Fernwärme Kompaktübergabestation oder Einzelkomponenten?

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kokel

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Hallo zusammen,

wir haben noch einen Direktanschluss von Fernwärme. Wir würden gerne nun die Systemtrennung machen und stehen vor der Entscheidung ob wir eine Kompaktübergabestation nehmen oder alles mit Einzelkomponenten machen.

Wir haben 4 Firmen angefragt, von denen nur 2 ein Angebot abgegeben haben. 3 von denen würden eine Kompaktübergabestation verbauen. Die andere hat von Kompaktübergabestation abgeraten und würde alles mit Einzelkomponenten machen. Das hat mich etwas verunsichert.

Da ich keine Ahnung von Heizungen habe weiß ich nicht was besser bzw. Was die vor und Nachteile eine Kompaktübergabestation sind. Gibts hier Profis, die vor und Nachteile kennen?

Danke im Vorraus und viele Grüße
 
Hausdoc

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Wo ist die vertraglich vereinbarte Leistungsgrenze des Fernwärmeversorgers?
 
Hausdoc

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Die Übergabestation fällt bei uns in den Zuständigkeitsbereich der Kunden/Hauseigentümer.
Das ist schon klar.
Die Leitungsgrenze ist aber im Vertrag klar definiert. Das können die ersten Absperrhähne gleich am Hausanschluss sein........ aber auch die gedachte Mitte des Wärmetauschers - auch wenn du den Wärmetauscher voll bezahlt hast.... In diesem Fall ist eine non Kompaktstation die bessere Wahl.
 

kokel

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Das ist schon klar.
Die Leitungsgrenze ist aber im Vertrag klar definiert. Das können die ersten Absperrhähne gleich am Hausanschluss sein........ aber auch die gedachte Mitte des Wärmetauschers - auch wenn du den Wärmetauscher voll bezahlt hast.... In diesem Fall ist eine non Kompaktstation die bessere Wahl.
Ich kann im Vertrag Mal nachschauen ob da was steht. Wofür ist das relevant? Ob ich alles zahlen muss oder der Versorger mitzahlen muss?

Mir geht's hier um das Warum? Warum soll die Kompaktübergabestation die bessere Wahl sein?
Ist das effizienter? Wenn ja, warum?

Bin ich damit nicht wesentlich unflexibler?
 

kokel

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Hat hier jemand Erfahrung damit?

Oder sind die Kompaktübergabestationen einfacher für die Heizungsbetriebe, weil evtl. einfacher zu verbauen, alle gleich, etc ?
 

helmut m.

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Eine ganz andere, grundsätzliche Frage vorweg:
WARUM soll der direkte Anschluss auf indirekten Anschluss geändert werden?

Gründe FÜR eine Umstellung:
  • zu hoher Durck im Fernwärmenetz (über 10 bar)
  • zu hohe Temperatur im Fernwärmenetz (über 100°C)
  • alte Abnehmeranlage mit viel Risiko für Rohrbrüche
Gründe GEGEN eine Umstellung:
  • Das Heizungswasser ist immer perfekt aufbereitet
  • Keine Rücklaufanhebung im Fernwärmenetz durch zusätzlichen Wärmetauscher
  • Notbetrieb über Fernwärmepumpe auch bei Ausfall der eigenen Anlage (Pumpe) möglich
  • Immer perfekter Anlagendruck
 

helmut m.

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Eine ganz andere, grundsätzliche Frage vorweg:
WARUM soll der direkte Anschluss auf indirekten Anschluss geändert werden?

Gründe FÜR eine Umstellung:
  • zu hoher Durck im Fernwärmenetz (über 10 bar)
  • zu hohe Temperatur im Fernwärmenetz (über 100°C)
  • alte Abnehmeranlage mit viel Risiko für Rohrbrüche
Gründe GEGEN eine Umstellung:
  • Das Heizungswasser ist immer perfekt aufbereitet
  • Keine Rücklaufanhebung im Fernwärmenetz durch zusätzlichen Wärmetauscher
  • Notbetrieb über Fernwärmepumpe auch bei Ausfall der eigenen Anlage (Pumpe) möglich
  • Immer perfekter Anlagendruck
PS: Anhand der Fotos sehe ich, dass weder Druck noch Temperatur FÜR einen indirekten Anschluss sprechen. Bleibt ds Risiko im Falle eines Rohrbruchs im Haus ... Übrigens bei direktem Anschluss braucht die WW-Bereitung nicht zwingend eine eigene Pumpe und kann sogar über einen Regler ohne Hilfsenergie die Temperatur perfekt eingestellt und gehalten werden (weniger is mehr ....).
 

kokel

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Hi @helmut m. ,

vielen Dank für die Ausführung. Die Frage warum indirekt gehört zwar nicht direkt zum Thread aber ist durchaus berechtigt.

