Fußbodenheizung extrem verschlammt nach 2,5 Jahren - was tun?

Diskutiere Fußbodenheizung extrem verschlammt nach 2,5 Jahren - was tun? im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Halten wir fest: Die Trinkwasserverordnung ist hirnrissig bis aufs Bein, praxisfremd und in bestehenden Anlagen - also alles vor ca Bj 2000 -...
Hausdoc

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Halten wir fest:

Die Trinkwasserverordnung ist hirnrissig bis aufs Bein, praxisfremd und in bestehenden Anlagen - also alles vor ca Bj 2000 - nicht durchführbar. Erreicht hat diese Verordnung, daß teilweise Augen geöffnet wurden. Es gibt aber Bereiche in der Trinkwasserinstallation, die von dieser Verordnung unberührt sind. Beispielsweise die über Jahre hinweg nicht genutzte Gartenwasserleitung. Keine Stagnationsleitung, da Auslaufhahn am Ende. Keine thermische Desinfektion , weil Kaltwasserleitung. Trotzdem hygienisch sehr bedenklich - aber zulässig.

Es werden wohl noch weitere Änderungen kommen, bis die Vorschriften überhaupt durchführbar werden.

Beispielsweise ist nicht geklärt, wer Wasserproben nehmen darf. Der Chemielaborant aus dem Labor? Oder der ausgebildete Installateur? Oder der Verbraucher? Wer soll diese Wasserproben auswerten?



PS: Es gibt 2 Merkmale (obwohl es eigentlich 3 sind) - nicht aber 2 Merkmale gleichzeitig. ;)
 

Jens40

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@Deus74: Von deinen Fragen kann ich leider die meisten nicht beantworten, da ich in den paar Unterlagen, die wir bezüglich Heizung bekommen haben, nichts entsprechendes finde

  • ein Anlagenbuch wird nicht geführt (wüsste auch nicht, was das ist... habe eine Zeitlang die Brennerstarts pro Tag notiert)
  • Gesamtinhalt weiß ich nicht, beheizte Wohnfläche ist 160m²
  • Härtegrad ist bei uns im Ort 14-16 laut Wasserversorger, pH-Wert kenne ich nicht
  • Heizungswasser = Nachfüllwasser, das wurde schon mehrmals bei Reparaturarbeiten komplett abgelassen und wieder aufgefüllt, daher weiß ich dass es direkt aus der normalen Wasserleitung kommt.
  • Ich fülle alle paar Wochen (in der Heizphase Herbst/Winter häufiger als im Sommer) mal wieder von 1,0 oder 1,1 Bar auf 1,5 Bar Druck wieder auf; wie viele Liter dies dann jeweils sind kann ich nicht sagen.
  • Bezüglich Ursachenforschung der Nachfüll-Notwendigkeit: da hieß es seitens meines Heizungsbauers anfangs, es wäre halt immer Luft im System wenn das neu ist, später wurde gesagt, dass durch die Entlüftung immer auch einiges verloren geht mit der Zeit...
  • Ob vor Inbetriebnahme gespült wurde und es ein Protokoll gibt, weiß ich nicht - ich habe es zumindest nicht mitbekommen und bezweifle es ehrlich gesagt.
  • Die Leitungsrohre oben im Spitzboden an der Therme sind, soweit ich sehen kann, Kupferrohre.
@Hausdoc: Zum Thema Zirkulationspumpe: Als ich damals den Heizungsbauer fragte, warum es so lange dauert, bis das Wasser warm wird, war die Aussage: "Weil Sie keine Zirkulationspumpe haben".
Auf die Frage, warum nicht, hieß es weil die meisten Leute die eh nicht brauchen und nur abschalten, wenn sie eine haben. Ich könne aber eine nachrüsten, denn die Zirkulationsleitungen wären ja vorhanden, es wäre halt nur keine Pumpe eingebaut.

Ich habe dann für ca. 100€ eine Zirkulationspumpe nachrüsten lassen, da ich die aber nicht den ganzen Tag laufen lassen will und es mir nicht viel bringt, wenn die nur ab und an läuft (meistens brauche ich genau dann kurz heißes Wasser, wenn sie gerade nicht läuft...), hab ich sie derzeit nicht in Betrieb.
Aber schon damals sagte mir jemand, dass es recht fragwürdig sei, ob sowas überhaupt zulässig ist: Zirkulationsleitungen installieren aber keine zugehörige Pumpe einbauen...
 
Hausdoc

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Wenn du alle paar Wochen nachfüllen musst, stimmt mit dem Vordruck des MAG was nicht. Füll mal bis 2.0 bar auf( falls der Vordruck 1,5 bar beträgt)

Eine Zirkulatiospumpe braucht pro Jahr ca 70€ Strom - bei 24 h Dauerbetrieb- das wär vertretbar.

