Erfahrungen mit Pelletheizung Windhager Biowin 2

Diskutiere Erfahrungen mit Pelletheizung Windhager Biowin 2 im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Die Aufrechnung ist ja geradezu köstlich und wird vielleicht einigen Leuten die mit einer Pelletheizung liebäugeln die Augen öffnen. Dabei sind ja...
Hinnerk

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Die Aufrechnung ist ja geradezu köstlich und wird vielleicht einigen Leuten die mit einer Pelletheizung liebäugeln die Augen öffnen. Dabei sind ja die relativ hohen Anschaffungs- und Wartungskosten noch gar nicht in der Gesamtkalkulation enthalten. Allein der Stromverbrauch macht 30 Prozent unseres Gesamtstromverbrauchs aus bei 260 m² Wohnfläche. Unglaublich. Wenn ich dann noch lese, dass du jeden Abend die Anlage überprüfst um Fehler rechtzeitig zu erkennen...
Da braucht ihr ja bei Urlaubsfahrten einen Hausmeister. :eek:
Ne ne, das aus für Pelletheizungen wie auch für Gas- und Ölheizungen bei Neuanlagen ist eingeläutet. Wer die noch hat soll sie nutzen so lange sie noch laufen oder wirtschadftlich noch gerade zu akzeptieren sind. Aber heute noch so eine Technik einbauen? nie und nimmer!
Ich kann nur hoffen, dass die Pelletpreise weiter ins Unermessliche steigen und diese Öfen mit geschönten Umweltnoten endlich aussterben. Ich habe an anderer Stelle ja ausgeführt, was der hohe Pelletbedarf zunehmend in der Natur anrichtet.

Obwohl unsere Heizung noch fast neu ist wird sie nächstes Jahr gegen eine Wärmepumpe und Photovoltaik getauscht obwohl wir keine Fußbodenheizung haben. Da wir jetzt zwei Winter mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 50 Grad auskamen sollte das mit den heutigen Geräten kein Problem sein. Evtl. bleibt die Wolf-Therme für den Notfall ja auch hängen.

 
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Scarfacexxl

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Dass ich jeden Abend nachschaue, ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Sie läuft wirklich inzwischen so zuverlässig
wie früher die alte Gasheizung.
260qm und 30% Strom, passte bei mir früher auch, als ich noch berufstätig war.
Ich habe für den Heizungskeller einen eigenen Stromzähler, weil das Haus wie ein Doppelhaus genutzt wird. Ich wollte alle Kosten abrechnen.

Die Pellethersteller sägen den Ast ab, auf dem die Anlagenhersteller sitzen.
Ich kann Pellet heute niemanden mehr empfehlen. Für ein gut isoliertes Haus sowieso nicht.
 

Hank1

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@scarface:Danke für Deinen informativen Beitrag! Die von Dir aufgeführten weiteren Fixkosten muss man auf jeden Fall berücksichtigen! Nur vom Pelletpreis auszugehen ist irreführend. Die Betriebs-und Brennstoffkosten sind im Prinzip gleich hoch wie ein neu abgeschlossener Gasliefervertrag. Das ist mir aber klar. Es ist aber leider so, dass wir von Gas und Öl weg müssen. Und daher kommt für ein 25 jahre altes Bestandsgebäude ohne Fussbodenheizung leider nur eine Pelletheizung infrage. Ich habe heute eine Solarfocus Anlage bestellt mit dem Solarfocus ecotop zero.
 
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Hank1

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@Hinnerk: Eine Wärmepumpe bringt nur max. 45 Grad Vorlauftemperatur und reicht ohne Heizflächenvergrösserung und ohne Fussbodenheizung nicht aus. Der nächste harte Winter kommt bestimmt. Der Heizbedarf muss immer für die Normaussentemp. nach Wärmebedarfsrechnung ermittelt werden. Diese liegt bei uns z. B. Bei - 12 Grad.
 

Scarfacexxl

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Ich gehe auch davon aus, dass die Preise sich wieder auf ein vernünftiges Maß einpendeln. Nur bei den heutigen Level kann man es vergessen.
Öl ist sicher gestorben und bei Gas muss ja demnächt etwas grüne Energie aufs Dach. Dafür bin ich zu alt, das lohnt sich für mich nicht mehr.

