Gaspreise

Diskutiere Gaspreise im Sonstiges / News Forum im Bereich Allgemein; Hallo Wir haben vor 5 Jahren umgestellt von Öl auf Gasheizung. Jetzt haben wir eine Preiserhöhung bekommen von 13Cent auf 22Cent….Unglaublich...
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maxim56

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Hallo

Wir haben vor 5 Jahren umgestellt von Öl auf Gasheizung.

Jetzt haben wir eine Preiserhöhung bekommen von 13Cent auf 22Cent….Unglaublich!

Frage: Ist es eine alternative fürs Warmwasser einen Durchlauferhitzer einzubauen…Zumindestens für die sommermonate.

Was meinen Sie?



Grüsse Max Dornmair
 
casi-52074

casi-52074

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Für einen DLE braucht es schon eine 22 kW Starkstrom Leitung, ist sie vorhanden? Für eine Brauchwasser Wärmepumpe nur einen 230 V Anschluss und Platz. Wir hatten mein leben Lang (53 Jahre) einen DLE. Sehr wartungsarm aber teuer vom Verbrauch, dachte ich bis vor 2 Jahren. Dann kam die Heizung + BW WP. Den DLE habe ich aber hängen lassen. :)
 
cephalopod

cephalopod

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Frage: Ist es eine alternative fürs Warmwasser einen Durchlauferhitzer einzubauen.
Wirtschaftlich macht stattdessen ein Brauchwasserwärmepumpe (BWWP) eher sinn.
Die macht mit dem selben Strom 3x so viel Warmwasser.

Brauchwasserwärmepumpe: Funktion, Kosten, Vor- & Nachteile (thermondo.de)

Zumindestens für die sommermonate.
Bei dem Gaspreis von 22 ct/kWh lohnt es sich, sie das ganze Jahr durchlaufen zu lassen.

Zumindest solange dein Strompreis weniger als 66 ct/kWh beträgt :oops:
 
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Andreas1956

Andreas1956

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Jetzt haben wir eine Preiserhöhung bekommen von 13Cent auf 22Cent….Unglaublich!
Da werden ab voraussichtlich 1. September dann 24 Cent daraus, weil UNIPER zwar jahrelang fette Gewinne privatisieren konnte, seine drohenden Verluste nun aber sozialisiert werden. Der Bund übernimmt 30% der Anteile an UNIPER und dafür zahlen die Verbraucher pro kWh voraussichtlich 2 Cent extra, neben den übrigen Erhöhungen der Preiserhöhungen. Zugleich redet der selbe Bund aber davon, uns entlasten zu wollen. Wie man entlastet, indem man noch eine Umlage oben draufsattelt, das versteht nur ein Grüner.

Ich unterstütze diese grüne Politik ausdrücklich, erstens kotzt mich die Armut der Bürger ohnehin an und zweitens verdienen all die Grünen-Wähler eine harte Strafe. Unbezahlbare Energie ist da ein erster und richtiger Schritt und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, die Grünen-Wähler können das Klima retten und grüne Realpolitik hautnah erfahren. Wer hätte gedacht, daß sie so schnell so viel grün bekommen? Keiner! ^^
 
Wolfhaus

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Kein Gas

Außenministerin Baerbock fürchtet Volksaufstände in Deutschland

22. Juli 2022 Bernd Müller



Robert Habeck treibt Pläne zum rigorosen Energiesparen voran – mit erheblichen Folgen für die Bürger. Die Bereitschaft zu Protesten dürfte steigen und Baerbock hält unter Umständen Volksaufstände für möglich.

Deutschland muss sich mehr anstrengen, um gut über den Winter zu kommen. Das fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun mit Nachdruck. Am Donnerstag kündigte er in neues Paket von Maßnahmen an, mit dem das gelingen soll.

Als einen konkreten Schritt nannte er, die vorgeschriebenen Füllstände in den deutschen Gasspeichern erhöhen zu wollen. Zum 1. September müssten demnach die Speicher zu 75 Prozent gefüllt sein. Zum 1. November dann zu 95 Prozent. Bislang war "nur" ein Füllstand von 90 Prozent für den 1. November vorgeschrieben.

Beim Klimaschutz macht Habeck dafür eine Rolle rückwärts. Neben der Steinkohle wird auch die Braunkohle wieder rehabilitiert. Zumindest sollen Braunkohlemeiler ab dem 1. Oktober aus der Reserve geholt und wieder aktiviert werden. Die Braunkohlekraftwerke sollen dann Gaskraftwerke bei der Stromerzeugung ersetzen. Und damit auch genügend Kohle zur Verfügung steht, soll deren Transport im Bahnverkehr Vorrang erhalten.

00:08 / 00:20

Habecks Ministerium teilte weiter mit, es sei sinnvoll, Räume, in denen man sich nicht regelmäßig aufhält, sollten nicht mehr beheizt werden – außer, es sei für die Sicherheit notwendig. Mit einer Verordnung soll das für öffentliche Einrichtungen und Bürogebäude geregelt werden. Und gemeinsam mit den Gewerkschaften und Unternehmen soll geredet werden, wo man im Arbeits- und Betriebsbereich Energie sparen könne.

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, hatte kürzlich erklärt, die Menschen in Deutschland "werden die Komfortzone verlassen müssen" – und das zeichnet sich zunehmend ab. Der Deutsche Städtetag selbst hatte den Kommunen vorgeschlagen, um Energie zu sparen, sollten sie nachts Straßenbeleuchtung und Ampeln ausschalten und in öffentlichen Gebäuden solle auf warmes Wasser verzichtet werden.

