Haus aus den 70ern: Welchen Heizungstyp einsetzen?

Diskutiere Haus aus den 70ern: Welchen Heizungstyp einsetzen? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Liebe Forumgemeinde, wie es sich für Erstposter gehört, stelle ich mich gerne kurz vor. Anfang der 40er, beruflich eher am Schreibtisch...

Waldhauswohner

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Liebe Forumgemeinde,

wie es sich für Erstposter gehört, stelle ich mich gerne kurz vor. Anfang der 40er, beruflich eher am Schreibtisch unterwegs, aber auch (aber nicht überwiegend) mit Technikbezug, jedoch nicht via Ausbildung/Studium. Also eher „Akademiker“, kein Handwerker...(was ich oft bedauere)

Aus einer Großstadt in Bayern nach Thüringen flüchtend wurde im letzten Oktober ein Haus bezogen, welches der Familie meiner Partnerin gehört. Das Haus befindet sich auf einem ca. 3.000 qm großen Waldgrundstück. Flachbau mit ca. 180 Meter Grundfläche, davon vielleicht 130-140 qm Nutzfläche (viele Räume wie Wäscheraum, Abstellräume etc.). Baujahr ca. 1970, die Wände sind recht dick, aber meines Wissens nach nicht isoliert. Ob das Dach isoliert ist, ist nicht bekannt. Fenster vielleicht Stand der 80er (oder sogar 70er) mit Holzrahmen, zweifach. Die Isolation eines Flachdaches geht ziemlich ins Geld, eine Innendämmung der Decken lehnt meine Partnerin aus mir nicht nachvollziebaren Gründen ab (die schönen Holzdecken!). Insgesamt wäre man bei der Dämmung des Hauses vielleicht mit 60.000 € dabei. Wir überlegen nun, vielleicht „nur“ die Fenster zu machen, da hier neben dem Dämmungswert noch ein gewisser Einbruchsschutz (Stichwort auch „gefühlte Sicherheit“) dazu käme, dieser ist aktuell unterirdisch.

Aktuelle Heizungsanlage besteht aus einem Ölbrenner von Vaillant mit 17 KW, Alter ca. 15-20 Jahre (es ist zwar eine Plakette drauf, aber nur mit den technischen Daten, kein Baujahr), Brauchwasserspeicher 150 Liter. Zwei große Öltanks. Der Brenner zickt zwar manchmal rum, kann aber meistens durch „Reboot“ wieder in Betrieb genommen werden (Problem wird von den Profis nicht gefunden). Zusätzlich ein einfacher Holzofen, der sicher wie das Haus Stand der Technik der 70er ist. Also mit Klappe, Holz rein, anzünden. Macht den Heizungsraum gut warm, ist aber auch an das Heizungssystem (nicht: Brauchwassersystem) angeschlossen. Der Holzofen ist sehr schwer regelbar (nur über Luftzufuhr), so dass man auch bei Teillast schon sehr viele Heizkörper aufdrehen muss, um das System nicht zu überhitzen (irgendwas fängt dann zu kochen an, scheint systembedingt zu sein). Effizient kann der nicht sein, erhitzt den Heizungsraum erheblich und wird an der Außenseite wahnsinnig heiß.

Einerseits ein Albtraum, andererseits die Chance, mit einer Neuinstallation (fast) alles richtig zu machen. Ich habe mich ein wenig in das Thema eingelesen, aber je mehr man liest, umso schwerer wird es. Geht es doch nicht nur um die Grundsatzfrage des Energieträgers, sondern auch um Anlagenhersteller. Außerdem scheint es die generelle Ansicht zu sein, dass es sehr auf das Haus und die konkrete Situation ankommt.

