GB122-19 externer Warmwasserspeicher

Diskutiere GB122-19 externer Warmwasserspeicher im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich habe versucht mich im Internet schlau zu machen, was der beste Heizplan für den Wasserspeicher ist. Doch leider habe ich seh...

Ben488

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Hallo zusammen,

ich habe versucht mich im Internet schlau zu machen, was der beste Heizplan für den Wasserspeicher ist.
Doch leider habe ich seh widersprüchliche Aussagen zum Thema durchheizen, Legionellen und Zirkulationsleitung…. gefunden.

Aktuell habe ich folgende Einstellungen:
Stufe 9 von 10 für die Temperatur (ca.56grad)
Und die Ladezeiten Warmwasser von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr durchgängig
Die Zirkulationspumpe für die Warmwasserleitung läuft einmal um 8:00 Uhr für 15min und einmal um 18:00 Uhr für 15min + beim duschen oder baden….

Was meint ihr kann man die Ladezeiten des Speichers noch optimieren, oder wie würdet ihr das System einstellen,
bzw. was empfehlt ihr beim Warmwasser ?


Vielen Dank & Grüße
 

KarlZei

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Entspricht weitgehend meinen Einstellungen. Bei mir läuft die Zirkulation aber zusätzlich noch zu einer anderen festen Zeit, aber auch nur kurz.

Wie groß ist Dein Speicher und wie sieht das Nutzungsverhalten / der Wasserverbrauch aus?
 

Ben488

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Okay das beruhigt mich schon einmal, danke ;)

Wir haben einen 160 Liter Speicher und Nutzungsverhalten jetzt im Sommer Duschen alle 1-2 Tage + alle 14 Tage die Badewanne. Warmwasserverbrauch in der Küche und Bad sind sehr gering.

Sollte man noch etwas ändern an den Zeiten für den Speicher und der Pumpe ?
 

Ben488

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Im Idealfall ist der WWS zur Nacht leergezapft, keine weitere Abkühlverluste, keine Legionellen, einmal morgens aufheizen und vor der ersten Nutzung wieder sperren, und gut is, vor der Badewanne gezielt aufheizen.

Das mit dem Leerzapfen wird mir nicht immer gelingen….
Und meinst du mit sperren, dass er nicht nachheizt wenn der Speicher angezapft wird ?
Und heizt du einmal am Tag den Speicher auf, bzw. nur vor der Benutzung ?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Ich habe mal eher den theoretischen Idealfall beschrieben. In der wahren Wirklichkeit kann das jeder so ausreizen wie es ihm am besten leichtesten oder WAF-stressärmsten gelingt.
Ja, der Idealfall ist EINmal aufheizen morgens, unmittelbar vor der ersten Benutzung ist das dann abgeschlossen und wird ab da gesperrt. DAS geht natürlich NUR wenn der Wärmeverlust und der Inhalt für den restlichen Tag auch reicht. Das muss man eruieren bzw beobachten und dann berücksichtigen. Daher KANN es sinnvoll sein die WWS-Temperatur entsprechend zu variieren um die WWS-Kapazität zu variieren. Auch damit kann man die Hygiene verbessern ohne unnötig hohen energetischen Einsatz.
 

Ben488

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Alles klar, vielen Dank das hab ich verstanden…..

Und das Thema Legionellen was überall herumgeistert bei Wassertemperaturen unter 50°,
denn die wären ja zu einem Grossteil des Tages gegeben….

Spielt das hierbei eine Rolle oder ist das Panikmache im EFH ?
 
tricotrac

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Spielt das hierbei eine Rolle oder ist das Panikmache im EFH ?
Legionellose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Legionella pneumophila fühlen sich zwischen 20 und 50 °C wohl. Der Warmwasserspeicher ist dabei das kleinere Problem (außer er ist völlig überdimensioniert), das Problem heißt Stgnation (Stillstand) des Trinkwassers in wenig bis gar nicht benutzten Leitungen.
Klassiker sind Gästezimmer oder der Saunabereich. Deshalb gilt eine Mindesttemperatur 55 °C als empfohlen im Einfamilienhausbereich.
 