Schwimmbäder werden angehalten, die Temperaturen des Wassers zu verringern – wenn die Schwimmbäder nicht ganz geschlossen werden. In zahlreichen Städten stehen die Schwimmbäder jetzt schon vor dem wirtschaftlichen Aus, weil die Energiepreise gestiegen sind.

Und auch in Schulen dürfte es kälter werden. In einem Arbeitspapier des Deutschen Städtetags, das Telepolis vorliegt, heißt es, dass auch in Schulen die Raumtemperatur mit Beginn der Heizperiode gesenkt werden solle. Außerdem solle auch in Schulen auf warmes Wasser verzichtet werden.

"Die Lage bleibt angespannt", sagte Habeck laut Spiegel Online. Deshalb müssten die Anstrengungen noch mal verstärkt werden. "Der Gasverbrauch muss weiter runter, die Speicher müssen voll werden. Daran sollten wir mit vereinten Kräften arbeiten."

Nord Stream 1 wieder offen
Inzwischen sind die Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline beendet – und das Gas fließt wieder. Enttäuscht zeigt man sich in der Bundesrepublik darüber, dass nicht die normale Menge geliefert wird, sondern nur knapp 40 Prozent davon, wie vor den Wartungsarbeiten.

Entwarnung will Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, deshalb noch nicht geben. "Angesichts der fehlenden 60 Prozent und der politischen Instabilität gibt es noch keinen Anlass zur Entwarnung", sagte er.

Dass Russland ein Garant für Europas Energiesicherheit ist, wie es der russische Energiekonzern Gazprom erklärte, wies Habeck entschieden zurück. "Das ist eine Verdrehung der Tatsachen", sagte er. Russland sei vielmehr zu einem "Unsicherheitsfaktor" geworden. Der Kreml nutze seine Macht, um Europa und Deutschland zu erpressen.

Doch auch das ist nicht ganz stimmig: Gazprom hatte den Gasfluss über Nord Stream 1 aus technischen Gründen verringern müssen. Eine wichtige Turbine hing in Kanada fest, weil sie dort von Siemens Energy gewartet wurde; aber aufgrund der westlichen Sanktionen nicht zurückgeliefert werden konnte.

Kanada hatte nach Verhandlungen mit der deutschen Regierung beschlossen, eine Ausnahme von den Sanktionen zu genehmigen. Vor knapp zwei Wochen hatte die kanadische Regierung erklärt, sie erteile eine "zeitlich begrenzte und widerrufliche Genehmigung", um die Rückgabe von Turbinen von ihren russischen Sanktionen auszunehmen.

Am Sonntag soll die Turbine per Flugzeug nach Deutschland geliefert worden sein. Gazprom hatte am Mittwoch erklärt, noch keine entsprechenden Unterlagen erhalten zu haben. Neben der Rückkehr der Turbine sei auch die Wartung anderer Ausrüstung notwendig, um die Pipeline sicher betreiben zu können.

Der Transport der Turbine von Deutschland nach Russland soll weitere fünf bis sieben Tage dauern, wenn es keine Probleme mit Logistik und Zoll gebe, berichtete Reuters am Montag und berief sich dabei auf die russische Tageszeitung Kommersant.

Die Turbine würde per Fähre aus der Bundesrepublik verschickt und dann über Helsinki auf dem Landweg nach Russland transportiert. Spätestens bis zum 24. Juli soll sie ankommen. Aber dann würden die Vorbereitungsarbeiten weitere drei bis vier Tage dauern. Bis dahin wird man sich in Deutschland gedulden müssen, um ein Urteil zu fällen.

Viele Bürger zum Protest bereit
Glaubt man der Bundesregierung, dann sind die Probleme rund um die Gasturbine nur vorgeschoben. Russland benutze Energie als Waffe, heißt es immer wieder. Dass sich die Bundesregierung der Bedeutung dieser Turbine und der Wirkung der Sanktionen bewusst ist, darauf deuten Aussagen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

Sie hatte sich gegenüber der kanadischen Regierung dafür eingesetzt, dass eine Ausnahme von den Sanktionen gemacht wird. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte sie, in den Verhandlungen hätten mögliche innenpolitische Auswirkungen eine wichtige Rolle gespielt. Konkret meinte sie: Volksaufstände.

Wenn die Bundesrepublik die Gasturbine nicht bekomme, so Baerbock, "dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind".

Gefragt, ob sie tatsächlich Volksaufstände erwarte, relativierte Baerbock ihre Aussage etwas. Das sei "vielleicht etwas überspitzt formuliert" gewesen; aber dies könne eintreten, "wenn wir kein Gas mehr hätten". Deutschland benötige deshalb weiterhin Gas aus Russland.

Die wichtigste Aufgabe im kommenden Winter sei es, so die Außenministerin weiter, dafür Sorge zu tragen, dass der Krieg die Gesellschaft nicht spalte. Wie das konkret angepackt werden solle, sagte sie nicht. Sie betonte lediglich, Aufgabe der Bundesregierung sei es, "soziale Kompetenzen" abzufedern.

In der Bundesrepublik könnte es zu Protesten kommen, wenn die Energiepreise weiter steigen. Fast jeder zweite Bundesbürger würde auf die Straße gehen, wenn es zu Demonstrationen käme. Laut Meinungsforschungsinstitut Insa gaben 44 Prozent der Befragten an, sie würden "sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit an Demonstrationen gegen die hohen Energiepreise teilnehmen".

Es sind vorwiegend die Wähler der FDP (50 Prozent), der Linken (60 Prozent) und der AfD (72 Prozent), die Proteste für notwendig halten und sich an diesen beteiligen wollen. Bislang lehnen aber auch noch 50 Prozent der Befragten die Teilnahme an Demonstrationen ab

20 Jahre Krieg in Afghanistan haben ein zerstörtes und hungerndes Land hinterlassen. Strukturelle Ursache war das Scheitern der militaristischen Geopolitik des Westens. Der Ukraine droht ein ähnliches Schicksal.
 
