EFH zu gut für Sanierung, aber zu schlecht für Tausch Gashzg gegen WP?

Diskutiere EFH zu gut für Sanierung, aber zu schlecht für Tausch Gashzg gegen WP? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo, ich habe ein EFH BJ 1990 mit alter Gasheizung und würde gerne die Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen. Ich fürchte aber, dass das...

efhsanierer

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Hallo,

ich habe ein EFH BJ 1990 mit alter Gasheizung und würde gerne die Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen. Ich fürchte aber, dass das bei mit nicht wirtschaftlich umsetzbar ist und würde daher gerne Euer Feedback haben.

Das Haus ist recht groß mit ca 250qm beheizter Fläche aufgrund Wohn-Hochparterre-Keller. Der Gas-Verbrauch liegt bei ca 35000kwh mit einer alten Niedrigtemperatur-Gasheizung, die bei ca 0 Grad Aussentemperatur mit ca 50Grad Vorlauftemperaturnläuft und 10K Spreizung läuft. Wartungskosten sind fast keine da bei so einer heizung. Ich habe nur Heirkörper im Haus, keine Flächenheizungen/Fussbodenheizungen. Das reicht denke ich so nicht für einen wirtschaftlichen Betrieb einer WP.

Ich habe schon überlegt, was man energetisch sanieren könnte, komme aber mit Berechnung der Einsparungen auf Basis von U-Werten nicht auf wirtschaftliche und ausreichende Einsparungen für WP.

Das Dach ist bereits mit 18cm 040 Zwischensparrung gedämmt. Das ist rin U Wert von ca 0,22. Selbst wenn ich eine 20cm Aufsparrendämmung für 50000€ draufmachen würde, würde ich vielleicht auf 0.1 U-Wert kommen. Das wären Einsparungen von ca 0,1x84x200=1700kwh. Lohnt nicht.

Die Fassade ist 17,5 Poroton, 6cm Dämmung und 6cm Luft und 11,5 Klinker, wo man nichts vorbauen kann/will. Einzig die 6cm Luftschicht könnte man mit Einblasdämmung füllen, wären aber auch nur ca 1000kwh weniger Verbrauch. Lohnt auch nicht.

Fenster sind schöne Holz-Sprossenfenster aus 1990 mit Isolierglas. Schätze uwert auf 2,6. Wenn man alle ca 30 Fenster inkl Haustür mit 0,7 uwert auswechseln würde, könnte man wohl ein bisschen (8000kwh nach meinen berechnungen) sparen, aber das würde bestimmt ca 25-30000€ kosten. Wirtschaftlichkeit ist etwas anderes, denn die einsparungen bei 80000kwh wäre ca 500€ im jahr, rechnet sich also in 60 jahren aktuell.

Und selbst wenn ich das alles machen würde, würde ich bei 25000kwh Verbrauch bleiben, was wohl noch immer zu viel für WP wäre. Wenn ich dann noch alles auf Flächenheizung umstellen würde, würde das nochmal ein Vermögen kosten.

Ist mein Haus einfach zu gut zum wirtschaftlich sanieren und zu schlecht für eine WP oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?
 
Zuletzt bearbeitet:

KarlZei

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Das reicht denke ich so nicht für einen wirtschaftlichen Betrieb einer WP.
Die Voraussetzungen wären auf den ersten Blick für mich zu schlecht - obwohl natürlich moderne (HT-)LWWP auch noch bei höheren Vorlauftemperaturen gute JAZ liefern können. Hängt halt davon ab, was für Dich wirtschaftlich ist. Auf Basis der derzeitigen durchschnittlichen Gas-/Strompreise heizt man ab einer JAZ von ca. 3,5 mit Strom so teuer wie mit Gas. Aber wie sich die Energiekosten in den nächsten Jahren entwickeln werden, weiß man halt nicht...

Wenn es nicht dringend ist, würde ich die Heizperiode nutzen, die Systemtemperaturen zu optimieren und zu schauen, welche Vorlauftemperaturen gerade noch ausreichen. Ggf. dazu Wärmemengenzähler einbauen. Gibt es bereits einen vernünftigen hydraulischen Abgleich? Wie hoch ist der Warmwasseranteil am Verbrauch? In welcher Region (PLZ) steht das Haus?
 
