Heizung richtig einstellen Vaillant VC 196/2 bzw wie Heize ich richtig?!

[Janer]

Hallo zusammen,

ich stelle mich mal kurz vor, mein Name ist ist Jan und bin 32Jahre alt, und hoffe von euch viele hilfreiche Tipps zu bekommen.


Wir haben uns gerade ein Haus gekauft, Baujahr 2006!
Das Haus ist ein Bungalow mit einer Wohnfläche von 140m2, es ist ein
Massivhaus mit einer Ytongwand 30cm + 4cm Luftschicht +
Verblendmauerwerk, der Dachboden ist nicht ausgebaut, also es ist nur
die Decke gedämmt.

Wir haben 4 Zimmer mit jeweils einem
Heizkörper, dazu muss man sagen, dass die Stube offen ist zum Flur und
Essbereich und einen 3,5Meter langen Heizkörper hat.

Der gesamte
Flur/Essbereich, Badezimmer, und die Küche sind mit einer
Fußbodenheizung ausgestattet, welche jeweils über ein RTL Ventil
gesteuert wird.

Als Heizung haben wir eine Vaillant 196/2
Brennwertherme mit einem 120L Warmwasserspeicher.
Angeschlossen ist ein
Außentemperatursensor, gesteuert wird die Heizung über VRC 410, welche
direkt an der Therme im HWR sitzt.

Nun weiß ich nicht so Recht, wie ich die Heizung steuern soll?!
Soll ich Nachts und Tags über wenn wir nicht zu Hause sind die Heizung runter fahren?

Zur Zeit sieht die Steuerung so aus,
04:00Uhr-07:00Uhr Heizen
04:30Uhr-06:30Uhr Warmwasser
13.30Uhr-22:00Uhr Heizen
14:00Uhr-20:00Uhr Warmwasser

Zusätzlich haben wir an den Heizkörper elektronische Thermostate die programmiert sind.

Die Warmwassertemperatur habe ich zwischen 45-50° eingestellt, doch wie hoch Stelle ich die Vorlauftemperatur der Heizung ein, zur Zeit habe ich sie auf 45° eingestellt

Mal
ließt man, dass man sie bei einer Fußbodenheizung nicht über 50°
stellen soll, in der Vaillant Bedienungsanleitung steht, dass bei
Aussengesteuerte Anlage die Vorlauftemperatur auf volle Leistung stehen
soll, also komplett nach rechts.???

Die Heizkurve habe ich von 1,2 auf 1,3 angehoben!

Jetzt noch eine Frage zur Heizungsteillast, ich habe oft gelesen, dass man diese so weit wie möglich runter stellen sollte.
Ich habe mal in der Einstellung geguckt, dort steht D 00, und die KW Zahl entsprechend auf 18.

Die
Zahl der Heizungsteillast steht doch auf der niedrigsten Stufe, aber
warum ergeben sich dadurch 18KW? Welche fast der vollen Leistung der
Heizung entspricht?

Des weiteren habe ich die Pumpe der Heizung von Stufe 3 auf Stufe 2 runter gestellt, die letzten Räume werden trotzdem warm, ich denke dann ist es auch Ok so?


Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir irgendwie licht ins Dunkle bringen könntet!

P.S Warum auch immer, für die Warmwasseraufbereitung kommt es öfter zu Kurzstarts, und das ganze mehrmals hintereinander, ist das normal?


Gruß Jan

 

[NinjaZX6R]

Was hast du jetzt fußbodenheizung und radiatoren?
Heizungsteillast d.0 wird bei einem neuen haus errechnet und eingestellt. 18kW ist wahrscheinlich deshalb eingestellt weil das werkseinstellung ist. man kann bei deinem gerät die teillast runter stellen, aber da wäre ein energieausweis nicht schelcht um zu wissen auf was man diese einstellt.
hast du einen energieausweis?

lg

 

[Weisswurst]

Hallo,

ich persönlich (!) würde und habe es so gemacht (gleiche Therme+Regelung):

- Heizungsteillast auf Minimum (=9kW). Wenn überhaupt, dann wird es schlimmstenfalls nicht mehr warm genug, dann stellt man die Teillast eben wieder höher. 9kW sollten bei dem Baujahr aber locker reichen.
- Anschließend Thermostatventile in allen Räumen voll auf, und Heizkurve nach und nach absenken, bis es im ersten Raum nicht mehr warm genug wird. Dann die Heizkurve wieder minimal erhöhen, um etwas Reserve für ggf. nötiges Wiederaufheizen zu haben. Eine Heizkurve von 1,3 finde ich bei dem Baujahr aus dem Bauch heraus bissl hoch. In meinem Haus (BJ2002, NUR Heizkörper, fast identische Heizzeiten) läuft das mit einer HK von 0,9.

