Heizen mit zirkullierendem Warmwasser!

Diskutiere Heizen mit zirkullierendem Warmwasser! im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo liebe Mitheizer, ich bin neu hier im Forum und möchte eine (wie ich glaube) exotische Heizungsreglung für meinen Werkkeller bauen. Bevor...

harz_joerg

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Hallo liebe Mitheizer,

ich bin neu hier im Forum und möchte eine (wie ich glaube) exotische Heizungsreglung für meinen Werkkeller bauen. Bevor ich dies aber tu, wollte ich ein paar Meinungen einholen.

Zunächst möchte ich aber mich und meine derzeitige Heizsituation vorstellen.
Mein Name ist Jörg und ich wohne im Harz (Buntenbock). Daher mein Username ;)

Ich bewohne ein älteres, aber schmuckes alleinstehendes Holzhaus, welches ich vor 14 Jahren renoviert und mit einer Zentralheizung und einem Kaminofen versehen habe. In dem verheize ich das auf meinem Grundstück zu Hauf stehende Fichtenholz.
Obwohl von Beruf Chemiker, habe ich mich getraut die Heizungsinstallation (bis auf Gastherme, Gasinstallation und Schornstein) selbst durchzuführen. D.h. ich habe alle Heizungsrohre selbst verlegt und verlötet (sieht halt besser aus) und es war von Anfang an dicht und ist es noch!
Ich heize mit einem einzelnen Heizkreislauf und einer Buderus GB132 T. Mit der bin ich super zufrieden, da ich sie nur mit einer geringen Vorlauftemperatur fahre und sie auch nur läuft, wenn Wärmebedarf besteht.

Letzteres möchte ich kurz erläutern: mein Häuschen ist sehr offen gestaltet und Küche, Ess-, Wohn- bis zu den Schlafzimmern, ja selbst Bad und insbesondere Treppenhaus sind mehr-oder-weiniger alles eine Einheit und kann im Winter komplett mit dem Kaminofen beheizt werden. Erst ab -15 °C muss bei dann voll laufendem Ofen die Zentralheizung mithelfen.
Die Heizung ist bei mir daher so geregelt, dass die Temperatur im Esszimmer/Küche an der Bedieneinheit eingestellt wird und die Heizung nur dann anspringt, wenn die Wunschtemperatur unterschritten ist. Der Heizkörper (er hat kein Thermostatventil) im Esszimmer heizt dann den Raum auf und in allen anderen Räumen gibt heizen dann Heizkörper mit Thermostattventilen und ruckzuck ist die Bude gleichmäßig warm. Wenn die Solltemperatur erreicht ist, stellt sich der Kessel aus. Wenn nun der Kaminofen läuft (brauch ich so von Oktober bis März, ist halt Harz!) wird keine oder weniger Wärme vom Kessel gefordert und er bleibt dann über lange Zeiten aus. Das klappt seit 14 Jahren wirklich super.

Nun aber zu meinem Problem bzw. der Frage :?:
Ich kann auf diese Weise natürlich keinen Raum beheizen, der keinen "Zugang" zu dem beschriebenen Hauptsystem hat, denn wenn der Holzofen an ist, bleibt der Vorlauf der Heizung ja kalt.
So ein Raum ist mein Werk- und Bastelkeller, den ich daher elektrisch mit einem Elektroradiator heize, was mir natürlich mehr als nicht gefällt. Dies insbesondere, weil der Keller direkt neben dem Heizungskeller ist.
Für diesen ca. 15 m² großen Werkraum einen 2. Heizkreislauf aufzubauen, widerstrebt mir allerdings und ist ja auch nicht billig.

Jetzt kam mir nach vielem Grübeln die (glorreiche :!: :?: ) Idee, dass ich ja einfach mein Warmwasser durch einen passenden Radiator zirkulieren lassen kann, der dann den Keller heizt.

Zwar mache ich Heißwasser nur morgens automatisch und das reicht auch meist aus, bzw. bei Bedarf wird eine Einmalaufladung des Warmwasserspeichers durchgeführt. Aber ich könnte ja bei Bedarf direkt am Kessel eine Wunschwarmwassertemperatur wählen und mit einer separaten Zirkulationsschleife nur einen kupfernen Lamellenradiator in meinem Keller betreiben. Ein normaler Heizkörper kommt ja wg. Korrosion durch das Frischwasser nicht in Frage. Alles was ich benötige wären somit etwas Kupferlamellenrohr und eine Zirkulationspumpe.