Defrost

Defrost

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Das kannst du nicht mit normalen Heizkörper machen.
Und ja es gibt Hochtemperaturwärmepumpen, die sind für das gute Gewissen ökologisch zu heizen und zum Geld/Strom verbrennen gedacht.
 

efhsanierer

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im sommer verbrauche ich ca 300-500kwh pro monat, macht ca 5000kwh für warmwasser im jahr.

plz ist 38xx

bzgl vorlauftemperatur habe ich schon experimentiert: bei max 0 grad (tagesschnitt 1-2grad) aussemtemp bekomme ich das haus gerade so noch warm (21 grad raumtemp).

ich messe durch smart home sehr viel (raumtemp aller räume, thermostatventilstellung hzk, vor/rücklauftemp heizung, gasverbrauch etc) und daher kann ich das ganz gut ablesen. die thermostate der hzk sind elektronisch und machen voll auf , wenn zieltemperatur unterschritten und zu wenn überschritten. daher ist hydraulischer abgleich denke ich dadurch achon gegeben. wenn alle räume warm genug sind geht die heizung in nachtabsenkung.
 

KarlZei

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Das ist auch noch eine eher kühle Gegend. Normaußentemperatur um -12°C. Spätestens jetzt würde ich ohne energetische Ertüchtigung des Hauses eine LWWP vergessen.
ich messe durch smart home sehr viel (raumtemp aller räume, thermostatventilstellung hzk, vor/rücklauftemp heizung, gasverbrauch etc) und daher kann ich das ganz gut ablesen.
Aus eigener Erfahrung (nutze ich alles auch) sind das beste Voraussetzungen zur Bewertung der Heizungsanlage.
 

efhsanierer

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ja, habe ich auch so gesehen, aber energetische sanierung lohnt sich offenbar wirtschaftlich nicht in meinem haus (s.o., es sei denn neue regierung bietet monster-förderungen)

wenn nicht wp, was kann ich dann nehmen? doch wieder neue gastherme und hoffen das irgendwann auf wasserstoff umgerüstet
wird? pellet ist auch nicht optimal und ich müsste den waschraum zugunsten des lagers aufgeben. meine frau wird sich bedanken.

ausserdem plane ich pv anlage, da ist natürlich wp reizvoll…
 

Gyn2018

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Wie viele Personen leben denn in Deinem Haushalt?
Du suchst also erst mal ergebnissoffen nach Einsparmöglichkeiten?
 

efhsanierer

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2 erwachsene und 3 kinder/tennies.

ja, ich suche nach wirtschaftlichen lösungen für energetisxhensanierung und auch nach einer lösung für eine neue heizung und hätte ja gerne unabhängigkeit von fossilen brennstoffen, aber es muss wirtschaftlich sein und aktuell finde ich da nix mit den begründungen und berechnungen siehe initialer post…
 
Defrost

Defrost

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Energie spart man am meisten wenn das Gebäude erst mal gedämmt wird.
Wenn wenigstens Fußbodenheizungen gewesen wären hätte man eher eine Wärmepumpe nehmen können.
 

Gyn2018

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Wirtschaftlich wird es meiner Ansicht nach nichts werden.
Die WP würde uneffektiv laufen und die Kosten lägen bei geschätzten 3000 Euro pro Jahr für Strom.
Deine Dämmbetrachtungen betreffen nur einzelne Bereiche. Die Wärme breitet sich aber in alle Bereiche aus. Es macht also keinen Sinn, am Dach das letzte Tausendstel zu sparen, wenn Du bspw. mehr über die Fenster verlierst.
Wie sieht es mit der Kellerdeckendämmung aus? Wäre FBH möglich?
 

efhsanierer

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@Defrost: klar, aber mir geht es um wirtschaftlichkeit, d.h. die investition muss ich spätestens in 20-30 jahren durch eingesparte heizkosten wieder reingeholt haben. sonst ist es wirtschaftlicher nichts zu tun (solange etwas nicht ohnehin kaputt ist oder ausgetauscht werden muss, was bei mir nicht der fall ist)

@Gyn2018 ja, so verstehe ich das auch. heisst aber unterm strich, dass wirtschaftlich gesehen aktuell keine sanierung sinnvoll ist und ich bis auf weiteres bei gas blejbrn sollte…
 

Gyn2018

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Ich würde jedenfalls nicht auf Gewalt sanieren.
Man kann überlegen, die Fenster in den wärmeintensivsten Räumen zu tauschen. Man kann über ST oder PV nachdenken oder FBH.
 