Zu den möglichen Energiequellen: Gas per Leitung fällt aus, da keine Leitungen anliegen. Selbst wenn Gas anliegen würde: zur Straße sind es 70 Meter. Gasheizung mit Tank? Der Wald auf dem Grundstück nimmt natürlich Sonne weg, so dass Solar schwierig ist. Wir wollen den Wald auch nicht fällen, da es einfach Spaß macht (Vögel, Eichhörnchen etc.) und ich es auch nicht richtig fände. Der vordere, zur Straße zeigende Grundstücksteil umfasst eine ca. 500 qm große Wiese, auf welcher kein Baum steht. Da drumherum aber Bäume stehen, ist nicht zu erwarten, dass die Sonne den ganzen Tag zu nutzen wäre. Dieser Teil des Grundstücks ist zwar theoretisch ein Baugrundstück, aber durch die Lage direkt an der Straße und der Preise für Grundstücke in der Gegend, möchten wir es einfach behalten und unsere Ruhe haben. Wir nutzen also nur den hinteren Part des Grundstücks, wo auch das Haus steht. Stellt sich also die Frage, ob das eine Option ist, vorne die Panels hinzustellen und damit zu leben, dass die Sonnenausbeute suboptimal sein wird. Andererseits könnte man das über die Fläche kompensieren...Eine neue Ölheizung ist aktuell für mich die unattraktivste Variante. Die Tanks sind zwar schon da, aber der Ölpreis sollte tendentiell auch steigen und wir wissen nicht, wo der ganze CO2-Hype noch hingeht (das betrifft natürlich auch die Gasheizung). Oder wäre das aufgrund der vorhandenen Öltanks doch eine gute Idee...? Pelletheizungen erscheinen mir zwar von der Idee her eine (sehr) gute Sache. Da wo die Öltanks stehen, wäre auch viel Platz. Aber die Komplexität der Anlagen scheint doch hoch zu sein, es gibt viele Leute, die den Techniker mehrmals im Jahr im Hause haben für teuer Geld. Und dann noch die Abhängigkeit von den Pelletherstellern und die Qualität scheint auch nur schwer kontrollierbar.

Dann die Scheitholzheiung. Hört sich per se interessant an. Auf dem Grundstück gibt es Lagermöglichkeiten ohne Ende und es sind sicher noch 10-15 Kubikmeter trockenes Holz vorhanden. Die Unterstände sind auch schon da. Die Scheitholzheizung ist zwar wohl auch technisch relativ komplex, aber weniger als Pelletheizungen (das ist mein Verständnis), aber Reinigung und vor allem Nachlegen fällt auch hier an (aber das kennen wir ja schon, bis zu 5-6x mal nachlegen...).

Soooo...was sollen wir nun machen? Isolation ist eine Mammutaufgabe und sauteuer. Aufgrund anderer Herausforderungen fehlt uns dafür gerade auch die Energie, das wäre eine richtige Großbaustelle (Die Fenster werden wir aber sicherlich machen). Auch finanziell gibt es noch andere Herausforderungen, so dass wir das Geld aktuell nicht „raushauen“ möchten.

Meine Gedanken gehen hierhin: Ölheizung drinlassen, weil sie 350 Tage im Jahr funktioniert und ja noch nicht wahnsinnig alt ist. Ersetzen des uralten Holzofens mit einem modernen Scheitholzofen mit großer Brennkammer. Wenn ich das richtig verstehe, wird eine Scheitholzheizung mit einem Wasserspeicher verbunden. Ist das einfach Heizungswasser, welches – wenn es nicht „abgefragt“ wird – quasi dort „gelagert“ ist? Und: Die Ölheizung hat ja nur einen kleinen, eingebauten Speicher für Brauchwasser. Wäre es hier möglich, diesen offensichtlich schlecht gedämmten „Innentank“ in der Ölheizung zu ersetzen gegen einen externen, größeren, deutlich besser isolierten Tank mit ein paar hundert Litern Inhalt, in welchen der Scheitholzkessel auch einspeisen kann (dann wäre die Ölheizung ausgestellt)? Wie funktioniert das eigentlich mit dem Scheitholzkessel, wenn man am Vortag geheizt hat und das Feuer aus ist? Kann ich dann die Heizung trotzdem so programmieren, dass aus diesem Puffertank z.B. ab 6 Uhr morgens sagen wir mal das Badezimmer und die Küche erwärmt wird?