Vielleicht brauchen neue Anlagen weniger Strom. Der hohe Stromanteil kommt m.E. dadurch, dass im Winter Tag und Nacht ein Lüfter mitläuft.
Etwas wird für das Einträufeln der Pellets (Bei Windhager Zufuhr von oben) verbraucht, etwas zum Ausführen der Asche.
 

Hank1

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Hatte ich ganz vergessen: 8,4 qm Kollektorfläche für WW und etwas Heizungsunterstützung lasse ich auch installieren.
 
Hinnerk

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@Hinnerk: Eine Wärmepumpe bringt nur max. 45 Grad Vorlauftemperatur und reicht ohne Heizflächenvergrösserung und ohne Fussbodenheizung nicht aus. Der nächste harte Winter kommt bestimmt. Der Heizbedarf muss immer für die Normaussentemp. nach Wärmebedarfsrechnung ermittelt werden. Diese liegt bei uns z. B. Bei - 12 Grad.
Moderne Wärmepumpen der heutigen Generation bringen heute alle 60 Grad ohne Probleme teils sogar bis zu 75 Grad. Letztere sind dann natürlich nicht so effizient. Aber wie gesagt, bei uns sind es lediglich 50 Grad und das nur äußerst selten und nur nachts.
Die Sache mit der Normtemperatur ist auch nur Theoprie.
"Die rechnerische Außentemperatur nach DIN EN 12831 ist jene tiefste Temperatur einer Kälteperiode, die sich 10 mal innerhalb von 20 Jahren über mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage gehalten hat. Sie ist demnach ein vereinbarter Rechenwert und nicht der tiefste Wert, der jemals gemessen wurde".

Bei uns beträgt diese gem. Klimakarte -9,5 Grad. Aber wie gesagt, Theorie. Tatsächlich wurde diese Temperatur bei uns während der letzten 20 Jahre und über einen Zeitraum von zwei Tagen nicht einmal erreicht. Zudem stammt dieser Rechenwert für die Berechnung der Heizlast aus einer Zeit, wo Öl billig war und die Häuser schlecht bis gar nicht isoliert waren. Unser Haus ist sehr gut isoliert, so dass wir kurzzeitige untere Temperaturspitzen im Haus nicht spüren.

Wir beheizen 260 m² mit einer 14 kW-Therme, die immer noch hoffnungslos überdimensioniert ist und auch im Winter im unteren Modulationsbereich vor sich hindümpelt.
Unsere Heizungen werden immer noch idiotischerweise für die nächste Eiszeit dimensioniert. Von daher stammt auch die falsche Vorstellung, dass Wärmepumpe in Verbindung mit Heizkörpern nicht geht. Es kommt auf den Einzelfall an. Neueres gut isoliertes Haus, moderne Wärmepumpe neuester Bauart in Verbindung mit Photovoltaik - kein Problem. Natürlich müssen die baulichen Bedingungen bzw. der Platz vorhanden sein.
 
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Austro-Diesel

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Rauchfangkehrerkosten und Wartung gibt's aber bei anderen Heizungen auch. Vielleicht ein wenig günstiger, aber Abgasmessung und Kehrarbeit durch den Rauchfangkehrer hatte ich bei meiner alten Gasheizung auch.

Die Wartung der Pellet-Kessel ist auch recht unterschiedlich, von 1 über 2 bis zu 3 Jahren gibt es alles. Der von mir gewählte ETA ePE hat zB 3 Jahre -- das macht schon einen Unterschied.

Der Windhager BioWin 2 verbraucht mit seinem sehr massiven Zündelement sehr viel Strom im Vergleich zu moderneren Produkten, das kann man schon aus dem Prospekt herauslesen. Wenn ich mich recht erinnere 1,5 kW und es muss der ganze Primärluftbereich erhitzt werden. Andere kommen mit 200 W aus und blasen direkt auf die Pellets, was viel schneller zur Zündung führt. Hat man einen großen Pufferspeicher und daher wenig Zündvorgänge relativiert sich das wieder ein wenig.

Und immer dran denken: Energie geht nicht verloren, die Abwärme von Pumpen, Lüftern o.ä. bleibt irgendwo, mit etwas Glück im Objekt. Damit reduziert sie -- zwar teuer, aber doch -- die Heizlast.