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Defrost

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Kein Gas

Außenministerin Baerbock fürchtet Volksaufstände in Deutschland

22. Juli 2022 Bernd Müller



Robert Habeck treibt Pläne zum rigorosen Energiesparen voran – mit erheblichen Folgen für die Bürger. Die Bereitschaft zu Protesten dürfte steigen und Baerbock hält unter Umständen Volksaufstände für möglich.

Deutschland muss sich mehr anstrengen, um gut über den Winter zu kommen. Das fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun mit Nachdruck. Am Donnerstag kündigte er in neues Paket von Maßnahmen an, mit dem das gelingen soll.

Als einen konkreten Schritt nannte er, die vorgeschriebenen Füllstände in den deutschen Gasspeichern erhöhen zu wollen. Zum 1. September müssten demnach die Speicher zu 75 Prozent gefüllt sein. Zum 1. November dann zu 95 Prozent. Bislang war "nur" ein Füllstand von 90 Prozent für den 1. November vorgeschrieben.

Beim Klimaschutz macht Habeck dafür eine Rolle rückwärts. Neben der Steinkohle wird auch die Braunkohle wieder rehabilitiert. Zumindest sollen Braunkohlemeiler ab dem 1. Oktober aus der Reserve geholt und wieder aktiviert werden. Die Braunkohlekraftwerke sollen dann Gaskraftwerke bei der Stromerzeugung ersetzen. Und damit auch genügend Kohle zur Verfügung steht, soll deren Transport im Bahnverkehr Vorrang erhalten.

00:08 / 00:20

Habecks Ministerium teilte weiter mit, es sei sinnvoll, Räume, in denen man sich nicht regelmäßig aufhält, sollten nicht mehr beheizt werden – außer, es sei für die Sicherheit notwendig. Mit einer Verordnung soll das für öffentliche Einrichtungen und Bürogebäude geregelt werden. Und gemeinsam mit den Gewerkschaften und Unternehmen soll geredet werden, wo man im Arbeits- und Betriebsbereich Energie sparen könne.

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, hatte kürzlich erklärt, die Menschen in Deutschland "werden die Komfortzone verlassen müssen" – und das zeichnet sich zunehmend ab. Der Deutsche Städtetag selbst hatte den Kommunen vorgeschlagen, um Energie zu sparen, sollten sie nachts Straßenbeleuchtung und Ampeln ausschalten und in öffentlichen Gebäuden solle auf warmes Wasser verzichtet werden.

Schwimmbäder werden angehalten, die Temperaturen des Wassers zu verringern – wenn die Schwimmbäder nicht ganz geschlossen werden. In zahlreichen Städten stehen die Schwimmbäder jetzt schon vor dem wirtschaftlichen Aus, weil die Energiepreise gestiegen sind.

Und auch in Schulen dürfte es kälter werden. In einem Arbeitspapier des Deutschen Städtetags, das Telepolis vorliegt, heißt es, dass auch in Schulen die Raumtemperatur mit Beginn der Heizperiode gesenkt werden solle. Außerdem solle auch in Schulen auf warmes Wasser verzichtet werden.

"Die Lage bleibt angespannt", sagte Habeck laut Spiegel Online. Deshalb müssten die Anstrengungen noch mal verstärkt werden. "Der Gasverbrauch muss weiter runter, die Speicher müssen voll werden. Daran sollten wir mit vereinten Kräften arbeiten."

Nord Stream 1 wieder offen
Inzwischen sind die Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline beendet – und das Gas fließt wieder. Enttäuscht zeigt man sich in der Bundesrepublik darüber, dass nicht die normale Menge geliefert wird, sondern nur knapp 40 Prozent davon, wie vor den Wartungsarbeiten.

Entwarnung will Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, deshalb noch nicht geben. "Angesichts der fehlenden 60 Prozent und der politischen Instabilität gibt es noch keinen Anlass zur Entwarnung", sagte er.

Dass Russland ein Garant für Europas Energiesicherheit ist, wie es der russische Energiekonzern Gazprom erklärte, wies Habeck entschieden zurück. "Das ist eine Verdrehung der Tatsachen", sagte er. Russland sei vielmehr zu einem "Unsicherheitsfaktor" geworden. Der Kreml nutze seine Macht, um Europa und Deutschland zu erpressen.

Doch auch das ist nicht ganz stimmig: Gazprom hatte den Gasfluss über Nord Stream 1 aus technischen Gründen verringern müssen. Eine wichtige Turbine hing in Kanada fest, weil sie dort von Siemens Energy gewartet wurde; aber aufgrund der westlichen Sanktionen nicht zurückgeliefert werden konnte.

Kanada hatte nach Verhandlungen mit der deutschen Regierung beschlossen, eine Ausnahme von den Sanktionen zu genehmigen. Vor knapp zwei Wochen hatte die kanadische Regierung erklärt, sie erteile eine "zeitlich begrenzte und widerrufliche Genehmigung", um die Rückgabe von Turbinen von ihren russischen Sanktionen auszunehmen.

Am Sonntag soll die Turbine per Flugzeug nach Deutschland geliefert worden sein. Gazprom hatte am Mittwoch erklärt, noch keine entsprechenden Unterlagen erhalten zu haben. Neben der Rückkehr der Turbine sei auch die Wartung anderer Ausrüstung notwendig, um die Pipeline sicher betreiben zu können.