Bitte entschuldigt, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte, aber ich denke, dass die Infos/meine Gedanken für die Lösung des vorliegenden Problems wichtig sind.

EUCH GANZ HERZLICHEN DANK!
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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das Geld aktuell nicht „raushauen“ möchten.
Als erstes kommt immer ein dichtes Dach, damit kein Wasser in das Haus eindringen kann. Danach kommt dann schon die Heizung.
Das mit den Fenstern kannst du machen aber erreichst damit maximal 5% Energieeinsparung. Mit den Fenstern muss auch die Haustür kommen, da diese das höchste Einsparpotenzial bringt.
Bei Fenster und Türen lautet die Entscheidung Plaste oder Holz. Bei Plaste kannst du mit 40 Jahre Ruhe rechnen. Bei Holz wird es schwierig. Das merkst du dann erst nach 5-10 Jahren was dir da angedreht wurde. Gute Holzfenster und Türen benötigen Tropenholz wenn du sicher sein willst. Das mit dem Holz ist ein Thema für sich.
Deine Heizung würde ich schon erneuern.
Grundsatz, Ölgeräte sind teurer als Gasgeräte. Und wie lange du den Öltank noch nutzen darfst, müstest du als erstes ergründen.
Trotz der langen Gasleitung kann das preiswerter werden als Öl.
Von zugekauften "alternativen" Brennstoffen rate ich dringend ab. Das einzige was sich rechnet ist eine Scheitholzheizung wenn du einen eigenen Wald hast. Unterschätze nich die Holzmenge die du für ein Jahr durchgehend heizen benötigst. Beachte auch, jeder Ofen hat nur einen Wirkungsgrad von ca. 50% und das Thema Feinstaubfilter ist dabei nicht zu unterschätzen! Gas oder Ölgeräte kommen auf ca. 90 %. Kein Ofen ist ein autarkes Heizsystem, abhängig vom Ofen bedarf es eines Heizers vor Ort. Mit einem Pufferspeicher kannst du Schwankungen bei der Ofenheizung ausgleichen, aber nie die Tagesenergie darin speichern.
Von Solar lass die Finger, das rechnet sich nie und wäre ein eigenständiges Thema.
Da du eine große Fläche vor dem Haus hast, würde das für eine Wärmepumpe mit Erdkollektoren ideal sein.
Die Kosten für so eine Anlage sind erheblich und ob eine Wärmepumpe zu deinem Haus passt, die zweite Frage.
Zu dem Themenkreis müsstest du vor Ort mit Fachleuten beraten und dir Angebote unterbreiten lassen.
 

Waldhauswohner

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Hallo Wolfhaus, zunächst einmal vielen Dank für die Zeit, die Du Dir hier genommen hast! :D Das hilft alles wirklich sehr. Das Haus ist noch irgendwie eine Black Box, da die Eltern meiner Partnerin leider früh verstorben bzw. dement sind, so dass im Endeffekt keiner genau sagen kann, was wann gemacht wurde. Auf dem Dach war ich aber schon, sah alles gut und deutlich jünger als 40-45 Jahre aus. Es "sifft" jedenfalls nicht rein. Diese Holzöfen werden doch mit einem Wirkungsgrad von ca. 85% beworben, oder? Wennn ich sage Scheitholzofen meine ich auch Holzvergaserkessel, falls es da überhaut Unterschiede gibt. Direkt anschließend an das Grundstück gibt es noch einen ca. 15.000 qm großen Wald, da könnte man ggfs. Holz herholen, wäre eine solche Fläche ausreichend (Genehmigung vorausgesetzt)? Über das Prinzip Wärmepumpe habe ich auch schon etwas gelesen. Die Geräte, die mit Luft arbeiten, scheinen deutlich weniger effizient zu sein als die mit Erdverbindung. Klar, Luft ist ein schlechter Leiter. Aber wenn man Erdkollektoren nutzt, ist es doch vom Prinzip her eine Solarheizung, denn die Sonne erwärmt dort den Boden und ich habe das Temperaturgefälle, welches ich möchte, richtig? Schockiert war ich jedoch von der Tatsache, dass man bis zu ca. 25 % elektrisch zuheizen muss. Das hört sich nach wirklich wahnsinnig viel an. Könnte man nicht für diese "Zuheizzeit" mit einer anderen Quelle, z.B. Öl, Scheitholzheiung, zuheizen? Unterstellen wir einmal, dass die existierende Ölheizung 20 Jahre alt ist, was würde man in % ca. sparen, wenn man nur diese austauscht?
 