Welche Temperatur eine Wärmepumpe erreicht ist technisch primär von der Temperatur der Wärmequelle (Luft, Wasser) und der Menge an eingesetztem elektrischem Strom abhängig, das geeignete Kältemittel vorausgesetzt. Irgendwann wird man halt die Lust daran verlieren, wenn es draußen –12° C hat und die Soll-Vorlauftemperatur dann bei 60° C liegt. Da kann man sein Papiergeld auch gleich verbrennen.

Richtig ist aber auch, dass es nur sehr wenige Tage im Jahr so kalt ist (wenn überhaupt) und uns der Klimawandel in die Hände spielt.
 
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Stephan2411

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Hallo Hank1, die Pelletkessel von der Firma Windhager kannst du bedenkenlos kaufen. Von denen werden jedes Jahr mehrere Tausend Stück verkauft obwohl diese mit zu den teuersten gehören.
Gruss Stephan
 
Defrost

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@Hinnerk|: Mein Beitrag bezieht sich auf das Thema "Erfahrungen mit Biowin 2" . Deine Antwort hierauf ist off topic und trägt leider nichts zu meinem Beitrag bei.
Ich habe mich für eine Pelletheizung entschieden, da ich meine 27 Jahre alte Ölheizung ersetzen muss. Für ein 27 jahre altes Einfamilienhaus mit Radiatorenheizung 70/50 gibt es z.Z. keine andere Alternative - es sei denn man zieht Gas/Öl noch in Erwägung. Eine Wärmepumpe ist aufgrund der max. Vorlauftemp. von 45 ° C nicht möglich. Falls Du noch andere Möglichkeiten siehst - bitte sehr. Der Feinstaubanteil bei Pelletkesseln ist ein Thema. Aus diesem Grund werde ich mir auch den Biowin 2 pure zulegen, der einen Feinstaubanteil < 2,5 mg hat und für den es den 5 % Innovationsbonus von der BAFA gibt.
Einen geregelten Pelletkessel kann man nicht mit einem Kaminofen vergleichen . Diese sollte man zukünftig verbieten.
Da auch die neuen Kaminöfen jetzt nur noch mit niedrigeren Feinstaubemissionen gebaut werden glaube ich nicht das da eine Pelletheizung besser ist. Folglich sollen die nicht verboten werden, ich möchte nämlich nicht auf meinen verzichten wenn meine Gasheizung kein Gas mehr bekommt.
Außerdem wer sagt Kaminöfen sollten verboten werden, sag ich das erst mal das Grillen mit Kohle verboten gehört. Das ist nämlich noch schlimmer, da es direkt den Nachbar stören kann und unnötig noch mehr CO2 verursacht. Bin mal gespannt wann die ersten CO2 Berechnungen von Kohlegrills gemacht werden.
 
Defrost

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Die Aufrechnung ist ja geradezu köstlich und wird vielleicht einigen Leuten die mit einer Pelletheizung liebäugeln die Augen öffnen. Dabei sind ja die relativ hohen Anschaffungs- und Wartungskosten noch gar nicht in der Gesamtkalkulation enthalten. Allein der Stromverbrauch macht 30 Prozent unseres Gesamtstromverbrauchs aus bei 260 m² Wohnfläche. Unglaublich. Wenn ich dann noch lese, dass du jeden Abend die Anlage überprüfst um Fehler rechtzeitig zu erkennen...
Da braucht ihr ja bei Urlaubsfahrten einen Hausmeister. :eek:
Ne ne, das aus für Pelletheizungen wie auch für Gas- und Ölheizungen bei Neuanlagen ist eingeläutet. Wer die noch hat soll sie nutzen so lange sie noch laufen oder wirtschadftlich noch gerade zu akzeptieren sind. Aber heute noch so eine Technik einbauen? nie und nimmer!
Ich kann nur hoffen, dass die Pelletpreise weiter ins Unermessliche steigen und diese Öfen mit geschönten Umweltnoten endlich aussterben. Ich habe an anderer Stelle ja ausgeführt, was der hohe Pelletbedarf zunehmend in der Natur anrichtet.

Obwohl unsere Heizung noch fast neu ist wird sie nächstes Jahr gegen eine Wärmepumpe und Photovoltaik getauscht obwohl wir keine Fußbodenheizung haben. Da wir jetzt zwei Winter mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 50 Grad auskamen sollte das mit den heutigen Geräten kein Problem sein. Evtl. bleibt die Wolf-Therme für den Notfall ja auch hängen.

