Das würde dann aber die hier als Maßstab angesetzte Vorlauftemperatur von 40 Grad deutlich übersteigen.
Ja, aber das ist nun mal so, wenn man warmes Wasser haben will ;-)
Aber ernsthaft, die WP (insbesondere HT-WP) kann für Warmwasser auch höhere Vorlauftemperaturen und läuft mit denen dann natürlich weniger effizient. Aber das trifft genauso auf meine Brennwert-Gastherme zu. Zum Optimieren der Anlage gehört deswegen auch der Teil Warmwasser. Und das mit dem Heizstab würde ich auch nicht überbewerten wollen. Wenn der mal für Warmwasser eine halbe Stunde zusätzlich laufen muss, fällt das über den ganzen Tag betrachtet nur wenig ins Gewicht.
Und über Legionellenschutz haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Sollten wir auch nicht. Bezogen auf den Speicher spielt ein regelmäßiger Austausch des Wassers eine wesentlich größere Rolle als die Temperatur. Und Legionellen-Programme bringen in der Regel nichts, bzw. sind sogar kontraproduktiv.
Wie kommt es, dass diese Empfehlung so weit von den 40 Grad hier im Forum entfernt ist? Will der Kommissar einfach Allen WPs schmackhaft machen, rechnet er anders oder verstehe ich etwas falsch?
Solche pauschalen Aussagen, die im Übrigen auch hier im Forum nicht jeder vertritt, sind eigentlich grundsätzlich falsch. Man muss auch immer die weiteren Rahmenbedingungen und hier insbesondere die Temperaturdifferenz zwischen Senke und Quelle berücksichtigen. Ganz banales Beispiel: eine WP liefe bei mir mit 50°C Vorlauf deutlich effizienter als bei einem Anlagenbetreiber im Allgäu mit 40-45°C. Der kämpft nämlich mit deutlich niedrigeren Außentemperaturen.
Man muss einfach sehen, welche Werte die WP unter den gegebenen Umständen erreichen kann (JAZ = Effizienz), und dann abwägen, ob das wirtschaftlich (genug) ist. Und man sollte dabei auch noch die Nebenkosten im Vergleich zu anderen Energieträgern betrachten. Gasanschluss, gasspezifische Wartungen, Schornsteinfeger z.B. gibt es nicht umsonst.
Und was sagen diese Quellen über die Lebensdauer moderner Gasbrennwerttherme?
15 bis 20 Jahre, also eher länger als bei einer LWWP. Aber auch hier spielen Dimensionierung, Installation und Betrieb ein große Rolle. Die typische Auslegungslebensdauer wichtiger Komponenten der Therme liegt nach Meinung der Hersteller übrigens bei nur 10 Jahren; siehe Afecor.org.
(dann käme ich auf unter 120 kWh/m² im Jahr)
Und mit einem effizienteren Wärmeerzeuger auf noch weniger.
Aber dieses Festmachen am Energiebedarf halte ich eh für falsch. Das ist eher etwas für die Dimensionierung des Wärmeerzeugers, hat aber weniger Einfluss auf dessen Effizienz und damit die Wirtschaftlichkeit.
Wozu dieses kWh/(m²a)-Jonglieren führt, sehe ich doch bei meinem Nachbar. Nach den o.a. Werten wäre sein Haus besser WP-geeignet als mein vermeintlich nicht geeignetes Haus. Er könnte eine WP angeblich wirtschaftlich betreiben, ich dagegen nicht. Aber das ist Unsinn, weil er mit deutlich höheren Vorlauftemperaturen heizen muss als ich. Er hat eine reine HK-Anlage, ich eine Anlage mit FBH und HK, die mit FBH-Vorlauftemperaturen laufen.
Auch hier gilt also: alles betrachten und nicht nur stumpf einen Wert.