gesbb

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.....Diese Holzöfen werden doch mit einem Wirkungsgrad von ca. 85% beworben, oder?
Das sind theoretische Normangaben unter Laborbedingungen, die mit tatsächlichen Verhältnissen absolut nichts zu tun haben. Zudem beziehen sich Wirkungsgradangaben auf die momentane Leistung (kW). Hier geht es jedoch vordergründig um Energie (kWh)! Da ist eher die Anlagenaufwandszahl interessant.





....Wennn ich sage Scheitholzofen meine ich auch Holzvergaserkessel, falls es da überhaut Unterschiede gibt.
Stückholzheizungen haben physikalisch bedingt mit Abstand die höchsten, schlechtesten Anlagenaufwandszahlen, wenn man mal von einem Grund- oder Kachelofen absieht, der allerdings keine Zentralheizung sein kann. Wirtschaftlich lohnen zentrale Stückholzheizungen bestenfalls, wenn das Holz dauerhaft "kostenlos" zur Verfügung steht. Der Aufwand für Gewinnung, Aufbereitung etc. wird häufig unterschätzt.
...Könnte man nicht für diese "Zuheizzeit" mit einer anderen Quelle, z.B. Öl, Scheitholzheiung, zuheizen?
Theoretisch ja, macht aber praktisch und wirtschaftlich kaum Sinn, da alle Systeme völlig unterschiedliche optimale Betriebsbedingungen und Notwendigkeiten/Voraussetzungen besitzen. Je mehr unterschiedliche Wärmeerzeuger eingebunden werden, je schlechter die Wirtschaftlichkeit insgesamt.
...Unterstellen wir einmal, dass die existierende Ölheizung 20 Jahre alt ist, was würde man in % ca. sparen, wenn man nur diese austauscht?
Sicherlich wenig, siehe vorstehende Diagramme!
Öl ist sicherlich keine belastbare Zukunftsoption, da einfach zu wertvoll, um einfach für Heizzwecke verbrannt zu werden. Zudem ist die Verbrauchskonkurrenz (Verkehr, Kunststoffindustrie, Pharma, Farben, etc. ) extrem hoch.
Wenn Verbrennungswärmeerzeuger, dann eher E-Gas notfalls Flüssiggas. Hier lassen sich vermutlich vorhandene Heizflächen, Hydraulik weiter nutzen.
Allerdings ist die CO2 Bepreisung heftig in der gesellschaftlichen Diskussion. Wie die konkret umgesetzt bzw. ausgeführt wird, ist gegenwärtig unbekannt. Verbrennungswärmeerzeuger werden physikalisch bedingt dabei im Vergleich mit WP jedoch schlechter abschneiden.
Allerdings erfordern WP, unabhängig von der Quelle, "wärmepumpenfreundliche" Randbedingungen (Heizflächen, Hydraulik, VLT, etc.) die in Bestandsgebäuden/-anlagen meist nicht vorhanden sind. Die Umrüstung kostet entsprechenden Aufwand.
Bei den von mir geplanten Neubauvorhaben gibt es tendenziell kaum noch Verbrennungswärmeerzeuger. LWP stehen dabei an erster Stelle. SWP nur noch, wenn der tatsächliche Energiebedarf > 28 ...20 MWh/a ist.
Insgesamt lässt sich hier eine pauschale, belastbare Antwort nicht geben. Da muß ein Fachexperte ran, dessen erste Aufgabe in der Ist-Stand-Analyse (Gebäude, Anlagentechnik, Klimastandort, Nutzerverhalten) besteht.
 