Der Rest (Parallelverschiebung, Fusspunkt, Pumpennachlauf, Brennersperrzeit, etc.) ist "Feintuning", welches u.a. bei den jeweils nötigen Temperaturen erfolgen muss. Da sich vieles gegenseitig beeinflusst, dauert es schon 1-2 Heizperioden, bis die wirklich perfekte Einstellung gefunden ist (falls man die überhaupt jemals findet ;-) )
Wichtig ist auch, nicht stündlich wild die Werte zu verändern, sondern der Anlage Zeit zu geben sich mit den neuen Werten einzupendeln. Und immer nur kleine Änderungen an einem Wert vornehmen, und beobachten was passiert.

Ich würde auch noch die Zeiten für WW-Bereitung optimieren. So wie die Zeiten momentan gelegt sind, kommt es sicher oft vor, daß morgens jemand duscht, und der Speicher dann direkt wieder nachgeheizt wird, obwohl tagsüber ggf. niemand zuhaus ist. Das sind dann unnötige Bereitstellungsverluste, wenn der Speicher abends sowieso nochmal nachgeladen wird.

Zu dem Punkt Vorlauftemperatur "lt. Anleitung voll nach rechts.....": Dies bezieht sich auf den großen Drehregler links am Gerät. Dieser muss bei verbauter Regelung (hier: VRC410) auf Max. gestellt werden, da die VRC410 dann die Soll-Vorlauftemperatur vorgibt, und nur so vernünftig regeln kann.

Die Umwälzpumpe würde ich auf Stufe 3 lassen, damit die Therme die Wärme wegbekommt. Stufe 2 führt bei mir zu sehr kurzen Brennerlaufzeiten ("takten").
Das takten bei WW-Bereitung könnte auch damit zusammenhängen. Hier gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Leistung bei WW-Bereitung zu begrenzen, sowie die hierfür max. zulässige VL-Temperatur einzustellen.

Nochmal: Das sind nur persönliche Erfahrungen eines interessierten Heizungs-Laien, ausserdem ist sowas sehr von dem jeweiligen Gebäude/Nutzerverhalten abhängig.

Grüße

 

[Janer]

Sorry für die verspätete Antwort, aber erst mal vielen Dank für eure Hilfe!

@NinjaZX63, was für Radiatoren gibt es denn? Ich kenne mich da wirklich nicht so gut aus.
Ich kann dir nur sagen, dass die Rohre aus der Wand kommen und die Anschlüsse der Radiatoren mittig sitzen.

Was da jetzt genau für Schleifen im Boden liegen kann ich auch nicht sagen.... Ich weiß nur, im Flur, in der Küche, und im Bad sind jeweils eine Oventrop Unibox verbaut.

Ich weiß ja schon, dass die Thermostate der Fußbodenheizung den Rücklauf kontrollieren, aber was passiert wenn zu heißes Wasser in die Fußbodenheizung gelangt?

Wir haben einen verbrausbasierten Energieausweis, welcher nach den Jährlichen Verbrauch erstellt wurde, bzw. deren Durchschnitt.
Im Ausweis steht, dieses Gebäude verbraucht 92kwh/(m2.a).

@Weisswurst.
So langsam verstehe ich die Einstellmöglichkeiten..... Aber ich dachte, dass ich die Teillast dort hoch stelle, wo man mit d0 anfängt, quasi dass ich bei d1 eine höhere Teilast hätte. :cursing:
Aber d0-d99 hat ja jeweils eine andere Funktion.

Ich hatte nun schon ein bisschen Probiert, ich hatte die Teillast auf 12KW gestellt und habe die Heizkurve auf 1.00 gesenkt, heute stellte ich aber fest, dass eines der letzten Zimmer so nicht richtig warm wird, das Thermostat war dort voll geöffnet aber die geforderte Temperatur wurde nicht erreicht, das bei einer Außentemperatur von 3°

Soll ich jetzt lieber die KW Zahl höher stellen oder die Heizkurve?

Des weiteren habe ich dann noch die Zeiten für die Warmwasseraufbereitung optimiert, da wir immer Abends Duschen gehen, nun wird der Wasservorrat von 04:00UUhr bis zum Aufstehen (05:00Uhr) aufbereitet.

Die Pumpe für das Heizwasser habe ich nicht wieder höher gestellt, die Taktung beim Heizen eigentlich in Ordnung, es sind keine zu kurzen Abstände.

Die Taktung nervt halt für die Warmwasseraufbereitung, aber wo kann ich für die Warmwasseraufbereitung etwas einstellen?

Gruß Jan

 

[Janer]

Habe ich was falsches gemacht, oder warum bekomme ich keine Antworten mehr?! ;(

Ich habe diese Woche noch ein bisschen umher experimentiert, es ist wirklich schwer die Anlage auf unser Haus einzustellen, denn sie wird wie so viele Anlagen einfach überdimensioniert sein.

Seit gestern habe ich die Anlage auf Rücklaufgeführte Steuerung umgestellt, wodurch die Anlage ca 20Minuten am Stück fährt und erst nach 20 Minuten gibt es einen Neustart!
Die Teillast ist auf 9KW runter gestellt, die Heizkurve steht der Zeit auf 0,70.

