Gas Brennwertkessel Vergleichen

Diskutiere Gas Brennwertkessel Vergleichen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo liebe Heizungsfreunde, seit 28 Jahren heize ich ein Einfamilienhaus mit einem zweistufigen bodenstehenden Hydrotherm atmosphärischen...

Kugelblitz

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Hallo liebe Heizungsfreunde,
seit 28 Jahren heize ich ein Einfamilienhaus mit einem zweistufigen bodenstehenden Hydrotherm atmosphärischen Gaskessel ET 8/12 kW. Bin mit dem Kessel sehr zufrieden. Nun sind 28 Jahre doch eine lange Zeit und ich muß damit rechnen, daß er defekt wird. Kleine bisher aufgetretene Mängel/Fehler konnte ich bisher selber reparieren.

Damit ich im Falle eines Kesseltotalaustausches auf die nötigen Umbauten/Anpassungen vorbereitet bin, habe ich mir vier Angebote von Heizungsfirmen besorgt. Diese Angebote sind preislich und technisch extrem unterschiedlich. Vor Allem hat mich die technische Ausführung, das Gewicht, die Leistung und der Wasserinhalt der Heizkesseln verunsichert.

Leistung Gewicht Wasserinhalt

Windhager Multivin 2 Plus (5...24) kW 31 kG 1,70 l !!

Bosch/Junkers GC7000F (2,7 ... 13,8) kW 60 kG 15,8 l

Viessmann Vitocrossal 300 CU3A (2,6 ... 13,89 kW 119 kG 53,0 l

Hydrotherm ET 8/12 kW 123 kG 6,0 l

Vaillant ecoVIT exclusiv VKK226/4 (6,5 ... 22 )kW 100 kG 100,00 l!


Ein üblicher Haushalts Wasserkocher hat etwa (1 ... 1,5) l Inhalt und ca.: 2 kW elektrische Leistung.
Mein Hydrotherm Kessel läuft die meiste Zeit auf der kleinen Stufe (8kW).
Von den jeweiligen Installateur habe ich wenig Hilfe zur Auswahl bekommen. Jeder hat sein Gerät gelobt. Am Liebsten verkaufen Installateure Thermen.
Ob ich mit dem Bosch GC7000F richtig liege?

MfG Kugelblitz
 

KarlZei

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Offensichtlich ist die Heizlast des Hauses nicht allzu hoch. Naja, zumindest wenn man davon ausgeht, dass sich die Heizungsbauer Gedanken gemacht haben. Grundsätzlich sollte man daher ein Gerät mit möglichst geringer Mindestleistung nehmen, weil das taktärmer und damit besser läuft als eines mit höherer Leistung. Das Teil von Windhager ist eine wandhängende Therme (und kein bodenstehender Kessel wie die anderen) und mit den anderen nicht vergleichbar. Vergessen, weil augenscheinlich stark überdimensioniert. Dito das Vaillant-Teil.

Gibt es einen Grund, warum Dir ansonsten nur bodenstehende Kessel angeboten wurden? Wolltest Du Thermen ausschließen?
Wie groß / alt ist das Haus (energetischer Stand)?
Und was ist mit Warmwasser? Wie wird es derzeit bereitet und soll das dann auch erneuert werden?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Der Hydrotherm ET II war seinerzeit (und ich sage das wirklich selten, jetzt glaub erst zum dritten mal dies Jahr) einer der besten und innovativsten Gas-Spezialheizkessel. Die Kessel-Technik vom Prinzip anders, genial und unkaputtbar und die Zweistufigkeit mit Luftklappe wegweisend.

------------------------------S C H N I T T -----------------------------

Aber heut ist halt vieles anders und vor allem leichter. Das liegt einfach auch in der völlig konträren technischen Spezifikation zwischen "damals" und dem jetzigen Stand. Beides ist jeweils das ideale für den vorgesehenen Zweck UND Haltbarkeit.
Ich schließe mich @KarlZei an und würde noch das Wandgerät Vitodens 300 1,9-19kW oder die BOSCH Buderus GB 192i 1,9-19kW ins Rennen schicken. Denn wie bereits gesagt und auch erkannt: es kommt auf die KLEINE Brenner-Leistung an, DIE macht 80% der Jahresarbeit, sauber, hocheffizient und sehr schadstoffarm, weil auch die verschleißintensiven Starts deutlich weniger werden.
 

