Ohje, bisher habe ich Deine Umgangsformen zwar mitunter als sehr rustikal empfunden, aber Dich zumindest für fachkundig gehalten. Letzteres muß ich angesichts Deiner hier getroffenen Aussage allerdings zurücknehmen. Die Fühler funktionieren - falls Du noch nicht davon gehört haben solltest - über einen temperaturabhängigen variablen elektrischen Widerstand. Keine Anlage ist wie die andere, Kabelwege zu den Fühlern sind immer andere und damit auch der elektrische Widerstand in der Leitung, der nicht allein vom Fühler bestimmt wird, sondern auch von der Länge und Beschaffenheit des Kabels.
In diesem Lichte ist es unmöglich, daß der Hersteller die Geräte dem Heizungsbauer "handlungsreif" übergibt, weil der Hersteller die konkrete Einbausituation und Leitungswege nicht kennt. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet der größte Verfechter des Einsatzes von Fachbetrieben hier derart ohne Hosen dasteht, indem er selbst bekundet, noch nie einen Fühler kalibriert und damit höchstens durch Zufall mal eine - wenigstens in dieser Hinsicht - mangelfreie Heizungsanlage hergestellt zu haben. Bundesaußenminister Maas würde das mit großer Sorge sehen, ich kann darüber nur noch lachen.
Du verfällst schon in Schnappatmung, wenn jemand nur das zusammengesteckte Ofenrohr eines Gasheizkessels vor dem Schornstein selbst erneuert, willst aber wichtige Arbeiten zur Herstellung einer möglichst effizient und umweltgerecht arbeitenden Heizung auf den unerfahrenen Laien abwälzen. Ein Handwerker, der sich schon die paar Handgriffe spart, die er aus den ff beherrschen sollte, wird sich erst recht keine Zeit dafür nehmen, der 79-jährigen Oma zu erklären, wie sie welche Einstellungen vornehmen soll. Ob die Oma das verstehen und sich merken würde, ist eine andere Sache. Jedenfalls steht am Ende eine Heizungsanlage, die nicht optimal arbeitet, es sei denn man glaubt an Lottogewinne.