EFH: Schrittweise Umrüstung auf FBH

Diskutiere EFH: Schrittweise Umrüstung auf FBH im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, ich hoffe, dass der Post hier richtig ist. Wir haben uns ein Haus gekauft, EFH freistehend, Baujahr 1999. Alles soweit in Ordnung, aber...

leemes

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Hallo,

ich hoffe, dass der Post hier richtig ist.

Wir haben uns ein Haus gekauft, EFH freistehend, Baujahr 1999. Alles soweit in Ordnung, aber wir möchten ein paar Sachen modernisieren und uns auf die Zukunft vorbereiten. "Angefangen" hat eigentlich alles damit, dass wir vor unserem Einzug ein paar grundlegende Renovierungen (keine Sanierungen) durchführen möchten, aber Änderungen an der Installation logischerweise vorher, nicht hinterher, sinnvoll sind. So kamen wir z.B. auf die Idee, Fußbodenzeizungen nachzurüsten, wenn wir schon in manchen Räumen die Böden wechseln, aber natürlich auch nur in jenen Räumen.

Heizungsbauer und Energieberater sind bereits involviert, aber ich möchte ergänzend dazu eine Meinung von euch; außerdem versuche ich, möglichst vieles selbst zu verstehen und nachvollziehen zu können und mich nicht auf einzelne Gewerke / Handwerker blind zu verlassen.

Was ist eigentlich meine Frage? => Im Grunde geht es mir bei diesem doch etwas längeren Forumspost darum, zu erfahren, ob das Vorhaben so intelligent geplant ist, oder ob ihr irgendwie ganz anders vorgehen würdet. Aber auch wenn es grundlegend zwar Sinn macht, ich aber im Detail irgendwelche Falschannahmen treffe, freue ich mich selbstverständlich über Kritik.


IST-Stand / Überlegungen:

Aktuell ist eine Ölheizung (1999) verbaut. In den meisten Räumen sind normale Radiator-Heizkörper, mit Ausnahme des Bades, wo eine Fußbodenheizung + Handtuchheizkörper verbaut sind. Das ganze verteilt sich über 3 Stockwerke (UG, EG, OG) mit einem Heizkreisverteiler je Stockwerk (wobei ich den im UG noch nicht gesehen habe).

Die Ölheizung ist ja "erst" 23 Jahre alt und muss noch nicht ausgetauscht werden. Aber das ist ja irgendwann absehbar und ich verstehe das bisher folgendermaßen: wenn man dann auf z.B. Wärmepumpe umsteigen möchte, ist eine niedrigere Vorlauftemperatur sehr wichtig. Wichtig dafür wiederum sind einerseits die Isolation der Gebäudehülle und andererseits die Verwendung von Flächenheizungen.

Da wir ohnehin nach und nach Räume renovieren möchten (aus finanziellen Gründen nicht alles auf einmal), bietet es sich total an, dort jeweils Fußbodenheizungen nachträglich einzubauen, um das Gesamtsystem "Wärmepumpen-ready" zu bekommen. Selbst wenn es später dann doch keine WP wird, wäre jedenfalls der Grundstein für ein energieeffizienteres Heizen gelegt - das ist die Idee.

Zur FBH im Bad sei noch angemerkt, dass dies scheinbar mit einem doppelwandigen Rohr realisiert ist: Einfach an den normalen Heizkreisverteiler angeschlossen mit lediglich einem simplen Drehventil zur Drosselung. Der Heizungsbauer meinte, das war wohl eine einfache Möglichkeit, deren Temperatur zu reduzieren, dass wenn der Vorlauf grad bei 70° ist, der Estrich nicht zu heiß wird. Wenn man das so lassen würde, würde bei einer niedrigen Vorlauftemperatur das Bad nicht ausreichend warm werden, doch dazu später mehr.

Das Haus hat einen Installationsschacht angrenzend an den Kaminschacht, der relativ zentral verläuft. Soweit ich weiß, sind darin auch die Steigleitungen der Heizung verlegt, gehen im OG dann aber über den Boden ins Bad, das wird auch gleich noch relevant.

Ich habe das ganze mal versucht, für eine bessere Vorstellung schematisch darzustellen. Rechts ist annähernd der Grundriss der drei Stockwerke wiederzufinden, links nochmal etwas "abstrakter" dargestellt.

0.png


Hier noch Fotos von den Heizkreisverteilern (welche übrigens auch die Wasserverteilung enthalten). Das erste Foto ist vom OG (hier sieht man auch die FBH mit dem Drehventil an Pos. 4) und das zweite Foto im EG:

HKV OG.jpg


HKV EG.jpg




Phase 1:

Da wir nun vor Einzug ohnehin Fußböden im Wohn-/Esszimmer und im Schlafzimmer wechseln möchten, rüsten wir im Wohn-/Esszimmer gleich eine Fußbodenheizung nach, welche die dortigen Heizkörper ersetzen soll. Im Schlafzimmer gedenken wir, gänzlich ohne Heizung auszukommen (Heizkörper nervt grundrisstechnisch) und notfalls elektrisch zu heizen (wenn das nur z.B. an den 5 kältesten Tagen im Jahr benötigt wird, wäre eine FBH unwirtschaftlich).

