Hallo Ricö,
du hast völlig Recht und ich kann Dich sehr gut verstehen.
OK, wir haben ein älteres und recht renovierungsbedürftiges Haus und sind auch nicht gerade reich. Aber solche Dinge würde ich immer lieber von vernünftigen Handwerkern ausführen lassen, statt selbst Hand anzulegen.
Aber das ganze hat leider auch eine Kehrseite.
Der Grund, warum ich im Moment dabei bin, alles selbst zu machen, ist der, dass ich nun schon mit mehreren Handwerkern schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Wohlgemerkt von 6 Handwerkern waren 4 Mist!
Meine Dachdeckerfirma zähle ich hier zu den guten und hat (obwohl auch nicht 100%) sehr schnell und zuverlässig gearbeitet. Aber so Kleinigkeiten wie die Zwischenräume zwischen Dachstuhl und dem Fußboden auf dem Dach mit Schaum auszuspritzen, damit man nicht zwischen den Zwischenräumen runter auf die Straße gucken kann - auch das haben die vergessen, obwohl das Dach 24.000 € gekostet hat und das nun auch keine großen Kosten gewesen wären, da zwei Kartuschen Schaum reinzuspritzen. Musste ich selbst machen -> aber mit denen war ich zufrieden.
Mein jetziger Heizungsbauer: Eigentlich war ich mit seinem Angebot damals sehr zufrieden. Knapp 20k für ne komplett durchgeplante Anlage mit Solarthermie zur Heizungsunterstützung, teils neuer Verrohrung, großer Pufferspeicher, Gastherme etc.
Als ich das Angebot annehmen wollte, weil wir einige Wochen später hier einziehen wollten, hieß es von seiner Frau: Sorry er kann die nächsten Wochen nicht, viele Aufträge, Weiterbildung, keine Zeit.
Am Ende hat der Sohn meines Nachbarn dann die Heizungsanlage eingebaut -> er hat auch eine Heizungsbaufirma und versprach, wesentlich günstiger als alle anderen zu sein.
Die erste Nacht verbrachten wir bei -10 Grad dann ohne Heizung (er hatte plötzlich keine Zeit mehr) und haben mit Elektroheizung geheizt, die den Raum nichtmal annähernd warm gemacht hat, aber am nächsten Tag kam er und hat zumindest die Therme eingebaut und die Verrohrung neu gelegt.
Danach haben wir 6 Wochen auf den Einbau des Pufferspeichers gewartet und hatten solange kein warmes Wasser. Mitten im Winter kein heißes Wasser zu haben ist schon schwer. Duschen bei den Eltern (35km einfache Entfernung) oder mit einem großen Topf Wasser zum kochen gebracht, in einer Babybadewanne mit kaltem Wasser mischen und mit dem Messbecher duschen ist nicht sehr angenehm, unser Sohn mit 3 1/2 war zwar davon begeistert, wir aber nicht.
Vom Nachbarn hörte ich dann, der Sohn hat zuviele Aufträge und kommt nicht mehr hinterher. Das ganze zog sich dann auch durch andere Sachen
Bei uns im Haus hats teils nach Kloake gestunken. Seine Lösung: Im Keller ist ein altes Keramik-Abflußrohr kaputt, muss ausgewechselt werden und gleich alle Rohre in die Gästetoilette neu gelegt werden.
Brachte natürlich keine Besserung. Vorher in der Gästetoilette ging eine Lüftung nach draussen, die wurde dann mit zugemacht -> ein Entlüfter bis zum Dach raus hätte das Problem behoben und nicht der Tausch der halben Wasser- und Abwasserleitungen, der unnötig war. Der Druck beim spülen saugt nämlich immer die Siphons leer und deshalb stinkts bei uns. Nicht weil ein altes Keramikrohr im Keller neu gemacht werden muss.
Schon im letzten Winter wurden einige Räume nicht richtig warm. Aber nein, das liegt nicht am fehlenden hydraulischen Abgleich, das liegt daran, dass die alten Heizkörper defekt sind und mit Schlämme zu etc.. Und nein, er würde mit diesen Heizkörpern keinen hydraulischen Abgleich empfehlen, da die hässlich aussehen, ein Ventil mit Termostatkopf ja ca. 90 € kostet und ich solle doch lieber neue Heizkörper nehmen, die kosten doch nur 380 € das Stück.
