Heizlast und Heizkörper berechnen

Diskutiere Heizlast und Heizkörper berechnen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo sehr geehrte Experten, in meinem neulich erworbenen Haus möchte ich die Heizkörper wechseln und dabei richtig dimensionieren. Dafür habe...

trantor

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Hallo sehr geehrte Experten,

in meinem neulich erworbenen Haus möchte ich die Heizkörper wechseln und dabei richtig dimensionieren.

Dafür habe ich versucht die Heizungslast des Gebäudes zu berechnen und somit die Heizkörper Größen an die einzelnen Zimmer anzupassen.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich die Angaben und Werte aus Baubeschreibung und anderen Quellen, etc. richtig verstanden, interpretiert und zu Berechnung verwendet hatte.

Passt es hier, in diesem Forum, dass ich meine Berechnungen und Grundlagen freilege und ihr mir sagt ob es plausibel wäre oder ich alles falsch gemach habe ?
 
Dr Schorni

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trantor

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gern

Also, bei der Suche nach geeigneten und präzisen Methoden Heizlast und Heizkörpergrößen zu berechnen bin ich auf Resideo App und ubakus.de Web-Seite gestoßen.

Mit ubakus.de habe ich die Werte für Boden, Decke, Wände berechnet.
Dabei konnte ich nicht alle Materialien eindeutig identifizieren und zuordnen.
Das Gebäude selbst wurde 1973 gebaut, nachträglich wurde nicht mehr gedämmt.

Z.B. bei der Außenwand mit HBL25/II bin ich nicht sicher ob ich den Wert richtig getroffen habe.
Auch bei „Zeller“ Decke konnte ich nur raten, was das ist, hier sind mindestens die Lambda Werte vorhanden.

Danach habe ich mit Resideo App und auch mit Ubakus Wärmebedarf Heizlast fürs Gebäude mit -12 Grad für Giessen / Wetzlar berechnet, Innen +20 Grad.

Bei Resideo App komme ich auf 12770 Watt und bei Ubakus etwa 13380 Watt Heizlast.

Alle Zimmer Größen, Flächen, etc. und Heizlasten einzelnen Zimmern habe ich im angehängten Excel Blatt zusammengefasst (ZIP).
Die Ubakus PDF’s sind auch angehängt.

Wenn meine Heizlast Berechnungen plausibel sind, dann würde mich folgendes interessieren:

Ich habe so verstanden, dass neue Heizkörper mindestens Fensterbreit seien sollten.
Berechnet habe ich mit Buderus 22er mit 500 Höhe.

Am Beispiel von Kinderzimmer Süd:
Heizlast wäre momentan 1821 Watt.
Die Fenster sind relativ breit ~2,5 Meter, passender Heizkörper wäre 2,6 Meter lang.

Wenn ich mit unterschiedlichen VL Temperaturen und Längen rechne komme ich auf folgende Werte:

a) 2,6m „22 70/55/20 500“ Heizkörper und VL auf 3055 Watt
b) 2,6m „22 55/45/20 500“ Heizkörper und VL auf 1939 Watt – das ist schon ohne Reserve, oder ?

Und wenn ich dieses Zimmer mit noch niedrigeren VL Temperaturen später betreiben möchte muss ich entweder
auf 3 Meter Heizkörperlänge bei 22er
c) 3 m „22 55/45/20 500“ Heizkörper und VL auf 2238 Watt

oder auf 33er Modell gegen.
d) 2,6 m „33 55/45/20 500“ Heizkörper und VL auf 2787 Watt

Rechne ich es richtig ?

Vielen Dank im Voraus.
 

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trantor

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Danke für den Hinweis zu ENVISYS: Radiator.

Diese App löst mein eigentliches Problem nicht,
sind die Heizlast-Werte die ich bekomme, plausibel, genau berechnet oder liegen völlig daneben ?
 

KarlZei

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sind die Heizlast-Werte die ich bekomme, plausibel, genau berechnet oder liegen völlig daneben ?
Die Berechnung wird wohl hinreichend genau sein. Aber es steht und fällt mit dem Input, also Angaben zu Bauteilen, Luftwechsel, usw.. Nimmt man die üblichen baujahrabhängigen Richtwerte, dann ist die berechnete Heizlast wohl zu gering. Aber das scheint ein gängiges Problem zu sein.

Ich habe mein Haus mit den TGA-Tools (mh-Software) im Rechner nachgebaut und durchgerechnet. Die berechnete Heizlast lag deutlich unter den Richtwerten. Aber sie passte recht gut zum Verbrauch (Schweizer Formel) und einstellungsabhängig zu den Ergebnissen einiger Online-Rechner. Letztes Jahr im Februar hatten wir hier dann für einige Tage tatsächlich auch mal Temperaturen bis unter NAT. Das passt dann auch; die Therme lief mit Leistungen gemäß meiner Berechnung.

Ob Deine Ergebnisse plausibel sind, kannst Du also ggf. durch Vergleich mit anderen Methoden zur Heizlastermittlung abschätzen. Und wenn es praktikabel ist, könntest Du auch einen Wärmemengenzähler einbauen und messtechnisch erfassen, was das Haus wirklich braucht.

Was ist denn Dein Ziel? Willst Du z.B. günstige Voraussetzungen für eine Wärmepumpe schaffen?
 