Wenn deine Therme aber hängen bleibt kostet dich das weiterhin die Grundgebüren vom Gasanschluss, Zählermiete und den Schornsteinfeger. Und wenn deine einfache Wärmepumpe bei ständigen 50°C laufen soll, kauf dir schon mal eine Ersatzanlage.
Die Lebensdauer ist bei einer gewöhnlichen Wärmepumpe und 50°C nähmlich viel kürzer.
 
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Defrost

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Moderne Wärmepumpen der heutigen Generation bringen heute alle 60 Grad ohne Probleme teils sogar bis zu 75 Grad. Letztere sind dann natürlich nicht so effizient. Aber wie gesagt, bei uns sind es lediglich 50 Grad und das nur äußerst selten und nur nachts.
Die Sache mit der Normtemperatur ist auch nur Theoprie.
"Die rechnerische Außentemperatur nach DIN EN 12831 ist jene tiefste Temperatur einer Kälteperiode, die sich 10 mal innerhalb von 20 Jahren über mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage gehalten hat. Sie ist demnach ein vereinbarter Rechenwert und nicht der tiefste Wert, der jemals gemessen wurde".

Bei uns beträgt diese gem. Klimakarte -9,5 Grad. Aber wie gesagt, Theorie. Tatsächlich wurde diese Temperatur bei uns während der letzten 20 Jahre und über einen Zeitraum von zwei Tagen nicht einmal erreicht. Zudem stammt dieser Rechenwert für die Berechnung der Heizlast aus einer Zeit, wo Öl billig war und die Häuser schlecht bis gar nicht isoliert waren. Unser Haus ist sehr gut isoliert, so dass wir kurzzeitige untere Temperaturspitzen im Haus nicht spüren.

Wir beheizen 260 m² mit einer 14 kW-Therme, die immer noch hoffnungslos überdimensioniert ist und auch im Winter im unteren Modulationsbereich vor sich hindümpelt.
Unsere Heizungen werden immer noch idiotischerweise für die nächste Eiszeit dimensioniert. Von daher stammt auch die falsche Vorstellung, dass Wärmepumpe in Verbindung mit Heizkörpern nicht geht. Es kommt auf den Einzelfall an. Neueres gut isoliertes Haus, moderne Wärmepumpe neuester Bauart in Verbindung mit Photovoltaik - kein Problem. Natürlich müssen die baulichen Bedingungen bzw. der Platz vorhanden sein.
Kein neues gutes gedämtes Haus hat noch Heizkörper.
 
Defrost

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Rauchfangkehrerkosten und Wartung gibt's aber bei anderen Heizungen auch. Vielleicht ein wenig günstiger, aber Abgasmessung und Kehrarbeit durch den Rauchfangkehrer hatte ich bei meiner alten Gasheizung auch.

Die Wartung der Pellet-Kessel ist auch recht unterschiedlich, von 1 über 2 bis zu 3 Jahren gibt es alles. Der von mir gewählte ETA ePE hat zB 3 Jahre -- das macht schon einen Unterschied.

Der Windhager BioWin 2 verbraucht mit seinem sehr massiven Zündelement sehr viel Strom im Vergleich zu moderneren Produkten, das kann man schon aus dem Prospekt herauslesen. Wenn ich mich recht erinnere 1,5 kW und es muss der ganze Primärluftbereich erhitzt werden. Andere kommen mit 200 W aus und blasen direkt auf die Pellets, was viel schneller zur Zündung führt. Hat man einen großen Pufferspeicher und daher wenig Zündvorgänge relativiert sich das wieder ein wenig.

Und immer dran denken: Energie geht nicht verloren, die Abwärme von Pumpen, Lüftern o.ä. bleibt irgendwo, mit etwas Glück im Objekt. Damit reduziert sie -- zwar teuer, aber doch -- die Heizlast.

Welche Temperatur eine Wärmepumpe erreicht ist technisch primär von der Temperatur der Wärmequelle (Luft, Wasser) und der Menge an eingesetztem elektrischem Strom abhängig, das geeignete Kältemittel vorausgesetzt. Irgendwann wird man halt die Lust daran verlieren, wenn es draußen –12° C hat und die Soll-Vorlauftemperatur dann bei 60° C liegt. Da kann man sein Papiergeld auch gleich verbrennen.

