Extreme Kondenswasser-Bildung

Diskutiere Extreme Kondenswasser-Bildung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Tag zusammen! Vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben, auch wenn das Thema vermutlich nicht direkt mit Heizkörpern zu tun hat. Und...

Hazel

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Guten Tag zusammen!

Vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben, auch wenn das Thema vermutlich nicht direkt mit Heizkörpern zu tun hat.

Und zwar wohnen wir nun seit etwa einem Jahr in einer neuen Wohnung. Da gibt es im Wohnzimmer ein Fenster, das in der Mauer deutlich nach Außen versetzt ist. Ein Heizkörper befindet sich direkt darunter. Ich habe ein Bild davon angefügt, da es sonst etwas schwer zu beschreiben ist. Leider ist es so, dass sich an sehr kalten Tagen bzw. in Nächten mit Minusgraden auf der Fensterbank sehr stark Kondenswasser bildet. Zum Teil ist die Scheibe auch beschlagen, aber nicht sehr stark. An den Stellen, an denen das Fenster mit der Mauer verfugt ist, hat es schon leicht angefangen zu schimmeln, so dass ich hier dringend eine Lösung finden muss.

Mir ist klar, dass sich die Feuchtigkeit in der Luft an der kältesten Stelle des Raumes absetzt, da kalte Luft die Feuchtigkeit nicht so gut binden kann. Dieses Fenster ist aufgrund fehlender Außendämmung definitiv die kälteste Stelle im Raum.
Deshalb haben wir schon einiges versucht, um die Luftfeuchtigkeit insgesamt zu verringern. Wir lüften 2x 15min pro Tag und hatten auch schon mal einen Luftenfteuchter im Zimmer stehen. Das Hygrometer zeigt immer so zwischen 50% und 60% , was ja eigentlich völlig in Ordnung ist. Trotzdem bildet sich das Kondenswasser so heftig.

Mein erster Gedanke war natürlich, dass das Problem vermutlich mit einer sauberen Außendämmung behoben wäre. Tatsächlich denke ich darüber nach, das machen zu lassen. Jedoch macht mich eine Sache stutzig, und das ist der Grund warum ich Rat suche: Die Nachbarn über uns haben das gleiche nach außen versetzte Fenster, und bei ihnen bildet sich überhaupt kein Kondenswasser. Und: Die Vorbesitzer unserer Wohnung hatten ebenfalls keine Probleme! Demnach müsste es an irgendetwas liegen, das wir persönlich anders machen als "normale" Menschen.

Auch da haben wir schon ein paar Experimente gemacht. Z.B. haben wir relativ viele Zimmerpflanzen, die ja auch Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit haben. Also haben wir in einer Nacht alle Pflanzen in den Keller gestellt. Leider war die Kondenswasserbildung am nächsten Morgen nur minimal (wenn überhaupt) besser. Das kann also nicht der ausschlaggebende Punkt sein.

Ich habe also im Grunde zwei Fragen:
– Hat jemand eine andere Idee, was der Grund für die hohe Kondenswasserbildung sein könnte?
– Falls wir dieses Fenster außen dämmen lassen: Würde das das Problem vermutlich beheben, oder würde sich das Wasser dann einfach nur an einer anderen Stelle in der Wohnung absetzen?

Ich wäre sehr dankbar für einen guten Tip! Hier gibt's ja einige erfahrene Menschen in Klimatechnik.
Danke im Voraus,
Hazel


fenster.jpg
 
ThW

ThW

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Moin

Mir wären da nur undichte Lippendichtungen oder, was hier nicht zutrifft, der Übergang Fensterrahmen/Mauerwerk bekannt.
Vielleicht mal mit einer Kerze die Lippendichtung ringsherum testen.

