Elektro-Nachtspeicherheizung - Verständnisfragen zum Funktionsprinzip

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GS88

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Ich weiß, hier im Forum geht es eher um die wasserführenden und solarunterstützten Heizsysteme, aber vielleicht kann mir ja ein alter Hase der noch Erfahrung damit hat oder vielleicht selbst noch mit diesem System heizt hier weiterhelfen:

Bei uns im Mehrfamilienhaus Bj. 1982 wird ganz konventionell für diese Zeit mit einer außentemperaturgesteuerten Elektro-Nachtspeicherheizung geheizt. Es gibt im Keller ein zentrales Steuergerät (Stiebel Eltron EAC) mit Witterungsfühler für die Außentemperatur, sowie in jeder Wohneinheit eine Unterverteilung für die Nachtspeicheröfen mit eigenem Gruppensteuergerät.

Eigentlich habe ich die Anlage soweit von der Arbeits- und Wirkweise ziemlich gut im Griff und sie funktioniert eigentlich auch garnicht schlecht. Habe da aber doch mal zwei grundlegende Verständnisfragen zur technischen Funktion:

1) Am Gruppensteuergerät in der UV kann man den vom Zentralsteuergerät vorgegebenen Ladewert (ED-System 80%) an einem kleinen Regler wahlweise um bis zu -36% absenken oder um bis zu +12% anheben, je nach persönlichem Wärmebedarf.

Wie jeder vielleicht der schon mal mit diesem Heizsystem zu tun hatte vielleicht weiß hat diese ihre Schwäche ganz klar in der herbstlichen und frühlingshaften Zeit wenn es draußen relativ unkonstant mild ist aber mitunter dann plötzlich doch mal unerwartet stark abkühlt, also die in der letzten Nacht aufgeladene Wärme dann in den fortgeschrittenen Abendstunden nicht mehr ausreicht. Auf der anderen Seite heizt die Anlage wenn wirklich Winter ist tadellos und der errechnete Wärmebedarf kommt doch meistens ganz gut hin.

Da ich aber wenig Lust habe ständig an der Gruppensteuerung herum zu drehen und auch nicht einfach am Zentralsteuergerät für alle Parteien nach eigenem Gusto herumstellen kann habe ich derzeit am Gruppensteuergerät in dieser Heizperiode mal um etwa 4-5% angehoben, so ist selbst nach einer ganz milden Periode mit starker Abkühlung bei Wetterumschwung immer gerade noch genügend Wärme in den Öfen um bis Abends eine warme Bude zu haben, das habe ich selbst so für mich bei meinem Heizverhalten und Wärmeempfinden schon so austariert. Selbstredend bleibt natürlich aber auch an kälteren Wintertagen auf jeden Fall mit dieser Einstellung öfters etwas von der geladenen Wärme abends "übrig".

Hier kommt meine Verständnisfrage: Soweit ich weiß laden die Öfen doch während der Heizzeit nachts nur so weit auf wie ihnen der durch das ED-Signal mitgeteilte Wert vom Gruppensteuergerät vorgibt. Das bedeutet doch aber dann im Umkehrschluss, dass eventuell vorhandene Restwärme dann am nächsten Tag weiter genutzt werden kann (also nachts nicht wieder nachgeladen werden muss), denn während der nächsten Ladezeit wird ja nur so lange geladen bis der Sollwert erreicht ist, was ja dank vorhandener Restwärme schneller der Fall ist als wenn der Ofen ganz kalt wäre? Das würde ja dann auch bedeuten dass ich zwar höhere Stromkosten habe in der Nacht nachdem ich den Regler am Gruppensteuergerät hoch gedreht habe (klar, der höhere Ladewert muss ja schließlich einmalig geladen werden), danach aber wenn ich weniger verbrauche als gedacht auch nicht mehr als wenn der Wert niedriger eingestellt wurde und dann zwar mehr geladen werden muss weil der Ofen kalt/kälter ist, dafür aber insgesamt auf eine niedrigere Temperatur geladen wird, wahrscheinlich nicht signifikant mehr?

Also ich heize ganz normal mit Wandthermostat auf Wunschtemperatur und Gebläse, nicht dass jetzt jemand denkt ich versuche mit einem heißen Ofen den Raum warm zu bekommen ;) Mein Ziel ist es also nicht möglichst viel Wärme übrig zu haben Abends, sondern es soll eben Abends für eine Nachteule wie mich auf jeden Fall mindestens bis 23 Uhr auf jeden Fall noch so viel Wärme geladen sein dass ich nicht frieren muss.

