Energeiausbeute und feuerungstechnischer Wirkungsgrad für Dummies

[hasendokter]

Hallo,
in unserer Wohnanlage erwägen wir eine Umstellung von Heizöl auf Gasheizung.
Ein Mitbeirat hat vom Schornsteinfeger die Information erhalten, dass die Kessel feuerungstechnische Wirkungsgrade
(FT WG) von 94 % aufweisen. Der Depp glaubt nun, dass unser fast 28 Jahre alter Niedertemperaturkessel eine Energieausbeute
von 94 % habe und damit so gut sei wie ein moderner Brennwertkessel.
Tatsächlich hat so ein oller Kessel in einer Einrohranlage
realistisch eine Energieausbeute von ca 60-70 %

Um die Eigentümer sinnvoller bzw. aufrichtig zu informieren
muss ich dagegen argumentieren

Da in Wikipedia nichts wirklich Erhellendes zu finden ist:
Wie kann man den Eigentümer gegenüber überzeugend argumentieren,
dass der FT WG nicht die Energieausbeite widerspiegelt, bzw. gibt es hierzu eine zitierbare Quelle
ggfs. im Internetz ?
Hzl. Dank

 

[tricotrac]

Ich schmeiße dann mal das Wort "Jahresnutzungsgrad" in den Ring. Der Begriff wird meistens mit dem Abgasverlust verwechselt, den der Schornsteinfeger bei der jährlichen Überprüfung von Feuerungsanlagen ermittelt. Die zugeführte Heizenergie wird aus der tatsächlich verbrauchten Brennstoffmenge bestimmt. (Gas- oder Ölmengenzähler). Abzüglich der Verluste eines Wärmeerzeugers wie den Abgasverlust, Kesselverlust, Stillstandsverlust, der Warmwasseraufbereitung und der Verteilungsverlusten durch z.B. mangelnde Isolierung von Rohrleitungen und Armaturen. Diese wichtige Größe lässt sich aber nur über Wärmemengenzähler messen und ist deshalb selten bekannt.
Gemessen über ein Jahr und geteilt durch die im Brennstoff enthaltene Energiemenge, ergibt sich der Jahresnutzungsgrad der Anlage. Dieser kann, auf den oberen Heizwert bezogen, bei guten Anlagen 90% betragen, d.h. 10% der im Brennstoff enthaltenen Energie kann nicht genutzt werden..
Einem "Norm-Nutzungsgrad" von beispielsweise 85% kann ein tatsächlicher Jahresnutzungsgrad von nur 30% gegenüber stehen. Insbesondere im Sommer sind die Bereitschaftsverluste einer Heizungsanlage mit angeschlossener Warmwasserbereitung relativ hoch. So können ohne weiteres 30 bis 50 % des Brennstoffbedarfs nur für den Betrieb der Anlage anfallen.

 

[hasendokter]

Danke, sehr informativ,
es gibt ja noch andere wenig defnierte Begriffe wie
Anlagenwirkungsgrad etc. Und den saudämlichen unteren Heizwert der mehr
Verwirrung stiftet als Auflärung leistet.
Welcher Wirkungsgrad sagt denn aus, welche Wärmemenge überhaupt an den Heizkörpern ankommt ?