Guter Rat gesucht

Diskutiere Guter Rat gesucht im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Guten Tag, ich bin neu hier und mein Anliegen ist, einen guten Rat für die Modernisierung unserer Heizung zu bekommen. Schon jetzt besten Dank an...

eifelbauer

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Guten Tag,
ich bin neu hier und mein Anliegen ist, einen guten Rat für die Modernisierung unserer Heizung zu bekommen. Schon jetzt besten Dank an alle, die versuchen werden, mir zu helfen.

Die Situation:
Wir heizen noch mit einem NASCHTSTROM-BLOCKSPEICHER ;( . Die Stromkosten bei RWE haben sich allerdings seit Einbau der Heizung in etwa versechsfacht. Wir zahlen jetzt monatlich € 280,00 Abschlag nur für Heizungsstrom.

Unser Haus (PLZ 5467_)ist ein EFH Mit Einliegerwohnung, Erstbezug 1980. Außenhaut ist 30 cm Ytong-Mauerwerk, Isolierglas, ausgebautes Dachgeschoss mit 10 cm Mineralwolldämmung, voll unterkellert, Kellerdecke zum Erdgeschoß nur 2 cm Styrodur-Dämmung unter dem Estrich. Beheizte Fläche 227 qm, davon etwa 1/3 schwach oder sehr schwach beheizt. Radiatoren, die m.M. reichlich bemessen sind, so dass eine Vorlauftemperatur von max. 65 ° C ausreichen müsste.
In den letzten 10 Jahren liegt unser Stromverbrauch für die Heizung, mit sehr geringen Schwankungen, bei ca. 24.000 kWh pro Jahr.

Ich bitte um Rat, welches Heizsystem für uns mit möglichst geringen Kosten (aus Investition und Energieverbrauch) zu betreiben wäre, wobei ein ähnlicher Betriebskomfort wie bei der Blockspeicherheizung wünschenswert wäre. Pellets, Holz usw. sind demnach nicht erste Wahl.

Ach ja, ein paar konkrete Fragen hätte ich noch:

Bringt es etwas, die Kellerdecke vom Keller aus zu isolieren?
Könnte es z.B. sinnvoll sein, den Blockspeicher für die wenigen wirklich kalten Tage mit mehr als -6 bis -8 ° als Ergänzung zu einer Wärmepumpe in Betrieb zu halten?
Wenn Wärmepunpe, welche Wärmequelle - Luft, Tiefbohrung oder Flächenkollektor (wir haben noch 900 qm Wiese am Haus)?
Wie unterscheiden sich die Investitions- und Betriebskosten?
Ist ein Pufferspeicher sinnvoll?

Noch ein Detail: Warmwasser erzeugen wir seit dem Erstbezug mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe (sie kühlt kleichzeitig meinen Weinkeller).

Falls weitere Angaben benötigt werden: bitte stellt eure Fragen.

Beste Grüße und vorab vielen Dank

eifelbauer
 
Hausdoc

Hausdoc

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Strom ist und bleibt eben Sekundärenergie.

Grundsätzlich solltest du dein Gebäude künftig dämmen. Der Stand von vor 30 Jahren ist heute nicht mehr Akzeptabel.

Da du keine geeigneten Heizflächen hast, scheidet die Wärmepumpe aus.
Eine Wärmepumpe hat in Verbindung mit Heizkörpern einen grottenschlechten Wirkungsgrad.

Mit Pellets hast du selbstverständlich den selben Komfort wie jetzt auch.
Pellets sind derzeit insofern preiswerter, da sie über einen verminderten Mehrwertsteuersatz bezogen werden.
Die Investitionskosten sind hald etwas höher als bei einer Öl oder Gasheizung .

Liegt bei dir in der Nähe eine Gasleitung?
Bzw könnte man in dieser Wiese einen Flüssiggastank verbuddeln? ( Hochwassergebiet?)
 

eifelbauer

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Hallo Hausdoc,

danke für die schnelle Antwort.