Und auf die Unternehmerbescheinigung für den Heizungseinbau und Edelstahlkamin warte ich seit einem Jahr. Der Schornsteinfeger hat die zwar schon angemahnt - am Ende muss ich sie aber dem Schornsteinfeger vorweisen können und den interessiert das nicht groß, das ich selbst immer wieder anmahne.
Hinzu kam dann noch, das er für den Abwasser- und Wasserrohreinbau gleich mal 35% teurer war als im Angebot und als ich (ich hätte nie damit gerechnet, dass der Heizungsvorlauf an der Decke zum Dachgeschoss in der Wand läuft) den Vorlauf (glücklicherweise bei leerer Heizung) angebohrt habe, hat er für ein 10cm Stück Rohr raussägen, neue Gewinde schneiden und wieder ein Stück einsetzen gleich mal 200 € verlangt. Überlauf (oder Überdruck)ventil hat er auch vergessen einzubauen, hat er dann nachträglich gemacht, weil ichs durch den Schornsteinfeger erfahren musste, das es fehlt. (Wieso, braucht man doch nicht, die Anlage ist doch neu, da passiert schon nix)
Außerdem haben wir hier 13 Heizkörper, schwere Gusseisenteile mit viel Wasser. Das interne Ausdehnungsgefäß von der Therme ist aber nur für 10 oder 11 im Neubau geeignet. Er hat aber keins eingebaut. Braucht man ja nicht.
Fazit: Total unzuverlässig immer hinterherrennen müssen, die Hälfte vergessen, nicht richtig abnehmen, keine Anlage vernünftig erklären aber am Ende sogar wesentlich teurer sein als andere. Dafür hab ich jetzt "den Mercedes unter den Rohren" im Keller.
Mein 2. Heizungsmann, der, dessen Angebot ich eigentlich annehmen wollte. Die Frau hat das falsch verstanden, er hat sehr bedauert, dass ich dann wen anders genommen habe, bei einem bereits bestehenden Angebot hat er das doch eingeplant und hätte es schnell gemacht. Kann ich ja nicht wissen. Da mein Nachbar sehr zufrieden war, habe ich den alten rausgeworfen und für meinen Kamin mit Wassertaschen dann den genommen, da er mir einen netten und kompetenten Eindruck machte.
(Laut seiner Aussage kann man in die Heizkörper Reduzierungen reinmachen und günstigere Ventile verwenden. Ich habe nur deshalb nach den richtigen Ventilen gefragt, weil ich festgestellt habe, dass (zumindest Bauhaus scheint da teuer zu sein) die 3 benötigten Reduzierungen zusammen mit Ventil und Ventilkopf am Ende teurer sind als wenn ich 1" Ventile nehme -> ich wusste nur nicht ob ich mischen darf.)
Trotz dass er 600 € teurer war für den Einbau meines Kaminofens und die Wasser- und abgasseitige Installation als mein Nachbar habe ich lieber ihn genommen, da ich dachte: zuverlässig, kompetent etc. (für den Kamin habe ich 1800 € bezahlt, die Abgasseitigen Rohne hab ich selbst gekauft, für seine Arbeit waren es dann 2.500 €)
Er hat dann seinen Monteur vorbeigeschickt, sich die Arbeit erst nachdem ich 2x gesagt habe, da stimmt was nicht, auch mal selbst angesehen und das Ergebnis seines Ansehens: Der Ofen muss nur entlüftet werden, deshalb macht er solche Geräusche. Ich entlüfte den seit 2 Monaten jeden Abend und keine Besserung.
Alles andere hast du ja aus dem anderen Thread mitbekommen. Nun sage mir: Ist sowas gut und zuverlässig? Ich musste ihn mehrmals anmahnen, sich das ganze doch mal anzusehen. Am Freitag kommt er nun und wir spielen das Ablaufprotokoll komplett durch, mal sehen, was er dann sagt.
Am Ende habe ich 50k € für ein neues Dach, eine neue Heizungsanlage mit integriertem Kamin mit Wassertaschen, teils neue 3fach verglaste Fenster ausgegeben und habe Heizkosten, die 40% über denen des Vorbesitzers mit seiner alten Bj 76 Gasheizung liegen.
Und warum? Weils weder den 1. noch den 2. Heizi interessiert hat. Die haben ja alle soviel zu tun, da kommts nicht so drauf an, man hat ja sein Auskommen.
Elektriker: Waren mehrere da. Einem bin ich zwei Monate hinterhergerannt, der hat mich ständig vertröstet, am Ende hab ichs selbst gemacht. Auch wieder ein gutes Beispiel von "denen gehts allen zu gut"