Ist das sinnvoll oder habe ich was bedeutendes übersehen :?:
Gern würde ich einer Meinung hören und natürlich auch Eure Tipps erhalten.

Liebe Grüße aus dem verschneiten Harz
Jörg
 
Wolfhaus

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harz_joerg schrieb:
Gern würde ich einer Meinung hören
Alles für mich einleuchtend und logisch. Mit "wenn" brauche ich nicht anzufangen, aber wenn mal der Kaminofen erneuert werden muß, dann einen wasserführenden.
Welche Größe hat denn der Keller und der "Warmwasserspeicher".

Was du da vorhast, habe ich vor 20 Jahren, auf ausdrücklichen Kundenwunsch, für ein Bad gebaut. Ist immer noch in Betrieb.
 
mad-mike

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Moin,

Absolut verboten und unzulässig dieses vorhaben..

Sinnvolle Möglichkeit nur mit 2ten Heizkreis realisierbar...
 
Wolfhaus

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mad-mike schrieb:
Absolut verboten und unzulässig dieses vorhaben..
Verboten ist das ein Nichtfachmann an einer Trinkwasserleitung Veränderungen vornimmt.

Ansonsten kann ich nicht erkennen, was diesem ungewöhnlichen Vorhaben, widerspricht. Vom Prinzip stellt es nur eine Verlängerung der Zirkulationsleitung dar.
 
tricotrac

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Wolfhaus schrieb:
Vom Prinzip stellt es nur eine Verlängerung der Zirkulationsleitung dar
Richtig ! Aber widerspricht es nicht der EnEV, dass es dann eine nicht isolierte aber wärmeführende Leitung ist ?

Der Hinweis auf die Fachbetriebspflicht nach der Trinkwasserverordnung wurde ja schon gegeben.
 
mad-mike

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Wolfhaus schrieb:
Verboten ist das ein Nichtfachmann an einer Trinkwasserleitung Veränderungen vornimmt.
Auf diesen Punkt will ich garnicht eingehen, wird alles schon seine Richtigkeit haben.

Wolfhaus schrieb:
Ansonsten kann ich nicht erkennen, was diesem ungewöhnlichen Vorhaben, widerspricht. Vom Prinzip stellt es nur eine Verlängerung der Zirkulationsleitung dar.
Eine Trinkwasserleitung darf nicht für die Beheizung von räumen verwendet werden. Punkt.

Nicht Regelbar und das wir hier von Trinkwasser sprechen brauche ich nicht weiter erwähnen...
Auch wenn irgendwelche Zirkulations pumpen 24h/d laufen würden...


Mir sind auch Planung von Helitherm in Trinkwasserleitungen bekannt wo ich mich nur frage was dieser Quark soll....
Sinnvoll wäre 2te Heizkreis, man kann diesen auch sparsam aufbauen.
 
tricotrac

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mad-mike schrieb:
Sinnvoll wäre 2te Heizkreis, man kann diesen auch sparsam aufbauen.
Zum Beispiel mit einem Uhrenthermostat und einem Zonenventil als separat geführtem Strang
 
Wolfhaus

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mad-mike schrieb:
Sinnvoll wäre 2te Heizkreis, man kann diesen auch sparsam aufbauen.
Das wäre die richtige Lösung für dieses Vorhaben und aus energetischer Sicht auch vorteilhafter. Hier kann auch dann ein handelsüblicher Heizkörper verbaut werden.


tricotrac schrieb:
Zum Beispiel mit einem Uhrenthermostat und einem Zonenventil als separat geführtem Strang
Die preiswertere Variante, die ich sogar für diesen Zweck bevorzugen würde.

Denn das hat er ja selber schon erkannt.

harz_joerg schrieb:
Für diesen ca. 15 m² großen Werkraum einen 2. Heizkreislauf aufzubauen, widerstrebt mir allerdings und ist ja auch nicht billig
 
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harz_joerg schrieb:
dass ich ja einfach mein Warmwasser durch einen passenden Radiator zirkulieren lassen kann,
In der Schweiz war sowas in Bädern lange Zeit üblich.

Heute weiß man: Lieber nicht! ( deutlich vermehrte Verkeimung des Trinkwassers)

Als geeigneter Heizkörper käm nur z.b. ein Edelstahl Röhrenradiator oder Handtuchtrockner in Frage. Für normale Heizleistung beginnen diese Modelle bei knapp 1000€


Wenn dieser Bastelraum noch keine Heizleitung/ Heizkörper hat, kann man das relativ einfach und preiswert über ein Sockelleistensystem an das vorhandene System anbinden.