Mir ist aufgefallen, dass die Spreizung VLT/RLT bei der Rücklaufgeführten Steuerung konstant zwischen zwischen 12 und 13° gehalten wird, was ja für eine Brennwerttherme gut sein soll, wenn die Spreizung so hoch wie möglich ist.

Ich habe natürlich auch im Internet über den Hydraulischen Abgleich gelesen, wo ich mich auch noch dran Versuchen werde, denn wir haben vor einstellbare Ventile, ausser bei der RTL Fußbodenheizung.

Für die Warmwasseraufbereitung habe ich die Teillast auch von 18 auf 9KW zurück gestellt, aber trotzdem Tacktet die Anlage dabei zu Oft, weiß auch nicht, was ich da noch einstellen soll.

P.S. Die Anlage fährt die ganze Nacht durch, ab 10:00-12:30Uhr schläft die Anlage kurz!
In den letzten 24Stunden haben wir bei -2° ca.6m3 Gas verbraucht.

Gruß Jan

 

[Weisswurst]

Nö, nix falsch gemacht, aber welche konkreten Fragen hast Du denn noch?

Jede Immobilie ist individuell, und das finden der wirklich optimalen Einstellungen dauert eben. Die gröbsten Sachen kann man in ein paar Tagen/Wochen hinbekommen, aber das Feintuning dauert ggf. auch mal 1-2 Heizperioden. Wie bereits geschrieben solltest Du am Besten nicht alle paar Stunden irgendwelche grundlegenden Einstellungen verändern, sondern dem System Zeit geben sich einzupendeln.

Wenn Du mit den 9kW Teillast das Haus warm bekommst, dann passt das so. Wobei Du sehen musst wie das bei tieferen Temperaturen aussieht, aber erhöhen kann man den Wert immer noch.

Zum RL-Geregelten Betrieb kann ich nix sagen, da noch nicht probiert, und auch kein Bedarf.

Die Spreizung ist für den Brennwerteffekt meines Wissens nach nicht direkt ausschlaggebend, sondern eine möglichst niedrige RL-Temperatur.

Wenn die Therme bei WW-Bereitung selbst bei 9kW Max-Leistung noch taktet, dann hat z.B. dein Speicher entweder einen sehr schlechten Wärmetauscher, oder dieser (WT) ist verkalkt, so daß er die Wärme nicht vernünftig übertragen kann, und die Therme die Wärme somit nicht "wegbekommt".

Grüße

 

[Janer]

Ja, ich stehe jeden Abend schön im HWR und beobachte was die Therme macht, das ganze soll jetzt noch ein bis zwei Jahre so gehen!

Was sollten man denn lieber machen, wenn die Bude nicht mehr richtig warm wird?!
Als erstes sollte man doch die Heizkurve erhöhen bevor man an der Teillast dreht?

Gruß Jan

 

[Weisswurst]

Richtig. Wenn das auch nichts hilft, dann ist die Leistung tatsächlich zu niedrig eingestellt. Wobei ich mir das bei dem Baujahr/geheizter Fläche, und dementsprechendem Dämmstandard nicht vorstellen kann.

Natürlich entsprechend eingestellte Thermostatköpfe vorausgesetzt, damit diese nichts "wegdrosseln".

Bzgl. dem Takten während WW-Bereitung könntest Du auch noch prüfen, ob evtl. eine (zu) niedrige max. VL-Temperatur für WW-Bereitung eingestellt ist. Das könnte auch zu takten führen.

Grüße

 

[Janer]

Alles Klar, die Max Vorlauftemperatur beim Warmwasser habe ich auf max (90°) gesetzt....
Meine Freundin war eben Duschen, danach wurde der Speicher wieder aufgewärmt und der Brenner lief fein durch!

Mir ist aufgefallen, dass der Brenner bei der Warmwasseraufbereitung viel höher läuft als beim Heizen!
Daher mal eine Frage noch zum Verständnis.... Ich habe zum Heizen und für Warmwasser 9KW Teillast eingestellt, was heißt das genau, moduliert die Heizung nun von zwischen 1und 9KW oder läuft sie ständig auf 9KW?

Gruß Jan

 

[Weisswurst]

Wie hast Du das festgestellt, daß die Therme bei der WW-Bereitung "viel höher" (und was genau meinst Du damit?) läuft als beim Heizen?

Die Therme hat eine Mindestleistung von 9kW, d.h. sie läuft nun permanent mit 9kW, moduliert also gar nicht mehr. Kann sein, daß sie mit höherer Leistung anläuft um eine saubere Verbrennung einzustellen, regelt dann aber sobald möglich auf die Mindestleistung von 9kW herunter.

Wie schon geschrieben, bin nur interessierter Laie, und hab mir das alles selbst angelesen. Von daher.............ohne Gewähr.....

Grüße