Exakt berechnete Heizung und extreme Wetterkapriolen

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Stone

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Gerade im Bereich von Wärmepumpen aber auch bei der einen oder anderen Gasheizung, wird, von der Heizleistung her gesehenen, eine auf die Auslegungstemperatur und Haus angepasste Heizung eingebaut.
Wenn ein Haus bei einer Auslegungstemperatur von -16°C eine Heizlast von 8 kw braucht und aufgrund dieser Berechnung eine 9 kw Heizung eingebaut wird, dann funktioniert das ja auch bis -16°C.
Jetzt habe ich nun mal Winter erlebt mit Temperaturen von bis zu -29,5°C. In so einem Fall gehe ich davon aus das ich ja dann erheblich mehr als 9 kw bräuchte, um das Haus auf Temperatur zu halten.
Was machen diese Menschen dann? Ich habe es erlebt das es gut 1 Woche so kalt war.
Oder habe ich da dann einen Denkfehler?
 
ThW

ThW

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Moin

Stone schrieb:
Was machen diese Menschen dann?
Gegenfrage....Wie oft kommt das vor?
Bei mir im Norden wird mit -12°C gerechnet. Und rein Statistisch sind das 3 Tage im Jahr. Zuletzt war das Jan/Feb 2014 ... ich hatte Bereitschaft ;(
Bei ~ -18°C hatten ALLE Gashaushalte probleme die Bude warm zu bekommen. Ganze kleine "Dörfer", versorgt mit BHKW, hatte ich am Telefon :S
Das sind aber seltene Vorkommnisse, mit denen man sich denn arangieren muss.
Diese Tabellen der regional anzusetzenden Aussentemperaturen sind nun einmal Berechnungsgrundlage. Alles Andere ist "Hosenträger UND Gürtel" ;)

LG ThW
 

Stone

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Okay bei uns ist es so das wir in einem sogenannten kältelöchlein im Winter leben. Komisches Wetter irgendwie, das Loch erstreckt sich ca. 10-15 km oder b.z.w. bis zu 20 km. In diesem Loch kenne ich jetzt seid den 8 Jahren wo in dem Ort lebe, nur 2-3 Jahre an denen die -16°C nicht unterschritten wurden.
Selbst Hausdoc in der nähe von Ingolstadt hat es wärmer :D
 
Hausdoc

Hausdoc

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Stone schrieb:
Was machen diese Menschen dann? Ich habe es erlebt das es gut 1 Woche so kalt war.
Sowas kann auch mit normalen Heizungen passieren.
Weit verbreitet sind/waren bei uns die 17 KW Buderus Kessel die auch nicht selten für gut 250m² eingebaut sind.
Für den normalen Auslegungsfall reicht das. Bei tage/wochenlang -25° reichts eben nicht.

Bei Wärmepumpen kommt erschwerdend hinzu daß eine 9 KW Wärmepumpe nicht konstant 9 KW hat. Eine Luftwärmepumpe in dieser Leistungsklasse hat sogar bei einem Bivalenzpunk von -4° und 6 KW E-Heizstab bei -10° nur noch ca 7KW. Das setzt sich zusammen aus 6KW Heizstab und 2 KW Leistungsaufnahme Verdichter, vovon davon die Hälfte in der Umwelt verschwindet.
Ergebnis. Reine Elektroheizung unter -10°

Wir bauen Wärmepumpenanlagen so, daß sich im Warmwasserspeicher sowie im Pufferspeicher zusätzliche Heizstäbe für einen redundaten Notbetrieb befinden.
 
mad-mike

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Unsere Wärmepumpen haben je nach modell entweder eine 9 oder 15 kw elektropatrone.

Und falls es irgendwo ein kessel gibt der so in die knie geht kann man auch noch mal mit einem mobilen heizung nachhelfen. Das das jedoch benötigt wird habe ich noch nicht erlebt.
 

Stone

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Also muss man wohl regional die Auslegungstemperatur als Berechnungsgrundlage ab und anheben.
Wenn auf -16°C Ausgelegt wurde wir weit reicht dann der Sicherheitsaufschlag?
 
Wolfhaus

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Bei Gasheizungen kann man die Nachtabsenkung für diesen extremen Zeitraum rausnehmen, damit habe ich bei einer 8KW Heizung einen Bedarf von 15KW ausgeglichen bekommen und damit -25 Grad sehr gut überstanden. Wichtig ist noch das in so einem Fall keine Räume durch die Ventile zeitweilig gedrosselt werden. Wenn alles ausgekühlt ist und zu spät mit dieser Aktion begonnen wird geht das auch nicht.
 