Richtig ist aber auch, dass es nur sehr wenige Tage im Jahr so kalt ist (wenn überhaupt) und uns der Klimawandel in die Hände spielt.
Eine normale Wärmepumpe kann nicht bis 60°C Vorlauftemperatur heizen, das ist dann eine Mitteltemperatur Wärmepumpe. Und nur die kann mit gewöhnlichen Heizkörper gefahren werden.
 
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Hinnerk

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Kein neues gutes gedämtes Haus hat noch Heizkörper.
Das kann man pauschal so nicht sagen. Bei uns in Niedersachsen werden im EFH-Bereich immer noch viele Heizkörper verbaut, insbesondere von Hausstaubmilbenallergiker.
Jetzt aber bitte zu dieser Thematik hier keine Diskussion beginnen. Das ist ein auch unter Fachleuten (Wissenschaftlern und Mediziner) kontrovers diskutiertes Thema, welches diesen Thread sprengen würde.
 
Defrost

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Wenn du meinst.
 
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Wie ging es hier weiter?

Zu dem von mir angesprochenen ETA ePE 13 kW Heizwertkessel kann ich erste Erfahrungen aus der Praxis liefern, seit gut 4 Wochen ist die Anlage im Betrieb unter noch leichter Last, gut 300 kg Pellets wurden verbrannt. Bei Außentemperaturen von um die 5 bis 13° C zündet der Kessel ca. alle 1,5 bis 2 Tage um dann anfangs für eine Stunde mit voller Leistung zu feuern und dann grob 12 Stunden auf kleiner Stufe "weiterzukokeln", bis die beiden 600-l-Pufferspeicher und der 270-l-Warmwasserspeicher geladen sind.

Die Asche füllt zwei Handvoll, ist von erstaunlich braunschwarzer Farbe und recht körnig (also ganz anders als man Asche im Allgemeinen kennt und sich vorstellt), das Rauchrohr zwischen Kessel und Kamin wird dabei nur gut handwarm. Der Stromverbrauch des Kessels ist mit 40 W (noch ohne Feinstaubabscheider, weil nicht lieferbar) tatsächlich gering; während der Zündung, die gut 5 Minuten dauert, sind es 250 W. Das Sauggebläse, das für 10 kg Pellets rund 1 Minute läuft und daher (noch) selten zum Einsatz kommt, klingt nach 1.000 W, wie ein normaler, eher kräftiger Staubsauger der "kleine LEGO-Steine einsaugt".

Am Edelstahl-Rauchfang sieht man bei manchen Wetterlagen eine kleine "Kondensat-Nebelfahne", aus dem Ablauf des Fangs tropft ein wenig teerig-bräunliches Kondensat, vielleicht 1/8 Liter pro typischem 15-kg-Heizvorgang. Im Keller duftet es von den Pellets angenehm "nach Sauna", der feine Harzgeruch ist durchaus nicht unangenehm. Während der Zündphase kann man manchal ein wenig "brenzligen Zündholzgeruch" wahrnehmen, obwohl die Rauchrohranschlüsse dicht ausgeführt sind (bzw. sein sollen).

Wir verwenden den Kessel mit einer raumluftunabhängigen Verbrennungsluftzufuhr in einer etwas verwinkelten Rohrführung, nicht ganz kurz. Die Verbrennungsgeräusche sind die eigentliche Überraschung, denn das "Röhren", das turbulente Ansauggeräusch, ist trotz der real mäßigen Strömung erstaunlich hörbar und durch die tiefe Tonlage auch recht durchdringend. Regelt der Kessel nach der Anfahrphase herunter wird es gut erträglich, bleibt aber im Heizraum wie außen am Haus, wo das Ansaugrohr endet, noch immer deutlich hörbar.

Wer also Ähnliches plant sollte unbedingt ausreichend Raum für einen Schalldämpfer in unmittelbarer Kesselnähe verwenden und auf kurze und möglichst gerade Rohrführung achten!

Das exklusive (sprich: teure) zusätzliche Wohnzimmer-Touchdisplay schaut gut aus, das LCD weiß zu gefallen. Allerdings wäre eine automatische Helligkeitsanpassung nicht schlecht und ich vermisse eine einblendbare große, analoge Uhrzeitanzeige ... ich bin das so gewöhnt von der alten Gasheizung! Die Fernbedienung über das Web-Angebot "meinETA.at" funktioniert gut und spiegelt im Endeffekt genau das Touchdisplay des Kessels, reagiert aber etwas zäh. Die Fernbedienbarkeit kann man komplett freischalten, auf "read only" setzen oder ganz deaktivieren.

