Ecomatic-Regelgerät HS 4211: fragwürdige Einstellungen auf der Serviceebene

Diskutiere Ecomatic-Regelgerät HS 4211: fragwürdige Einstellungen auf der Serviceebene im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hat der Heizungsbauer damals (1999) so alles richtig eingestellt? Offenbar hatte er etwas dagegen, dass das Kesselwasser auf +80°C erhitzt wird...

Thomas_1982

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Hat der Heizungsbauer damals (1999) so alles richtig eingestellt? Offenbar hatte er etwas dagegen, dass das Kesselwasser auf +80°C erhitzt wird. Aber sollte so ein 175 kg schwerer Öl-Gußeisenheizkessel sowas nicht abkönnen? Bei Heizkennlinie und Gebäudeart kommen mir arge Zweifel, dass das so alles wissenschaftlich korrekt ist...

Was ist die Konsequenz, wenn die Gebäudeart falsch eingestellt ist? Insbesondere wenn der Energiebedarf des Wohngebäudes höher ist als eingestellt. Und wie legt man so ne Heizkennlinie korrekt aus?
 
Wolfhaus

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Thomas_1982

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Gut, dann müssen wir nur noch die Geometrie der Heizkennlinie klären. Wolfhaus? Schorni? Hausdoc?

Wenn ich die minimale Vorlauftemperatur wieder auf die +5°C aus der Werksvoreinstellung setze, spare ich dann Öl ohne dass mir im Herbst, Winter oder Frühjahr kalt wird?
 
Wolfhaus

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die +5°C aus der Werksvoreinstellung setze, spare ich dann Öl
Möglicherweise aber es kann auch ungemütlich werden, kommt auf die Bauhülle (Haus) an und dein eigenes Gefühl was da gut oder nicht gut ist, du kannst das ja gerne im Winter testen. Für die dann folgende Einschätzung, solltest du das dann aber ca. 3 Tage so belassen.

ABER der Einsteller hat gesehen was du hast und sich Gedanken gemacht! Was ich von hieraus nicht sehen kann.
 

Thomas_1982

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Hey, die minimale Vorlauftemperatur dient ja gar nicht der Parallelverschiebung der Heizkennlinie! Es ist eine Clipping-Funktion, also wird die Heizkennlinie nur abgeschnitten. Wolfhaus, sage mal: Welchen Sinn soll es machen, wenn die Vorlauftemperatur bei oberhalb +10°C Außentemperatur und unterhalb +21°C Außentemperatur (Umschaltung auf Sommerbetrieb => Heizfunktion AUS) bei +25°C rumschmurgelt? Wenn so gut wie kein Wärmebedarf besteht, kann der Vorlauf doch ruhig auf +5°C absinken. Ich habe das heute von 25°C auf 5°C (Werksvoreinstellung) geändert, in der Hoffnung so im Sommer ein paar Literchen Öl einzusparen. Die Heizkennlinie hat sich im Bereich +10°C bis -10°C nicht geändert, denn es sind weiterhin 47°C / 62°C / 75°C.

Wer macht mir jetzt die Wärmebedarfsrechnung für die olle Doppelhaushälfte? Hatte gestern Zensus 2022 per Online-Fragebogen. Die Wohnflächenermittlung dauerte Stunden. Wer zahlt mir das? Und demnächst kommt noch ein Liebesbrief vom Finanzamt, da die Grundsteuer B Daten zuletzt im Jahr 1964 (!) aktualisiert wurden. Offenbar ist da jemand aufgewacht, nach beinahe 60 Jahren! Problem ist nur, dass es keine lebenden Zeitzeugen mehr gibt, die das Errichtungsjahr irgendwann zwischen 1912 und 1968 bezeugen könnten. Ein entsprechendes Dokument (Urkunde etc.) existiert nämlich nicht.
 
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Wolfhaus

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Wer macht mir jetzt die Wärmebedarfsrechnung für die olle Doppelhaushälfte? Hatte gestern Zensus 2022 per Online-Fragebogen. Die Wohnflächenermittlung dauerte Stunden. Wer zahlt mir das?
Beides DU!
Liebesbrief vom Finanzamt, da die Grundsteuer B Daten zuletzt im Jahr 1964 (!)
Den bekommst du mit Sicherheit da das für alle Eigentümer 2022 verpflichtent ist. Hast du nicht, wende dich an das Finanzamt denn da muss das hin und wie mal wieder, auch DU bist verantwortlich! Eigentum verpflichtet.
Bitte keine Diskussion darüber ich habe die Gesetze nicht gemacht. (google mal nach Tax Pro TV Grundsteuer 2022 / auch Zensus ist da)
Wärmebedarfsrechnung
Was benötigst du dafür?
 

Thomas_1982

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Was benötigst du dafür?
Offenbar ein Studium der Physik!? Also das hier ist ein uraltes Zechenhaus. Wurde zwar in den 1960ern, 1970ern und 1980ern umgebaut und ein bisschen modernisiert, aber mit 60 bis 100 Watt Heizleistung pro Quadratmeter kommst du bei -10°C Außentemperatur nicht hin. Also ist die Gebäudeart mit MITTEL falsch, ich müsste das auf LEICHT (> 100 Watt / m²) umstellen. Soviel zum Thema "Der Einsteller hat sich Gedanken gemacht!". Du bist viel zu optimistisch;-)

Hey, jetzt erinnere ich mich wieder: Als der Außensensor laut Regelgerät -10°C hatte (im Februar 2021 glaube ich), lief der Ölbrenner mit seinen 21,0 kW Leistungsabgabe fast durchgängig. Also er machte nur noch kurze Pausen von ca. 2 Minuten Länge. Bei einer Wohnfläche von 136 qm (zumindest laut Zensus 2022 Festlegungen) wären das dann ca. 150 Watt pro Quadratmeter.

Wolfhaus, die Bürokratie nimmt kein Ende! In 2030 muss jeder Hauseigentümer nachweisen, dass das Gebäude Energieeffizienzklasse F einhält. Nur, um dann 3 Jahre später die Diskussion zu haben, ob das Gebäude die Effizenzklasse E (< 160 kWh/ a) erfüllt. Ich bin bereits dieses Jahr (2022) dabei, das so hinzutunen, dass wir nicht viel machen müssen. Also die Wohnfläche ein bisschen aufblähen durch kleine Rechentricks (auch wenn das ab 2025 etwas mehr Grundsteuer B bedeutet) und den Heizöl-Jahresverbrauch konsequent senken. Beispielsweise steht dieses Jahr der hydraulische Abgleich an. Soll bis zu 15% Öl-Ersparnis bringen. Also in der Praxis dann das berühmte Drittel wie auch bei der Wärmedämmung (U-Wert), folglich 5%. Mit der Halbhütte hier muss ich 2033 bei 2175 Liter Jahresverbrauch sein. Die werden das vermutlich mit 10 kWh pro Liter rechnen, das wären dann 21.750 kWh Jahresverbrauch. Geteilt durch 136 qm sind wir dann bei kosmetischen 159,93 kWh / m². Die Gap liegt bei 325 Litern Heizöl im Jahr. Um diesen Betrag muss der Verbrauch runter. Naja, mal sehen...
 
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Wolfhaus

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Offenbar ein Studium der Physik!?
Nee, ich kann dir das ausrechnen, weis aber nicht wonach da gefragt wird Z,B kfw Standartangabe, kWh/m² Wohnfläche im Jahr oder was auch immer?
Nach was fragen die? was sollst du da eintragen?
Einer Energieausweis darf ich dir nicht so ohne weiteres ausstellen! Oder wird der Energieausweis gefordert?
So was? s. Anlage
 

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Thomas_1982

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Ich habe keine große Lust, mich da ein- und durchzuarbeiten. Meine verbleibenden 23 Lebensjahre (laut Statistik) sind mir zu kostbar, als dass ich mich mit so einem Shit beschäftige;-)
 
Wolfhaus

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Wärmebedarfsberechnung nach DIN 4108-6
Das braust du?
 
Wolfhaus

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136 qm sind wir dann bei kosmetischen 159,93 kWh / m²
Ja so was wollen die nicht, aber es geht noch schlimmer im Bestand. Deine 159,93 wirklich runter zu bekommen ist realistisch kaum möglich. Wenn du da auf 140 kommst mit dem uralten Zechenhaus.
 

Thomas_1982

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Ja Wolfhaus, offenbar brauche ich die Berechnung nah DIN 4108-6.

Nein Wolfhaus, die 159,93 sind nicht runter zu bekommen sondern bereits das Endziel für 2033 ff. Aktuell liegt der jährliche Ölverbrauch im Langzeitmittel (31.5.2018 - 31.5.2022) bei 2543 Litern. Bei 136 m² sind das dann 186,99 kWh / m² / a. Muss laut §§§ (klimaschutztechnische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) im Jahr 2033 bei 159,9 kWh / m²/ a oder weniger liegen. Folglich muss der Ölverbrauch um 14,5% sinken. Wenn ich die DWD-Klimafaktoren für unsere PLZ berücksichtige, müsste der Verbrauch sogar um 30% gesenkt werden. Das würde dann Umbaumaßnahmen (Wärmedämmung der Gebäudehülle) von schätzungsweise 120.000 EUR bedeuten. Davon kaufe ich mir lieber einen Porsche;-)
 
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Thomas_1982

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So, ich habe gerade die Gebäudeart von MITTEL auf LEICHT umgestellt. Bin gespannt ob man 1. überhaupt einen Unterschied bemerkt und 2. was das für den jährlichen Ölverbrauch bedeutet.

Die Wohnfläche habe ich auch nochmal überprüft und da fiel mir auf, dass im Jahr 1985 ein sogenannter Freisitz (Bauvorhaben: Überdachung) dazu kam, damit man bei Regen nicht nass wird wenn man einen Fuß vor die Tür setzt. Nach der II. BV wird dessen Fläche wie eine Terrasse mit 50% gewichtet, nach der neueren Wohnflächenverordnung aber nur mit 25%. Außerdem gibt/gab es noch die DIN 277 und DIN 283. Die Hausratversicherung kocht dann auch nochmal ihr ganz eigenes Süppchen:

Wohnflächendefinition_Hausratversicherung.png


Da kam ich dann auf 137 m² (eigentlich 136,25 m², aber die Eingabemaske lässt nur Ganzzahlwerte zu). Nach der WoFlV beträgt die Wohnfläche nun 139 m² (genauer: 139,32 m²) und nach der älteren II. BV sogar 147 m² (genauer: 146,58 m²). Wie gesagt, man kann sich das in engen Grenzen schon etwas passend biegen hinsichtlich der Energieeffizienz des Wohngebäudes. Der 4,92 m x 2,55 m große Freisitz ist nur zu 3 Seiten geschlossen und logischerweise unbeheizt. Vergrößert aber die offizielle Wohnfläche und die Errichtungskosten (Vierkant-Stahlrohrrahmen, Farbe mit Rostschutz, Trapezlichtplatten, Verschraubungsmaterial) hielten sich im Rahmen. Tja, der Amtsschimmel wiehert...
 
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Thomas_1982

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Die roten Einstellungen sind stimmig!

Ja das hatte er weil er dir Heizöl- Kosten ersparen wollte.
Letztens waren es bei uns draußen auf der Terrasse um 5 Uhr früh superfrostige -10,9°C. Der Ölbrenner schaltete immer schon bei 72°C Kesseltemperatur ab. Als ich das auf die Werkseinstellung von 80°C geändert hatte, wurde das Kesselwasser entsprechend heißer. Das bewirkte dann bei am südseitigen Außenfühler gemessenen -8°C eine Vorlauftemperatur von 73°C für die Heizkörper. Durch das Spar-Setting (72°C) kam die Vorlauftemperatur auch bei sibirischer Kälte nicht über 68°C heraus. Was bitte nützt mir eine Spar-Einstellung bei Komfortverlust? Ich brauche die Hütte im Kernwinter mollig warm! Bei der Begrifflichkeit "Maximale Abschalttemperatur" liegt die Betonung auf "Maximal". Denn im Herbst und Frühjahr schaltet der Brenner schon deutlich vor Erreichen der 72°C bzw. 80°C ab. Also was sollte der Scheiß!?
 

Thomas_1982

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Was legst du zur Last, 1731? Mir? Wolfhaus? Oder dem Heizungsbauer, offenbar ohne Matura?
 
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