Kugelblitz

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Das Haus wurde 1958 gebaut. Beheizte Fläche ca.: 150 m². In den folgenden Jahrzehnten kam ein Zubau mit Flachdach dazu, und ein Vollwärmeschutz (5 cm Styropor) ums Haus. Die oberste Geschoßdecke wurde mit begehbaren 10 cm Steinwollplatten isoliert und in die Dachschrägen wurden Zellstoffflocken eingeblasen.
Für das Warmwasser haben wir einen bodenstehenden 300 l Warmwasserspeicher. Dieser wurde vor zwei Jahren erneuert. Er kann, je nach Bedarf , von einem Festbrennstoffkessel (Windhager FKX- wird meist im Winter benützt), über Wärmetauscher, oder elektrisch (schaltbar 500W, 750W, 1000W, 1500W) mit 3 Heizkörpern aufgeheizt werden. Diese E-Heizung ist Zeit- und Thermostatgesteuert und kann auch ferngesteuert ein/aus geschaltet werden. Dann haben wir noch eine Kleinstphotovoltaikanlage (900Wp) am Flachdach für den Eigenbedarf.
Der Wunsch nach einem soliden bodenstehenden Brennwertkessel kam von mir. Ich halte wenig von Thermen.

MfG Kugelblitz
 
Dr Schorni

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Bodenstehend...ist wie bodenstehendes WC: da musste immer umständlich drumherumwischen.😆
Aber dann bleibt nur der VitoCrossal, der ist vom Prinzip her seit über 20 Jahren bewährt (und geht im Grunde auf eine Konstruktion aus den 1970er zurück), der Vaillant ist zu groß.
 

KarlZei

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Beheizte Fläche ca.: 150 m².
Der Wunsch nach einem soliden bodenstehenden Brennwertkessel kam von mir. Ich halte wenig von Thermen.
Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber es ist ja, wie es ist.
In Deinem Fall (nur FBH, wenn ich das richtig sehe) würdest Du bei einer Therme wohl eine hydraulische Weiche brauchen, was die Kosten hochtreibt und die Effizienz reduziert. Wenn also keine Systemtrennung erforderlich ist, sind die Nachteile des Kessels verschmerzbar. Dann solltest Du aber auf einen mit hohen Kesselinhalt und geringer Mindestleistung setzen; u.a. wg. geringer Takthäufigkeit. Von den beiden verbleibenden Kesseln (Bosch, Viessmann) wäre demnach der VitoCrossal die deutlich bessere Wahl.
 

Kugelblitz

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Nachtrag:
Der Altbau hat 7 Radiatoren, der Neubau ca.: 50m² FBH. Keine Systemtrennung. Die Verrohrung stammt aus Jahre 1969 und wurde als Schwerkraftheizung ausgelegt. Den Umbau auf Gas habe ich dann 1992 gemeinsam mit einer Heizungsfirma durchgeführt.
Was ist so gut an einer Brennwerttherme und so schlecht an einem bodenstehenden Brennwertkessel?

Kugelblitz
 

KarlZei

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Was ist so gut an einer Brennwerttherme und so schlecht an einem bodenstehenden Brennwertkessel?
Den Bosch-Kessel kenne ich nicht. Aber bei Viessmann sprechen Kosten, Aufwand, Platzbedarf, Gewicht, Ersatzteile, ältere Technik, schlechtere Mindestleistung, etwas geringere Effizienz gegen den BW-Kessel. Sein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass er wegen des großen Kessels / Kesselinhalts hydraulisch unempfindlicher ist. Die Anforderungen an den Heizungsbauer sind geringer, weil der Kessel hydraulische Probleme 'verstecken' kann, was aber trotzdem meist die Effizienz negativ beeinflusst. Besser könnte er in Teilen sein, wenn man es mit größeren Heizungsanlagen zu tun hat, die eine Therme nicht mehr mit den integrierten Komponenten (Umwälzpumpe, Volumenstrom) abdecken kann und die man deswegen erweitern müsste (hydraulische Weiche).
Bodenstehende Kessel stehen im Ruf, langlebiger/zuverlässiger zu sein. Aber darüber kann man auch gut streiten. Denn abgesehen vom Kessel selbst, unterscheiden sich die sonstigen Komponenten (Regelung, Brenner, Gebläse, Gasarmatur...) des BW-Kessels nur unwesentlich von denen der Therme. Tatsächlich könnte man sogar argumentieren, dass der Kessel weniger langlebig ist als eine Therme mit besserer Mindestleistung, weil er deutlich mehr takten wird. Takten -> mehr Verschleiß, mehr Emissionen, geringere Effizienz.
Die Anforderungen an das Heizungswasser und die Wartung sind bei beiden Geräten identisch. Gleiches gilt auch für die Garantie.

Das hier im Forum einigen "Experten" die Effizienzhascherei wichtiger wie die Betriebssicherheit ist.
Und auf keinen Fall den wesentlichen Nachteil von Thermen (=Wandbüchse) vergessen:
Wandbüchsen und deren artverwandte Kühl-/ Gefrierkombis haben nur Nachteile, weil unverhältnismäßig verbaut und von Dilettanten zusammen geschustert.
 
socko

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Naja, Heizkessel steht halt auf dem Boden. Ist oft besser zugänglich bei Reparaturen und ein Kessel hat manchmal es mehr Wasser im Bauch.

Leider ist die untere Modulationsgrenze nicht ganz so tief wie bei "Thermen", macht aber in diesem Fall nichts aus.