2) Das Schütz für die Freigabe der Aufladung wird vom Zentralsteuergerät angesteuert und freigegeben wenn geladen werden soll. Bei uns wird in der Regel so ab 23 Uhr erst der Strom auf Nachttarif umgestellt, das Schütz wird dann aber unabhängig davon je nach Außentemperatur früher oder später angesteuert sobald das Steuergerät meint ab jetzt muss geladen werden damit bis zum Ende der Ladedauer die berechnete Menge geladen wurde.

Wenn ich nun jedoch den Sollwert an meinem Gruppensteuergerät anhebe, dann weiß das Zentralsteuergerät davon ja nichts und gibt die Ladeleitung ja auch nur solange frei bis der von ihm kalkulierte Sollwert erreicht ist? Wenn ich also in den Minusbereich gehe mit dem Ladewert wäre das ja kein Problem, da meine Öfen ja dann früher aufhören zu laden als das Zentralsteuergerät auserkoren hat. Erhöhe ich den Wert jedoch in den Plusbereich, wie funktioniert das dann dass bis zur Abschaltung des Ladeschützes der erhöhte Wert geladen wurde? Können die Heizstäbe im Ofen mit verschiedener Leistung laden (also in meinem Fall dann stärker damit am Ende der Freigabe der von mir eingestellte Wert erreicht ist) oder gibt es da quasi nur Strom drauf oder kein Strom drauf?

Ich denke aber in Wirklichkeit ist es sicherlich alles komplexer, denn wenn das so einfach wäre dann könnte man ja die Lademenge einfach durch Zu- und Abschalten des Schützes steuern und bräuchte nicht auch noch das ED-System? Die Öfen fangen auch dem Stromzähler zufolge nicht sofort an zu laden nachdem das Schütz freigegeben wurde, vermutlich weil noch Restwärme drin ist und die gemessene Wärme im Ofen noch über dem ED Vorgabewert liegt? Woher weiß der Ofen dann wann er laden muss damit er rechtzeitig fertig wird bis zum Ende der Ladezeit? Wie funktioniert das technisch mit dem ED? Er muss ja irgendwie wissen wie viel Wärme ist drin, wie viel Wärme muss insgesamt rein, also wann anfangen zu laden damit am Ende der Ladezeit die Wärme drin ist die rein muss.

Hoffe doch hier kann mir jemand Auskunft geben ;) Die ganzen Themen im Netz die sich damit beschäftigen hören im Prinzip bei Laderegler am Ofen auf 3 bei Außentemperatursteuerung und gewünschte Temperatur am Thermostat an der Wand einstellen auf. Damit gebe ich mich ungern zufrieden weil ich einfach jemand bin der auch neugierig ist und technisch auch verstehen will wie das genau funktioniert. Bin allerdings kein Elektriker, also über eine für Laien verständliche Auskunft wäre ich sehr dankbar :)
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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GS88 schrieb:
Woher weiß der Ofen dann wann er laden muss damit er rechtzeitig fertig wird bis zum Ende der Ladezeit? Wie funktioniert das technisch mit dem ED? Er muss ja irgendwie wissen wie viel Wärme ist drin, wie viel Wärme muss insgesamt rein, also wann anfangen zu laden damit am Ende der Ladezeit die Wärme drin ist die rein muss.
Über den Außenfühler. Du hast das alles gut verstanden, alle Achtung.
Ziel müßte es für dich sein, die Ladezeiten so weit wie möglich, in den Nachtstrombereich zu legen.

Grundsätzlich würde ich mir Gedanken machen die Heizung vollständig auf eine Gasheizung umzustellen.
 
Hausdoc

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GS88 schrieb:
Wie jeder vielleicht der schon mal mit diesem Heizsystem zu tun hatte vielleicht weiß hat diese ihre Schwäche ganz klar in der herbstlichen und frühlingshaften Zeit wenn es draußen relativ unkonstant mild ist aber mitunter dann plötzlich doch mal unerwartet stark abkühlt, also die in der letzten Nacht aufgeladene Wärme dann in den fortgeschrittenen Abendstunden nicht mehr ausreicht. Auf der anderen Seite heizt die Anlage wenn wirklich Winter ist tadellos und der errechnete Wärmebedarf kommt doch meistens ganz gut hin.
Genau an dieser Stelle ist es wichtig, daß der Außenfühler korrekt an richtiger Lage plaziert ist.
Der Fühler sollte sich an der Nordseite innerhalb des Mauerwerkes befinden. Ist der Außenfüher außen an der Fassade plaziert funktioniert das nicht vernünftig.
GS88 schrieb:
Soweit ich weiß laden die Öfen doch während der Heizzeit nachts nur so weit auf wie ihnen der durch das ED-Signal mitgeteilte Wert vom Gruppensteuergerät vorgibt.
Und was der Restwärmefühler im Speicherpaket mitteilt......
 
Thema:

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