LG ThW
 
gesbb

gesbb

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....Mein erster Gedanke war natürlich, dass das Problem vermutlich mit einer sauberen Außendämmung behoben wäre. Tatsächlich denke ich darüber nach, das machen zu lassen.
Das ist mit Sicherheit eine Schwachstelle (Wärmebrücke).
....Die Nachbarn über uns haben das gleiche nach außen versetzte Fenster, und bei ihnen bildet sich überhaupt kein Kondenswasser. Und: Die Vorbesitzer unserer Wohnung hatten ebenfalls keine Probleme! Demnach müsste es an irgendetwas liegen, das wir persönlich anders machen als "normale" Menschen.
Euer Nutzerverhalten wird deutlich anders sein.
... Z.B. haben wir relativ viele Zimmerpflanzen, die ja auch Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit haben. Also haben wir in einer Nacht alle Pflanzen in den Keller gestellt. Leider war die Kondenswasserbildung am nächsten Morgen nur minimal (wenn überhaupt) besser. Das kann also nicht der ausschlaggebende Punkt sein.
Der Versuch war grundsätzlich i.O.. Allerdings hättet Ihr nach Wegräumen der Pflanzen den Raum kräftig lüften müssen. Ggf steckt bereits etwas Feuchte im Putz der Außenwände.
...– Falls wir dieses Fenster außen dämmen lassen: Würde das das Problem vermutlich beheben, oder würde sich das Wasser dann einfach nur an einer anderen Stelle in der Wohnung absetzen?
Das könnte passieren, besonders bei wenig gedämmten Außenwänden.
Luftfeuchte sucht sich stets eine "Sollbruchstelle", wo sie dann kondensiert und es ggf. zur Schimmelbildung kommt.
 

Hazel

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Danke für eure Antworten.

@gesbb nachdem wir die Pflanzen raus haben, haben wir schon gründlich gelüftet. Das machen wir wie gesagt jeden Tag mehrfach.

Naja, wir forschen weiter ...
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Hat jemand eine andere Idee, was der Grund für die hohe Kondenswasserbildung sein könnte?
S. #3 und was ist für die Nachtabsenkung eingestellt? Eure Wohnung ist unten? dann ist das heizungstechnisch ungünstiger als beim Nachbar über euch.
Ich vermute es wird zu stark in die Nachtabsenkung gegangen. Eure Fensterrollos sind für das Problem auch nicht ideal. Notfalls würde ein kleiner Lüfter über Nacht helfen der die Luft am Fenster in den Raum befördert. (keine Wärme nur Luftbewegung)
 

Marco.S

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Hi

Ihr trocknet nicht zufällig Wäsche auf einem Wäscheständer im Raum?

Wir hatten im Kinderzimmer auch ein ähnliches Problem.
Allerdings an den Ecken der Außenwände.
Wir haben einen zweiten kleinen Heizkörper auf die andere Seite gelegt und die Rohre Aufputz über der Fußleiste .
Seit dem ist Ruhe.
Aber das hilft dir auch nicht weiter.

Ich würde auf keinen Fall irgendetwas dämmen...
Damit verlagert man nur das Problem.
Auf jeden Fall Stoßlüften und nicht auf Kipp.

Gruß Marco
 

Hazel

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@Wolfhaus, das ist in guter Hinweis. Wir hatten die Nachtabsenkung bisher auf 15 Grad eingestellt, ist das zu viel? Was empfiehlst du? Ich bin jetzt mal auf 18 Grad hochgegangen und habe außerdem unsere Fußbodenheizung über Nacht laufen lassen. Soweit ich es beurteilen kann, ist die Kondenswasserbildung dadurch tatsächlich etwas weniger geworden. Das ist schon mal schön zu sehen. Aber andererseits ist es auch nicht gerade eine optimale Lösung, wenn wir jede Nacht fast genau so stark heizen müssen wie tagsüber ...

@Marco, nein, wir trocknen keine Wäsche in der Wohnung. Heißt das, ihr habt bei eurem Kinderzimmer-Problem im Prinzip auch einfach nur stärker geheizt, um das Kondenswasser in den Griff zu kriegen?

Viele Grüße
Hazel
 

Marco.S

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Guten Morgen

Also bei uns war das Problem das das Kinderzimmer 3 Außenwände hat und der Heizkörper unter dem Fenster an einer Wand hing.
Von der Leistung her hat der gereicht allerdings war die Wärmeverteilung miserabel.
Ein normaler Heizkörper zieht halt kalte Luft von unten weg erwärmt diese und gibt sie nach oben hin ab.
Dadurch kam es in den unteren Raumecken zu Schimmel durch Kondenswasser.(kälteste Stelle)
Seitdem wir einen weiteren nur kleinen Heizkörper auch an der gegenüberliegenden Wand haben ist die Wärmeverteilung wesentlich besser und das Problem in unserem Fall behoben.

Ich habe viel zu dem Thema Nachtabsenkung gelesen und die Meinungen gehen sehr stark auseinander.
Bei uns gibt es keine Nachtabsenkung!
Was soll das bringen?
Funktioniert in einer Thermoskanne vielleicht (KFW Haus) aber in einem Altbau???
Die Energie die du Nachts einsparst steckst Du Morgens wieder in die Erwärmung des Raumes.
Denn nicht nur die Raumluft kühlt ab sondern auch die Wände ,Möbel usw....

Das ist nur meine Meinung.

