Fußbodenheizung mit Einzelraumsteuerung: Gastherme sinnvoll einstellen/regeln

Diskutiere Fußbodenheizung mit Einzelraumsteuerung: Gastherme sinnvoll einstellen/regeln im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo Gemeinde, habe mich aufgrund der zahlreichen hochinteressanten Fragen und Antworten in dieser Plattform angemeldet und suche nach dem Umbau...

citisprinter

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Hallo Gemeinde,
habe mich aufgrund der zahlreichen hochinteressanten Fragen und Antworten in dieser Plattform angemeldet und suche nach dem Umbau meines Reihenendhauses aus 1982 (140 m², 3 Etagen plus Keller) hier Rat.

Situationsbeschreibung:
Es wurde eine Fußbodenheizung mit Einzelraumsteuerung eingebaut (vormals Konvektionsheizkörper mit Außentemperatur-Regelung).
Nun steht die Inbetriebnahme des Systems an und es stellen sich mir grundsätzliche Fragen, auf die ich von "meinen" Fachleuten unzureichende Antworten bekomme.

Zunächst die Systembeschreibung:
Wärmeerzeuger Vaillant VSC 206/4-5 90
Heizungsregler: Vaillant multiMatic 700/4 mit Aussentemeraturfühler. Regler ist im Wärmeerzeuger montiert.
Einzelraumsteuerung: Eaton xComfort Raum-Thermostate, die an dem Eaton 12fach Heizungsaktor angeschlossen sind
Heizungsventile: Empur Stellmotoren, die vom Eaton Heizungsaktor geschaltet werden

Mein (vereinfachtes) Grundverständnis des Systems ist wie folgt:

1.) Teilsystem "Wärmeanforderung der Räume":
die Raumthermostate erfassen die Ist-Temperatur im Raum und vergleichen dies mit der raumspezifisch eingestellten Soll-Temperatur und melden dies an den Heizungsaktor.
Bei Unterschreitung der Soll-Temperatur (Hysterese mal außen vor gelassen) öffnet dann der Heizungsaktor das Heizungsventil des Raumes.
Nun wird dem Raum per Volumenstrom Wärme zugeführt.
Nach Erreichen der Soll-Temperatur wird dann das Ventil wieder geschlossen.
Soweit so gut (falls ich nicht da schon einen groben Denkfehler habe)

2.) Teilsystem "Wärmebereitstellung der Heizung":
Die Heizungssteuerung ermittelt aus Außentemperatur, Heizkurve und einer raumunabhängigen Wunsch-Temperatur eine Soll-Vorlauftemperatur des Heizwassers.
Wenn diese unterschritten wird, schaltet der Brenner und die Umwälzpumpe ein und dem System wird eine Heizwasser-Volumenstrom zur Verfügung gestellt.
Nach Erreichen der Soll-Vorlauftemperatur schaltet der Brenner ab und die Umwälzpumpe läuft noch eine definierte Zeit nach.
Nochmal soweit so gut (falls ich nicht da nun einen groben Denkfehler habe)

Was ich nicht durchschaue ist die Frage, wie diese beiden Teilsystem miteinander gekoppelt sind.

Beispiel (ich führe hier nur einen von vielen denkbaren Systemzuständen an, um mein Problem darzulegen):
Ausgangszustand: alle Räume haben Ihre Solltemperatur, die Ventile sind geschlossen. Das Temperatur des Heizwassers entspräche im Beispiel aktuell der Soll-Vorlauftemperatur so daß der Brenner und die Umwälzpumpe aus sind.
Veränderung: nun entsteht in einem Raum Wärmebedarf (z.B. Fenster wurde geöffnet). Nun öffnet Teilsystem 1 zwar das Raum-Ventil, aber mangels laufender Umwälzpumpe wird kein Volumenstrom dem Raum zugeführt.
Somit wird weder der Raum warm noch sinkt die Vorlauftemperatur, weil ja keine Wärme "entnommen" wird. Erst wenn die "Isolationsverluste" das im Kreislauf stehende Wasser soweit abgekühlt haben, dass die Vorlauftemperatur unter den Soll-Wert sinkt, springt der Brenner und die Pumpe an.

Das Einschalten von Brenner und Umwälzpumpe wäre somit im Prinzip unabhängig von der Wärmeanforderung des Raumes.
Das kann meiner Meinung nach so nicht sinnvoll sein, weil die Wärmebedarfsregelung mit der Wärmeerzeugung nicht direkt gekoppelt wären.
Zusätzlich verunsichert bin dadurch, dass der Heizungsaktor einen Ausgang zur Ansteuerung einer Umwälzpumpe hat. Das wäre meiner Meinung nach die gesuchte Koppelung der Teilsysteme.
Aber in den Unterlagen der Heiztherme finde ich keinerlei Hinweis darauf, dass die interne Heizwasser-Umwälzpumpe von extern geschaltet werden könnte.