Waldhauswohner

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Hallo gesbb,

auch Dir vielen Dank für Deine Zeit! :thumbup: Das werde ich mir noch in Ruhe durchlesen. Mittlerweile hätte ich sogar noch einen weiteren "Energieträger" in die Diskussion einzuführen. Fernwärme! Auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße wird in Hochhäusern Fernwärme einer lokalen, "staatlichen" Hackschnitzelverbrennungsanlage genutzt. Um später alles miteinander vergleichen zu können, habe ich nun ein Angebot eingeholt. Allerdings müssten vom Energieanbieter Rohre verlegt werden, wobei wir eine in der Höhe noch festzulegende Zuzahlung leisten müssten. Aber es scheint auch hierfür Zuschüsse zu geben...Als vorteilhaft stelle ich mir vor, dass der Wärmetauscher technisch denkbar einfach ausgeführt sein wird, bis auch die Steuerelektronik kann ich mir hier kaum Ausfallrisiko/Wartungsaufwand vorstellen. Und: Holz wird als CO2-Neutral angesehen und wenn die übernächste (teil)-grüne (?) Regierung völlig eskaliert, können die Betreiber der Anlage die aktuellen Umweltstandards (immer) relativ einfach herstellen (insbesondere Feinstaub). Das wäre eine interessante Kalkulation, wenn man davon ausgehen könnte, dass nicht alle 15-20 Jahre eine neue Heizungsanlage installiert werden muss (was mir übrigens ohnehin schon reichlich absurd vorkommt).
 
Hausdoc

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Das wäre eine interessante Kalkulation, wenn man davon ausgehen könnte, dass nicht alle 15-20 Jahre eine neue Heizungsanlage installiert werden muss

Auch bei Anschluss an die Fernwärme bezahlst du die laufende Modernisierung der Anlage. In der Regel wird es auf den Arbeitspreis umgelegt. Darum kostet Fernwärme auch mal 120€/MWH - das ist fast das doppelte von Öl oder Gas.

Allerdings müssten vom Energieanbieter Rohre verlegt werden, wobei wir eine in der Höhe noch festzulegende Zuzahlung leisten müssten.
In der Regel ca 250€/m - ausgehend von einer fertigen Fernwärmeleitung von der Rolle. Bei 50 m also z.b. 12500€ All diese Summen solltest du in deine Vollkostenberechnungen einbeziehen.

(was mir übrigens ohnehin schon reichlich absurd vorkommt).
Warum?

Wie lange sollte in deinen Augen eine Heizanlage halten?

Autos, Mobiltelefone, Waschmaschinen .......... all das wird bei weitem nicht so stark beansprucht - trotzdem tauscht man es mit einer Sebstverständlichkeit alle paar Jahre aus.
;)
 