Der Dämm- und Sparwarn hat Deutschland fest im Griff.
Wo man hin guckt werden Außenwände gedämmt und Dreifach Verglaste Fenster und,und und eingebaut.


Gleichzeitig aber auch eine teure Lüftungsanlage damit die Bude nicht wegschimmelt .

Ich sehe das halt anders.
Nehme einfach Mal die Nachtabsenkung raus und Guck was passiert.
Oder Frage Mal deine Nachbarn ob die Durchheizen.

Gruß Marco
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Wir hatten die Nachtabsenkung bisher auf 15 Grad eingestellt, ist das zu viel?
Pauschal kann man das nicht sagen als Faustregel maximal 3 Grad unter Tageswert.
gerade eine optimale Lösung, wenn wir jede Nacht fast genau so stark heizen müssen wie tagsüber ...
Das ist nicht so, denn die Wohnung, Haus brauch die Energie, wenn du Nachts zu stark absenkst mußt du das in der Tagesaufheizzeit zusätlich wieder ergänzen. Da sparst du praktisch nicht mit, das kann sogar zu einem höheren Verbrauch führen. Ich weiß das diese Aussage kaum geglaubt wird. Lange Versuchsreihen haben das bestätigt und ich habe das bei mir auch untersucht. Ich benutze 19,5 Grad, kann aber nicht pauschal übernommen werden.
atsächlich etwas weniger geworden.
Da mußt du jetzt Geduld haben das dauert bis zu 2 Wochen.
 
gesbb

gesbb

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@Wolfhaus, das ist in guter Hinweis. Wir hatten die Nachtabsenkung bisher auf 15 Grad eingestellt, ist das zu viel? Was empfiehlst du? Ich bin jetzt mal auf 18 Grad hochgegangen und habe außerdem unsere Fußbodenheizung über Nacht laufen lassen. Soweit ich es beurteilen kann, ist die Kondenswasserbildung dadurch tatsächlich etwas weniger geworden. Das ist schon mal schön zu sehen. Aber andererseits ist es auch nicht gerade eine optimale Lösung, wenn wir jede Nacht fast genau so stark heizen müssen wie tagsüber ...
Was ist denn wichtiger?
Hier hilft vermutlich nur Ausprobieren;)
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Nur zur Information ohne Kommentar,

Taupunkt
Bei einer Raumtemperatur von 20 Grad und einer Wand oder Fenstertemperatur von dann 10 Grad, ist jetzt schon der Taupunkt an den kalten Fächen erreicht.
Bei 15 Grad Raumtemperatur ist das längst überschritten! Der Taupunkt wird sicher erreicht.

Was bedeutet Taupunkt?

Wenn an der Wandoberfläche die Taupunkttemperatur unterschritten wird kommt es zur Kondensation.
Die Bauteile werden feucht, z.B. Tapete, Fenster usw.. Wenn die Feuchtigkeit längere Zeit besteht können sich die Schimmelpilze
gut entwickeln und bilden jede Menge neue Schimmelsporen. Es bilden sich Schimmelgifte, auch Mykotoxine genannt und verteilen sich in der Raumluft.
Mykotoxine können bei Menschen und bei Tieren bereits in geringen Konzentrationen toxische Wirkungen zeigen.


Insbesondere können Mykotoxine krebserregend (karzinogen) wirken
Schimmelpilzgifte - Mykotoxine
 
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gesbb

gesbb

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...Wenn an der Wandoberfläche die errechnete Taupunkttemperatur unterschritten wird kommt es zur Kondensation.

Nicht die errechnete Taupunkttemperatur an den Oberflächen von AW ist ausschlaggebend, sondern die tatsächliche!
Kondensfeuchten sind für Schimmelpilze nur eine Voraussetzung. Nahrungsgrundlage sind oftmals zusätzlich ungeeignete Putze und Oberflächenbeläge.
 
Wolfhaus

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Mein erster Gedanke war natürlich, dass das Problem vermutlich mit einer sauberen Außendämmung behoben wäre.
Mit dem Fenster solltest du unabhängig von allem was unternehmen, so eine saubere Kältebrücke ist selten und darf nicht so bleiben. Das ganze Haus zu demmen stet erst mal nicht an.
 

Hazel

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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure wertvollen und aufschlussreichen Hinweise!
Ich habe die Nachtabsenkung jetzt erst mal rausgenommen.
Draußen ist es jetzt wieder etwas wärmer geworden, sodass ich auf kältere Tage warten muss, bis ich eine Änderung feststellen kann.

Viele Grüße
Hazel
 
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