Hinnerk
Experte
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Beim „Stöbern“ im Forum bin ich über einen älteren Thread gestoßen bei dem es um verschiedene Möglichkeiten der Abdichtung von Verschraubungen ging. U.a. wurde da der Gewindedichtfaden kurz angesprochen der sich bereits seit über 20 Jahren sehr bewährt hat und sich auch zunehmend im SHK-Bereich durchsetzt.
Ich bin seit über 20 Jahren überzeugter Anwender dieses Gewindedichtfadens und möchte einmal meine Erfahrung mitteilen, die ich während dieser Zeit mit dem Dichtfaden Loctite 55 von Henkel gemacht habe.
Damals machte ich mir Gedanken darüber wie es sein kann, dass man Rohrverbindungen im Heizungs- und Sanitärgewerbe immer noch mit Hanf und schmierigem Neo-Fermit abdichtet. Ich kannte bereits vorher das weiße Teflon-Dichtband, welches mich aber ganz und gar nicht überzeugen konnte und ich mich wundere, dass man das immer noch bei Hornbach und Co im Verkaufsregal findet.
Irgendwann stieß ich dann in einem Fachartikel auf diesen damals neuen Gewindedichtfaden. Im Baumarkt gab es den noch nicht und im Großhandel schaute man mich mit großen Kulleraugen hilflos an. Also schrieb ich seinerzeit die Firma Loctite in der Angelegenheit an. Loctite war früher ein eigenständiger US-Hersteller von Dichtstoffen aller Art und wurde Ende der 1990er Jahre von Henkel übernommen. Als Antwort auf mein Schreiben erhielt ich seinerzeit kostenlos eine kleine rote Dose mit diesem Dichtfaden zugesandt. Das fand ich mehr als nett!
Zunächst machte ich „Trockenübungen“ mit dem Dichtfaden in der Werkstatt meines Vaters, der meine Experimente skeptisch aber aufmerksam verfolgte. Und ich war begeistert. Begeistert deshalb, weil das Arbeiten mit dem Dichtfaden entschieden schneller von der Hand geht als das Eindichten mit Hanf und Paste. Und die Finger bleiben sauber und fettfrei. Man muss es nur erst einmal heraushaben, wie viel Wicklungen des Fadens man bei welcher Gewindestärke man benötigt. Die Anleitung zu dem Dichtfaden macht dazu aber klare Angaben. Da ich jemand bin der immer auf Nummer Sicher geht brauche ich da aber meist ein oder zwei Windungen mehr.
Allerdings hat der Dichtfaden auch seine Grenzen. Zwar sagt Henkel, dass der Faden selbst bei 4 Zoll angewendet werden kann. Allerdings sind dann rund 45 Wicklungen erforderlich. Das macht die Angelegenheit dann doch unwirtschaftlich. Aber wann hat man mit derartigen Rohrleitungen zu tun? Im privaten Wohnungsbau eher nicht. Wer nun Pfenigfuchser ist wird mir vielleicht vorrechnen, dass auch die 6-8 Wicklungen bei einer ½ Zoll Verbindung teurer sind als eine Hanfverbindung. Aber da reden wir von Centbeträgen, die durch Zeiteinsparung und sauberes Arbeiten wieder wettgemacht wird.
Ich bin von dem Gewindedichfaden jedenfalls begeistert und mir käme niemals in den Sinn zum Hanf zurück zu kehren. Zudem ist noch niemand zu mir gekommen um sich über ein Leck infolge der Anwendung des Dichtfadens zu beschweren.
Ach ja, noch etwas: Wie bei der Hanfabdichtung ist die Verbindung sofort belastbar. Sehr von Vorteil ist beim Dichtfaden allerdings, dass die Verbindung bis etwa 45 Grad korrigiert werden darf. Dies ist von Vorteil z.B. bei der Montage von S-Anschlüssen (Exzenter) für Dusch/Wannengarnituren.
Zertifizierungen:
WRC-Freigabe (BS 6920) für Trinkwasser: 0808533
DVGW/KTW-Freigabe für Gas und Trinkwasser
Nach EN 751-2 Klasse Arp und DIN 30660 getestet
Zertifiziert nach ANSI/NSF, Standard 61
Der Dichtfaden wird übrigens längst nicht mehr nur von Henkel hergestellt. Es gibt ähnliche Produkte auch unter dem Namen Tangit Uni Lock, Yato, Warmer, Fermit, Ulit 240 und sicher noch mehr.