Die nachträgliche Dämmung dürfte technisch nicht so einfach und zudem extrem teuer sein...wird sich daher eher nicht rechnen. Tatsächlich liegt unser Verbrauch bei ca. 105 kWh/a, was zwar doppelt so hoch ist wie bei einem modernen Neubau, aber doch deutlich günstiger als 1980 üblich . Die Kosten für nachträgliche Dämmung liegen aber beim 5 - 8fachen gegenüber den Mehrkosten für entsprechende Ausstattung beim Neubau.

Gasleitung liegt nicht in den Nähe; Platz für Verbuddeln eines Flüssiggastanks wäre kein Problem. Aber Flüssiggas ist doch noch wesentlich teurer als Öl, oder?

Beste Grüße

eifelbauer
 
Hausdoc

Hausdoc

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Nö.

Flüssiggas ist nur teurer wenn man sich von einem Gasanbieter über den Tisch ziehen läßt.

Diese Anbieter zocken über die Tankmiete teilweise den Kunden ganz schön ab.

Wenn man den Tank selbst kauft, ist das Gas gleich über 10 ct /l preiswerter.

Derzeit liegt der Gaspreis bei 48-50 ct/l + Mwst. beim Miettank und bei 42-44 ct/l + Mwst beim eigenen Tank

Heizöl liegt derzeit bei 72 ct/l + Mwst

Der Heizwert ist bei beiden Brennstoffen mit etwas über 40 MJ/Kg ziemlich gleich ( Flüssiggas hat sogar einen etwas höheren Heizwert)

Ein 2100l Flüssiggastank kostet ca 2500€ - nur so als Anhaltspunkt.


Zur Dämmung:

Wenn du pro Jahr min. 1000€ an Brennstoffkosten sparst, ist das doch eine Überlegung wert.
Ein Vollwärmeschutz ist - außer bei denkmalgeschützten Häusern - überall möglich.
 

eifelbauer

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Hausdoc schrieb:

Flüssiggas ist nur teurer wenn man sich von einem Gasanbieter über den Tisch ziehen läßt.

Diese Anbieter zocken über die Tankmiete teilweise den Kunden ganz schön ab.

Wenn man den Tank selbst kauft, ist das Gas gleich über 10 ct /l preiswerter.

Derzeit liegt der Gaspreis bei 48-50 ct/l + Mwst. beim Miettank und bei 42-44 ct/l + Mwst beim eigenen Tank

Heizöl liegt derzeit bei 72 ct/l + Mwst

Der Heizwert ist bei beiden Brennstoffen mit etwas über 40 MJ/Kg ziemlich gleich ( Flüssiggas hat sogar einen etwas höheren Heizwert)


Ein 2100l Flüssiggastank kostet ca 2500€ - nur so als Anhaltspunkt.


Zur Dämmung:

Wenn du pro Jahr min. 1000€ an Brennstoffkosten sparst, ist das doch eine Überlegung wert.
Ein Vollwärmeschutz ist - außer bei denkmalgeschützten Häusern - überall möglich.
Hallo Hausdoc,

entweder stehe ich auf der Leitung - oder Wikipedia gibt Fehlinfo (was ich eher nicht glaube).

Flüssiggas kostet z.Z. (3.900 l frei Eigentums-Tank, Angebot von heute) € 0,5355 pro Liter. Ein Liter Flüssiggas hat aber nur einen Heizwert von ca. 7,05 kWh, gegenüber 10 kWh bei Heizöl. Umgerechnet würde Gas also bei ca. 7,6 ct / kWh liegen, was ziemlich genau auf der Höhe des derzeitigen Heizölpreises liegt. Wo liegt der Reiz in dieser Lösung? Der Wirkungsgrad eines Gas- oder eines Öl-Brennwertkessels liegt doch etwa gleich, oder?

