Fußbodenheizung ohne Spülkompressor spülen/entlüften

Diskutiere Fußbodenheizung ohne Spülkompressor spülen/entlüften im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, es geht um das Einfamilienhaus meiner Freundin. Eine Heizungsfirma wird demnächst (sobald die Ersatzteile da sind) zwei undichte...

juergen61

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Hallo zusammen,

es geht um das Einfamilienhaus meiner Freundin.

Eine Heizungsfirma wird demnächst (sobald die Ersatzteile da sind) zwei undichte Kugelhähne am FBH-Verteiler (ober- und unterhalb der WILO-Umwälzpumpe) austauschen. Dadurch soll/muss die FBH gespült/entlüftet werden (sagt der Heizungsfachmann). Er fragte mich, ob ich das selber machen wolle. Obwohl ich ein Heizungs-Laie bin, möchte ich es (ohne Verwendung eines Spülkompressors, da keiner vorhanden; aber ggf. mit Hilfe meiner Freundin) selbst erledigen.

Dazu habe ich mir einen Ablauf überlegt und aufgeschrieben, nach dem ich vorgehen will (siehe unten).

Nun meine Fragen:
Kann man das so wie von mir beschrieben machen, ist es also plausibel?
Habe ich etwas Wesentliches nicht berücksichtigt?
Welche Kritikpunkte gibt es an meinem "Plan"?


Noch ein paar Eckdaten zur FBH:
- Baujahr 2006
- nach Aussage meiner Freundin seitdem noch nie gespült worden
- gute 400 Meter Gesamt-Leitungslänge im Erdgeschoss, aufgeteilt in 7 Heizkreise von 46 bis 78 Metern


Mein geplanter "Spül- und Entlüftungsablauf" (siehe auch die beiden beigefügten Fotos):

1. Heizung ausschalten (1 auf 0)
2. Sicherung 4 ausschalten (Heizung und FBH-Pumpe stromlos)
3. rote Absperrhähne für Vor- und Rücklauf von/zur Heizung rechtsrum abdrehen/schließen
4. 7 Heizkreise unter Vorlaufbalken mit kurzem Schlitzschraubendreher schließen, dabei 180°-Rechtsumdrehungen zählen/aufschreiben
5. 7 Stellantriebe unter Rücklaufbalken (ggf. mit Wasserpumpenzange) lösen (= Ventile komplett öffnen)
6. wassergefüllten entlüfteten (Befüll-)Schlauch von Wasserhahn an KFE-Rücklauf anschließen
7. leeren (Entleerungs-)Schlauch an KFE-Vorlauf anschließen und anderes Ende in Zinkwanne/Eimer legen
8. KFE-Rücklaufventil langsam komplett öffnen
9. Wasserhahn langsam auf max. ca. ein Viertel öffnen; eventuell auftretende Fließgeräusche müssen sehr bald aufhören!
10. Heizkreisverteiler inkl. Pumpe und Mischer am rechtsseitigen Mischer oben entlüften
11. Mischer trennen: weißes Thermostat zwischen Rücklaufbalken und Mischer auf 0 komplett zudrehen
12. Pumpe trennen: rote Kugelhähne über und unter Pumpe durch Vierteldrehung schließen
13. KFE-Vorlaufventil komplett öffnen
14. 1. HK am VL langsam komplett öffnen, spülen/entlüften bis klares Wasser kommt, Wasserhahn ca. 30 Sek. weiter öffnen, Wasserhahn wieder auf Ausgangsstellung zurückdrehen, HK schließen; Wanne/Eimer leeren
15. 2. HK ...
16. 3. HK ...
17. 4. HK ...
18. 5. HK ...
19. 6. HK ...
20. 7. HK ... wie oben, aber 7. HK (noch) NICHT schließen!!!
21. KFE-Vorlaufventil schließen
22. Pumpe verbinden: rote Kugelhähne über und unter Pumpe durch Vierteldrehung öffnen
23. Mischer verbinden: weißes Thermostat zwischen Rücklaufbalken und Mischer voll aufdrehen
24. Heizkreisverteiler inkl. Pumpe und Mischer am rechtsseitigen Mischer oben entlüften
25. 7. HK am VL schließen; Wanne/Eimer leeren
26. Wasserhahn schließen
27. KFE-Rücklaufventil schließen
28. Schläuche von KFE-Anschlüssen entfernen
29. weißes Thermostat zwischen Rücklaufbalken und Mischer auf 35 einstellen
30. 7 Stellantriebe unter Rücklaufbalken (ggf. mit Wasserpumpenzange) festschrauben
31. 7 Heizkreise unter Vorlaufbalken mit kurzem Schlitzschraubendreher mit zuvor aufgeschriebenen 180°-Umdrehungen linksrum öffnen
32. rote Absperrhähne Vor- und Rücklauf von/zur Heizung linksrum aufdrehen/öffnen
33. Gesamtsystem auf Undichtigkeiten absuchen
34. Sicherung 4 einschalten (Heizung und FBH-Pumpe unter Strom)
35. Heizung einschalten (0 auf 1)
36. Wasserdruck des Gesamtheizkreises überprüfen und ggf. auf 1,7 bar anpassen
37. Gesamtsystem nochmal auf Undichtigkeiten absuchen
38. Heizung am Bedienmodul BC30 im Flur sinnvoll einstellen


Im Voraus erst einmal vielen Dank
Jürgen
 

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Hausdoc

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Ab Punkt 9 gibts einen Fehler.

