Gasumstellung von L auf H Gas

Diskutiere Gasumstellung von L auf H Gas im Junkers-Bosch Forum im Bereich Heizungshersteller; Ja. Aber bei den Startzyklen geht es vornehmlich um klassische elektromechanische Belastungen. Motoren laufen an/stoppen, Relais öffnen/schließen...

Georg Hendrich

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Btr. Zitat:

"Ja. Aber bei den Startzyklen geht es vornehmlich um klassische elektromechanische Belastungen. Motoren laufen an/stoppen, Relais öffnen/schließen, Ventile fahren, Druckschalter werden be-/entlastet, usw.."

Bei elektrischen Motoren wird eher die Laufzeit als die Zyklenzahl entscheiden aber ansonsten erscheint mir das sehr nachvollziebar und richtig.

Das würde aber nach meiner Sicht "moderne" Brennwert-Anlagen um ein vielfaches mehr betreffen als als alte atmosphärsiche Gaskessel in denne es abgesehen von Ventielen keine beweglichen Teile gibt.

Meiner Überzeugung nach solte aber ein Tausch aller Relais, Gebläse-Antriebe und elektronisch gesteuerten Verntielen in einem Brennwert-Kessel gemessen am Widerbeschaffungswert kein wirtschaftlicher Totalschaden sein -- vorausgesetzt die Anlage ist "Service-freundlich" gebaut.
 

KarlZei

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Das würde aber nach meiner Sicht "moderne" Brennwert-Anlagen um ein vielfaches mehr betreffen als als alte atmosphärsiche Gaskessel in denne es abgesehen von Ventielen keine beweglichen Teile gibt.
Eher nicht. Zum einen gibt es auch bei den alten Kesseln u.a. Relais und Ventile; schließlich haben die ja auch eine Steuerung, einen GFA usw.. Zum anderen können moderne Brennwertgeräte die Leistung in einem weiten Bereich modulieren und daher auf lange Laufzeiten mit wenigen Startzyklen kommen. Z.B. habe ich meine Therme nun seit 2,5 Jahren. In der Zeit gab es nur 2.725 Starts bei 13.700 Betriebsstunden. Nicht gut oder gar nicht modulierende und/oder schlecht laufende Geräte kommen in der Zeit schnell mal auf 10x bis 50x so viele Starts bei einem Bruchteil der Betriebsstunde.
 

Georg Hendrich

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Btr Zitat:

"Eher nicht. .."

Das ist nachvollziebar, würde aber eher dafür sprechen das sich auch "komplexere" Brennwert-Anlagen bei entsprechender Auslegung eine sehr hohe Lebensdauer haben können. Was mit zunehmender Komplexität natürlich immer schwieriger zu "garantieren" ist, aber wohl grundsätzlich möglich.

Ich bin kein Heizungstechniker und kenne keine Erfahrungswerte darüber was am Ende der Lebensdauer von Gasgeräten ein Einde setzt.

Aber meine Erfahrung aus anderen Bereichen der Technik ist das wir "heute" grundstätzlich ohne hohe "Mehrkosten" extrem langlebige Geräte fertigen können, wenn wir wollen (also wenn die Industrie will und der Kunde bei gleicher nomineller Leistung und Funktion 5% bis 10% mehr für eine hohe Langlebigkeit zahlt).

Um eine "Parade-BSP" der Elektrotechnik zu nennen:

Billige "China-Ekos" haben vielleicht 1000-Stunden Lebensdauer bei 85Grad, je kühler desto länger die Lebensdauer [1] mach bei 50Grad vielleicht gerade die 2-Jahre Garantie als Lebenserwartung.

Hochwertige 4000-Stunden bei 125Grad-Typen kommen bei 24St / 365-Tage Dauernutzung bei 50 Grad auf so ca 512-tausend Stunden Lebenserwartung.

Also ein Jahr sind ca 9-tausend Stunden (365 x 24) womit wir bei "guten" Elos bei knapp 60 Jahren Lebensdauer liegen (bei 50Grad und Dauerbetrieb).

Die anderen Typischen Bauteile der Elektrotechnik sind nahezu frei von Alterung (1), hochwertige "moderne" Elektronik sollte immer mehere Jahrzente laufen wenn mann sie nicht "überhitzt" oder misshandelt.

Solange Systeme nicht "richtigem" mechanischen Verschleiß unterliegen wie Verbrennungsmotoren und Getriebe sind heute nach meinem Wissen fast überall eine sehr sehr hohe Lebensdauer ohne große Mehrkosten möglich.

Daher geher ich davon aus das auch Heizungen sehr lange halten können, 24% aller deutschen Heizungen sind auch älter als 25 Jahre,

Anmerkugnen:

(1) wirklich altern tun nur Ekos / Elektrolytkondensatoren, Laserdioden und extrem hochgezüchtete Prozessoren mit sehr geringen Struckturbreiten aufgrund von Migration von anderen Materialien in den Halbleiter sowie sehr stark und sehr zyklisch belastete Leistungseketronik durch Rissbildung vor allem an den bonding-Dräten (x mal 10kW Wechselrichter und größer in der Industrie). Die meisten Aufälle im Feld sind Ekos -- diese bestimme meist die Lebensdauer und auch hier sind einige Jahrzehnte mit geringem Aufpreis möglich.

Quellenangaben:

[1] Lebensdauer von Elektrolytkondensatoren in Netzteilen
 
Defrost

Defrost

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Was mich wundert, das jetzt Heizkessel schneller kaputt gehen wenn sie zu viel takten. Was ist zu viel Takten???
Alte Heizkessel und Brenner die 30 Jahre alt sind haben immer getaktet, auch noch mehr weil sie auch noch zu groß ausgelegt waren. Da hat sich keiner einen Kopf deswegen gemacht. Und wenn sie nicht gestorben sind takten die heute noch.
 
Dr Schorni

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Nicht die Kessel = "Wärmeerzeuger" gehen kaputt! Die beim Brennerstart beteiligten Bauteile verschleißen mehr. Takten ist ein Zeichen von falscher Anlagen-Konfiguration und -Betriebsweise.
Alte Heizkessel und Brenner die 30 Jahre alt sind haben immer getaktet, auch noch mehr weil sie auch noch zu groß ausgelegt waren.
Ja, das stimmt schon. Aber Dein Kessel hat im Vergleich zu einem gängigen Wandgerät a) VIEL mehr Gußeisenmasse und b) VIEL mehr Wasserinhalt. Also wird alles träger, verschleppt und dadurch die Schalthäufigkeit gedrückt. Bei Deinem kann man sogar noch die Schaltdifferenz variieren (Codierebene 2 Pos. 04) : Standard und bwääh sind 4K , besser ist ERB50-Funktion = lastabhängig variable Schaltdifferenz 6 bis 12 K, in gewissen speziellen Fällen sogar die ERB80-Funktion mit 6 bis 20K Schaltdifferenz.
Deutlich noch mehr Sinn macht die Änderung der WW-Schatdifferenz unter Pos. 59 von Standard ("bwääh") 5 K auf "bis zu 10K unter Sollwert". DAS verringert vor allem im Sommer/WW-Betrieb unnötige Brennerstarts, Kesselhochheizungen, WW-Nachladungen und wieder Hochtemperatur-Auskühlverluste danach.
 
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Defrost

Defrost

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Mehr als 12 K bekomme ich beim Heizen nicht hin. Und beim Brauchwassererhitzen hab ich noch nicht gefunden wo das einzustellen geht.
 
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