Die Wartung per ETA-Wartungsvertrag wird wie angekündigt alle 3 Jahre 300 Euro kosten, beinhaltet u.a. einen Check aller Sensoren und Lambdasonden-Kalibrierung. Die jährliche Wartung und natürlich vom Pelletverbrauch abhängige Ascheentleerung (ca. 2-3x in der Heizsaison) kann jeder Heimwerker einfach selber machen. Eine Reserve-Zündelektrode habe ich um 90 Euro geliefert bekommen, kann man recht einfach selber wechseln. – Alternativ kann man eine jährliche Wartung um 360 Euro buchen, die auch eine Gewährleistungsverlängerung auf 5 Jahre inkludiert; eher ein Angebot an die handwerklich weniger interessierte Zielgruppe.

Im selbstgebauten Pelletbunker kommen die Dinge auch schon in Bewegung, über der aktiven Saugsonde hat sich schon eine recht deutliche Einsenkung gebildet. Der reale Pelletverbrauch ist noch schwer abzuschätzen, von 4 bis 6 Tonnen wurde mir alles genannt. Auf jeden Fall sind die ersten 350 kg verbraucht, das sind knapp 6% des Lagerbestandes von 6 t in rund 6 Wochen bei noch recht milden Temperaturen. Wenn man bei Temperaturen um Null Grad über 6 Wochen mit dem vierfachen Verbrauch ausgeht wären das grob 36% des Vorrats, vielleicht drei Wochen mit unter –5° C den sechsfachen Verbrauch (18% des Vorrats), dann je 6 Wochen davor und danach mit dem doppelten Verbrauch nochmal zweimal 12% und im Frühjahr zum Ausklang so wie jetzt nochmal 6% ergäben sich in Summe 78% des Vorrats, was grob 4,7 t entspräche ... wird werden sehen ob das auch nur annähernd hinkommt.

Fürs erste sieht die Sache also nicht so schlecht aus, an die neuen Geräusche im Haus haben wir uns inzwischen auch schon etwas gewöhnt. Wie das dann bei großer Kälte aussieht werden wir ja noch sehen (und hören).
 
Heizer21

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Wie ging es hier weiter?

Zu dem von mir angesprochenen ETA ePE 13 kW Heizwertkessel kann ich erste Erfahrungen aus der Praxis liefern, seit gut 4 Wochen ist die Anlage im Betrieb unter noch leichter Last, gut 300 kg Pellets wurden verbrannt. Bei Außentemperaturen von um die 5 bis 13° C zündet der Kessel ca. alle 1,5 bis 2 Tage um dann anfangs für eine Stunde mit voller Leistung zu feuern und dann grob 12 Stunden auf kleiner Stufe "weiterzukokeln", bis die beiden 600-l-Pufferspeicher und der 270-l-Warmwasserspeicher geladen sind.

Die Asche füllt zwei Handvoll, ist von erstaunlich braunschwarzer Farbe und recht körnig (also ganz anders als man Asche im Allgemeinen kennt und sich vorstellt), das Rauchrohr zwischen Kessel und Kamin wird dabei nur gut handwarm. Der Stromverbrauch des Kessels ist mit 40 W (noch ohne Feinstaubabscheider, weil nicht lieferbar) tatsächlich gering; während der Zündung, die gut 5 Minuten dauert, sind es 250 W. Das Sauggebläse, das für 10 kg Pellets rund 1 Minute läuft und daher (noch) selten zum Einsatz kommt, klingt nach 1.000 W, wie ein normaler, eher kräftiger Staubsauger der "kleine LEGO-Steine einsaugt".

Am Edelstahl-Rauchfang sieht man bei manchen Wetterlagen eine kleine "Kondensat-Nebelfahne", aus dem Ablauf des Fangs tropft ein wenig teerig-bräunliches Kondensat, vielleicht 1/8 Liter pro typischem 15-kg-Heizvorgang. Im Keller duftet es von den Pellets angenehm "nach Sauna", der feine Harzgeruch ist durchaus nicht unangenehm. Während der Zündphase kann man manchal ein wenig "brenzligen Zündholzgeruch" wahrnehmen, obwohl die Rauchrohranschlüsse dicht ausgeführt sind (bzw. sein sollen).