Waldhauswohner

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Hochmal vielen Dank! Dieses Thema Heizung/Energie ist wirklich eines der grässlichsten Themen, mit denen ich mich so auseinandersetzen musste...Die Anschlusskosten für Fernwärme wirken abschrechend, auch Deine Aussage, dass Fernwärme teuer ist. Näher prüfen will ich das trotzdem, das Angebot bekomme ich in einer Woche...Noch näher zu prüfen wäre Wärmepumpe, vorzugsweise im Boden. Wäre es nicht eine Option, die Wärmepumpe mit entweder dem existierenden Ölbrenner (ist ja schon vorhanden) zu kombinieren, um der Zuheizung per Strom zu entgehen. Ich prüfe auch, ob nicht Erdgas verfügbar ist. Das wäre gewissermaßen eine neue Situation, aber es könnte sein, dass dann die Leitung über das Grundstück der älteren Nachbarin gelegt werden müsste. Und wir wissen, dass ältere Leute keine "Veränderungen"/"Störung ihrer Kreise" goutieren. Ggfs. müsste aber ohnehin ein Graben über das Grundstück gezogen werden, da wir den Strom aktuell über eine Mastenleitung von derjenigen Straße bekommen, an deren Grundstück dasjenige der besagten Dame liegt und diese Straße wird komplett "neu gemacht", so dass unklar ist, wie wir in Zukunft unseren Strom bekommen. Es ist zu hoffen, dass hier die Zuzahlung entweder entfällt wegen Bestandsschutz der Stromleitung oder gering ausfällt. Wenn das eine Option/Zwang ist, müssten wir einfach mit der Lösung des Problems ca. 3 Jahre "ausharren"...
 
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Eine weitere Wärmequelle wäre Flüssiggas. ( Nur Variante mit Eigentumstank!!)

Ein derartiger 1,2 to Erdtank kostet keine 3000€ und wird irgendwo im Garten verbuddelt.
Die Energiekosten liegen hier knapp unter Edrgas oder Öl
 
mad-mike

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Moin,
muss auch die Haustür kommen, da diese das höchste Einsparpotenzial bringt.
Könntest du dieses mit ein Paar sätzen genauer erläutern? Ich meine nicht das ""muss neu"" sondern: ""höchste Einsparpotenzial""

Danke dir. :coffee:;)
 

Waldhauswohner

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Erdtank hört sich gut an. Muss wohl alle 2 Jahre vom TÜV gecheckt werden...wie macht der das, wenn er in der Erde steckt? Ist das auch wieder so eine Sache, die man alle 20 Jahre ausgraben und ersetzten muss...? Vermutlich sollte man, wie Du schriebst, Eigentümer werden, um Knebelverträge zu vermeiden, zweitens einen möglichst großen Tank, so dass man große Mengen bestellen kann und dann einkaufen kann, wenn es grad "billig" ist. Die Kosten für die Heizung, d.h. die Hardware scheint ja gering zu sein. Ich habe gelesen, dass Flüssiggas CO2-neutral sein soll. Klingt für mich unlogisch, da es Öl-Abfallprodukt ist und es anderenfalls im Boden verbleiben würde. Die "Holz-Logik" ist also hier gerade nicht anwendbar.
 

Waldhauswohner

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Wie sähe es denn eigentlich mit einer Hybridheizung aus? D.h. Wärmepumpe mit Was-auch-immer in der Erde plus (kleinerer) Flüssiggas-Erdtank. Die Heizungen selber sind ja super billig...Vorteil wäre, dass der Baggermensch nur einmal anrücken müsste und man im Winter eben nicht mit Strom zuheizen möchte. Unser Ansatz ist ja gerade, das Haus zu isolieren, aber hier nicht viel Geld in die Hand zu nehmen...Die Energie aus der Wärmepumpe wäre ja quasi "kostenlos"...
 

Waldhauswohner

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Ok, habs kapiert, Erdwärme wird nicht mit dem Bagger realisiert...Aber sonst wirklich sehr interessant! Bei dem Aufwand sollte dann doch gleich ein Grundwasserbrunnen mit drin sein...(klar, woanders...). Ich hatte schon gefragt, ob wir nicht die alte Ölheizung kombinieren könnte mit der Erdwärme...denn der Brenner ist nunmal schon da und die Tanks auch. Damit sollte doch erstmal alles funktionieren, mal abgesehen davon, dass die beiden Systeme nicht intelligent "verschaltet" sind. D.h. man müsste eben den Ölbrenner in den Kältespitzen manuell anwerfen, sehe ich das richtig?
 
