanlage, aber wer hat die, der Vordruck um die 0,7 bar eingestellt. Danach wird die Anlage wieder mit Heizungswasser befüllt, entlüftet und dann auf den entsprechenden Vordruck eingestellt und in Betrieb genommen. Dabei werden dann bestimmte Vorlauftemperaturen mit der Funktion vom MAG überprüft und abgeglichen. Da das Sicherheitsventil bei dir ausgelöst hatte ist es mit zu prüfen und gegebenenfalls zu ersetzen.

Wenn dann nach einer allgemeinen Sichtprüfung und Funktionsprüfung der Heizungsanlage, alles in Ordnung ist, kann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden.
 

seb2010

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Danke Wolfhaus,

es ist doch auch so, dass der von dir beschriebene weg zur Berechnung des Vordrucks den minimale Vordruck darstellt, korrekt? Ich verstehe es so, dass durch ihn gewährleistet ist, dass die Schwerkraft hier nicht für ein Druckungleichgewicht zwischen System und Luftschicht führt. Quasi das Wasser durch die Wassersäuöe allein nicht schon die Luft komprimiert. Es steht aber dann einer weiteren Druckerhöhung im MAG (ich lese immer 1,5 bar) nichts im Wege, solange der Systemdruck nach befüllen dann ~0,2 bar über diesem Vordruck liegt. Damit ist dann auch mit vollem System das Druckverhältnis ausgeglichen. Der Minimaldruck hat nun aber keine Relevanz mehr. Korrekt?

Ich habe mittlerweile das System drucklos gehabt und den MAG versucht zu einzustellen. Dabei entweicht die Luft die ich den MAG pumpe direkt über das Entlüftungsventil. Die Membran scheint also doch defekt zu sein. Beim kurzen Test am Ventil scheint das Restluftpolster aus dem MAG noch entwichen zu sein. Kommt jetzt ein neues externes MAG mit mehr Volumen daneben.

Gruß
Sebastian
 
Wolfhaus

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seb2010 schrieb:
es ist doch auch so, dass der von dir beschriebene weg zur Berechnung des Vordrucks den minimale Vordruck darstellt, korrekt?
Nein.

Der Vordruck ist den Anlagebedingungen anzupassen! Höhe Heizsystem und Standort der Heizung, daraus ergibt sich ein korrekter Wert. Passend zu diesem Wert wird dann der Druck der Heizungsanlage angepaßt (wird am Manometer angezeigt). Die Größe des MAG wird durch die Wassermenge in der Heizungsanlage bestimmt. Ist der Vordruck im MAG zu groß oder zu klein, paßt die mögliche Wasserausdehnungsmenge im MAG nicht und das Sicherheitsventil spricht an, obwohl alles bei der Anlage in Ordnung ist.

Ist das Heizungssystem nicht kritisch, z.B. Heizung im Keller 1/2 Etagen (Anlagenhöhe ca. 7m) ist das unkritisch, aber wenn die Heizung auf dem Dachboden steht, ist das völlig anders. Deshalb, der Vordruck ist zu berechnen und den Anlagebedingungen anzupassen.

Gewisse kleine Abweichungen sind vom Sollwert möglich und dienen dem sicheren Betrieb der Anlage und sind nicht für eine falsche Voreinstellung gedacht.
 
Wolfhaus

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seb2010 schrieb:
Kommt jetzt ein neues externes MAG mit mehr Volumen daneben.
Das alte MAG ist dann aus der Anlage heizungstechnisch zu entfernen. Das neue ist dann vom Vordruck her einzustellen, im Auslieferungszustand ist der Vordruck meistens zu hoch.

Damit du nicht völlig ohne Vorstellungen bist, Anlagenhöhe bis 10m, Heizung unten. MAG 0,7 bis 1,0 bar, Anlagendruck 1,5 bis 2,0 Bar. (kommt jetzt auf die Wassermenge der Heizung und die Größe des MAG an.
 
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