Das ganze lässt sich über den Keller gut anschließen. Man wird wohl eine Installationskomponente benötigen, welche einen getrennten Heizkreis mit niedrigerer Vorlauftemperatur bereitstellt, z.B. 3-Wege-Mischer o.ä. Hier scheint es verschiedene technische möglichkeiten zu geben, welche sich auch verschieden auf die Hydraulik des Gesamtsystems auswirken. Er war sich letzte Woche noch nicht sicher; er denkt nochmal drüber nach und meldet sich die Woche nochmal bei mir und schlägt eine konkrete Lösung vor.

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Phase 2:

In etwa 2-4 Jahren sollen auch die beiden Kinderzimmer renoviert werden. Dort sollen dann ebenfalls die Heizkörper durch FBH ersetzt werden.

Hier gestaltet sich das Anschließen dann doch etwas kniffliger. Der Heizungsbauer meinte, man kann eventuell die Zuleitungen der Heizkörper für eine FBH verwenden, dann müsste man keine neuen Leitungen über den Treppenhausflur legen. Im aktuellen Verteiler im Bad ist zwar noch ein bisschen Platz, aber ob da ein solcher, vermutlich zusätzlich benötigter Mischer Platz findet, ist wohl fraglich. Einen neuen Verteiler zu setzen böte sich im Schlafzimmer an (oder im Bad aber an der Wand zum Schlafzimmer), aber bis dahin liegt da ja ein neuer Boden (Phase 1), den wir logischerweise ungern dann wieder aufmachen würden um neue Leitungen von den Kinderzimmern hierher zu verlegen. Daher stellt sich die Frage, ob wir schon für Phase 1 etwas hierhin vorbereiten können / sollten, bevor der neue Boden dort liegt. Gibt es z.B. Leerrohre für FBH-Rohre, die wir von Kind 1 über den Schlafzimmerboden an den Installationsschacht legen können? Ich stelle mir da laienhaft so 4 Rohre mit großen Radien vor, durch die man nachher die Leitungen zum dann neu zu setzenden Verteiler schiebt...

Was mir aber auch unklar ist: Baut man für die Kinderzimmer einen weiteren Niedertemperatur-Heizkreis auf, ähnlich zum EG in Phase 1? Oder lässt sich dieser gleich "wiederverwenden"? Für letzteres schätze ich bräuchte es eine neue Steigleitung durch den Versorgungsschacht, sodass ein neuer Verteiler in dessen Nähe unabdingbar ist.

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Phase 3:

Zeitlich etwas ungewiss, aber in ein paar Jahren haben wir selbiges mit der Küche und dem Bad vor. Beide haben aktuell Fliesenboden, der uns nicht gefällt. Ob die Küche dann eine FBH braucht, ist noch nicht abzuschätzen. Im Bad muss die vorhandene FBH wohl ersetzt werden, damit wenn das System gänzlich auf Niedertemperatur gefahren wird, das Bad warm genug wird. Schließlich ist das ja der Raum mit dem höchsten Wärmebedarf...

Für beide Räume sehe ich keine großen Probleme mit dem Anschließen. Küche geht wieder in den Keller und Bad hat entweder noch seinen alten Verteiler oder geht halt rüber ins Schlafzimmer, wenn er inzwischen dort ist.

3.png




Anschließend wäre das Gesamtsystem bereit für eine niedrige Vorlauftemperatur. Zwar ist bis hierhin dann noch alles über einen Hochtemperatur-Heizkreis versorgt, aber dieser lässt sich in der Temperatur nun deutlich reduzieren und dadurch auch mal "ausprobieren", ob die Theorie auch in der Praxis aufgeht und das Gesamtsystem wärmepumpentauglich wurde - so meine Vorstellung. Eventuell sind die verbauten Komponenten für den zweiten Niedertemperatur-Heizkreis dann obsolet.

Um den Rahmen des Posts nicht zu sprengen, bin ich nicht drauf eingegangen, aber erwähne es mal noch zusammenfassend, dass wir auch an der Isolation arbeiten werden (aber einfache Einzelmaßnahmen wie Kellerdecke zumindest unterhalb Wohnzimmer, oberste Geschossdecke, Rolladenkästen), um den Heizbedarf zu "drücken". Ebenfalls denken wir über einen Schwedenofen im Wohnzimmer nach.

Natürlich werden wir die FBH als Einzelmaßnahme über die BAFA fördern, aber das ist wohl auch etwas Off-Topic.

Ebenfalls merke ich noch an, falls es relevant ist, dass wir das Treppenhaus Anfang 2023, wenn auch alle Elektroarbeiten fertig sind, verputzen. Der Boden im Treppenhaus / Flur soll bleiben (Granit). Ich erwähne es deshalb, weil es für die ein oder andere Überlegung zwecks "wo kann man gut was aufstemmen" etc. relevant sein könnte.

Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus für ganz viel Input, Anregungen und Kritik.
 
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