Der Transport der Turbine von Deutschland nach Russland soll weitere fünf bis sieben Tage dauern, wenn es keine Probleme mit Logistik und Zoll gebe, berichtete Reuters am Montag und berief sich dabei auf die russische Tageszeitung Kommersant.

Die Turbine würde per Fähre aus der Bundesrepublik verschickt und dann über Helsinki auf dem Landweg nach Russland transportiert. Spätestens bis zum 24. Juli soll sie ankommen. Aber dann würden die Vorbereitungsarbeiten weitere drei bis vier Tage dauern. Bis dahin wird man sich in Deutschland gedulden müssen, um ein Urteil zu fällen.

Viele Bürger zum Protest bereit
Glaubt man der Bundesregierung, dann sind die Probleme rund um die Gasturbine nur vorgeschoben. Russland benutze Energie als Waffe, heißt es immer wieder. Dass sich die Bundesregierung der Bedeutung dieser Turbine und der Wirkung der Sanktionen bewusst ist, darauf deuten Aussagen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

Sie hatte sich gegenüber der kanadischen Regierung dafür eingesetzt, dass eine Ausnahme von den Sanktionen gemacht wird. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte sie, in den Verhandlungen hätten mögliche innenpolitische Auswirkungen eine wichtige Rolle gespielt. Konkret meinte sie: Volksaufstände.

Wenn die Bundesrepublik die Gasturbine nicht bekomme, so Baerbock, "dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind".

Gefragt, ob sie tatsächlich Volksaufstände erwarte, relativierte Baerbock ihre Aussage etwas. Das sei "vielleicht etwas überspitzt formuliert" gewesen; aber dies könne eintreten, "wenn wir kein Gas mehr hätten". Deutschland benötige deshalb weiterhin Gas aus Russland.

Die wichtigste Aufgabe im kommenden Winter sei es, so die Außenministerin weiter, dafür Sorge zu tragen, dass der Krieg die Gesellschaft nicht spalte. Wie das konkret angepackt werden solle, sagte sie nicht. Sie betonte lediglich, Aufgabe der Bundesregierung sei es, "soziale Kompetenzen" abzufedern.

In der Bundesrepublik könnte es zu Protesten kommen, wenn die Energiepreise weiter steigen. Fast jeder zweite Bundesbürger würde auf die Straße gehen, wenn es zu Demonstrationen käme. Laut Meinungsforschungsinstitut Insa gaben 44 Prozent der Befragten an, sie würden "sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit an Demonstrationen gegen die hohen Energiepreise teilnehmen".

Es sind vorwiegend die Wähler der FDP (50 Prozent), der Linken (60 Prozent) und der AfD (72 Prozent), die Proteste für notwendig halten und sich an diesen beteiligen wollen. Bislang lehnen aber auch noch 50 Prozent der Befragten die Teilnahme an Demonstrationen ab

20 Jahre Krieg in Afghanistan haben ein zerstörtes und hungerndes Land hinterlassen. Strukturelle Ursache war das Scheitern der militaristischen Geopolitik des Westens. Der Ukraine droht ein ähnliches Schicksal.
Such mal im Netz nach ARISTON WP Boiler. 300 Watt erziehlen 80L 55° warmes Wasser, Einbau gleicht einem WW Speicher.
Es wird immer schwerer sein jetzt noch sowas zu bekommen. Und nur nach langen Lieferzeiten.
 

Tom&Cherry

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Hallo

Wir haben vor 5 Jahren umgestellt von Öl auf Gasheizung.

Jetzt haben wir eine Preiserhöhung bekommen von 13Cent auf 22Cent….Unglaublich!

Frage: Ist es eine alternative fürs Warmwasser einen Durchlauferhitzer einzubauen…Zumindestens für die sommermonate.

Was meinen Sie?



Grüsse Max Dornmair
Hallo

Wir haben vor 5 Jahren umgestellt von Öl auf Gasheizung.

Jetzt haben wir eine Preiserhöhung bekommen von 13Cent auf 22Cent….Unglaublich!

Frage: Ist es eine alternative fürs Warmwasser einen Durchlauferhitzer einzubauen…Zumindestens für die sommermonate.

Was meinen Sie?



Grüsse Max Dornmair
Also Gas von 18 auf 23. Habe jetzt ab Sep eine für 15 aber nur bis Dez. Dann erhöht der bestimmt auch. Hatte noch Glück jetzt sind es 23. Aber sind nur 4 Monate. Dann beginnt die Suche von vorne. Ich habe meine Zündflamme beim WW so klein gedreht das sie fast ausgeht.
Keine Ahnung wie sich die feinen Herren das vorstellen. Also meiner Meinung nach verarmt das deutsche Volk und zwar seit 1989 aber nun um so schneller. Ich denke gerne an die alte Zeit als man noch am Waldparkplatz parken könnte. Dort stehen leider seit 7 Jahren bis in alle Ewigkeit Container. Die armen Bewohner machen sich keine Gedanken über Heizung (offene Fenster im tiefsten Winter) und Putzen (wöchentlich Reinigungsfirma). So kann man leben. Ich würde die Blechbüchsen durchlöchern lassen. Aber vorher für immer abschließen.
 
Wolfhaus

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Keine Ahnung wie sich die feinen Herren das vorstellen.
SO;
Grüne empört über Gas aus Russland / 25.07.22

Nun hat "der Russe" also nicht das Gas abgedreht. Seit Donnerstag fließt es wieder durch die Pipeline nach Deutschland. Dabei wurde über Tage hinweg gerätselt, ob der Wunschtraum der besonders kalten Krieger in Erfüllung geht und Russland selber das "Putin-Gas" kappt. Deshalb ist man auch bei den Grünen besonders empört.