Gefüllt/ gespült wird mit VE Wasser. Dies geschieht mittels entsprechender Pumpe .
 

juergen61

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Ab Punkt 9 gibts einen Fehler.

Gefüllt/ gespült wird mit VE Wasser. Dies geschieht mittels entsprechender Pumpe .
Danke für den Hinweis.
Ich frage mal den Monteur, der die Reparatur vornimmt, wie er "professionell" spülen würde und entscheide dann, ob er es doch machen soll, weil mir ggf. die entsprechenden Materialen/Geräte dafür fehlen.

Die Trinkwasserwerte vor Ort sind übrigens:
Härtebereich: weich
Gesamthärte: 1,47 mmol/l (8,23 °dH)
pH-Wert bei 10 °C: 7,78

Die Richtlinie VDI 2035 gibt vor:
Gesamthärte: < 3 mmol/l (= < 16,8 °dH)
pH-Wert bei 25 °C: 8,2 - 10,0

Ich finde, da sehen die ist-Trinkwasserwerte doch gar nicht so schlecht aus (pH-Wert wird bei Erwärmung (auf 25 °C) noch steigen und damit wohl im Vorgabebereich landen).
 
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Heizungsdoc

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Du kannst nicht den vollen Wasserdruck aufs Heizungssystem geben. Ab Punkt 9 . Heizung max 3bar. Du kannst das so machen, es muss aber immer ein Heizkreis offen sein. Also beim Spüle des einen Kreises dann erst den nächsten öffnen und dann erst den vorher gespülten schliessen. Am Schluss erst den Wasserhahn schliessen und dann den letzten Heizkreis. Danach auf normale Heizungsdruck auffüllen.
 

juergen61

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@Heizungsdoc Danke für den Hinweis. Ich werde es berücksichtigen.

@Heizungsdoc und @alle
Durch meine Aktion "9. Wasserhahn langsam auf max. ca. ein Viertel öffnen..." will ich einen Wasserdruck von max. 2,5 bar im FBH-Verteiler und in den nacheinander offenen Heizkreisen zum Spülen erzeugen (Leitungswasserdruck liegt vor Ort laut Wasserwerk bei 5,5 bar +/-0,2 bar).
Bei offenem, so "vor"gespültem Heizkreis will ich beim Punkt 14. mit "...Wasserhahn ca. 30 Sek. weiter öffnen..." quasi nochmal stärker "nach"spülen, um ggf. noch weitere festsitzendere Ablagerungen in den Leitungen zu lösen.

Ist mein obiger Gedankengang richtig oder ist das "Nach"spülen mit höherem Druck nicht nötig oder sogar schädlich?


@alle
Noch ein paar andere Sachen:

Um zu sehen, ob alle Ventile/Verschraubungen gängig sind und sich öffnen/schließen lassen, habe ich vorbereitend schon mal einige Punkte meines obigen Ablaufes durchgeführt.
Dabei habe ich folgende Probleme entdeckt:

bei Punkt 4. und 31. (7 Heizkreise unter Vorlaufbalken mit kurzem Schlitzschraubendreher schließen/öffnen):
bei 2 Heizkreisen tritt nach dem Schließen der Vorlaufbalkenverschraubung daran ganz wenig Wasser aus (geschätzt ein Tropfen pro Stunde).
Ist das schlimm? Muss da was ausgetauscht werden? Oder kann man da was dran nachstellen/reparieren, damit es wieder dicht ist?
Ergänzung: Wie auf dem obigen FBH-Verteiler-Übersichtsfoto zu sehen ist, befinden sich stromführende Teile (220V Stellantriebe und deren Verkabelung) auch unter den undichten Heizkreis-Vorlaufbalkenverschraubungen! Strom und Wasser ist ja nicht gerade die tollste Kombination ...

bei Punkt 8. (KFE-Rücklaufventil (unten) langsam komplett öffnen):
Ich bekomme das KFE-Rücklaufventil mit dem in der abschraubbaren Abdeckkappe integrierten Schlüssel nicht auf! Am innenliegenden Ventil-Vierkantbolzen sind die Ecken nicht mehr eckig sondern abgerundet.
Muss das ausgetauscht werden? Oder kann man da was anderes machen (z. B. mit (im Baumarkt erhältlichen?) Spezialschlüssel, der in die schmale, den Vierkantbolzen umlaufende Nut passt), um das alte Ventil noch öffnen und schließen zu können?


Dass ich dann beim Ausprobieren auch noch festgestellt habe, dass zwei Stellantriebe wohl kaputt sind (einer hat einen Kurzschluss mit dadurch rausfliegender Sicherung am Sicherungskasten; ein anderer wird zwar warm (hat also Strom), reagiert aber nicht auf unterschiedliche Einstellungen am zugehörigen Raumthermostat, sondern bleibt immer auf Stellung "geschlossen") sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt ...
 
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