Uns wurde von fast allen Heizungsinstallateuren eine Systemtrennung angeraten. Als gründe wurden z.b. genannt:
Gegen direkt:
- bei Rohrleck läufts/dampft es unendlich nach wenn man es nicht bemerkt
- geringere Auswahl an heizkörper, weil diese für den höheren Druck, etc. . Wir haben noch alte rippenheizkörper, die auf lange Sicht auch getauscht werden wollen. Da dachte wir, cool machen wir Systemtrennung, dann haben wir mehr Auswahl.
- fußbodenheizung soll irgendwann auch kommen, da wurde uns gesagt brauchen wir auch unbedingt eine Systemtrennung wegen niedrig benötigter Vorlauftemperatur. Aber evtl. könnte man das auch einfach über einen separaten fußboden Kreislauf machen?

Ich bin hin und her gerissen. In der Zwischenzeit habe ich die UVR16x2 von TA entdeckt und mich in diesen Regler verliebt :).
Eine minimale invasive Alternative wäre einfach die UVR16x2 zu verbauen. Dann müssen nur die fühler neu, alles andere könnte bleiben.

Aber ich bin für jede Hilfe dankbar.
 

helmut m.

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Ein neuer Regler ist durchaus "nett" und vor allem für Männer ein attraktives "Spielzeug" ...
Er löst aber nicht die hydraulischen Themen.
Der Fernwärmedruck von 3.5 bar (laut Manometer) ist für Heizkörper heute kein Problem, auch nicht für Bodenheizungen.
Und natürlich braucht eine Bodenheizung einen eigenen Abgang mit Mischregelung.
 

kokel

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Eine neue Regelung brauche ich sowieso. Im Moment steuere ich das Zentralventil per Hand. Alle Regelungen die ich bisher gesehen habe fühlen sich an wie 20 Jahre alte Technik. Die UVR16x2 wäre perfekt und zudem sehr flexibel.

Die RF Optiline Ökoplus ist ja eine sich selbst regelnde Pumpe? Macht es Sinn hier eine pumpe zu verwenden, auf die der Regler auch die Drehzahl (pwm) steuern kann?

Ein neuer Regler ist durchaus "nett" und vor allem für Männer ein attraktives "Spielzeug" ...
Er löst aber nicht die hydraulischen Themen.
Der Fernwärmedruck von 3.5 bar (laut Manometer) ist für Heizkörper heute kein Problem, auch nicht für Bodenheizungen.
Und natürlich braucht eine Bodenheizung einen eigenen Abgang mit Mischregelung.
Wenn ich dich richtig verstanden habe gibt's für mich hier keine hydraulischen Probleme? Wenn der Druck in Ordnung ist.

Wenn ich dich richtig verstehe würdest du erstmal von einer Umstellung auf indirekt abraten?
 

helmut m.

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Beides sehe ich so!
Die hydraulische Weich schafft saubere Zustände und bei den aktuellen Drücken würde ich keine Systemtrennung machen.
Und die Pumpe macht die Drehzahlregelung „allein“ vom Feinsten, das wird mit einer zusätzlichen Regelung nicht mehr besser nur komplizierter.
 

karimi

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Hi,
Zunächst wünsche ich allen frohe Ostern.