Beste grüße

eifelbauer
 
Hausdoc

Hausdoc

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Bei welchem Wikipedia hast du nachgesehen?? ^^


Zitat Wkipedia:
Flüssiggas hat eine Energiedichte (Heizwert) von 12,9 kWh/kg
;)



.. wir haben vor 2 Wochen Flüssiggas getankt . Zu 43€/100l + Mwst.
 

eifelbauer

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Hausdoc schrieb:
Bei welchem Wikipedia hast du nachgesehen?? ^^


Zitat Wkipedia:
Flüssiggas hat eine Energiedichte (Heizwert) von 12,9 kWh/kg
;)



.. wir haben vor 2 Wochen Flüssiggas getankt . Zu 43€/100l + Mwst.
Hausdoc schrieb:
Bei welchem Wikipedia hast du nachgesehen?? ^^


Zitat Wkipedia:
Flüssiggas hat eine Energiedichte (Heizwert) von 12,9 kWh/kg
;)



.. wir haben vor 2 Wochen Flüssiggas getankt . Zu 43€/100l + Mwst.
Jaaaa,

aber ein Liter Flüssiggas wiegt nur ca. 540 - 550 Gramm. Also hat ein Liter nur gut 7 kWh Heizwert. Oder ist das immer noch falsch?

(In einen 4850-Liter-Tank kann man höchstens ca. 2100 kg Flüssiggas tanken, entsprechend ca. 4200 Liter - so lese ich die Angaben zu den Tanks)

Zum Preis: die 0,5335 €/L sind inkl. MWSt. Die muss ich ja auch mitbezahlen und niemand gibt mir etwas dafür zurück...

LG

eifelbauer
 
Hausdoc

Hausdoc

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Du siehst das schon richtig.

:D

Trotzdem hat Flüssiggas einige Vorteile:

Geringere Anschaffungs und Wartungskosten.
Modulierender Brennerbetrieb. Bei Öl Brennwert gibts maximal 2 stufigen Betrieb.


Ich hab das Beispiel Flüssiggas nur angeführt, für den Fall daß Heizöl nicht ohne weiteres möglich ist.
 

eifelbauer

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Rat nicht befolgt - bisher alles im grünen Bereich!!!

Guten Abend,

vor einigen Monaten bat ich um Rat wegen Umstellung unserer Heizung von Blockspeicher/Nachtstrom auf...???

Hier erhielt ich den Rat, die Alternative FLÜSSIGGAS zu erwägen.

Gott sei Dank habe ich diesen Rat nicht befolgt, mich statt dessen für eine Rotex Hitemp Luft-Wasser-Wärmepumpe entschieden. Die ist exakt heute 8 Wochen in Betrieb und die bisherigen Erfahrungen sind absolut positiv: während unser Blockspeicher in dieser Zeit bei diesen Temperaturen mindestens 9000 kWh aus dem Netzt gezogen hätte liegen wir per heute bei einem Stromverbrauch von ziemlich genau 2.600 kWh. Das lässt die Vermutung zu, das der Jahresverbrauch bei voraussichtlich ca. 8.000 kWh liegen wird. Gegenüber unserem Blockspeicher wird die Verbrauchskostenersparnis bei voraussichtlich ca. € 1800 bis 2000 pro Jahr liegen, gegenüber Heizöl (derzeitiger Preis) immerhin noch bei ca. € 800,00 - und das bei überragendem Nutzerkomfort: kein Schornsteinfeger, kein Brennstofflager, kein Einkaufsstress für den Energievorrat usw.

Hier die Daten:

Rotex Hitemp Luft-Wasser-Wärmepumpe 14 kW,
6 kW Zusatzheizer (war bisher NICHT in Aktion, auch nicht bei - 19 °C)
Kosten: Heizungsbauer mit Lieferung aller Komponenten komplett € 14.200 + Elektriker ca. € 1.600 + Abbau und Entsorgung des Blockspeichers € 300,00
Regelung: über Außenfühler Steuerung der Vorlauftemperatur
Einstellparameter: AT -15° C =VLT 62 °C; AT 17° =VLT 38°
Keine Nachtabsenkung
Temperatur in allen Wohnräumen 21 - 22 °C, in allen Bädern 23 - 24 ° C

Die gesamte Funktion kann ich bisher nur mit dem Wort PERFEKT beschreiben!