Einzig die Wärmeverluste der Warmwasserleitungen wären "Spürbar" .

Ich persönlich würde die Pumpe viel (!) länger/öfter laufen lassen. Zirkulationspumpen sterben häufig, weil sie zuwenig laufen.
 

De-Us74

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1. wird ein Analgenbuch geführt?
Das führen eines Anlagenbuches wird von der VDI2035 Teil 2 gefordert . Hier steht sozusagen der Lebenslauf der Heizungsanlage drin....

2. wie groß ist der Gesamtinhalt der Heizungsanlage?



3. Wie hoch ist der PH-Wert des Heizungswassers? Wie hoch ist der Härtegrad des Heizungswassers?



4. Wie hoch ist der PH-Wert des Füllwassers? Wie hoch ist der Härtegrad des Nachfüllwasssers?



5. Wie oft und in welcher Menge wird Wasser aufgefüllt?
Die Antworten stehen eigentlich im Anlagenbuch.
6. Wurde etwas gegen das auffüllen unternommen?
Die Antworten des heizungsbauers können aufgrund der dauernden NEubefüllung richtig sein, aber es kann durchaus auch sein das es andere Mängel an der Anlage gibt, z.b. falscher Vordruck des MAGs

7. Wurde die Anlage vor Inbetriebnahme gespült? Gibt es ein Spülprotokoll? Wenn gespült wurde, wie wurde gespült?
Laut DIN EN 14336 muss die Anlage vorher gespült und gereinigt werden! Dieses wird auch Protokolliert! Was ist z.B. wenn bei der Montage Dreck in das Rohrsystem gelangt ist?

8. Was für Werkstoffe sind genau verbaut? Kupferrohre? Eisenrohre? Mehrschichtverbundrohre?
Kupferwerkstoffe (Kupferrohre, Rotguss, Messing) sind in der Regel im schwach alkalischen Wasser (ph-Wert ca. 8.3 - 9.5) gut beständig, können aber durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten geschädigt werden. Das nennt man dann Erosionskorosion und kann bei Flie0geschwindigkeiten > 2m/s auftreten

Anlagen mit nennenswertem Anteil an Aluminium-Werkstoffen werden ohne Inhibitoren am besten mit salzarmem Heizwasser (el. LF bei 25°C < 100 μS/cm) betrieben. Sie sollen zudem nur begrenzte Anteile an Kupferwerkstoffen aufweisen. Al-Werkstoffe neigen in Heizanlagen zur längeren Gasbildung bis sich eine homogene, dichte Schutzschicht ausgebildet hat. Inhibitoren können die Gasproduktion verringern. Al-Werkstoffe werden durch zu alkalisches Wasser (pH-Wert > 9) angegriffen, wobei verstärkt Gas (Wasserstoff ) entwickelt wird. Strömungsgeschwindigkeiten > 2 m/s können Erosionskorrosion verursachen. Wenn die auf Al-Legierungen grundsätzlich vorhandene Schutzschicht chemisch oder mechanisch geschädigt wird, ist Aluminium das unedelste Gebrauchsmetall in Heizanlagen!

Das mal als Einwurf da beide Stoffe eingebaut sind.

9. Welche Durchmesser haben die Rohre?



10. Wie groß ist das Ausdehnungsgefäß der Heizung? Wie hoch ist der
eingestellte Vordruck am Ausdehnungsgefäß? Wie hoch wird die Anlage
befüllt?



11. Wo sitzt die Umwälzpumpe? Im Vor oder Rücklauf?



12. Gibt es Automatikentlüfter und wo sitzen diese? Vor oder Nach der Pumpe? Beides?



13. Welche Pumpe ist für die FBH installiert? Und wie ist diese eingestellt?
Leider sind diese Fragen allesamt nicht beantwortet. Aber schon Wichtig.
 

Jens40

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Hallo Deus74,

verstehe ich das richtig: eigentlich hätte mein Heizungsbauer mir so ein Anlagenbuch geben müssen, dass ich dann weiter führe (z.B. Nachfüllungen etc. eintrage) und in das er die "Initialwerte" eingetragen hat?
Kann ich sowas einfordern, wenn die VDI2035 das vorschreibt?

Wie gesagt, ich bin derzeit dabei zu überlegen, wie ich weiter vorgehe. Ich würde schon gerne mal die Protokolle vom Spülen und auch vom hydraulischen Abgleich anfordern, die es wahrscheinlich beide nicht gibt, weil beides nicht gemacht wurde, wie ich vermute.

Die anderen Fragen kann ich dir nicht beantworten, weil ich keine SChimmer habe, wo ich das nachschauen kann....
 
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