Waldhauswohner
Threadstarter
- Mitglied seit
- 06.06.2019
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- 12
Liebe Forumgemeinde,
wie es sich für Erstposter gehört, stelle ich mich gerne kurz vor. Anfang der 40er, beruflich eher am Schreibtisch unterwegs, aber auch (aber nicht überwiegend) mit Technikbezug, jedoch nicht via Ausbildung/Studium. Also eher „Akademiker“, kein Handwerker...(was ich oft bedauere)
Aus einer Großstadt in Bayern nach Thüringen flüchtend wurde im letzten Oktober ein Haus bezogen, welches der Familie meiner Partnerin gehört. Das Haus befindet sich auf einem ca. 3.000 qm großen Waldgrundstück. Flachbau mit ca. 180 Meter Grundfläche, davon vielleicht 130-140 qm Nutzfläche (viele Räume wie Wäscheraum, Abstellräume etc.). Baujahr ca. 1970, die Wände sind recht dick, aber meines Wissens nach nicht isoliert. Ob das Dach isoliert ist, ist nicht bekannt. Fenster vielleicht Stand der 80er (oder sogar 70er) mit Holzrahmen, zweifach. Die Isolation eines Flachdaches geht ziemlich ins Geld, eine Innendämmung der Decken lehnt meine Partnerin aus mir nicht nachvollziebaren Gründen ab (die schönen Holzdecken!). Insgesamt wäre man bei der Dämmung des Hauses vielleicht mit 60.000 € dabei. Wir überlegen nun, vielleicht „nur“ die Fenster zu machen, da hier neben dem Dämmungswert noch ein gewisser Einbruchsschutz (Stichwort auch „gefühlte Sicherheit“) dazu käme, dieser ist aktuell unterirdisch.
Aktuelle Heizungsanlage besteht aus einem Ölbrenner von Vaillant mit 17 KW, Alter ca. 15-20 Jahre (es ist zwar eine Plakette drauf, aber nur mit den technischen Daten, kein Baujahr), Brauchwasserspeicher 150 Liter. Zwei große Öltanks. Der Brenner zickt zwar manchmal rum, kann aber meistens durch „Reboot“ wieder in Betrieb genommen werden (Problem wird von den Profis nicht gefunden). Zusätzlich ein einfacher Holzofen, der sicher wie das Haus Stand der Technik der 70er ist. Also mit Klappe, Holz rein, anzünden. Macht den Heizungsraum gut warm, ist aber auch an das Heizungssystem (nicht: Brauchwassersystem) angeschlossen. Der Holzofen ist sehr schwer regelbar (nur über Luftzufuhr), so dass man auch bei Teillast schon sehr viele Heizkörper aufdrehen muss, um das System nicht zu überhitzen (irgendwas fängt dann zu kochen an, scheint systembedingt zu sein). Effizient kann der nicht sein, erhitzt den Heizungsraum erheblich und wird an der Außenseite wahnsinnig heiß.
Einerseits ein Albtraum, andererseits die Chance, mit einer Neuinstallation (fast) alles richtig zu machen. Ich habe mich ein wenig in das Thema eingelesen, aber je mehr man liest, umso schwerer wird es. Geht es doch nicht nur um die Grundsatzfrage des Energieträgers, sondern auch um Anlagenhersteller. Außerdem scheint es die generelle Ansicht zu sein, dass es sehr auf das Haus und die konkrete Situation ankommt.