Weiß da vielleicht jemand Rat bzw. findet meinen Denkfehler?

Dank an Alle, die sich mit meiner Frage beschäftigen
 

Stone

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Am besten ist du stellst die Heizkurve so ein das gerade so eben die Wärme bereitgestellt werden soll wie das Haus verbraucht.
Somit sind die Ventile nur dazu da Fremdwärme wie Sonneneinstrahlung wegzuregeln.

Somit legst du die Hauptregelaufgabe auf die Heizung.
 
mad-mike

mad-mike

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Moin,

Vorweg mal einige Fragen:

Die Neue Fussbodenheizung wurde Etagenweise Zentral an einem Verteiler angeschlossen?

Weiter hast du nichts von einer Externen Pumpe geschrieben... Übern Daum denke ich das 140 m² zu viel für den Direkten Anschluss der VSC in Verbindung mit einer Fussbodenheizung ist... (Müsste in die Unterlagen zur VSC gucken)

Das Ganze wurde von einer Fachfirma gebaut?


Wie ist denn der Bisherige Gasverbrauch von deinem Haus?


Einige Punkte werden Falsch betrachtet. Beispiel:

citisprinter schrieb:
Ausgangszustand: alle Räume haben Ihre Solltemperatur, die Ventile sind geschlossen.
Bei Optimaler Einstellung würde es Lauten: Alle Räume haben ihre Solltemperatur erreicht und die Ventile sind geöffnet.

Ein Ventil soll schließen um den Einfluss von Externen Wärmequellen zu haben. Beispiel Die Sonne scheint, oder im Kamin ist ein Feuer, so soll dann ein Kreis / Raum danń Schließen, Die VSC würde dann anhand der Temperaturspreizung die Leistung vom Brenner Reduzieren.



Bei deinen Szenarien würde die VSC permanent am Takten sein. Weil Bereitgestellte Energie nicht abtransportiert werden kann. Zu meist weil Volumen ströme nicht passen, zum anderen weil die Grundparameter nicht in die VRC eingestellt sind..

Für denn Fall das wirklich alle Ventile geschlossen sind, und die Pumpe abgeschaltet wird, würde dies erst wieder anspringen wenn entweder eine Weichen Temperatur sinkt, oder bei direkten Anschluss die VSC von alleine abgekühlt ist...
 

citisprinter

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@ Stone, danke für den Vorschlag. Das leuchtet mir ein.

@mad-mike,
pro Etage ist ein Heizkreisverteiler montiert. Die Heizkreise werden per Stellmotoren gesteuert, die an einer zentralen Steuereinheit (Eaton Multi-Heizungsaktor) angeschlossen sind.
Die Heizkreisverteiler werden von der VSC versorgt

Zur Pumpe: eine externe Pumpe ist nicht vorhanden. Nach Aussage des Installateurs soll die interne Pumpe der VSC ausreichend sein. Dazu würde mich Deine Meinung interessieren (ich kann den technischen Daten zur VSC keine Angabe zur Pumpenleistung entnehmen).

Die Auslegung der FBH erfolgte durch den Hersteller (Empur), Einbau durch Fachfirma, Begutachtung wurde das ganze auch noch von einem Energiesparberater. Das sollte eigentlich passen.

Energieverbrauch (4 Personen) lag bei ca. 22.000 KWh/a incl. Warmwasser (im alten Zustand, also mit Konvektions-HK. Heizung war witterungsgeführt ohne Raumthermostat)

Mein Denkfehler ist wohl, das ich von einem Überangebot an Wärme ausging, das durch Abschalten von Heizkreisen geregelt wird.
Offensichtlich ist das Konzept aber anders, wie ich den Antworten entnehme:
Wärmebedarf und -Bereitstellung werden durch die Grundeinstellungen ausbalanciert und dann nur noch in geringem Umfang nachgeregelt.

Danke für Eure Hilfe.
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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citisprinter schrieb:
Mein Denkfehler ist wohl, das ich von einem Überangebot an Wärme ausging, das durch Abschalten von Heizkreisen geregelt wird.
Offensichtlich ist das Konzept aber anders, wie ich den Antworten entnehme:
Wärmebedarf und -Bereitstellung werden durch die Grundeinstellungen ausbalanciert und dann nur noch in geringem Umfang nachgeregelt.
Genau das ist der Denkfehler Nr.1 den die meisten Nutzer machen und nicht verstehen wollen oder können.

Würdet ihr so Auto fahren:
Vollgas und die Geschwindigkeit mit der Bremse regeln, aber genau das wird im übertragenen mit der Heizung versucht. Das dann noch mit dem Smartphone zu wollen, setzt nur noch was auf die falsche Denkweise, einen drauf.
 
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