Wer sich für technische Einzelheiten interessiert:
Ich bin seit über 20 Jahren überzeugter Anwender dieses Gewindedichtfadens und möchte einmal meine Erfahrung mitteilen, die ich während dieser Zeit mit dem Dichtfaden Loctite 55 von Henkel gemacht habe.
Damals machte ich mir Gedanken darüber wie es sein kann, dass man Rohrverbindungen im Heizungs- und Sanitärgewerbe immer noch mit Hanf und schmierigem Neo-Fermit abdichtet. Ich kannte bereits vorher das weiße Teflon-Dichtband, welches mich aber ganz und gar nicht überzeugen konnte und ich mich wundere, dass man das immer noch bei Hornbach und Co im Verkaufsregal findet.
Irgendwann stieß ich dann in einem Fachartikel auf diesen damals neuen Gewindedichtfaden. Im Baumarkt gab es den noch nicht und im Großhandel schaute man mich mit großen Kulleraugen hilflos an. Also schrieb ich seinerzeit die Firma Loctite in der Angelegenheit an. Loctite war früher ein eigenständiger US-Hersteller von Dichtstoffen aller Art und wurde Ende der 1990er Jahre von Henkel übernommen. Als Antwort auf mein Schreiben erhielt ich seinerzeit kostenlos eine kleine rote Dose mit diesem Dichtfaden zugesandt. Das fand ich mehr als nett!
Zunächst machte ich „Trockenübungen“ mit dem Dichtfaden in der Werkstatt meines Vaters, der meine Experimente skeptisch aber aufmerksam verfolgte. Und ich war begeistert. Begeistert deshalb, weil das Arbeiten mit dem Dichtfaden entschieden schneller von der Hand geht als das Eindichten mit Hanf und Paste. Und die Finger bleiben sauber und fettfrei. Man muss es nur erst einmal heraushaben, wie viel Wicklungen des Fadens man bei welcher Gewindestärke man benötigt. Die Anleitung zu dem Dichtfaden macht dazu aber klare Angaben. Da ich jemand bin der immer auf Nummer Sicher geht brauche ich da aber meist ein oder zwei Windungen mehr.
Allerdings hat der Dichtfaden auch seine Grenzen. Zwar sagt Henkel, dass der Faden selbst bei 4 Zoll angewendet werden kann. Allerdings sind dann rund 45 Wicklungen erforderlich. Das macht die Angelegenheit dann doch unwirtschaftlich. Aber wann hat man mit derartigen Rohrleitungen zu tun? Im privaten Wohnungsbau eher nicht. Wer nun Pfenigfuchser ist wird mir vielleicht vorrechnen, dass auch die 6-8 Wicklungen bei einer ½ Zoll Verbindung teurer sind als eine Hanfverbindung. Aber da reden wir von Centbeträgen, die durch Zeiteinsparung und sauberes Arbeiten wieder wettgemacht wird.
Ich bin von dem Gewindedichfaden jedenfalls begeistert und mir käme niemals in den Sinn zum Hanf zurück zu kehren. Zudem ist noch niemand zu mir gekommen um sich über ein Leck infolge der Anwendung des Dichtfadens zu beschweren.
Ach ja, noch etwas: Wie bei der Hanfabdichtung ist die Verbindung sofort belastbar. Sehr von Vorteil ist beim Dichtfaden allerdings, dass die Verbindung bis etwa 45 Grad korrigiert werden darf. Dies ist von Vorteil z.B. bei der Montage von S-Anschlüssen (Exzenter) für Dusch/Wannengarnituren.
Zertifizierungen:
WRC-Freigabe (BS 6920) für Trinkwasser: 0808533
DVGW/KTW-Freigabe für Gas und Trinkwasser
Nach EN 751-2 Klasse Arp und DIN 30660 getestet
Zertifiziert nach ANSI/NSF, Standard 61
Der Dichtfaden wird übrigens längst nicht mehr nur von Henkel hergestellt. Es gibt ähnliche Produkte auch unter dem Namen Tangit Uni Lock, Yato, Warmer, Fermit, Ulit 240 und sicher noch mehr.
Wer sich für technische Einzelheiten interessiert: