tricotrac
Fachmann
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DOCH ! Vor dem Einbau schon verschrotten.Eine Wärmepumpe ist nun mal so gebaut, da machste nix
DOCH ! Vor dem Einbau schon verschrotten.Eine Wärmepumpe ist nun mal so gebaut, da machste nix
Das Ziel des Abgleichs ist nicht (allein), die Heizkennlinie zu justieren. Das passiert beim Abgleich quasi en passant. Ziel ist, die Heizwasser-Durchflüsse durch alle Kreise so einzustellen, dass jeder Kreis (= Raum) nur so viel Wärme bekommt, wie er zum Erreichen der gewünschten Temperatur braucht. Beim Abgleich kann man dann auch raumweise unterschiedliche Wunschtemperaturen realisieren. So bekommt eben das Schlafzimmer nicht Durchfluss für 22°C sondern eben nur den für z.B. 18°C benötigten. Allzu große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen sind allerdings nicht sinnvoll / möglich, weil sich die Räume auch bei verschlossenen Türen temperaturmäßig angleichen wollen.Ich habe wirklich schon viel recherchiert, gelesen und überlegt, was ich noch wie machen kann. Viel wird geschrieben von einem thermischen Abgleich, d.h. alle Ventile voll auf und dann nach und nach die Heizkennlinie justieren. Kann ich alles machen, aber bekomme ich nicht dann in allen Räumen eine ähnliche Temperatur? Denn in den Schlafzimmern möchte ich ungern 22 Grad haben.
Der hydraulische Abgleich ist nach meinem Verständnis eigentlich nur die Berechnung und die Einstellung eben dieser berechneten Werte (Durchflüsse, Pumpenleistung, Temperaturen ...). Das ist insbesondere im Bestand eher ungenau und berücksichtigt auch nicht die tatsächliche Nutzung der Räume (Einrichtung, Wärmequellen...).Hydraulisch: Einstellen der Volumenströme je Raum
Thermisch: Heizkennlinie justieren und vorab ERRs voll aufdrehen
Korrekt.Demnach müsste ich jetzt den thermischen Abgleich machen um festzustellen, ob der hydraulische Abgleich vernünftig gemacht wurde?
Jein ;-)Meint: Ich schalte alle ERRs ab, indem ich an allen Raumthermostaten die max. Temperatur einstelle. Dann justiere ich die Heizkennlinie und Soll-Temperatur der Anlage so, dass ich in den Haupträumen (z.B. Wohnen, Küche, Bäder, Flur) meine Wunschtemperatur erhalte.
Generell und gerade bei der Wärmepumpe spielt auch der Volumenstrom durch das Gerät eine Rolle. Bei der Abgleicherei sollte der beachtet werden und ggf. sogar die Pumpeneinstellung angefasst werden. Hängt halt auch davon ab, wie der hydraulische Abgleich berechnet wurde. Einfacher Zusammenhang: niedrigerer Volumenstrom braucht höhere Vorlauftemperaturen. Du kannst also durch Erhöhung des Volumenstroms in Grenzen die Temperaturen runterbringen und die Effizient der WP erhöhen.Wenn durch diese Einstellungen ebenso die Temperaturen in den Nebenräumen passen, wäre vom Abgleich her alles in Ordnung und das Takten sollte ein Ende haben. Soweit richtig?
Dann kann man den Durchfluss durch diese Kreise anpassen.Was aber mache ich, wenn ich bspw. nach gemachten Einstellungen in den Nebenräumen auch mehr/weniger Temperatur bekomme, wie ich eigentlich will=
Ja, wenn Du die nutzen willst. Viele sagen, dass man diese nach erfolgtem Abgleich gar nicht mehr braucht.In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass man nach einem "erfolgreichem" hydraulischen und thermischen Abgleich die ERRs wieder auf die je Raum gewünschte Temperatur einstellen kann, stimmt das?
Ist zwar ggf. ungünstig für die Nachtruhe. Aber ich würde immer alle Räume prüfen.Ich würde dann alle Heizkreise öffnen (bis auf die beiden Schlafzimmer und einen HWR), dann wären 15 von 19 Heizkreisen voll geöffnet.
Mit irgendwelchen Werten muss man anfangen. Ich würde allerdings die Raumsolltemperatur auf 20°C setzen. Ganz einfach, weil es der übliche Standardwert ist.Die Raum-Soll-Temp. mit aktuell 21 Grad sowie Heizkennlinie mit Neigung 0,3 und Niveau -3K lasse ich so stehen? Das sind nicht die initialen Werte, hatte daran schon Änderungen vorgenommen.
Steigung und Niveau sind für die Anpassung der Heizkennlinie an das Haus gedacht. Diese müssen über den gesamten Außentemperaturbereich passen, damit die Heizung immer die passende Vorlauftemperatur liefern kann. Mt der Solltemperatur legt man dann fest, ob es (temporär) wärmer oder kalter sein soll.Was macht eigentlich mehr Sinn: Reduzierung Soll-Raumtemperatur oder Erhöhung Heizkennlinienniveau? Kann man das so pauschal sagen?
Raumtemperatur ermitteln kein Problem, wie komme ich an weitere Daten wie z.B. die Rücklauftemperaturen? Und was ist die Aussagekraft einer Rücklauftemperatur?Korrekt.
Jein ;-)
Alle ERRs abschalten und alle Zeitprogramme (z.B. Nachtabsenkung) rausnehmen. Sonstige Einstellung wie Pumpe, Heizkennlinie so lassen. Dann heizt Du mal einen Tag durch. Idealerweise sollte es dafür schon kühler sein (<10°C) und eher ein bedeckter Tag (keine Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung). Danach misst Du alles durch (Raumtemperaturen und Rücklauftemperaturen der Heizkreise/-verteiler), analysierst die Ergebnisse und passt die Anlage entsprechend an. Das ist ein iterativer Prozess; sinngemäß wie hier:
Umbau von Brennwerttherme auf Erdwärmepumpe?
Okay, vielen Dank für die tollen Informationen und Hilfe von euch beiden. Ich habe in den letzten 2 Tagen viel gelernt! Ich stelle die Heizung ab Herbst erstmal auf Stufe 3, also VL 45 Grad bei AT von -10, und lasse das mal über diesen Winter laufen.www.heizungsforum.de
Und den Volumenstrom je Heizkreis kann ich selbst einstellen bzw. verändern?Generell und gerade bei der Wärmepumpe spielt auch der Volumenstrom durch das Gerät eine Rolle. Bei der Abgleicherei sollte der beachtet werden und ggf. sogar die Pumpeneinstellung angefasst werden. Hängt halt auch davon ab, wie der hydraulische Abgleich berechnet wurde. Einfacher Zusammenhang: niedrigerer Volumenstrom braucht höhere Vorlauftemperaturen. Du kannst also durch Erhöhung des Volumenstroms in Grenzen die Temperaturen runterbringen und die Effizient der WP erhöhen.
Dann kann man den Durchfluss durch diese Kreise anpassen.
Messen (z.B. IR-Thermometer) und ggf. lässt sich die Temperatur an der WP über die Regelung auslesen.Raumtemperatur ermitteln kein Problem, wie komme ich an weitere Daten wie z.B. die Rücklauftemperaturen?
Die Differenz zur Vorlauf-Temperatur ist die Spreizung des Heizkreises bzw. des gesamten Systems. Sie lässt Aussagen darüber zu, wie gut die Anlage abgeglichen ist. Große Unterschiede zwischen den Heizkreisen können auf ein Problem hinweisen. Heizkreise mit sehr niedriger Spreizung (1 bis 2 Grad) können die gesamte Anlage stören und zu geringeren Laufzeiten der WP führen. Eine hohe Spreizung deutet auf eine starke Drosselung und ev. Probleme mit dem Volumenstrom hin.Und was ist die Aussagekraft einer Rücklauftemperatur?
Ja, üblicherweise an den Flowmetern an den Heizkreisverteilern für die FBH.Und den Volumenstrom je Heizkreis kann ich selbst einstellen bzw. verändern?
Berechnung des hydraulischen Abgleichs, wozu es Unterlagen geben müsste. Du kannst auch mal schauen, welche Werte die Heizkreise derzeit anzeigen. Und alles posten ;-)Auf welcher Basis wird damals der Heizungsbauer die Volumenströme eingestellt haben?
Hmmm, habe im Internet nachgelesen dass ein Ablesen der Rücklauftemperatur über die Anlage schwierig bis unmöglich ist. Brauche ich die Infos zwingend zur weiteren Optimierung oder ist das ein "nice to have"?Messen (z.B. IR-Thermometer) und ggf. lässt sich die Temperatur an der WP über die Regelung auslesen.
Kann ich gerne posten, was für Werte beim hydraulischen Abgleich seitens des Heizungsbauers gemessen wurden.Berechnung des hydraulischen Abgleichs, wozu es Unterlagen geben müsste. Du kannst auch mal schauen, welche Werte die Heizkreise derzeit anzeigen. Und alles posten ;-)
Laut Rechnung ist ein Überströmventil verbaut. Wo? Keine Ahnung. Was sagt mir das?Bei der Gelegenheit: ist bei Deiner Anlage irgendwo außerhalb der WP ein Überströmventil verbaut?
Ich persönlich halte es für ein Must-have. Ohne Kenntnis der Rücklauftemperatur kann man keine Aussagen zur Spreizung treffen und letztlich nicht bewerten, was in der Anlage passiert, und wie man optimieren kann.Hmmm, habe im Internet nachgelesen dass ein Ablesen der Rücklauftemperatur über die Anlage schwierig bis unmöglich ist. Brauche ich die Infos zwingend zur weiteren Optimierung oder ist das ein "nice to have"?
An den Flowmetern (auch Topmeter, Durchflussanzeige) an den FBH-Verteilern.Frage: Die Werte von den Heizkreisen aktuell, wo kann ich die ablesen?
Vermutlich außerhalb der WP; irgendwo zwischen Vor- und Rücklauf. Es dient dazu, einen Mindestvolumenstrom durch die WP sicherzustellen, wenn alle Heizkreise stark gedrosselt oder sogar zu sind. Und das Teil kann zum Problem werden, wenn es falsch eingestellt (Druck zu gering) oder defekt ist. Dann fließt ständig zu viel warmes Vorlaufwasser direkt wieder in den Rücklauf (niedrige Spreizung [sic]) und die WP kann stark takten.Laut Rechnung ist ein Überströmventil verbaut. Wo? Keine Ahnung. Was sagt mir das?
Dafür habe ich keine wirkliche Lösung. Zur Not halt einfach beim Abgleich nicht berücksichtigen.Und: wenn nun alle Heizkreise geöffnet sind, möchte ich ungern in den Schlafräumen 22 Grad o.ä. Temperaturen haben. Wie schaffe ich hier schnell Abhilfe, ohne den gesamten Vorgang des Abgleichs und Optimierens zu hindern?
Ok, werde weiter recherchieren und direkt bei Viessmann nachfragen.Ich persönlich halte es für ein Must-have. Ohne Kenntnis der Rücklauftemperatur kann man keine Aussagen zur Spreizung treffen und letztlich nicht bewerten, was in der Anlage passiert, und wie man optimieren kann.
Ok, schaue ich mir an. Muss ich die Werte zu bestimmten Zeitpunkten Ablesen?An den Flowmetern (auch Topmeter, Durchflussanzeige) an den FBH-Verteilern.
Fehlerhafte Einstellungen sehe ich dann an den Daten zur Vorlauf- und Rücklauftemperatur?Vermutlich außerhalb der WP; irgendwo zwischen Vor- und Rücklauf. Es dient dazu, einen Mindestvolumenstrom durch die WP sicherzustellen, wenn alle Heizkreise stark gedrosselt oder sogar zu sind. Und das Teil kann zum Problem werden, wenn es falsch eingestellt (Druck zu gering) oder defekt ist. Dann fließt ständig zu viel warmes Vorlaufwasser direkt wieder in den Rücklauf (niedrige Spreizung [sic]) und die WP kann stark takten.
Wäre es denn akzeptabel, 6 von 19 Heizkreisen beim Abgleich komplettt außen vor zu lassen (2x Schlafräume, 2x HWR)? Oder können sich daraus Probleme ergeben?Dafür habe ich keine wirkliche Lösung. Zur Not halt einfach beim Abgleich nicht berücksichtigen.
Im Heizbetrieb, Heizkreispumpe eingeschaltet.Ok, schaue ich mir an. Muss ich die Werte zu bestimmten Zeitpunkten Ablesen?
Ja, kann man. Und kann man die nicht an der Regelung auslesen? Die WP ist doch vollgestopft mit Sensoren.Fehlerhafte Einstellungen sehe ich dann an den Daten zur Vorlauf- und Rücklauftemperatur?
Wir drehen uns da im Kreis. Wenn es nicht anders geht, dann ist es halt so. Aber aus meiner Sicht macht es aber wenig Sinn, beim Abgleich Heizkreise auszunehmen.Wäre es denn akzeptabel, 6 von 19 Heizkreisen beim Abgleich komplettt außen vor zu lassen (2x Schlafräume, 2x HWR)? Oder können sich daraus Probleme ergeben?
Ich glaube eine Möglichkeit gefunden zu haben, Vorlauf- und Rücklauftemperaturen abzulesen. Zumindest war das die Antwort aus dem Viessmann-Forum hinsichtlich der benötigten Werte / Temperaturen. Würde das helfen, siehe Bild unten?Im Heizbetrieb, Heizkreispumpe eingeschaltet.
Ja, kann man. Und kann man die nicht an der Regelung auslesen? Die WP ist doch vollgestopft mit Sensoren.
Ok, ich wäre ja bereit alle Räume voll aufzudrehen. Aber nach Möglichkeit (wenn es sich vermeiden lässt) nicht über mehrere Wochen, in denen ich versuche die Einstellungen zu optimieren. Und ich gehe davon aus, dass der ganze Abgleich nicht nach ein paar Tagen gemacht ist.Wir drehen uns da im Kreis. Wenn es nicht anders geht, dann ist es halt so. Aber aus meiner Sicht macht es aber wenig Sinn, beim Abgleich Heizkreise auszunehmen.
Den Heizungsbauer habe ich kontaktiert und das Problem geschildert, er meinte man müsse einen Viessmann Techniker mit dazu holen. Auf den warten wir seit Monaten.Aber mal unabhängig davon: Hast Du mal mit dem Heizungsbauer gesprochen, der die WP eingebaut hat?
Ja. Ich weiß jetzt nicht, ob das Bild während des Betriebs der WP aufgenommen wurde. Aber eine Spreizung von mühsam über 1°K wäre zu wenig.Würde das helfen, siehe Bild unten?
Nein. Aber Du könntest mal nachschauen, wie es eingestellt ist (Skala? mbar) und ob es während des WP-Heizungsbetriebs durchflossen wird (Hörprobe).Brauche ich gesonderte Messwerte für das Überströmventil?
Das war ein Beispielbild aus dem Internet. Würde ich an meiner WP während des Betriebs mal checkenJa. Ich weiß jetzt nicht, ob das Bild während des Betriebs der WP aufgenommen wurde. Aber eine Spreizung von mühsam über 1°K wäre zu wenig.
Schau mal nach, ob ich es finde und werde dann berichten.Nein. Aber Du könntest mal nachschauen, wie es eingestellt ist (Skala? mbar) und ob es während des WP-Heizungsbetriebs durchflossen wird (Hörprobe).