Ben488

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Okay, aber was heißt das jetzt für den Alltag, denn ein einmal geladener Speicher kühlt doch zwangsläufig auf unter 50° ab.
Und Reicht es wenn man 2x am Tag die Zirkulationspumpe laufen lässt kurz nach dem der Speicher geladen wurde ?
 

Ben488

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Ich habe mich für folgende Einstellung erstmal entschieden:

6 Uhr Morgens laden des Speichers auf 56° (oder wären 60° besser (Kalkausfall)?)
6:10 Uhr für 15min Zirkulationspumpe laufen lassen (Damit wären der aufwärmphase alle Leitungen mit durchgewärmt werden).
18 Uhr erneuter lauf der Zirkulationspumpe für 15min

Das wars…..bin gespannt ob wir damit hinkommen.
Und ich hoffe das ich zum Thema Legionellen damit keinen kompletten Irrsinn veranstalte.
 

KarlZei

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Okay, aber was heißt das jetzt für den Alltag, denn ein einmal geladener Speicher kühlt doch zwangsläufig auf unter 50° ab.
Kommt darauf an, wie Du ihn betreibst. Im Übrigen ist es falsch, dass im EFH mindestens 55°C empfohlen werden. Bei solchen Kleinanlagen 'fordert' man >50°C und will man, wie bei allen anderen Anlagen auch, eigentlich 60°C sehen. Darüber hinaus hat die Speichertemperatur keinen Einfluss auf das Legionellenrisiko in nicht genutzten Leitungen.

Man muss immer Temperatur und Wasseraustausch (Speicher) zusammen betrachten. Wenn der Speicherinhalt mehrmals täglich ausgetauscht wird, ist die Temperatur völlig wurscht. Legionellen haben keine Zeit, sich im Speicher übermäßig zu vermehren. Je geringer der Wasseraustausch ist, desto höher ist die Verweildauer der Legionellen im Speicher und desto mehr spielt die Wassertemperatur eine Rolle. Die bestimmt ja, wie schnell sich Legionellen vermehren. Und vergleichsweise schnell vermehren sie sich im Temperaturbereich 30 bis 45/50°C. Mit zunehmenden Temperaturen nimmt die Vermehrungsrate wieder ab, bis sich bei ca. 60°C vermehrungstechnisch praktisch nichts mehr tut. Und gemeinhin sagt man, dass bei einem täglichen Austausch des Speicherinhalts das Risiko einer übermäßigen Legionellenvermehrung gering ist und unter dem 'Grenzwert' bleibt.

Bei Dr Schornis Ansatz würdest Du, wenn ich ihn richtig verstanden habe, den Speicherinhalt vor der Nacht auf eine so niedrige Temperatur bringen, dass die Legionellen keine Lust mehr auf Vermehrung haben. Unterm Strich und etwas vereinfacht macht es schließlich keinen Unterschied, ob man die Temperatur über 50°C hält oder deutlich unter 30°C. Allerdings dürfte es schwierig sein, den Speicher ohne üble Komforteinbußen auf dieses Temperaturniveau runter zu bekommen. Und wenn man es nicht schafft, bietet man den Legionellen nachts ideale Bedingungen.

Ich betreibe meinen Speicher auch zeitgesteuert (06:00 - 21:30). Mit Hysterese (Überheizen der Solltemperatur) komme ich bei der Speicherladung auf knapp 60°C. Nachgeladen wird bei ca. 53°C. Wg. 200l-Speicher reicht das temperaturmäßig hier im Schnitt für 0,75 Tage. Es gibt also immer mal wieder eine zusätzliche Speicherladung am Tag. Die Speichertemperatur liegt ohne Nachladen nachts meist um 50°C.

6 Uhr Morgens laden des Speichers auf 56° (oder wären 60° besser (Kalkausfall)?)
Eigentlich macht das beim Kalk keinen so großen Unterschied. Das Heizungswasser ist beim Speicherladen deutlich heißer und der Wärmetauscher (Speicherwendel) wird an der Oberfläche auch >60°C haben. Ein Großteil des Kalkausfalls findet deswegen da statt.
Bei der Solltemperatur sollte man auch die Hysterese beachten. Die Speicherladung wird in der Regel ein paar Grad über Solltemperatur beendet.
 