Zu den möglichen Energiequellen: Gas per Leitung fällt aus, da keine Leitungen anliegen. Selbst wenn Gas anliegen würde: zur Straße sind es 70 Meter. Gasheizung mit Tank? Der Wald auf dem Grundstück nimmt natürlich Sonne weg, so dass Solar schwierig ist. Wir wollen den Wald auch nicht fällen, da es einfach Spaß macht (Vögel, Eichhörnchen etc.) und ich es auch nicht richtig fände. Der vordere, zur Straße zeigende Grundstücksteil umfasst eine ca. 500 qm große Wiese, auf welcher kein Baum steht. Da drumherum aber Bäume stehen, ist nicht zu erwarten, dass die Sonne den ganzen Tag zu nutzen wäre. Dieser Teil des Grundstücks ist zwar theoretisch ein Baugrundstück, aber durch die Lage direkt an der Straße und der Preise für Grundstücke in der Gegend, möchten wir es einfach behalten und unsere Ruhe haben. Wir nutzen also nur den hinteren Part des Grundstücks, wo auch das Haus steht. Stellt sich also die Frage, ob das eine Option ist, vorne die Panels hinzustellen und damit zu leben, dass die Sonnenausbeute suboptimal sein wird. Andererseits könnte man das über die Fläche kompensieren...Eine neue Ölheizung ist aktuell für mich die unattraktivste Variante. Die Tanks sind zwar schon da, aber der Ölpreis sollte tendentiell auch steigen und wir wissen nicht, wo der ganze CO2-Hype noch hingeht (das betrifft natürlich auch die Gasheizung). Oder wäre das aufgrund der vorhandenen Öltanks doch eine gute Idee...? Pelletheizungen erscheinen mir zwar von der Idee her eine (sehr) gute Sache. Da wo die Öltanks stehen, wäre auch viel Platz. Aber die Komplexität der Anlagen scheint doch hoch zu sein, es gibt viele Leute, die den Techniker mehrmals im Jahr im Hause haben für teuer Geld. Und dann noch die Abhängigkeit von den Pelletherstellern und die Qualität scheint auch nur schwer kontrollierbar.
Dann die Scheitholzheiung. Hört sich per se interessant an. Auf dem Grundstück gibt es Lagermöglichkeiten ohne Ende und es sind sicher noch 10-15 Kubikmeter trockenes Holz vorhanden. Die Unterstände sind auch schon da. Die Scheitholzheizung ist zwar wohl auch technisch relativ komplex, aber weniger als Pelletheizungen (das ist mein Verständnis), aber Reinigung und vor allem Nachlegen fällt auch hier an (aber das kennen wir ja schon, bis zu 5-6x mal nachlegen...).
Soooo...was sollen wir nun machen? Isolation ist eine Mammutaufgabe und sauteuer. Aufgrund anderer Herausforderungen fehlt uns dafür gerade auch die Energie, das wäre eine richtige Großbaustelle (Die Fenster werden wir aber sicherlich machen). Auch finanziell gibt es noch andere Herausforderungen, so dass wir das Geld aktuell nicht „raushauen“ möchten.
Meine Gedanken gehen hierhin: Ölheizung drinlassen, weil sie 350 Tage im Jahr funktioniert und ja noch nicht wahnsinnig alt ist. Ersetzen des uralten Holzofens mit einem modernen Scheitholzofen mit großer Brennkammer. Wenn ich das richtig verstehe, wird eine Scheitholzheizung mit einem Wasserspeicher verbunden. Ist das einfach Heizungswasser, welches – wenn es nicht „abgefragt“ wird – quasi dort „gelagert“ ist? Und: Die Ölheizung hat ja nur einen kleinen, eingebauten Speicher für Brauchwasser. Wäre es hier möglich, diesen offensichtlich schlecht gedämmten „Innentank“ in der Ölheizung zu ersetzen gegen einen externen, größeren, deutlich besser isolierten Tank mit ein paar hundert Litern Inhalt, in welchen der Scheitholzkessel auch einspeisen kann (dann wäre die Ölheizung ausgestellt)? Wie funktioniert das eigentlich mit dem Scheitholzkessel, wenn man am Vortag geheizt hat und das Feuer aus ist? Kann ich dann die Heizung trotzdem so programmieren, dass aus diesem Puffertank z.B. ab 6 Uhr morgens sagen wir mal das Badezimmer und die Küche erwärmt wird?
Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte, aber ich denke, dass die Infos/meine Gedanken für die Lösung des vorliegenden Problems wichtig sind.