Wir verwenden den Kessel mit einer raumluftunabhängigen Verbrennungsluftzufuhr in einer etwas verwinkelten Rohrführung, nicht ganz kurz. Die Verbrennungsgeräusche sind die eigentliche Überraschung, denn das "Röhren", das turbulente Ansauggeräusch, ist trotz der real mäßigen Strömung erstaunlich hörbar und durch die tiefe Tonlage auch recht durchdringend. Regelt der Kessel nach der Anfahrphase herunter wird es gut erträglich, bleibt aber im Heizraum wie außen am Haus, wo das Ansaugrohr endet, noch immer deutlich hörbar.

Wer also Ähnliches plant sollte unbedingt ausreichend Raum für einen Schalldämpfer in unmittelbarer Kesselnähe verwenden und auf kurze und möglichst gerade Rohrführung achten!

Das exklusive (sprich: teure) zusätzliche Wohnzimmer-Touchdisplay schaut gut aus, das LCD weiß zu gefallen. Allerdings wäre eine automatische Helligkeitsanpassung nicht schlecht und ich vermisse eine einblendbare große, analoge Uhrzeitanzeige ... ich bin das so gewöhnt von der alten Gasheizung! Die Fernbedienung über das Web-Angebot "meinETA.at" funktioniert gut und spiegelt im Endeffekt genau das Touchdisplay des Kessels, reagiert aber etwas zäh. Die Fernbedienbarkeit kann man komplett freischalten, auf "read only" setzen oder ganz deaktivieren.

Die Wartung per ETA-Wartungsvertrag wird wie angekündigt alle 3 Jahre 300 Euro kosten, beinhaltet u.a. einen Check aller Sensoren und Lambdasonden-Kalibrierung. Die jährliche Wartung und natürlich vom Pelletverbrauch abhängige Ascheentleerung (ca. 2-3x in der Heizsaison) kann jeder Heimwerker einfach selber machen. Eine Reserve-Zündelektrode habe ich um 90 Euro geliefert bekommen, kann man recht einfach selber wechseln. – Alternativ kann man eine jährliche Wartung um 360 Euro buchen, die auch eine Gewährleistungsverlängerung auf 5 Jahre inkludiert; eher ein Angebot an die handwerklich weniger interessierte Zielgruppe.

Im selbstgebauten Pelletbunker kommen die Dinge auch schon in Bewegung, über der aktiven Saugsonde hat sich schon eine recht deutliche Einsenkung gebildet. Der reale Pelletverbrauch ist noch schwer abzuschätzen, von 4 bis 6 Tonnen wurde mir alles genannt. Auf jeden Fall sind die ersten 350 kg verbraucht, das sind knapp 6% des Lagerbestandes von 6 t in rund 6 Wochen bei noch recht milden Temperaturen. Wenn man bei Temperaturen um Null Grad über 6 Wochen mit dem vierfachen Verbrauch ausgeht wären das grob 36% des Vorrats, vielleicht drei Wochen mit unter –5° C den sechsfachen Verbrauch (18% des Vorrats), dann je 6 Wochen davor und danach mit dem doppelten Verbrauch nochmal zweimal 12% und im Frühjahr zum Ausklang so wie jetzt nochmal 6% ergäben sich in Summe 78% des Vorrats, was grob 4,7 t entspräche ... wird werden sehen ob das auch nur annähernd hinkommt.

Fürs erste sieht die Sache also nicht so schlecht aus, an die neuen Geräusche im Haus haben wir uns inzwischen auch schon etwas gewöhnt. Wie das dann bei großer Kälte aussieht werden wir ja noch sehen (und hören).
Wie wird bei dir der Verbrauch „gemessen“ ?
Bei Ökofen wird der Verbrauch theoretisch berechnet auf Baisis der Tagesbehälter befülung, was nach 5T Verbrauch auch mal 3T daneben liegen kann, also unbrauchbar…
 
Austro-Diesel

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Ich vermute, das wird aus der Drehung der Zellradschleuse, die ja mehr oder weniger auch eine "Dosiereinheit" ist, berechnet.

Das Auffüllen des Tagesbehälters (Inhalt 30 kg) erfolgt bis zur Abschaltung durch einen Ultraschallsensor.
 
Thema:

Erfahrungen mit Pelletheizung Windhager Biowin 2

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