Die vorhandene GB 132 dürfte eh in absehbahrer Zeit "fällig" sein.
Dann kommt ein neues Heizgerät - mit witterungsgeführter Regelung........
 
ThW

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Moin

tricotrac schrieb:
Aber widerspricht es nicht der EnEV, dass es dann eine nicht isolierte aber wärmeführende Leitung ist ?
Laut ENEV darf über eine Zirkulationsleitung max 5°K verloren werden.

LG ThW
 

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5K Verlust? Pro Stunde?
 
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Hat nix mit Zeit zu tun....generell!

LG ThW
 

harz_joerg

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Danke für die vielen Antworten und die darin gegebenen Hinweise und Warnungen.

Zum Trinkwasser: ich bin nicht am öffentlichen Wassernetz angeschlossen, sondern habe eine Hauswasseranlage (wohne ja im Außenbereich). Das Wasser untersuche ich ab und an, ist tip-top.

Aber der Hinweis bezüglich der Legionellen ist natürlich richtig und wichtig und muss bedacht sein. Bei meinem Konzept würde ja schon ab und an lauwarmes Wasser in den Leitungen dümpeln und das will ich natürlich nicht.
Vielleicht bau ich dann doch einen 2. Heizkreislauf.

Die GB 132 ist übrigens witterungsgeführt, allerdings entscheidet das Wetter ja nicht über die Raumtemperatur, sondern über die Vorlauftemperatur und das klappt auch prima.
Ich hoffe, die Anlage läuft noch schön lange.

Vielen Dank nochmals an Alle und Guten Rutsch
Jörg
 
Wolfhaus

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tricotrac schrieb:
Zum Beispiel mit einem Uhrenthermostat und einem Zonenventil als separat geführtem Strang
Mach dich mal dazu sachkundig, ist eine nicht aufwendige Variante.
 
mad-mike

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hmm,,, Ich bin davon nicht überzeugt. Grund ist das der GB132 hier als Raumtemperatur geführter Spitzenlast kessel genutzt wird. Zumindest habe ich dies so eingangs raus gelesen.

Jetzt ist der GB 132 von alter her so das ich da keine Regelungsteile mehr einbauen würde, jedoch ist dieses im aktuellen Aufbau von nöten.
Wann springt der GB132 denn mittels Uhren Thermostat an wenn der (Vermutlich) RC30 den Kessel sperrt??

Also wird Minimum ein Mischer Modul benötigt. Aber wenn ich ehrlich bin, Spart man Geld beim Einkauf da der Edelstahlheizkörper wegfällt so ist auch Geld über fürn Mischermodul. + Mischer, oder Zonen ventil.
 
Wolfhaus

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mad-mike schrieb:
Wann springt der GB132 denn mittels Uhren Thermostat an wenn der (Vermutlich) RC30 den Kessel sperrt??
Klemme x/x externer Schaltkontakt, entweder Uhr oder besser an/aus- Kontakttemperatursteller. Möchte hier keine Bastelanleitung geben.
 
mad-mike

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in Verbindung mit einem Raumcontroller funktioniert das nicht. Entweder Raumcontroller oder Thermostat...

Wenn die Temperatur im Keller erreicht ist, ist es egal was der Raumcontroller (Wohnraum) fürne Anforderung hat, der Kessel ist und bleibt gesperrt... (bis Keller wieder geheizt werden muss)
 

harz_joerg

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Hi Leute,
mad-mike schrieb:
in Verbindung mit einem Raumcontroller funktioniert das nicht. Entweder Raumcontroller oder Thermostat...

Wenn die Temperatur im Keller erreicht ist, ist es egal was der Raumcontroller (Wohnraum) fürne Anforderung hat, der Kessel ist und bleibt gesperrt... (bis Keller wieder geheizt werden muss)
Genauso würde es sein!
Und dann würde mir die Family aufs Dach steigen (oder besser in den Keller kommen :rolleyes: ).

Natürlich könnte ich auf eine Thermostat-gesteuerte Heizweise wechseln und dann den Keller einfach mit anschließen.
Ich glaube aber, dass ich mit der raumgeführten Heizweise günstiger fahre und meinen Kaminofen besser einbinde.
Die GB132 dankt es mir damit, dass mein Installateur mich immer wieder fragt, ob ich den überhaupt heize, so neu wie die Anlage aussieht.
Vielleicht gibt's ja irgendwo gebraucht die notwendige Reglung für den 2. Heizkreislauf.
Grüße
Jörg
 
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