Die wären natürlich froh gewesen, wenn Russland das Gas gekappt hätte und damit ihren Plan eines von Russland auf energiepolitischer Ebene unabhängigen Deutschland bedeutend näher gebracht hätte.


Während viele Menschen vielleicht etwas aufatmen, dass die Energiekrise zumindest momentan nicht in seine finale Phase eintritt, schimpft die NRW-Landesvorsitzende Mona Neubaur: "Wir hängen am langen Arm des Kriegsverbrechers Putin."

Da wird schon deutlich, wie sauer die Politikerin ist, dass nun weiter russisches Gas nach Deutschland fließt. Sie ist da in Deutschland nicht allein. Die allgemeine Reaktion nach der Wiederaufnahme der Gaslieferungen war Kritik an Russland. So interpretiert Stefan Meister von der Gesellschaft für Auswärtige Politik im Interview mit dem Deutschlandfunk die russischen Gaslieferungen als Zeichen der Schwäche.

Russland sei inzwischen in einer schwachen Position, der russische Präsident Wladimir Putin reagiere nur noch, so Meisters Interpretation. Mit der Androhung von Gasdrosselungen oder einer Ausweitung der militärischen Offensive versuche Putin Panik zu schüren und seine Position für Verhandlungen zu stärken.

Da fragt man sich, warum dann Deutschland nicht auf das Gas verzichtet. Warum bangte man fast die gesamte letzte Woche, ob überhaupt noch Gas fließen wird? Dabei wurde doch in Wirklichkeit deutlich, was Larry Elliott in der Wochenzeitung Freitag schrieb: "Russland gewinnt den Wirtschaftskrieg". Dafür finden sich in dem Artikel auch einige gute Argumente.

Als die EU Ende Mai ihr Embargo auf Teile der russischen Ölexporte verkündete, stieg der Rohölpreis auf den globalen Märkten, was dem Kreml einen weiteren finanziellen Vorteil bringt. Derweil hat Russland keine Schwierigkeiten, alternative Märkte für seine Energie zu finden. Die Öl- und Gas-Exporte nach China im April etwa erhöhen sich jährlich um mehr als 50 Prozent.

... hier vollständig

 
kolobezka

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ab nächstes Jahr wird wohl der GAS Preis bei € 0.26/kW/h liegen, dann kann man auch gleich elektrisch heizen € 0.30 kW/h, mit Wärmepumpe nur1/3 Investition nicht eingerechnet, aber der Strompreis wird wohl auch steigen. Man sagt auch, man kann sich drehen und wenden wie man will, der A.... bleibt immer hinten. :cool:
 
Wolfhaus

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elektrisch heizen € 0.30 kW/h, mit Wärmepumpe nur1/3
Wenn du dann dafür Strom hast? Und der Strompreis kann dann 0,50 + betragen! So einfach und kurz gedacht wird es nichts werden, leider sind alle meine "Vermutungen" bis jetzt eingetreten und ich würde mich auch mal über eine positive Entwicklung freuen, leider keine in Sicht.
 
kolobezka

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Wenn du dann dafür Strom hast?
kommt dann von UA über die Luft :cool:
 
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Wolfhaus

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"Allerdings hatten die russischen Truppen zuletzt auch das größte Atomkraftwerk in Enerhodar, ein Wasserkraftwerk am Fluss Dnipro und mindestens zwei Kohlekraftwerke eingenommen." Und eine nennenswerte Produktion vor dem Krieg hatte die Ukraine auch nicht. Selbst vor dem Krieg war die Ukraine das ärmste Land Europas.

Um die Ukraine ranken sich viele Illusionen. Eine der größten ist die Vorstellung, dass die Ukraine bis zum Kriegsbeginn ein entwickelter Staat war, dessen Bevölkerung ein gutes Leben führte.

Nichts liegt weiter von der Realität entfernt. Die Ukraine war und ist das ärmste Land Europas. Ihre Wirtschaftskraft lag 2020 bei rund 3.700 US-Dollar pro Einwohner. Vergleichbare Staaten mit ähnlicher Wirtschaftskraft sind der Hungerstaat Sri Lanka, das Bürgerkriegsland Libyen und die Drogenwirtschaft El Salvador.

Wieder mal ein Traum der nur ein Alptraum ist! Aber die Haltung und der Versuch ist beachtlich!
 

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Wenn du dann dafür Strom hast? Und der Strompreis kann dann 0,50 + betragen! So einfach und kurz gedacht wird es nichts werden, leider sind alle meine "Vermutungen" bis jetzt eingetreten und ich würde mich auch mal über eine positive Entwicklung freuen, leider keine in Sicht.
Der EON Neukundenpreis für Strom fängt bei 54 cent/kWh an und endet bei 71cent/kWh :(

Also Gas ist teuer, Strom ist bzw. wird es.
Was tun?...
Aufstand damit unsere Regierung zuerst an die eigene Bevölkerung denkt?
 
kolobezka

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Der EON Neukundenpreis für Strom fängt bei 54 cent/kWh an und endet bei 71cent/kWh :(

Also Gas ist teuer, Strom ist bzw. wird es.
Was tun?...
Aufstand damit unsere Regierung zuerst an die eigene Bevölkerung denkt?

war und ist klar,

machs wie die Vögel ich werde es auch tun :cool:
 
Wolfhaus

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Alles (S.....),
Selber kannst du da nichts richtig machen oder du hast Unsummen um wirklich autark zu werden ... und dann kannst du auch nicht sicher sein.

Die Pleiten kommen immer dichter ...