Ich bin bisher voll von der Richtigkeit meiner Entscheidung überzeugt.

Geheizt wird ein Einfamilienhaus mit vermieteter Einliegerwohnung, Gesamt-Wohnfläche 227 qm, dauernd bewohnt von 4 erwachsenen Personen.

Beste Grüße an alle aus der immer noch kalten Eifel (heute früh 7 Uhr = -2 °C)

eifelbauer
 

Bastler

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Hallo Eifelbauer,

Das klingt spannend - wir sind auch daran eine neue Heizungsanlage zu evaluieren, WP Luft/Wasser ist so gut wie gesetzt - die Frage ist "nur" noch welches ist das richtige Gerät/Hersteller.

Hierbei gibt es nun offenbar einige "kleine, feine Unterschiede". Weisst Du wie die Rotex WP Temperaturen bis 80° schafft (ohne elektr. Zuheizung)? Habe ich sonst noch gar nirgends gesehen. Mit der "EVI" Technologie welche andere Hersteller anwenden sind offenbar Temperaturen bis 65° möglich (das würde für uns wrs. ausreichen).

Weiter habe ich noch das hier gefunden (leider nur französisch):

http://www.dp-energie.ch/index.php/fr/

Weiss ev. jemand mehr zu dem System? Ich schnall nicht was das für ein System ist - arbeitet mit dem gleichen Medium wie Wärmepumpen, hat aber auch noch irgendwelche Solarpanel...???

Beste Grüsse

Der Bastler :D
 
Hausdoc

Hausdoc

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Dieses System ist eigentlich relativ simpel.

Es verbindet Wärmepumpe + Solarenergie.

Beides autark wird bei uns ja 100000 fach eingesetzt.
Bei diesem System wird jedoch solarer Überschuß in Form von Wärme ins Erdreich gepackt.
Der selbe Erdkollektor für die Wärmepumpe , der im Winder Wärme entzieht, "schiebt" im Sommer wärme ins Erdreich.

Das Resultat: Die Soletemperatur für die Wärmepumpe beträgt nicht 8-12° wie üblich, sondern bis 30°. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe um Welten wirtschaftlicher.
Die Warmwasserbereitung geschieht bei diesem System überwiegend solar.

Bekanntester deutscher Anbieter ist z.B. Immosolar
http://www.immosolar.com/

Hier ein Infofilm, der das System erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=XYW8...DvjVQa1PpcFNdx5hP-vdWHzMWnHKv2ebJMAyVuWKimiU=
 

Bastler

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Hausdoc schrieb:
Beides autark wird bei uns ja 100000 fach eingesetzt.
Bei diesem System wird jedoch solarer Überschuß in Form von Wärme ins Erdreich gepackt.
Der selbe Erdkollektor für die Wärmepumpe , der im Winder Wärme entzieht, "schiebt" im Sommer wärme ins Erdreich.
Hm - m.E. muss das ein anderes Prinzip sein, Erdsonde und dergleichen wird mit keinem Wort erwähnt, es ist schon "irgendwie" eine Kombination aus Wärmepumpe und Solar - aber nicht mit Erdsonde und auch ohne "Riesenspeicher".
Die "Magie" scheint in den Panels zu liegen, diese sollen auch noch funktionieren wenn Schnee drauf liegt...?

Gruss

Bastler
 
Hausdoc

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Doch - auch da muss es einen Wärmepuffer geben.

In den südlichen ländern ist das System durchaus verbreitet.

Auch bei Immosolar werden bei Schneefall die Kollektoren abgetaut und somit schneefrei gehalten.
 

De-Us74

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Hausdoc schrieb:
Bei Öl Brennwert gibts maximal 2 stufigen Betrieb
Sorry... aber da muss ich dir etwas Nachhilfe erteilen. Der Brötje WOB ist ein ÖL-Brennwertgerät mit Modulierenden Brenner, und die Firma Weishaupt hat - glaube ich zu wissen - auch eins im Programm.
 
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