Comferral + Duomatik: Hinterlegte Heizkurve herausfinden

[Corsair89]

Hallo,

in meinem Haus ist eine Ölheizung von Viessmann (Comferral) mit der Duomatik-Regelung verbaut. Nun möchte ich schauen, wie tief die Vorlauftemperatur sein kann um das Haus noch auf 20°C erwärmen zu können. An der Regelung selbst kann ich nur das Temperaturniveau einstellen. Bei -7 (geringste Stufe) werden die Räume noch knapp über 20°C warm. Welche Möglichkeiten gibt es um die Temperatur des Vorlaufs herauszufinden? Am Ausgang des Heizkessels ist kein Thermometer verbaut.

Der hinterlegte Kalender der Duomatik muss ja auch eine Heizkurve mit den Vorlauftemperaturen in Abhängigkeit der Außentemperatur eingespeichert haben. Hat jemand eventuell dazu Daten?

Die Heizleitungen zu den Heizkörpern sind alle Aufputz, kann man durch das Messen der Oberflächentemperatur der Rohrleitungen ganz grob die Vorlauftemperatur bestimmen?

Vielen Dank und viele Grüße!

 

[Corsair89]

Eventuell dann eine andere Frage dazu:
Lohnt es sich das Temperaturniveau der Heizung auf die geringste Stufe zu stellen damit die Räume auf der Thermostatstufe 5 noch warm genug werden?

Bsp für das Bad: Gewünschte Raumtemperatur 20°C um 20 Uhr, Raumtemperatur über den Tag (also bevor das Bad beheizt wird) 13°C

1) Wenn ich das Niveau der Duomatik auf +4 stelle, kann ich den Raum innerhalb von unter einer Stunde auf knapp über 20°C heizen.

2) Wenn das Niveau auf -7 steht und das Thermostat auf Stufe 5, dann wir der Raum auch 20°C warm, allerdings dauert das dann 4-6h, die Heizkörper sind dann warm aber nicht "heiß".

Welcher Betrieb von den beiden Szenarien ist dann insgesamt günstiger? Das Bad muss nicht dauerbeheizt werden sondern soll lediglich von 20-22 Uhr warm sein. Zwar hab ich bei Szenario 1) eine deutlich höherer Vorlauftemperatur, allerdings muss die Ölheizung ja auch nur deutlich weniger heißes Wasser für den Heizkörper produzieren, da ich ja nur 1h den Heizkörper anhabe.

 

[cephalopod]

Lohnt es sich das Temperaturniveau der Heizung auf die geringste Stufe zu stellen damit die Räume auf der Thermostatstufe 5 noch warm genug werden?

Eindeutig

 

[Dr Schorni]

Es ist und bleibt ein Dilemma das man nicht auflösen kann: entweder ist die Heizkurve sehr hoch und man HAT eine Wiederaufheizreserve oder sie ist niedrigstmöglichst optimiert und man hat eben KEINE Wiederaufheizreserve. Der Comferral ist ein Primitiv-Kessel der aus einer extrem abgesenkten Heizkurve keinen wirklichen Mehrnutzen erzielt. Allenfalls die Rohrleitungswärmeverluste im Haus verringern sich. Auch muss man beachten dass eine reale Raumtemperatur im Bad mit 13 Grad a) sehr kritisch bzgl Feuchteschäden ist und b) ein Zeichen für extrem sehr schlechte Dämmung sowie c) den anderen Räumen auch Wärme entzieht.

 

[Corsair89]

Eindeutig

Okay, habe das Temperaturniveau komplett abgesenkt, mal schauen wie warm die Räume noch werden.

Es ist und bleibt ein Dilemma das man nicht auflösen kann: entweder ist die Heizkurve sehr hoch und man HAT eine Wiederaufheizreserve oder sie ist niedrigstmöglichst optimiert und man hat eben KEINE Wiederaufheizreserve. Der Comferral ist ein Primitiv-Kessel der aus einer extrem abgesenkten Heizkurve keinen wirklichen Mehrnutzen erzielt. Allenfalls die Rohrleitungswärmeverluste im Haus verringern sich. Auch muss man beachten dass eine reale Raumtemperatur im Bad mit 13 Grad a) sehr kritisch bzgl Feuchteschäden ist und b) ein Zeichen für extrem sehr schlechte Dämmung sowie c) den anderen Räumen auch Wärme entzieht.

zu a) Ja das stimmt, ich habe in allen Zimmern Thermometer, die Luftfeuchtigkeit ist auch in den sehr kalten Räumen bei ca. 50%.
zu b) Aufgrund von Denkmalschutz ist weder eine Außendämmung möglich, noch wird mir eine Innendämmung erlaubt. Kellerdecke kann nicht gedämmt werden, da Deckenhöhe nur 2m + Kappendecke+Hochwassergebiet. Einblasdämmung geht auch nicht weder bei der Kellerdecke noch Fassade da keine Hohlräume vorhanden sind. Lediglich das Dach ist komplett gedämmt (24cm Dämmung). Dämmtechnisch sind mir also leider die Hände gebunden.
Ich könnte lediglich eine Flächenheizung einbauen (FBH EG und Deckenheizung DG), aber würde sich ja kaum lohnen, die Heizkörper sind alle relativ neu (8 Jahre alt).

Die Ölheizung ist bereits 28 Jahre alt, da die nächste Heizung vermutlich eine Brennwert-Ölheizung wird, möchte ich daher natürlich versuchen die Vor- und Rücklauftemperaturen zu reduzieren.

Noch eine kurze Frage zur Duomatik, die Kesseltemperatur ist durch das Absenken des Niveaus teilweise bei 45°. Entspricht dies dann direkt der VL-Temperatur? Habe leider keine Thermometer an der Heizung für die VL-Temp.

 

[tricotrac]

in meinem Haus ist eine Ölheizung von Viessmann (Comferral) mit der Duomatik-Regelung verbaut.

Leider nicht so prickende Energiesparer. Die Comferral-Baureihe ist ein reiner Stahlheizkessel mit einer Stütztemperatur von 38 - 42°C. Drunter geht nicht oder er verrottet innerhalb kurzer Zeit. Die Duomatik ist eine Billig-Regelung mit einem hinterlegten Kalender und Fuzzy-Logik. Kann mit einem
Außenfühler nachgerüstet werden. Zu teuer für die Nachrüstung und den Betriebsjahren. Dann fährt die stumpf eine Heizkurve von 1,4. Für die Tauglichkeitstests von Wärmepumpensimulationen ungeeignet.

 

[Dr Schorni]

die Kesseltemperatur ist durch das Absenken des Niveaus teilweise bei 45°. Entspricht dies dann direkt der VL-Temperatur?

Ja. Dann hat man offensichtlich wohl auch die üblichen VL- und RL-Thermometer gespart die sonst direkt in Kesselnähe in den Rohren sind.