Stone

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Wenn ich euch als Kunde sagen würde das ich die Heizungsauslegung auf -25°C haben will eben aufgrund meiner Erfahrung würdet ihr das machen oder mit mir diskutieren?
 

joho38

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Hausdoc schrieb:
Stone schrieb:
Was machen diese Menschen dann? Ich habe es erlebt das es gut 1 Woche so kalt war.
Sowas kann auch mit normalen Heizungen passieren.
Weit verbreitet sind/waren bei uns die 17 KW Buderus Kessel die auch nicht selten für gut 250m² eingebaut sind.
Für den normalen Auslegungsfall reicht das. Bei tage/wochenlang -25° reichts eben nicht.

Bei Wärmepumpen kommt erschwerdend hinzu daß eine 9 KW Wärmepumpe nicht konstant 9 KW hat. Eine Luftwärmepumpe in dieser Leistungsklasse hat sogar bei einem Bivalenzpunk von -4° und 6 KW E-Heizstab bei -10° nur noch ca 7KW. Das setzt sich zusammen aus 6KW Heizstab und 2 KW Leistungsaufnahme Verdichter, vovon davon die Hälfte in der Umwelt verschwindet.
Ergebnis. Reine Elektroheizung unter -10°

Wir bauen Wärmepumpenanlagen so, daß sich im Warmwasserspeicher sowie im Pufferspeicher zusätzliche Heizstäbe für einen redundaten Notbetrieb befinden.
Also ich beheize hier rund 200 qm und habe zwar einen 25 KW Scheitholzkessel, kann den aber nur mit 17 KW laufen lassen. Der Schornstein ist einfach zu klein. Kannst du dich noch an die eisige Kälte vor 3 oder 4 Jahren erinnern mit den -25°C? Alle dachten schon der Winter ist vorbei. Dann kam die Kälte Mitte Februar und hielt rund 3 Wochen an. Das war aber heizen über 24 Stunden. Man hat regelrecht gemerkt wie die Wände immer kälter geworden sind. Ich habe ja noch einen Ölkessel, den zuschalten kann. Wenn das noch eine Woche weiter gegangen wäre, hätte ich wohl machen müssen, wenn ich nur nicht so geizig mit meinem Ölvorrat wäre. Auch die Heizkörper, von denen mir alle abgeraten hatten und meinten: Die sind viel zu groß! Aber das war schon sehr zuträglich die auf 45/35 auszurechnen, allerdings bei - 14°C.
Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass man eine Anlage wirklich nicht zu klein auslegen sollte.
Daher bin ich auch kein Freund von LWPs. Die haben hier nichts verloren in unseren Breitengraden. Ich kann das auch nicht vom Gesetzgeber nachvollziehen, dass es dafür noch Zuschüsse geben soll. Alleine schon der Gedanke, dass man mit einem Heizstab nachheizen muss, damit ich die Hütte noch warm bekomme, zeugt doch von Unvermögen der Gesetzgeber.
Wir haben leider auch ein paar von den Dingern am Laufen, soweit man das so nennen kann. Nur sind die mittlerweile alle mit Gas oder Ölkessel ergänzt worden. Die letzte Innotec LWP hab ich in der ersten Dezemberwoche ab 2°C abschalten lassen, Es rechnet sich einfach nicht mehr, wenn man die Teile dann noch laufen lässt. Niemand benötigt glühende Stromzähler. Die minus 4°C ....... die sind doch auf dem Prüfstand und nicht im Gebäude des Kunden ermittelt worden oder?
 

Pfälzer

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Hi.

Wenn ich hier von"alten" Heizungen lese waren die wohl fast alle überdimensioniert. Heutzutage lassen sichdoch aber insbesondere die Gasbrennwertgeräte per Einstellung leistungsreduzieren.
Sind in diesem Fall Anlagen mit z.b. unter 10kw max. Leistung überhaupt notwendig? Haben die gegenüber z.b. einer 18kw Anlage die auf für den Berechnungsfall ausreichende 8kw reduziert läuft energetische oder andere Vorteile? Billiger? Andere Zulassungsvorschriften?