Gas-Notfallplan gescheitert

So haben die EU-Staaten ihren Gas-Notfallplan zum Scheitern gebracht
28. Juli 2022 Harald Neuber Telepolis



Verordnung sollte die EU gegen einen Lieferstopp aus Russland wappnen. Doch viele Staaten traten effektiven Regeln entgegen. Ein internes EU-Dokument macht nun das Ausmaß des Streits deutlich.

Der Notfallplan der EU für den Fall einer drohenden Gaskrise im Herbst und Winter ist auf Druck einiger Mitgliedsstaaten stärker abgeschwächt worden als bisher bekannt war. Das geht aus dem jüngsten internen Entwurf für eine Ratsverordnung "über koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage" (GS-VO) hervor, der Telepolis exklusiv vorliegt. Das Dokument war in der vergangenen Woche unter Hochdruck erarbeitet worden und hatte unter den EU-Mitgliedsstaaten massive Debatten provoziert.

Vor allem der Versuch der EU-Kommission, verpflichtende Gas-Sparziele festzulegen, war auf Widerstand gestoßen. Letztlich scheiterte dieses Vorhaben in seiner ursprünglichen Form an der Gegenwehr meist südeuropäischer Staaten, aber auch Frankreichs.

Die Bundesregierung hingegen konnte sich mit ihren ambitionierten Zielen nicht durchsetzen. Deutschen Diplomaten waren nach eigenen Angaben mit der Vorgabe in die Gespräche am Freitag vergangener Woche und am Montag dieser Woche gegangen, ein Einsparziel von 20 Prozent auszuhandeln. Am Ende einigten sich die Delegationen nach heftigem Streit auf 15 Prozent.

In der internen, dritten Überarbeitung der Verordnung wird nun klar: Auch an anderen Stellen des Dokuments wurden die ursprünglichen Ziele abgeschwächt. Das ist auch eine Teilniederlage für die tschechische Ratspräsidentschaft, die bei den Sitzungen des Ausschusses der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten (AStV) hinter verschlossenen Türen vor einer drohenden Notlage gewarnt hatte. Sie appellierte laut Gesprächsprotokollen "eindringlich" an die Mitgliedsstaaten, ein "Signal der Einigkeit und der Solidarität auszusenden". Die Gaslieferungen aus Russland könnten jederzeit komplett eingestellt werden.

Die dritte Überarbeitung des Verordnungstextes ist nun ein Ergebnis der Beratungen im AStV am Montag und wurde von einem sogenannten Sonderenergierates am Dienstag dieser Woche abgesegnet. "Die wichtigste noch offene Frage unter den Mitgliedsstaaten war die Berücksichtigung nationaler Besonderheiten", heißt es nun in einem internen EU-Dokument, das die Debatte zusammenfasst und das Telepolis ebenfalls vorliegt. Mehrere Mitgliedsstaaten hätten "Vorbehalte hinsichtlich eines zu hohen Zielwerts für die verpflichtende Nachfragesenkung" geltend gemacht.

EU-Gas-Notfallplan: freiwillig, freiwillig, freiwillig …
Dreizehnmal kommt in dem Verordnungstext, der in der deutschen Übersetzung 23 Seiten umfasst, nun das Wort "freiwillig" vor. Nur einmal davon wird der nicht verbindliche Charakter der Einsparziele problematisiert. An dieser Stelle heißt er: "Ein Unionsalarm sollte nur ausgerufen werden, falls sich die Maßnahmen zur freiwilligen Nachfragereduzierung als unzureichend erweisen, um dem Risiko eines schwerwiegenden Versorgungsengpasses zu begegnen."


Aus dem internen EU-Dokument:
Kann nicht eingefügt werden, dann als Anlage!!!


In mehreren Passus aber sind ursprünglich verbindliche Ziele in optionale Regelungen geändert worden. So wurde das Wort "freiwillig" in der Präambel des dritten Entwurfs in eine zentrale Aussage eingefügt: "Bei der Höhe der freiwilligen Nachfragereduzierung sollte den Gasnachfragemengen Rechnung getragen werden, die im Falle einer vollständigen Einstellung der russischen Gaslieferungen nicht geliefert würden."

Über eine weitere Einschränkung hatten mehrere Nachrichtenagenturen in dieser Woche bereits berichtet: Der ursprüngliche Plan, nach dem die EU-Kommission im Fall der befürchteten vollständigen Einstellung der russischen Gaslieferungen einen "Unionsalarm" auslösen kann, konnte nicht durchgesetzt werden. Der "Unionsalarm" hätte zur Folge gehabt, dass das grundsätzliche Einsparziel von 15 Prozent des Gaskonsums im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre zwingend wird.

Stattdessen übertrugen die Vertreter der Mitgliedsstaaten diese Entscheidungsmacht dem Europäischen Rat, also sich selbst. Damit dürfte ein obligatorischer Sparplan in weite Ferne rücken: Telepolis hatte schon am Dienstag unter Berufung auf beteiligte Diplomaten berichtet, dass sich eine große Ländergruppe gegen eine Pflichtregel gewehrt und Ausnahmeregelungen gefordert hatte; darunter neben der mächtigen französischen Delegation auch Belgien, Griechenland, Italien, Malta, die Slowakei, Spanien und Portugal.

In einem Einschub des jüngsten Entwurfs heißt es dazu: "Bei der Übertragung einer Durchführungsbefugnis an den Rat wird der politischen Natur des Beschlusses, eine Verpflichtung zur unionsweiten Nachfragesenkung auszulösen, und den horizontalen Auswirkungen für die Mitgliedstaaten gebührend Rechnung getragen."