gesbb

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Fernwärme ist theoretisch, grundsätzlich eine sinnvolle Angelegenheit. Insbesondere, wenn regionale Energiequellen (industrielle Abwäreme, Biogas, Abfallprodukte Holzindustrie, o.ä.) genutzt werden können.
Aber: Man Beachte die bisherigen Schummelleien mit dem Primärenergiefaktor, weshalb sich daran zukünftig etwas ändern wird. Dies ist jedoch vordergründig für Nachweisverfahren von Bedeutung.
Besonders kritisch ist, dass man sich an einen Monopolisten dauerhaft bindet, der seine Preise unabhängig vom übrigen freien Markt einseitig erhöhen oder gar Pleite gehen kann. Bei allen anderen Energieträgern kann der Endverbraucher seinen Energielieferanten jährlich wechseln, falls dessen Preis überproportional steigt.
Hausübergabestation und Anlage sind ebenfalls, wie bei dezentraler Wärmeerzeugung, sorgfältig und fachgerecht zu dimensionieren. Dabei sind die Abwurfbedingungen des Anbieters zu beachten.
Bsp (Neubau):
 
Wolfhaus

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Könntest du dieses mit ein Paar sätzen genauer erläutern? I
Weil die alten Haustüren meistens undichter als die Fenster sind, das muss bei dir aber nicht so sein. Diese Türen werden meistens nicht in die Betrachtung einbezogen weil sie keinen direkten Bezug zu den Nutzungsräumen haben. Sie stellen aber eine Schwachstelle in der Bauhülle dar und nur das ist entscheidend. Können Fenster eine Einsparung von 5-7 % bringen, schaffen Haustüren 8-10%. Achtung das ist Statistik! Aber ein Punkt der zum nachdenken anregen soll.
Dieses Thema Heizung/Energie ist wirklich eines der grässlichsten Themen
Na ja, aber bedarf einer gut überlegten Entscheidung und die kann dauern bis alles zusammengetragen wurde. Ich kann dir nur raten gründlich alle Varianten konkret für dich zu ergründen. Das ist die 1. und beste Investion für eine neue Heizung und kostet dir nur deine Zeit.
 
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Erdtank hört sich gut an. Muss wohl alle 2 Jahre vom TÜV gecheckt werden...wie macht der das, wenn er in der Erde steckt?

Der Tank wird alle 2 Jahre duch einen Sachkundigen ( meist ist das praktischerweise der Lieferant) gecheckt.
Alle 10 Jahre ist TÜV . Das geschieht gemeinsam mit dem Lieferanten zu einem Zeitpunkt wo der Tank möglichst leer ist. Der Lieferant saugt das restliche Gas ab und schafft eine Öffnung im Tank damit der Sachverständige vom TÜV ( oder anderer Prüforganisation) ggf einen Blick reinwerfen kann.
Manchmal reicht dem Sachverständigen eine Isolationsmessung um zu prüfen ob die Epoxidbeschichtung noch fehlerfrei ist.
Wenn der Tank satt in einem ausreichenden Sandbett liegt und nicht durch Wurzeln usw gestört wird, hält so ein Tank auch 50 Jahre.


ch habe gelesen, dass Flüssiggas CO2-neutral sein soll. Klingt für mich unlogisch, da es Öl-Abfallprodukt ist
Eigendlich ist Flüssiggas das edelste Produkt, das bei der Destilation in der Raffinerie anfällt.

Vom Grundsatz sind alle Erdölprodukte CO² neutral. Die Abnormalität ist der momentane CO² Gehalt der Atmosphäre.