Dr Schorni

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Ich finde in dem Excel-Teil zB keine "Fußboden gegen Keller" oder "oberste Geschoßdecke gegen Dachraum"-Flächen. Auch ein Luftwechsel scheint nicht berücksichtigt zu sein. Innenwände bleiben unberücksichtigt solange das Temperaturgefälle max 1 K ist.
 

trantor

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Die Berechnung wird wohl hinreichend genau sein.

Was ist denn Dein Ziel? Willst Du z.B. günstige Voraussetzungen für eine Wärmepumpe schaffen?
Vielen Dank KarlZei für deine ausführliche Antwort!

Ja, mein Ziel ist zu verstehen wo ich mit diesem Haus stehe und wie ich weiter strategisch vorgehen soll um die Kosten mittel- bis langfristig zu reduzieren.

Die Öl-Verbrauchswerte von Vorbesitzern kann ich nur sehr vorsichtig als Richtwert nehmen, weniger Zimmer waren ständig bewohnt, weniger Köpfe im Haus, usw..
Wenn ich nach Ölverbrauch von letzten Jahren auf unterschiedlichen Webseiten berechne, dann komme ich auf etwa 7-8 KW Heizlast, was für mich wenig zu errechneten Werten passt.

Wenn diese Heizlast Berechnungen einigermaßen plausibel sind, dann kann ich besser einschätzen z.B. welche Dämmmaßnahmen was bringen und als erstes gemacht werden müssen, welche Wärmequellen in Frage kommen, usw.

Als erstes, werde ich alte Heizkörper im Haus wechseln, wenn ich dabei mit angemessenen Heizkörpergrößen die Voraussetzungen für effizientere Wärmequellen schaffe, z.B. WP, wäre gut.
 

trantor

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Ich finde in dem Excel-Teil zB keine "Fußboden gegen Keller" oder "oberste Geschoßdecke gegen Dachraum"-Flächen. Auch ein Luftwechsel scheint nicht berücksichtigt zu sein. Innenwände bleiben unberücksichtigt solange das Temperaturgefälle max 1 K ist.
Im Excel-Blatt sind Heizlast Berechnungen selbst nicht dabei, nur alle Flächen für mich als Grundlage und Ergebnisse.

Im Resideo ist Luftwechsel mit 0,5/h bei Ubakus mit 0,7/h eingegeben,
alle Räume sind mit passenden Boden und Decken Eingenschaften eingegeben, das Haus ist Teilunterkellert.

Soweit ich verstanden hatte, man gibt nur Außenwände ein, Innenwände bleiben unberücksichtigt.
 

trantor

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Ich finde in dem Excel-Teil zB keine "Fußboden gegen Keller" oder "oberste Geschoßdecke gegen Dachraum"-Flächen. Auch ein Luftwechsel scheint nicht berücksichtigt zu sein. Innenwände bleiben unberücksichtigt solange das Temperaturgefälle max 1 K ist.
Ubakus berücksichtigt sogar die Richtung des Fensters um Solargewinne zu berücksichtigen... 🤷‍♂️
So sieht es z.B. aus:
 

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Dr Schorni

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Als erstes, werde ich alte Heizkörper im Haus wechseln, wenn ich dabei mit angemessenen Heizkörpergrößen die Voraussetzungen für effizientere Wärmequellen schaffe, z.B. WP, wäre gut.
Richtig. Die legt man dann auf max 40-45/35-38 VL/RL aus, dass damit die jeweilige Raum-Heizlast gedeckt wird. Also brauchen wir die RHL schon genau. Mit dem Luftwechsel kann man auch noch bißchen spielen und schnitzen indem man den individueller macht. Kommt natürlich auf die wahre Dichtheit der Fenster, Außentüren, Dachbodenzugang, Kellertreppe etc an. Einfach diesbezüglich nochmal jeden Raum betrachten "Wie würde da bei NAT gelüftet?". IdR nämlich wirklich nur das allernötigste und kurz. Bei großen Räumen (WZ/EZ) kann man den etwas verringern, in den Fluren ohnehin, Küche Bad WC würd ich auf 0,5 belassen, alle Räume in denen geschlafen wird "sollten" auf 15m³/Person/h ausgelegt sein.

Als Heizkörper muss man dann aber auch die RICHTIGEN nehmen:
 

trantor

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Danke.
  • Wie berechne ich die Leistung bei 40-45/35-38 VL/RL ? Bei Kermi wie auch bei Buderus finde ich nur die Werte für 70/55 oder 55/45.

  • Macht es Sinn über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung o.ä. nachzudenken?
    Sind die wirklich so gut und bringen so viel wie es beworben wird? Mein Dachboden wird nicht ausgebaut, höchstens gedämmt, Decken werden angefasst, erneuert.
 
Dr Schorni

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Wie berechne ich die Leistung bei 40-45/35-38 VL/RL ? Bei Kermi wie auch bei Buderus finde ich nur die Werte für 70/55 oder 55/45.
Eben DAFÜR nimmste die App!
Macht es Sinn über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung o.ä. nachzudenken?
Verringert die Lüftungswärmeverluste um bis zu 90% und bringt somit alles näher zur WP. Der Einbau in einem bewohnten Objekt ist aber eine "Hausforderung".
 
Thema:

Heizlast und Heizkörper berechnen

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