EUCH GANZ HERZLICHEN DANK!
wie es sich für Erstposter gehört, stelle ich mich gerne kurz vor. Anfang der 40er, beruflich eher am Schreibtisch unterwegs, aber auch (aber nicht überwiegend) mit Technikbezug, jedoch nicht via Ausbildung/Studium. Also eher „Akademiker“, kein Handwerker...(was ich oft bedauere)
Aus einer Großstadt in Bayern nach Thüringen flüchtend wurde im letzten Oktober ein Haus bezogen, welches der Familie meiner Partnerin gehört. Das Haus befindet sich auf einem ca. 3.000 qm großen Waldgrundstück. Flachbau mit ca. 180 Meter Grundfläche, davon vielleicht 130-140 qm Nutzfläche (viele Räume wie Wäscheraum, Abstellräume etc.). Baujahr ca. 1970, die Wände sind recht dick, aber meines Wissens nach nicht isoliert. Ob das Dach isoliert ist, ist nicht bekannt. Fenster vielleicht Stand der 80er (oder sogar 70er) mit Holzrahmen, zweifach. Die Isolation eines Flachdaches geht ziemlich ins Geld, eine Innendämmung der Decken lehnt meine Partnerin aus mir nicht nachvollziebaren Gründen ab (die schönen Holzdecken!). Insgesamt wäre man bei der Dämmung des Hauses vielleicht mit 60.000 € dabei. Wir überlegen nun, vielleicht „nur“ die Fenster zu machen, da hier neben dem Dämmungswert noch ein gewisser Einbruchsschutz (Stichwort auch „gefühlte Sicherheit“) dazu käme, dieser ist aktuell unterirdisch.
Aktuelle Heizungsanlage besteht aus einem Ölbrenner von Vaillant mit 17 KW, Alter ca. 15-20 Jahre (es ist zwar eine Plakette drauf, aber nur mit den technischen Daten, kein Baujahr), Brauchwasserspeicher 150 Liter. Zwei große Öltanks. Der Brenner zickt zwar manchmal rum, kann aber meistens durch „Reboot“ wieder in Betrieb genommen werden (Problem wird von den Profis nicht gefunden). Zusätzlich ein einfacher Holzofen, der sicher wie das Haus Stand der Technik der 70er ist. Also mit Klappe, Holz rein, anzünden. Macht den Heizungsraum gut warm, ist aber auch an das Heizungssystem (nicht: Brauchwassersystem) angeschlossen. Der Holzofen ist sehr schwer regelbar (nur über Luftzufuhr), so dass man auch bei Teillast schon sehr viele Heizkörper aufdrehen muss, um das System nicht zu überhitzen (irgendwas fängt dann zu kochen an, scheint systembedingt zu sein). Effizient kann der nicht sein, erhitzt den Heizungsraum erheblich und wird an der Außenseite wahnsinnig heiß.
Einerseits ein Albtraum, andererseits die Chance, mit einer Neuinstallation (fast) alles richtig zu machen. Ich habe mich ein wenig in das Thema eingelesen, aber je mehr man liest, umso schwerer wird es. Geht es doch nicht nur um die Grundsatzfrage des Energieträgers, sondern auch um Anlagenhersteller. Außerdem scheint es die generelle Ansicht zu sein, dass es sehr auf das Haus und die konkrete Situation ankommt.