Normalzustand ( erdgeschichtlich gesehen) wäre wie vor 100 Mio Jahren als die Bestandeile des Erdöles noch Biomasse oder Lebewesen waren
 
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Weil die alten Haustüren meistens undichter als die Fenster sind, das muss bei dir aber nicht so sein. Diese Türen werden meistens nicht in die Betrachtung einbezogen weil sie keinen direkten Bezug zu den Nutzungsräumen haben. Sie stellen aber eine Schwachstelle in der Bauhülle dar und nur das ist entscheidend. Können Fenster eine Einsparung von 5-7 % bringen, schaffen Haustüren 8-10%. Achtung das ist Statistik! Aber ein Punkt der zum nachdenken anregen soll.
Moin, Danke dir.

da könnte die Statistik wohl auch bei mir zutreffen. Ich habe noch eine Alu Haustür wo eine Plexischeibe drin ist. Ringsrum ist das alles irgendwie undicht, und unten wo eigentlich eine Dichtung sein müsste fehlt rechts und links so 5 cm.

Den Austausch meiner Haustür ist fürn Herbst geplant. Hoffe das ich das auch merke im Winter...

Aber Wenn der Alurahmen im Winter am Schwitzen ist, so ist kein gutes Zeichen...
 
Wolfhaus

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Vom Grundsatz sind alle Erdölprodukte CO² neutral
Genau so wie Holz und unterscheiden sich nicht darin, der "Rest" ist Politik. Aber hier öffnet sich ein weites Feld mit vielen Hintertüren. Z.B. kann man den Putin nur treffen wenn man ihm kein Gas und Öl abkauft, aber dafür fracking Gas aus den USA einkauft. Was hat das mit Umwelt zu tun? Und alle finden das gut für die Umwelt, sogar auch die "Grünen". Wenn Putin nicht genug Gas verkaufen kann muss er es abfackeln da es sonst in die Umwelt gelangt und als Methan größeren Schaden anrichtet als wenn die Abgase in die Umwelt gelangen.
Kriege sind die größten Umweltzerstörer!!! Wenn die nur weit genug sind juckt das keinen. Das nach 1945 durch Kriege mehr Zerstörungen angerichtet wurden als im 2. Weltkrieg im gesamten Europa ist auch keinem bewusst. Alleine die brennenden Erdölfelder in den Golfkriegen haben Umweltschäden angerichtet deren Daten bis heute geheim gehalten werden.
Jeder Ofen erzeugt bei der Verbrennung von Holz oder Kohle eine 1.200 fache Feinstaubbelastung gegenüber einer Gasheizung! Keinem juckt das, bitte was hat das alles Umwelt zu tun? Ich könnte hier unendlich weiter aufzeigen, was Andere ja laut und deutlich auch machen. Die werden dann als Nazis niedergebrüllt und alles ist wieder in Ordnung. Leider ist die Realität nicht so einfach, es muss auch wissenschaftlich gehandelt werden wenn wir da was verändern wollen.
Nun haben wir ja den göttlichen Engel aus Schweden, der wird es mit dem Gefolge schon richten, also weiter so.
 

Waldhauswohner

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Wie seht Ihr eigentlich Flüssiggas mit Tank im Garten (sagen wir mal 6.500 Liter) vs. Anschluss an die öffentliche Gasleitung? Mit dem Tank bin ich ja vom Anbieter unabhängig und kann vergleichen. Ist das ein großer Vorteil oder eher zu vernachlässigen?
 
Hausdoc

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Ich selbst hab Flüssiggas

Wichtig! Nur Eigentumstank!
Nur so kannst du betanken von wem du willst ( zu derzeit ca 45 ct/l)
Hast du einen Miettank musst du außer Miete auch noch einen deutlich höheren Gaspreis ( derzeit ca 75 ct/l) bezahlen und bist zwangsläufig auf den Tankvermieter angewiesen.

Wieviel Öl hattest du bisher gebraucht?
In welcher Gegend wohnst du?
"Mein" sehr seriöser Gaslieferant liefert auch nach Thüringen. Von ihm bekommst du auch den Tank.
 
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