Massive Einschränkungen bei Pflichtregelung und "Unionsalarm"
Offensichtlich wird der Widerstand zahlreicher EU-Mitgliedsstaaten gegen ein gemeinsames und verpflichtendes Vorgehen angesichts einer drohenden Gaskrise auch in einem anderen Textanschnitt, dem umkämpften Artikel 5 der Verordnung, der die Pflichtregeln behandelt. Dieses Thema war in der Präambel und im Verordnungstext um jeweils mehrere einschränkende Einschübe ergänzt worden.

Einige Mitgliedstaaten seien "aufgrund ihrer spezifischen geografischen oder physischen Situation nicht in der Lage, erhebliche Mengen an Pipelinegas für andere Mitgliedstaaten freizugeben", ist in der aktuellen Version der Verordnung zu lesen. Diesen Staaten "sollte daher die Möglichkeit eingeräumt werden, einen Grund oder mehrere Gründe für die Beschränkung der Verpflichtung zur Nachfragereduzierung geltend zu machen".



Zahlreiche Einschübe zum umstrittenen Artikel 5 der GS-VO definieren Ausnahmen von der Gas-Sparpflicht.

Es folgt erneut eine nachträgliche Relativierung des ursprünglichen Textes. Den Mitgliedstaaten sollte es freistehen, welche geeigneten Maßnahmen zur Erreichung der Nachfragesenkung sie wählen, heißt es in der "Gas-Verordnung" oder "GS-VO".

Ursprünglich sollten die EU-Staaten bei der Ermittlung geeigneter Maßnahmen zur Nachfragesenkung und bei der Priorisierung von Kundengruppen an den Maßnahmenkatalog "Gaseinsparungen für den Winter" vom 20. Juli 2022 gebunden werden. Nun findet sich an der Stelle ein Zusatz: Die Staaten müssen die definierten Maßnahmen demnach nur noch "in Erwägung ziehen".

Ausgenommen von den Sparzielen sind zudem nun EU-Mitgliedsstaaten, deren Stromnetz "nur mit dem Elektrizitätssystem eines Drittlandes synchronisiert" ist und die Zulieferungen aus dieser Quelle verliert. Gleiches gilt für Gasnetze, solange der betreffende EU-Staat "nicht direkt mit einem Gasverbundnetz eines anderen Mitgliedsstaates verbunden ist".

Diese Regelungen nehmen die baltischen Staaten Estland. Lettland und Litauen de facto von der GS-VO aus – sie sind weitgehend von Strom- und Gaslieferungen aus Russland abhängig.


Geltungsdauer des Notfallplans begrenzt
Mit Verweis auf den "Ausnahmecharakters der Maßnahmen" haben die EU-Delegationen den Notfallplan in dieser Woche schließlich zeitlich begrenzt. Die Kommission war zu Beginn der Verhandlungen über die Gas-Verordnung ursprünglich von einer zwei Jahre andauernden Versorgungskrise ausgegangen – auch ohne einen vollständigen Lieferstopp Russlands. So lange sollten auch die Verordnung – oder eben der "Notfallplan" – gelten.

Nun heißt es in dem Entwurf der Verordnung, sie solle nach ihrem Inkrafttreten für einen Zeitraum von einem Jahr Gültigkeit haben. Nach neun Monaten ab Beginn der Anwendung dieser Verordnung sollte die Kommission dem Rat über ihre Funktionsweise Bericht erstatten und könne "gegebenenfalls vorschlagen, ihre Geltungsdauer zu verlängern".

Vertreter der Erdgaswirtschaft in Deutschland haben sich unabhängig von dem EU-Notfallplan bereits skeptisch gezeigt, ob die Gasspeicher mittel- und langfristig hinreichend gefüllt werden können: "Sollte es bei einer auf 20 Prozent reduzierten Liefermenge bleiben, ist eine ausreichende Befüllung der Gasspeicher in unseren Augen nicht realistisch", zitierte die Nachrichtenagentur dpa den Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, Timm Kehler.

Aktuell drohe wegen der hochsommerlichen Temperaturen und aufgrund der zuverlässigen Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden aber keine Gasmangellage, so Kehler weiter.

Was im Herbst und Winter geschieht, bleibt unklar. Auf den Notfallplan der EU können sich die Bürgerinnen und Bürger aber wohl nicht mehr verlassen.
 

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" Zur Entlastung der Gasimporteure wird ab Oktober eine Umlage erhoben. Für private Haushalte könnten bis zu 1.000 Euro fällig werden. " :D

 
Wolfhaus

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Für private Haushalte könnten bis zu 1.000 Euro fällig werden.
Aber Gas oder Strom bekommst du nicht. Und es kommt von allen Seiten! Dein sonniges Gemüt möchte ich haben.

EU Mega-Krise

EU: Sehenden Auges in die Mega-Krise
16. Juli 2022 Eric Bonse


Es bahnt sich womöglich eine Kernschmelze an - eine Eurokrise 2.0 mit ungeahnten Konsequenzen

Die EU-Staaten müssen mehr tun, um die rasant steigenden Gas- und Strompreise abzufedern und besonders betroffenen Bürgern zu helfen. Dies hat die EU-Kommission in Brüssel nicht gestern und nicht vorgestern empfohlen - sondern bereits am 13. Oktober 2021, also vor neun Monaten.

Schon damals, lange vor dem Ukraine-Krieg, war die Lage angespannt. Der Energiemarkt war überhitzt, die Inflation zog empfindlich an, Frankreich und Spanien drängten auf einen Preisdeckel für Gas und Strom. Doch die 27 EU-Staaten konnten sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, auch die Europäische Zentralbank (EZB) steckte den Kopf in den Sand. Inflation? Kein Thema!