Zu den möglichen Energiequellen: Gas per Leitung fällt aus, da keine Leitungen anliegen. Selbst wenn Gas anliegen würde: zur Straße sind es 70 Meter. Gasheizung mit Tank? Der Wald auf dem Grundstück nimmt natürlich Sonne weg, so dass Solar schwierig ist. Wir wollen den Wald auch nicht fällen, da es einfach Spaß macht (Vögel, Eichhörnchen etc.) und ich es auch nicht richtig fände. Der vordere, zur Straße zeigende Grundstücksteil umfasst eine ca. 500 qm große Wiese, auf welcher kein Baum steht. Da drumherum aber Bäume stehen, ist nicht zu erwarten, dass die Sonne den ganzen Tag zu nutzen wäre. Dieser Teil des Grundstücks ist zwar theoretisch ein Baugrundstück, aber durch die Lage direkt an der Straße und der Preise für Grundstücke in der Gegend, möchten wir es einfach behalten und unsere Ruhe haben. Wir nutzen also nur den hinteren Part des Grundstücks, wo auch das Haus steht. Stellt sich also die Frage, ob das eine Option ist, vorne die Panels hinzustellen und damit zu leben, dass die Sonnenausbeute suboptimal sein wird. Andererseits könnte man das über die Fläche kompensieren...Eine neue Ölheizung ist aktuell für mich die unattraktivste Variante. Die Tanks sind zwar schon da, aber der Ölpreis sollte tendentiell auch steigen und wir wissen nicht, wo der ganze CO2-Hype noch hingeht (das betrifft natürlich auch die Gasheizung). Oder wäre das aufgrund der vorhandenen Öltanks doch eine gute Idee...? Pelletheizungen erscheinen mir zwar von der Idee her eine (sehr) gute Sache. Da wo die Öltanks stehen, wäre auch viel Platz. Aber die Komplexität der Anlagen scheint doch hoch zu sein, es gibt viele Leute, die den Techniker mehrmals im Jahr im Hause haben für teuer Geld. Und dann noch die Abhängigkeit von den Pelletherstellern und die Qualität scheint auch nur schwer kontrollierbar.
Dann die Scheitholzheiung. Hört sich per se interessant an. Auf dem Grundstück gibt es Lagermöglichkeiten ohne Ende und es sind sicher noch 10-15 Kubikmeter trockenes Holz vorhanden. Die Unterstände sind auch schon da. Die Scheitholzheizung ist zwar wohl auch technisch relativ komplex, aber weniger als Pelletheizungen (das ist mein Verständnis), aber Reinigung und vor allem Nachlegen fällt auch hier an (aber das kennen wir ja schon, bis zu 5-6x mal nachlegen...).
Soooo...was sollen wir nun machen? Isolation ist eine Mammutaufgabe und sauteuer. Aufgrund anderer Herausforderungen fehlt uns dafür gerade auch die Energie, das wäre eine richtige Großbaustelle (Die Fenster werden wir aber sicherlich machen). Auch finanziell gibt es noch andere Herausforderungen, so dass wir das Geld aktuell nicht „raushauen“ möchten.
Meine Gedanken gehen hierhin: Ölheizung drinlassen, weil sie 350 Tage im Jahr funktioniert und ja noch nicht wahnsinnig alt ist. Ersetzen des uralten Holzofens mit einem modernen Scheitholzofen mit großer Brennkammer. Wenn ich das richtig verstehe, wird eine Scheitholzheizung mit einem Wasserspeicher verbunden. Ist das einfach Heizungswasser, welches – wenn es nicht „abgefragt“ wird – quasi dort „gelagert“ ist? Und: Die Ölheizung hat ja nur einen kleinen, eingebauten Speicher für Brauchwasser. Wäre es hier möglich, diesen offensichtlich schlecht gedämmten „Innentank“ in der Ölheizung zu ersetzen gegen einen externen, größeren, deutlich besser isolierten Tank mit ein paar hundert Litern Inhalt, in welchen der Scheitholzkessel auch einspeisen kann (dann wäre die Ölheizung ausgestellt)? Wie funktioniert das eigentlich mit dem Scheitholzkessel, wenn man am Vortag geheizt hat und das Feuer aus ist? Kann ich dann die Heizung trotzdem so programmieren, dass aus diesem Puffertank z.B. ab 6 Uhr morgens sagen wir mal das Badezimmer und die Küche erwärmt wird?
Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte, aber ich denke, dass die Infos/meine Gedanken für die Lösung des vorliegenden Problems wichtig sind.
EUCH GANZ HERZLICHEN DANK!