Darf ich fragen wie du bei diesem Thema verblieben bist?
Stehe bei der selben frage, bloß bei mir ist die Anlage so alt, dass bei mir die Heizungsventile alle aufgedrückt werden (selbst bei 0 Stellung). Der Differenzialdruck ist einfach zu hoch.
Ich habe es mit den Absperrhähne bestmöglich, händisch eingestellt, aber auf Dauer ist es keine Lösung.
Eine Trennung einfach wegen der Gefahr eines Rohrbruches ist zwingend notwendig.
Hinzukommen werden neue Heizkörper, Ventile etc. auf Dauer das Frostschutz und auch die hohen Vorlauf Temperaturen (manchmal sogar 110°C) und hohe Drücke nicht lange aushalten.
Bei uns, nach 3 Jahren jetzt, fangen jetzt die ersten Ventile und Blindstopfen an zu Tropfen.
Hat jemand einen Tipp für mich, ob lieber auf Einzelkomponenten (Wärmetauscher, Pumpe, Regler + automatischer Stellventil) setzten oder lieber günstige, gebrauchte Kompaktstation bei kleinanzeigen kaufen?
Es sei noch erwähnt, dass wir nur Heizen, Kein Warmwasser!

Vielen lieben Dank und frohe Ostern.
 

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helmut m.

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Hallo, noch einmal!
Ob direkter oder indirekter Anschluss: Frag beim Fernwärmelieferanten nach, welchen statischen Druck er im System hat und welchen Differenzdruck.
Wenn der statische Druck über 2.5 bar liegt, auf jeden Fall einen indirekten Anschluss machen.
Der Differenzdruck sollte kein Problem sein, da es im FW-Anschluss ja auf alle Fälle einen Differenzdruckregler geben muss und ein in jeder Lage dichtes (!) Regelventil. Ideal dabei wäre bei einem Direktanschluss eine Einspritzschaltung, die aber richtig gemacht werden muss! Dann spielt der (dynamische) Differenzdruck fernwärmeseitig keine Rolle.
Wenn statischer Druck (zB. 2 bar) und dynamischer Druck (zB. 1 bar) in Summe über 2.5 bar liegen, dann ebenfalls unbedingt eine Station dazwischen schalten.
Fehler ist eine Übergabestation sicher nie, man weiß ja nicht, ob nicht irgendwann ein Netzausbau kommt, der mit einer Druckanhebung einhergeht.
Eine gebrauchte Station würde ich nicht nehmen, da passen die Komponenten praktisch nie und es wird ein schlechter Kompromiss.
Ein Tipp: Viele FW-Betreiber vertreiben auch selbst Kompaktstationen für ihre Kunden zum (fast) Selbstkostenpreis; das sollte dann das günstigste Angebot sein. In jedem Fall wird eine Kompaktstation günstiger sein als das Zusammenbasteln von Einzelkomponenten. Viele Installateure sind da mit der Bemessung der Komponenten auf Kriegsfuß.

PS: Und natürlich MUSS die Pumpe eine Drehzahlregelung haben und auf den erforderlichen Differenzdruck eingestellt werden und der Sollwert MUSS zu deinem System passen; das sollte ein Installateur aber hinbekommen.
 
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karimi

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Natürlich gibt es einen Differenzialdruckregler, aber dieser ist
1. ein mechanischer
2. 30 Jahre alt
3. Absolut nicht mehr einzustellen.

Ich habe es wie gesagt halbwegs hinbekommen, dass ich durch die Absperrhähne Ca. 0.5bar erhalte.

Die Stadtwerke kommen mit 6bar und mehr rein...
Ich habe es jetzt bei meiner händischen Drosselung Auf 4.5 vor und 4 in Rück geschafft.

Wieso vergiss es eine Anlage bei Kleinanzeigen?
Viele hauen die aktuell weg weil auf wärmepumpe umgerüstet.
Mir wären Einzelkomponenten auch lieber, da alles einfach und simpel gehalten wird
 
Hausdoc

Hausdoc

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Viele hauen die aktuell weg weil auf wärmepumpe umgerüstet.
Der Krempel der da vertickt wird hat teilweise biblisches Alter. Membranen sind da mit Sicherheit defekt.
Mir wären Einzelkomponenten auch lieber,
Basis und elementar wichtig ist ein funktionierender Volumendifferenzdruckregler. Dieses Bauteil solltest du einbauen lassen - und auch korrekt einstellen lassen. Am 2. Punkt scheitert es sehr oft an Fachkenntnis .
 

karimi

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Ja das ist war.
Ne ixh qüede mir ja keine uralten Stationen holen, sondern welche die sind so 3-5 y alt...aber ixh glaube ixh gehe eher auf Einzelkomponenten.
Jemand hier mit etwas Erfahrung, der mir bei der richtigen Zusammenstellung helfen könnte?

VG
 
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