Grüße,

Klaus
 

joho38

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Stone schrieb:
Wenn ich euch als Kunde sagen würde das ich die Heizungsauslegung auf -25°C haben will eben aufgrund meiner Erfahrung würdet ihr das machen oder mit mir diskutieren?

Je größer die Heizflächen, desto besser ist das. Ob man sie braucht ist egal.Das Raumklima ist besser, weil man generell mit den Temperaturen runter kommt. Die höchste bei mir gemessene Vorlauftemperatur war 55°C bei minus 25°C draußen und 24°C im Raum. Bei meinen Nachbarn lief das nicht so glimpflich ab. Die haben sich in einem Raum zusammengelümmelt und haben gefroren.
 

Stone

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Bei Brennwertheizungen geht es um Laufzeit. Damit das Kondensat sich schön bildet und seine Wirkung entfaltet.
Jedes Takten bringt somit Verluste mit.
Ideal wäre wenn die Heizung am Anfang der Heizsession startet und am Ende wieder ausgeht. Natürlich ist das nicht machbar.
Damit saß Gerät nicht beim Start zuviel Wärme abgibt muss es so klein wie möglich sein um die Startleistung zu reduzieren und so wiederum längere Laufzeiten hinbekommt.
Sehr wichtig ist deshalb aber auch die Mindestleistung. Ist diese zu hoch taktet das Gerät wieder.
Die Maximalheizleistung zu begrenzen macht nur deshalb Sinn um beim hochheizen längere Laufzeiten herzubringen.

@joho38 genau von diesem Winter rede ich. Die Temperaturen waren so unerbittlich das in der Arbeit, selbst der Dampfhochdruckreiniger (300 bar arbeitsdruck und Wassertemperatur von 100°C) wärend des Betriebes eingefroren ist. Ich habe 47°C bei -10 Grad. Mit den schönen alten Rippenheizkörper.
 
Wolfhaus

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Joho38 Je größer die Heizflächen, desto besser ist das. Ob man sie braucht ist egal.Das Raumklima ist besser, weil man generell mit den Temperaturen runter kommt. Die höchste bei mir gemessene Vorlauftemperatur war 55°C bei minus 25°C draußen und 24°C im Raum

Das sehe ich auch so, da wird auf Brennwert umgestellt aber die Heizkörper sind noch für den Vorlauf von 65-75 Grad berechnet und damit zu klein, aber neue Heizung muss reichen denn die Heizkörper haben doch immer gereicht und sind doch noch gut. Meistens ist nur ein neuer Heizkörper für das Wohnzimmer erforderlich und die anderen werden neu umgeordnet und der kleinste Heizkörper bleibt dann übrig, keine großen Kosten und Aufwand.
 
Wolfhaus

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Stone; Wenn ich euch als Kunde sagen würde das ich die Heizungsauslegung auf -25°C haben will eben aufgrund meiner Erfahrung würdet ihr das machen oder mit mir diskutieren?

Ich würde Ihnen die Vor und Nachteile erklären dann um Ihre Entscheidung bitten und dann wird das gebaut was Sie wünschen.
 
mad-mike

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Stone schrieb:
Sehr wichtig ist deshalb aber auch die Mindestleistung. Ist diese zu hoch taktet das Gerät wieder.
Meistens ist es ja so das bei einem Heizgerät ein Gerät mit mehr Leistung nehme nicht so weit runter modulieren kann.
Aber man kann sich ja auch 2 kleine Geräte montieren und diese Kaskadieren.

Es gibt ja auch Brennwertthermen die von 2,5 - 25 Kw arbeiten. Womit man schon einiges abdecken kann.
 

Stone

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Ich habe meine Vorlauftemperatur durch zwei Maßnahmen runter bekommen.
Maßnahme 1: alle Fenster plus Haustür neu. Da ich schon den zigtausende von Euro am Ausgeben war habe ich gleichzeitig die Rollokästen dämmen lassen.
Maßnahme 2: ich habe die Heizung auf unsere Bedürfnisse eingestellt. Wenn es wärmer haben wollen muss am Gerät hoch gedreht werden. Da das nur ich weiß wie das geht muss erstmal ich überzeugt werden ;)
 

Stone

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@mad-mike ich habe ein Gerät gefunden das von 1,9 kw bis 40 kw kann.
Wie gut das funktioniert hängt vom Heizungsbauer ab der das Gerät einregeln muss. Dies ist wohl nicht gerade einfach.
 
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