KarlZei

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wenn nicht wp, was kann ich dann nehmen?
Tja, letztlich ist das eine Entscheidung, welchen Energieträger Du die nächsten 10 bis 20 Jahre nutzen willst. Stand heute hat eigentlich nur Strom eine Zukunft und fossile Energieträger sind tot. Holz ist auch nicht prickelnd und ich schätze, dass sich die Einstellung dazu eher negativ entwickeln wird. Auf Wasserstoff, E-Fuels und Konsorten würde ich nicht setzen; absehbar zu teuer und/oder dauert, brauchen zu viele. Da kann man den Strom auch gleich direkt nutzen.
ausserdem plane ich pv anlage, da ist natürlich wp reizvoll…
Naja, eine eigenverbrauchoptimierte PV kann der WP schon sehr helfen.
die investition muss ich spätestens in 20-30 jahren durch eingesparte heizkosten wieder reingeholt haben.
Das kann Dir heute keiner sagen. Es steht und fällt mit der Entwicklung der Energiekosten in den nächsten Jahrzehnten und Du musst Dich heute entscheiden...
 
Defrost

Defrost

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Ich würde jedenfalls nicht auf Gewalt sanieren.
Man kann überlegen, die Fenster in den wärmeintensivsten Räumen zu tauschen. Man kann über ST oder PV nachdenken oder FBH.
Dann geht eine Wärmepumpe nicht.
Er hat keine Fußbodenheizung und er möchte bestimmt nicht jetzt eine einbauen.
 
Helmi

Helmi

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Ich hab da 2 Dinge anzumerken bzw. zu empfehlen.
Zum einen die ca. 5000kw für Warmwasser.
Wir (4Personen) verbrauchen 1/3 mehr im Jahr für WW und Heizung in Summe. Ggf. Lässt sich dort gür WW schon eine Optimierung erzielen.
Der andere Punkt ist das Thema Fenster und Haustür.
Haben die Fenster schon Pilzkopfverriegelungen, Außenrollos, Insektenschutzgitter oder -rollos?
Wie stabil ist die Tür? Sicherheitsschloss?
Bei Erneuerungen spielt neben dem thermischen Aspekt auch das Thema Sicherheit und optische Modernisierung ggf. eine zu betrachtende Rolle.

PV kann neben elektrischen Geräten und deren Versorgung im Eigenverbrauch zur WW Bereitung unterstützen (Heizspirale). Ggf. auch ein (Bivalenter)Speicher für die Heizung.
Ich persönlich würde Ansonsten(weiter) auf Gas setzen.
 

Gyn2018

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Ich habe das WW Problem im Sommer und in der Übergangszeit mit ST gelöst.
 

efhsanierer

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ja, fenster haben wchon pilzkopfverriegelung und tür ist stabil, aussenrollos ebenfalls vorhanden (teilweise, aber da wo notwendig).

eine frage noch: ich plane ja pv anlage: könnte man nicht in reihe in den heizkreislauf und ww-heizkreislauf zur bestehenden gasheizung eine wp installieren, die die gasheizung unterstützt bei ww
und heizung vorlauf und damit wenigsten zum teil gas durch strom ersetzen?
 
Defrost

Defrost

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Ja das könnte man für die Zeit machen wo es nicht ganz so kalt ist.
 

Gyn2018

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Das ist teuer und bringt nicht die gewünschten Einsparungen.
Du hast dann 2 Systeme und zusätzlich noch PV.
 
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EFH zu gut für Sanierung, aber zu schlecht für Tausch Gashzg gegen WP?

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