Frage zum hydraulischen Abgleich in altem Haus

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Ruediger010

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Hallo liebe Forengemeinde!

Mein Name ist Rüdiger, ich bin neu hier und habe eine Frage zur besten Vorgehensweise, um einen hydraulischen Abgleich vorzubereiten.

Wir haben Anfang des Jahres ein älteres, renovierungsbedürftiges Haus erworben.
Da ich mit einer Heizungsfirma schon nicht so tolle Erfahrungen gesammelt habe, möchte ich mal nachfragen, was sinnvoll ist.

Das Haus besteht aus zwei Teilen: Einem Haupthaus, welches 1939 gebaut wurde und einem Anbau, welcher 1959 gebaut wurde.

Die ganzen dort verlaufenden Rohe sind noch alte 3/4 Zoll oder 1 Zoll Stahlrohre.
In manchen Räumen wurde in den Wänden schon (entweder per Heisslöten oder per Gewinde schneiden) auf neuere Kupferrohre umgestellt und auf 1/2 Zoll reduziert, die alten
Stahlrohre sind aber immer noch im ganzen Gebäude verbaut.
Früher war der Ausgleichsbehälter wohl auch mal im Dachgeschoss, jetzt ist er im Keller untergebracht. Das ganze war ursprünglich mal eine Schwerkraftheizung.

Als wir das Haus gekauft haben, haben wir eine alte Gasheizung Bj 76 rausgeworfen und eine moderne Gastherme von Junkers einbauen lassen, zusammen mit einem 750l Wasserspeicher,
welcher auch Anschlüsse für Solar und Kaminofen mit Wassertaschen bietet.
Im Haus sind 11 Heizkörper installiert.
Hierbei sind in manchen Räumen oder im Flur/Treppenhaus noch alte Schwerkraft-Heizkörper installiert, also diese großen, schweren Trümmer, für die man 4 Leute benötigt, sie zu tragen.
In anderen Räumen sind bereits neuere Plattenheizkörper montiert.

Wir haben uns vorher von mehreren Heizungsfirmen beraten lassen und hierbei ganz unterschiedliche Ratschläge erhalten.
Die einen sagten, ich solle die alten Schwerkraftheizkörper drin lassen, bei denen könne man auch mit niedrigeren Vorlauftemperaturen gut klar kommen, andere wollten, dass überall neue Heizkörper installieren (was aus finanziellen Gründen zumindest nicht auf einmal machbar ist).

Nun hatte ich (wir sind im Januar dort eingezogen) das Problem, dass es in dem Raum, der am weitesten vom Erzeuger entfernt ist, nicht so gut und schnell warm wurde.
Im Badezimmer, wo nur (wohl auch aus Platzgründen) ein sehr kleiner Heizkörper verbaut ist, mussten wir sogar mit einer Elektroheizung zuheizen, als draussen Minusgrade waren, um es im Bad angenehm warm zu bekommen.
Unser alter Heizungsbauer hat uns eine ZSB14 von Junkers eingebaut, welche 14kw liefert, da wir ab diesem Winter auch einen Kamin mit Wassertaschen für das Wohnzimmer benutzen und dieser den Wasserspeicher mit aufheizen soll.

Nun meine Fragen, vielleicht kann mir ja jemand mit einer vernünftigen Strategie helfen und die Antworten auch vernünftig begründen, warum und wieso man es genau so und nicht anders machen soll:

Unser alter Heizungsbauer meinte, für ein Ventil für die alten Heizkörper müsse ich über 80 € hinlegen.
Im Internet habe ich aber neue Danfoss Ventile für 1" Heizkörper schon für 35 € entdeckt und kann diese auch selbst einbauen(RA-N), um den hydraulischen Abgleich kostengünstiger zu gestalten.
Ist dies sinnvoll?
Wie sieht es mit den Heizkörpern selbst aus: Ist es überhaupt sinnvoll, diese Mischform aus neueren Plattenheizkörpern und alten Schwerkraftheizkörpern zu betreiben?
Differenzdruckregler habe ich im Haus nirgends finden können.
Etwas wärmer habe ich es nur bekommen können, indem ich bei meiner Junkers die Vorlauftemperatur auf 80 oder 85 Grad erhöht habe (ein Unding für ein Brennwertgerät, aber was soll ich machen, wenn ich friere).
Natürlich habe ich die Heizkörper öfter entlüften müssen, da es darin gluckerte.
Auch habe ich das Gefühl, dass die Heizanlage recht schnell Druck verliert und ich musste dann Wasser nachfüllen.

Wie sieht es mit den neueren Plattenheizkörpern aus: Nehme ich da die Danfoss RA-N oder die RA-U für Feinsteinstellung bei dieser Kombination von Heizkörpern?

Ist die Pumpe in diesem Junkers Gerät einstellbar? (ich habe mich unter www.hydraulischer-abgleich.de etwas eingelesen, vermute also eher nicht).
Ich habe einen witterungsgeführten Temperaturfühler an der Heizung, bei dem es der Installateur versäumt hat, diesen auch draußen hinzubauen - im Moment hängt der an einem Stück Kabel einige Zentimeter von der Gastherme weg mitten im Kellerraum.

Achja, wir haben schon zum Teil 3fach verglaste Fenster im Gebäude.

Was taugen diese programmierbaren Ventilköpfe für 15 € vom Aldi, bei welchen man die Heizzeiten einstellen kann und die ein offenes Fenster erkennen?

Viele, viele Fragen auch einmal. Über etwas Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Hat jemand ein paar gute Antworten für mich?

Liebe Grüße
Rüdiger
 

De-Us74

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Sorry, ich bin meist sehr direkt und deshalb sage ich es auch ganz direkt, ist nicht bös gemeint: bei deinen Fragen wirst du den Abgleich nicht hinbekommen.
 

Ruediger010

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Es geht mir nicht darum, den Abgleich selbst durchzuführen sondern herauszufinden, ob mit dieser Mischung aus unterschiedlichen Heizkörpersystemen und aus unterschiedlichen Rohrquerschnitten überhaupt ein vernünftiger Abgleich möglich ist oder was man in solch einem Fall sonst tun kann.
Ich sagte nicht, ich will den Abgleich selbst machen sondern nur, ihn vorbereiten, indem ich neue Ventile kaufe.

Ich habe nur versucht, die Grundsituation zu schildern, damit es vielleicht einfacher ist, aus dem Gesamtbild eine bessere Aussage treffen zu können.
 

dieoelis

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Auch mit dieser Konstellation kann ein hydraulischer Abgleich sinnvoll sein. Dadurch das du den Heizkörpern nur die Wärmemenge gibst, die sie auch abgeben können, bekommst du eine kühlere Rücklauftemperatur welche dem Brennwertgerät wieder zuspielt. Außerdem ist es so das der Heizungsvorlauf an den Heizkörpern gedrosselt ist und schlechter gelegende Heizkörper mehr Wasser bekommen können. Bei kleineren Heizkörpern kann das Wasser nicht so durchrauschen und das Wasser hat auch die Chance sich abzukühlen. Aber es kann natürlich passieren, das es etwas länger dauert bis die Wärme am Heizkörper ankommt.

Das ganze ist natürlich nur ne grobe Einschätzung und meine persönliche Meinung dazu.
 

