Fragen zu Umrüstung Gastherme auf Nibe S2125-12

[damarco83]

Hallo, ich bin Laie und habe folgendes Projekt. Unsere 20-Jahre alte Gastherme soll durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzt werden.

Kurz zum Haus und Verbrauch:
Beheizt werden soll unsere DHH mit 140qm Wohnfläche, davon die Hälfte der Wohnfläche mit FBH beheizt, andere Hälfte mit Heizkörpern.
Baujahr des Hauses: 1999.
Im Haushalt leben 4 Personen. Gasverbrauch p.a. 21.000 kWh, Strom: 4000 kWh p.a., Laut Energieausweis Energieverbrauch von 161,8 kwh/(m2a), Klasse F, Mauerwerk: Porenbeton (PPW2), Dach vollständig gedämmt mit Mineralfaserdämmung 180mm, WLG035.

Wir haben aktuell ein Angebot für eine NIBE S2125-12 (Monoblock) vorzuliegen. Das ist eine Luft-WP mit 12kw. Als Inneneinheit eine Nibe VVM S320. Das Speichervolumen beträgt gesamt: 206 L, davon Volumen Pufferspeicher: 26 L und Ausdehnungsgefäß 10L

Nun meine Fragen:
-Hat jemand Erfahrung mit Nibe? Wenn ja welche?

-lt. Fachseiten im Internet sollte man einen ausreichend großen Pufferspeicher berücksichtigen, als Faustformel 50-100l je KW Leistung, jedoch mind. 20l je KW. Insbesondere wenn man nicht durchgängig FBH hat soll wohl ein ausreichend großer Pufferspeicher wichtig sein. Wie bewertet ihr den Pufferspeicher?

-reicht ein Brauchwasserspeicher von 170l für 4 Personen? Habe Bedenken was die Duschzyklen angeht, wenn 4 Leute hintereinander duschen. Wie lange braucht so ein Brauchwasserspeicher bei einer LWP eigentlich bis er wieder auf Temperatur ist?

-Wie bewertet ihr die Auslegung mit 12kw? Kann man auf Basis der Daten eine Aussage treffen ob über- oder unterdimensioniert?

Vielen Dank für jede Meinung. Wie gesagt bin Laie und entschuldige mich jetzt schon falls die Fragen ohne weiteres nicht zu beantworten sind.

Gruß Marco

 

[ThW]

Moin

Einen reinen Tausch des Wärmeerzeuger auf Wärmepumpe im Gebäude bestand halte ich für sehr bedenklich.
Wenn Gas vorhanden war/ist, denn ist eine Hybrid-Lösung m.E. besser.
Eine Wärmepumpe mit 12KW ist ohne das Gebäude zu kennen bestimmt zu groß.

LG ThW

 

[KarlZei]

-lt. Fachseiten im Internet sollte man einen ausreichend großen Pufferspeicher berücksichtigen, als Faustformel 50-100l je KW Leistung, jedoch mind. 20l je KW. Insbesondere wenn man nicht durchgängig FBH hat soll wohl ein ausreichend großer Pufferspeicher wichtig sein. Wie bewertet ihr den Pufferspeicher?

Kommt darauf an, welchen Zweck der Puffer erfüllen soll. Wenn er nur zur Sicherstellung der Mindestlaufzeit und/oder zum Abtauen gedacht ist, ist er sicherlich zu groß. Wenn es um die Überbrückung von Sperrzeiten geht, dürfte die Größenordnung passen.

-reicht ein Brauchwasserspeicher von 170l für 4 Personen? Habe Bedenken was die Duschzyklen angeht, wenn 4 Leute hintereinander duschen. Wie lange braucht so ein Brauchwasserspeicher bei einer LWP eigentlich bis er wieder auf Temperatur ist?

Typischerweise länger als bei einer klassischen Heizung, weil die WP mit geringerer Leistung und geringerer Temperaturüberhöhung arbeitet. Es sollte daher auch ein Speicher mit möglichst großer Wärmetauscherfläche sein. Mir wären 170l hier zu klein.

-Wie bewertet ihr die Auslegung mit 12kw? Kann man auf Basis der Daten eine Aussage treffen ob über- oder unterdimensioniert?

Nein, dazu fehlen Informationen. Du brauchst auf jeden Fall eine recht genaue Heizlastberechnung. Und dann spielt natürlich auch die geplante Betriebsweise der WP eine große Rolle; monovalent, bivalent usw..
Wo steht das Haus denn? PLZ? Siehe Klimakarte | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.

Und aus Neugier: Wann könnte das Angebot realisiert werden? Noch in 2023?

 

[PeterF]

-Wie bewertet ihr die Auslegung mit 12kw? Kann man auf Basis der Daten eine Aussage treffen ob über- oder unterdimensioniert?

Vermutlich zu groß. Oder Wärmedämmung zu schlecht.

Erstmal: Heizkennlinie optimieren
Dann schauen, welche Vorlauftemperaturen bei 0°C und -10°C reichen um das Haus warm zu halten.

Das kann die S2125-12 :

 

[PeterF]

Einen reinen Tausch des Wärmeerzeuger auf Wärmepumpe im Gebäude bestand halte ich für sehr bedenklich.
Wenn Gas vorhanden war/ist, denn ist eine Hybrid-Lösung m.E. besser.

Hm .. das hängt doch nicht am"Gebäude-Bestand"
sondern es kommt auf die möglichen Vorlauf-Temperaturen an => Wärmedämmung / U-Werte
und ob die Heizflächen dann noch groß genug sind ..