Ben488

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Danke für deine sehr ausführliche und verständliche Erklärung der Thematik 👍

Bei Dr Schornis Ansatz würdest Du, wenn ich ihn richtig verstanden habe, den Speicherinhalt vor der Nacht auf eine so niedrige Temperatur bringen, dass die Legionellen keine Lust mehr auf Vermehrung haben. Unterm Strich und etwas vereinfacht macht es schließlich keinen Unterschied, ob man die Temperatur über 50°C hält oder deutlich unter 30°C. Allerdings dürfte es schwierig sein, den Speicher ohne üble Komforteinbußen auf dieses Temperaturniveau runter zu bekommen. Und wenn man es nicht schafft, bietet man den Legionellen nachts ideale Bedingungen.
Ja gut wäre es ob man es erreicht fraglich….
Aktuell sehe ich auch nicht das wir den kompletten Warmwasserspeicher einmal am Tag austauschen…. (Was natürlich bei niedrigen Temperaturen eher gegeben wäre, keine Mischung oder wenig Mischung mit Kaltwasser)

Schwierig schwierig, ich denke dank Euerer Erklärungen habe ich das Thema besser verstanden.
Aber letztendlich ist es eine Bauch bzw. Verbrauch Entscheidung….

Vielen Dank, mal wieder für Eure kompetente Unterstützung :)
 

KarlZei

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Aber letztendlich ist es eine Bauch bzw. Verbrauch Entscheidung….
Ja. Wie es dann tatsächlich mit den Legionellen bestellt ist, kann man aber jederzeit testen lassen. Die Tests sind nicht teuer und die Ergebnisse liegen nach ca. zwei Wochen vor.
Bei Interesse, noch ein Link zu einer Dissertation zum Thema: https://d-nb.info/99153204X/34
Es wurden 200 Ein- und Zweifamilienhäuser hinsichtlich Legionellen untersucht. U.a. kommen die Zusammenhänge zwischen Temperatur und Speichergröße gut rüber. Ernüchternd: in fast 20% der Häuser wurden Legionellen gefunden und in gut 70% von diesen Häusern lag die Konzentration über dem technischen Maßnahmenwert (1.000 KBE / Liter).
 
tricotrac

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Ernüchternd: in fast 20% der Häuser wurden Legionellen gefunden und in gut 70% von diesen Häusern lag die Konzentration über dem technischen Maßnahmenwert (1.000 KBE / Liter).
Aber selber den Fragenden eine Speicherwassertemperatur gleich oder größer 50 °C empfehlen. Den "Experten" wundert es und der Laie staunt. Im keinem anderen Forum habe ich so einen umfangreichen Textbaustein zur Legionellenproblematik gelesen. ( Hier fehlt leider ein Kopfschüttel-Smilie).
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Ernüchternd: in fast 20% der Häuser wurden Legionellen gefunden und in gut 70% von diesen Häusern lag die Konzentration über dem technischen Maßnahmenwert (1.000 KBE / Liter).
Ja, liest sich jetzt schlimm, aber mMn leben die mit Sicherheit alle noch (also die NUTZER - nicht die Legionellen!). Denn einem gesunden und vitalen Menschen machen Legionellen gar nichts aus. Noch dazu muss dazu das Wasser fein vernebelt werden um als Aerosol aufgenommen zu werden. In "Legionellenwasser" zu baden oder Kaffee damit zu bereiten macht gar nichts aus.
 

KarlZei

Experte
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Ja, liest sich jetzt schlimm, aber mMn leben die mit Sicherheit alle noch (also die NUTZER - nicht die Legionellen!).
Ja, richtig, die Legionärskrankheit ist für gesunde, jüngere Menschen kein Thema. Aber wenn man sich die Risikogruppen anschaut, dann sind das doch schon recht viele Menschen, die sich was einfangen können. Ich habe es mir schon vor langer Zeit angewöhnt, an anderen Orten (Hotel u.ä., Sporthalle, Schwimmbad...) das Wasser 'ohne mich' erstmal etwas laufen zu lassen. Bei mir wird auch regelmäßig getestet.
 
Thema:

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