Ruediger010

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Hallo Dieoelis,

herzlichen Dank für Deine Antwort.
Die Frage ist nun, welche Ventile ich am besten nehmen soll.
Was mich etwas beunruhigt, sind die vielen verschiedenen Rohrquerschnitte hier.
Ich habe eben mal bei einigen Heizkörpern nachgemessen.
Die Vorlaufleitung hat teilweise 1 3(8 Zoll, die Rücklaufleitung 1 3/4, im Treppenhaus, wo Rohre auf der Wand nach oben in den 1. Stock laufen, hat ein Stück der Rohre einen Durchmesser von
1 3/4", werden dann beide reduziert auf 1 1/8 (sowohl Vor- als auch Rücklauf). An den Stücken Rohr, welches noch 1 3/4 Durchmesser hat (jeweils Vor- und Rücklauf), geht ein Abgang zu einem Treppenhaus-Heizkörper, da ist der Vorlauf 1 1/8" dick, der Rücklauf aber 1 3/4.

Was nehme ich für so unterschiedliche Rohrquerschnitte denn dann für Ventile?
Natürlich kann ich hier nur den Außendurchmesser der Rohre messen, keine Ahnung, wie der Innendurchmesser ist.
Anscheinend scheint hier bei den Ventilgehäusen alles verbaut zu sein: von 1" über 3/4" und 1/2 Zoll.

Ciao, Rüdiger
 

dieoelis

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Die größe der Ventile, kann man eigendlich nur vor ort sagen. Da ich nicht weiß wie die Heizkörper platzmäßig angeschlossen sind. Theoretisch kannst du sie alle in 1/2 Zoll anschließen. Kommt halt drauf an ob du die Rohleitungen reduzieren kannst und das Ventil immer noch reinpaßt. Wenn aber, dran denken das auch der Radiatorstopfen wohl getauscht werden muß.

Da die Rohrdurchmesser so groß sind, kann es natürlich etwas länger dauern bis du das warme Wasser am Heizkörper hast. Wenn du mal ein Zimmer renovierst, solltest du versuchen auch die Leitungen mitzumachen und zu verkleinern.
 
Hausdoc

Hausdoc

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Ich würd nen ganz anderen Ansatz nehmen.

Bestandsaufnahme:

Die Daten der vorhandenen Heizkörper aufnehmen und überprüfen, ob sie bei einem großen Delta T ( besserer Brennwertnutzen) leistungsmäßig noch ausreichen.

Inwieweit ist das Geböude denn saniert/gedämmt?
 

De-Us74

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Ohne Bestandsaufnahme und Berechnung ist ein hydraulischer Abgleich nicht wirklich möglich. Mit Temperautrdifferenzen zu arbeiten ist zwar möglich aber entspricht nicht einen richtigen Abgleich.
 

Ruediger010

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Hallo ihr beiden und herzlichen Dank für Eure Antworten.
@dieoelis: Mein Heizungsspezi war grad da (er baut mir n Kamin mit Wassertaschen ein) und ich habe das Thema gerade mit ihm besprochen.
Er hat Deinen Ansatz vorgeschlagen. In meinen bisherigen alten schweren Heizkörpern sind eh komische Stopfen im Vorlauf drin, so dass er vorschlug, da welche reinzumachen, in die dann 1/2" Ventile passen.

@Hausdoc: Teilweise schon 3fach verglaste Fenster drin. Das Mauerwerk ist Mischmauerwerk aus Kalksandsteinen und diesen komischen anthrazitfarbenen grobporigen Steinen.
Teils sind die Außenwände 30, die vom neueren Anbau 24er Mauerwerk.
Dach ist neu mit Aufsparrendämmung. Fassadenisolierung kommt nach und nach, wie ich Zeit und Lust (Geld :)) habe.

Mein jetziger Heizungsmensch ist übrigens auch ein Verfechter dessen, die alten Radiatoren drin zu lassen, da die so überdimensioniert sind, dass man einen Raum auch mit niedrigen Vorlauftemperaturen gut warm bekommt eben wegen der großen Heizfläche. Wir haben zB in unserem 35qm Wohnzimmer 2 Heizkörper a mind. 3 kw drin.
Beim renovieren machen wir die Rohre ja schon teilweise mit.

LG, Rüdiger
 
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