Wenn ich Platz hätte würde ich mir einen Kessel hinstellen, ob nun Bosch oder Viessmann ist eher die Frage für den "Fachbetrieb", welche Produkte werden wirklich unterstützt? Ist der Verein als Fachpartner beim Hersteller gelistet?

Persönlich tendiere ich zum Viessmann wegen des Wärmetauschers.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Bodenstehender Kessel mit viel Wasserinhalt (VitoCrossal!) hat gewisse Vorteile bei großer Spreizung oder tendenziellem Anlagenschlamm wie alten Radiatoren etc. HIER aber ist doch FBHz, also "große Umlaufwassermenge/h mit kleiner Spreizung", DAS prädestiniert klar PRO Wandgerät.
Un "die paar (offensichtlich unter 10)kW" sollte die Gerätepumpe ebenfalls durchdrücken, dann braucht man auch keine Weiche.
 
Dr Schorni

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Prima, mit DEM komme ich sehr GUT zurecht, weil ich die Betriebsbedingungen beachte, verstehst?
 

KarlZei

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und ein Kessel hat manchmal es mehr Wasser im Bauch.
Ich vergleiche hier Vitocrossal und Vitodens: Obwohl der Vitodens zu den Thermen mit dem höchsten Kesselinhalt gehört (über 4l), bewegt man sich beim Vitocrossal mit 50l in einer ganz anderen Liga. Etwas mehr ist also etwas untertrieben ;-)
Leider ist die untere Modulationsgrenze nicht ganz so tief wie bei "Thermen", macht aber in diesem Fall nichts aus.
Es macht natürlich auch in diesem Fall etwas. Der höhere Kesselinhalt eines BW-Kessels verhindert das Takten nicht, sondern kann nur die Taktfrequenz/-häufigkeit reduzieren. Für das Takten gibt es eine einfache Regel: Mindestleistung > Wärmebedarf = Takten. Und um das mal mit konkreten Zahlen zu hinterlegen:
Mein Vitodens 300-W mit knapp 2kW Mindestleistung läuft bis fast an die Sommerabschaltung (15°C) heran taktfrei. Ich komme in ziemlich genau 2 Jahren Betrieb ohne Warmwasser mittlerweile auf eine durchschnittliche Laufzeit von 6 1/2 Stunden pro Start; mit Warmwasser sind es während des Jahres schwankend 4,5 bis 5,25 Stunden pro Start. Viele Starts sind natürlich der Übergangszeit mit Temperaturabschaltungen geschuldet. Mein recht großes und älteres Haus braucht bei ca. 5°C AT um 2,5kW. Der kleine Vitocrossal mit seinen 2,5kW Mindestleistung würde also bei mir schon ab ca. 5°C takten. Derzeit hat es hier 8°C...
 

Kugelblitz

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Mein Beitrag bezog sich eigentlich auf die extrem unterschiedlichen Wasserinhalte und Kesselgewichte der angebotenen Gas Brennwertkesseln.


Windhager Multivin 2 Plus ...... (5...24) kW, ................. 31 kG ............................... 1,70 l !!,

Bosch/Junkers GC7000F ...... (2,7 ... 13,8) kW .... 60 kG ............................... 15,8 l,

Viessmann Vitocrossal 300 CU3A ....... (2,6 ... 13,89 kW ......... 119 kG .................... 53,0 l,

Hydrotherm ET ............................ 8/12 kW ........................ 123 kG ........................... 6,0 l,

Vaillant ecoVIT exclusiv VKK226/4 ..... (6,5 ... 22 )kW ......... 100 kG ........................... 100,00 l!,

(neu) Hoval Ultra Gas 15 ........................ (3,3 ...15,5) kW ........................................ 50,0 l,



Womit ist man am Besten bedient? Mir ist klar: "alle Wege führen nach Rom". Was mögen wohl die Gründe der Konstrukteure sein, solche unterschiedliche Kessel zu entwerfen. Dabei bin ich überzeugt sie wissen was sie tun. Bei den Anbotgesprächen ging keiner der Heizungsbauer näher auf Gewicht und Wasserinhalt ein. Wahrscheinlich sind diese Angaben für den Durchschnittskunden uninteressant. Wenn ich mir das so vorstelle: da werden (5 ... 24) kW auf 1,70 l Wasser (= ein Wasserkocher für die Küche) losgelassen. Vermutlich sehe ich irgend etwas falsch!? Denn Windhager gibt 10 Jahre Garantie auf den Wärmetauscher.
Warum verbauen Heizungsbauer am Liebsten Thermen/Kompaktgeräte : diese sind leicht, klein, billig und von jenem Hersteller bei dem sie den größten Rabatt bekommen. Ist an dieser Meinung etwas falch??!
Wahrscheinlich werde ich den Bosch/Junkers wählen. Liege ich damit halbwegs richtig?

LG Kugelblitz
 
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