Gretchenfrage: Neuer Ölkessel oder doch WP?

Diskutiere Gretchenfrage: Neuer Ölkessel oder doch WP? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, ich befasse mich (vermutlich stellvertretend für tausende Hausbesitzer) mit der Frage, ob ich einen neuen modernen Ölkessel...

Moselmann

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Hallo zusammen,

ich befasse mich (vermutlich stellvertretend für tausende Hausbesitzer) mit der Frage, ob ich einen neuen modernen Ölkessel einbauen soll, oder doch eine Wärmepumpe?

Eckdaten:

- 2-Familienhaus Bj. 1927 mit rd. 200qm Wohnfläche über 3 Etagen (EG, 1.OG, DG) freistehend
- 2018 Sanierung inklusive neuem Dach mit 180mm Dämmung und alle Fenster neu 3-lagig
- Fensterlaibungen innen alle mit 10mm Platten isoliert
- Sanierungsbegleitung durch Energieberater
- Ölheizung Vissmann Vitola 100 Bj. 2000 inklusive kompletter Anlage (Kupferleitungen, Heizkörper, Öltanks wegen Umrüstung von Nachtspeicherheizung)
- Kniestock-Wände Dachstuhl Innendämmung 40mm
- Außenwände 60cm Schiefer und verputzt. Keine Außendämmung
- seit 2 Jahren läuft die Heizung mit 40 Grad Vorlauftemperatur, Räume werden ausreichend warm
- WW-Aufbereitung nicht über Öl, sondern mit Durchlauferhitzern (Strom).
- Ölheizung ist nur in der Heizperiode eingeschaltet (Mitte September bis ca. Mitte Mai), Ölverbrauch im Schnitt rd. 2200 L/Jahr

Ich schwanke immer mal zwischen einem modernen neuen Ölkessel mit Steuerung oder halt einer Wärmepumpe. Da die Dachausrichtung vermutlich keine Solaranlage zulässt, müsste die WP wohl komplett über den Hausstrom laufen. Ich habe etwas Bange, dass ich dann plötzlich 3 Mal höhere Stromkosten hätte, die noch zu den Beschaffungskosten kommen. Allerdings gibt es vom Staat eine Förderung.

Bei dem neuen Ölkessel hat man die Ungewissheit, was die Betriebserlaubnis in der Zukunft betrifft. Auch der Ölpreis wird künftig stetig steigen (Energiesteuer)

Das, was ich jetzt einbaue, soll ein paar Jahrzehnte bestehen (inklusive Reparaturen natürlich).

Wer hat eine ähnliche Bausituation und kann seine Erfahrung teilen, auch zu den Stromkosten einer Wärmepumpe? Bin auch für Tipss zu Wärmepumpen-Typen/Modellen dankbar. Auf dem Gebiet bin ich absoluter Neuling.

Schöne Grüße!
 

PeterF

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Da die Dachausrichtung vermutlich keine Solaranlage zulässt, müsste die WP wohl komplett über den Hausstrom laufen.
Besser für Eigenverbrauch ist Ost-West-Ausrichtung.
Dann hat man in der Spitze weniger, dafür aber länger und gleichmäßiger über den Tag PV-Strom.

Oder ist das Dach nach Norden geneigt ?
 

Moselmann

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Hallo und danke für die Antwort!

Unsere größten nutzbaren Dachflächen sind in Richtung Osten und Westen geneigt mit rund 40 Grad. Dann könnte das mit der Solaranlage funktionieren?
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

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… südlich von Wien
Unsere größten nutzbaren Dachflächen sind in Richtung Osten und Westen geneigt mit rund 40 Grad. Dann könnte das mit der Solaranlage funktionieren?
Das ist perfekt!

Ob trotzdem eine Wärmepumpe bei diesem Vohaben sinnvoll ist ... wenn du maximal heizt gibt es minimal PV-Ertrag. Dezember und Jänner sind "blutig" ... habe 14 kWp am Dach in alle Himmelsrichtungen und bekomme nicht mal den Strom für den Eigenbedarf des Haushaltes mit einer Pelletheizung zusammen! Ab Mitte Februar und bis Mitte November schaut die Sache schon besser aus.

Aber zum Heizen eines mittelprächtig isolierten Gebäudes ... geht sich nie mit Autarkie aus.
 

PeterF

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...
- seit 2 Jahren läuft die Heizung mit 40 Grad Vorlauftemperatur, Räume werden ausreichend warm
...
Ich schwanke immer mal zwischen einem modernen neuen Ölkessel mit Steuerung oder halt einer Wärmepumpe.
"PV-Solar mit Wärmepumpe kombinieren" ist ein Lockmittel der PV-Anlagen-Verkäufer.
Nicht daß das falsch wäre, aber Deckung des WP-Strombedarfs liegt über's Jahr bei 20 bis 40%.
Das ist viel besser als nichts. Aber für mich persönlich kein Entscheidungs-Grund Pro oder Contra Wärmepumpe.

40 Grad Vorlauftemperatur ? Bei welcher Aussentemperatur ? Wo und wie gemessen ?

Wenn das für Wärmepumpe passt, dann Öl raus, Wärmepumpe rein. Nicht schwanken.
 
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Hallo Moselmann,

hat dir dein Energieberater auch den U-Wert deiner Wand oder gar der ganzen Gebäudehülle ausgerechnet? Was die 40°C Vorlauftemperatur angeht, so wäre es wirklich wichtig zu wissen auf welche Außentemperatur sich diese Beziehen. 40°C bei -15°C Außentemperatur wären toll. Ein Vorlauf von 40°C bei 10°C Außentemperatur eher suboptimal.

Was die Ausrichtung der PV angeht wäre es wichtig zu wissen was dein vorrangiges Ziel ist. Willst Du möglichst viel Strom Im Sommer erzeugen, möglichst viel Strom über den Großteil des Tages erzeugen oder soll deine Wärmepumpe im Winter maximal unterstützt werden? Die Ziele bestimmen die Ausrichtung.
Falls Du mal etwas mit der Ausrichtung spielen möchtest hilft dir vielleicht:


Grüße
 
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