Statt umzusteuern, setzte die EZB ihren Nullzins-Kurs fort. Die Verantwortung liege bei der Politik, hieß es, schließlich gehe es um einen Angebotsschock. Doch auch die Politiker schoben das Problem vor sich her. Vier EU-Gipfel beschäftigten sich mit der Energiekrise, ohne Ergebnis. Gleichzeitig wurden Sanktionen gegen Russland beschlossen, die die Märkte in Wallung brachten und die Preise weiter nach oben trieben. Doch die Risiken und Nebenwirkungen der EU-Sanktionen wurden ignoriert.

Das Ergebnis lässt sich nun besichtigen. Es ist erschreckend. Die EU-Kommission rechnet in diesem Jahr durchschnittlich mit 7,6 Prozent Inflation im Euro-Raum - ein historischer Höchstwert. Das Wachstum soll mit 2,6 Prozent noch schwächer ausfallen als in der letzten Prognose von Mai. Derweil erleidet der Euro einen Schwächeanfall nach dem nächsten. Er ist kaum mehr wert als ein US-Dollar - so schwach war die Gemeinschaftswährung seit ihrer Einführung vor 20 Jahren nicht mehr.

Dahinter steckt nicht nur die große Zinsdifferenz - die US-Notenbank geht viel aggressiver gegen die Inflation vor als die EZB, die sich erst jetzt auf die Zinswende vorbereitet. Hinter der Euro-Schwäche verbirgt sich auch die Angst vor einer Rezession in Europa, ausgelöst durch die Gaskrise. Sollte Russland die Ostseepipeline Nord Stream 1 nicht bald wieder komplett freigeben, droht vor allem Deutschland der wirtschaftliche Absturz.

Jetzt rächt es sich, dass die EU die Gaskrise nicht ernst genommen und regulierend in die allzu volatilen und spekulativen Märkte eingegriffen hat. Es rächt sich aber auch, dass immer mehr Sanktionen gegen den russischen Energiesektor angekündigt und verhängt wurden, ohne die Folgen zu bedenken und abzufedern. Spätestens mit dem im Juni beschlossenen Ölembargo war klar, dass die EU und Russland auf eine Konfrontation zusteuern würden.

EU-Kommission wirkt hilflos
Nun ist der Fall da - und die europäische Politik ist ratlos. Was soll man gegen den toxischen Mix aus Gaskrise und Wirtschaftskrise unternehmen? Soll man die Zinsen erhöhen, wie dies die EZB angekündigt hat? Damit steigen auch die Kosten für den Schuldendienst, und die "Spreads" für griechische, italienische oder französische Staatsanleihen gehen in die Höhe. Die Gefahr einer neuen Eurokrise wächst, wie die EZB bereits eingeräumt hat.

Soll man den Gürtel enger schnallen und die bisher recht expansive Fiskalpolitik beenden, wie dies die Eurogruppe in ihrer letzten Sitzung angekündigt hat? Das mag die Gefahr einer Überschuldung eindämmen, dämpft jedoch zugleich (genau wie die geplante Zinserhöhung) das ohnehin schwächelnde Wachstum. Die Gefahr einer Rezession wächst weiter, wenn der fiskalpolitische Stimulus fehlt, und das ganz ohne Zutun Russlands.

Völlig hilflos wirkt die EU-Kommission. Sie will die Mitgliedsländer auf eine mögliche dauerhafte Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland vorbereiten. Doch im Entwurf für den Notfallplan Gas, der am kommenden Mittwoch vorgelegt werden soll, fällt Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihrem "Team Europa" nichts Besseres ein, als die Heiztemperatur in Büros und öffentlichen Gebäuden auf 19 Grad abzusenken!

Verfehlte Politik
Auf diese banale Idee war die Internationale Energieagentur schon im März gekommen. "Die Vorschläge wirken mutlos, gar verzweifelt", kritisiert der grüne Europaabgeordnete Michael Bloss. Von einer "Aneinanderreihung von Hausfrauentipps", spricht sein Kollege Markus Ferber. Auf die Idee, die Heizung herunterzudrehen, hätte man auch ohne die EU-Kommission kommen können, meint der CSU-Politiker völlig zu Recht.

Doch es geht hier nicht nur um ein paar missratene Vorschläge gegen die Gaskrise. Es geht um eine verfehlte Politik. Die EU steuert seit Herbst sehenden Auges in die Mega-Krise. Diese Krise betrifft längst nicht mehr nur die Energiemärkte. Sie trifft auch die Wirtschaftspolitik und die Währungsunion - und damit den "harten Kern" der EU. Hier bahnt sich womöglich eine Kernschmelze an - eine Eurokrise 2.0 mit ungeahnten Konsequenzen.

Das siebte Sanktionspaket gegen Russland in Vorbereitung
Eine erste Vorahnung auf das, was noch kommen kann, geben die jüngsten Ereignisse in Italien. Der Rücktritt von Regierungschef Mario Draghi trifft die EU und die Eurozone im denkbar ungünstigen Augenblick. Doch auch in Frankreich, in Belgien und in den Niederlanden rumort es. Selbst Deutschland ist nicht mehr der gewohnte Hort der Stabilität, auch hierzulande droht ein ökonomisches Beben. All dies ist mit bloßem Auge leicht zu sehen.

Doch in Brüssel weigert man sich, die aufziehende Krise zu erkennen. Ein Politikwechsel zeichnet sich nicht ab - im Gegenteil: Die EU-Kommission bereitet schon das siebte Sanktionspaket gegen Russland vor. Immerhin hat die Brüsseler Behörde diesmal den Energiesektor ausgeklammert. Doch es dürfte eine kurze Atempause sein - das totale Energieembargo steht weiter auf dem Programm. Bis auch Gas an die Reihe kommt, ist es nur eine Frage der Zeit.

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