Buderus Logaplus GB172i – Pumpe schaltet nicht aus

Diskutiere Buderus Logaplus GB172i – Pumpe schaltet nicht aus im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, Im Oktober 2021 bekamen wir für unser DHH (180m², Baujahr 1996, NAT -8°C) im Rahmen einer Heizungssanierung eine Buderus Logaplus...

Smart22

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Hallo,

Im Oktober 2021 bekamen wir für unser DHH (180m², Baujahr 1996, NAT -8°C) im Rahmen einer Heizungssanierung eine Buderus Logaplus GB172i-24T100S,EG-H,RC310,1HK.
Seither lese ich recht regelmäßig im Forum mit und bin von der geballten Fachkompetenz hier sehr beeindruckt. Vielen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge, die ich passiv mitnehmen konnte (rückblickend hätte ich früher anfangen müssen, hier mitzulesen).


Das Buderus-Kompaktgerät (im Keller) erzeugt das Warmwasser, mit der eingebauten Umwälzpumpe (HK1) werden die ERR-Heizkörper im Keller (immer auf Minimum), OG, DG und noch einer im Spitzboden (immer auf Minimum) versorgt.
Im EG gibt es eine Fußbodenheizung, die über Mischergruppe, separater Pumpe (HK2) und Mischermodul MM100 angeschlossen ist. Die Anlage ist außentemperaturgesteuert.

Soweit ich das als Laie beurteilen kann, war die Installation im Großen und Ganzen o.k.


Die Heizung läuft im programmierten Betrieb von 7:00 bis 22:00.

Seit Installation ist es bisher dreimal vorgekommen, dass sich die Heizung um 22:00 nicht komplett ausschaltete, sondern alles runterfuhr, aber die Umwälzpumpe auf Volllast (100%-Modulation) steuerte. Dies machte sich u.a. durch Rauschen an einigen Heizkörpern bemerkbar. Flamme war allerdings aus. Nach Ausschalten am Hauptschalter der Heizung und Wiedereinschalten lief die Heizung normal.

Einmal trat der Effekt auf, dass frühmorgens (also vor 7:00) als es draußen wärmer wurde, die Heizung aus dem reduzierten Betrieb kam (Überschreiten Außentemperaturschwelle) und ausschalten wollte, aber die Pumpe stattdessen auf 100% ging. Anschließend beim programmierten Start um 7:00 lief sie normal weiter.

Da ich für eine spätere Optimierung seit Installation alle relevanten Daten aus dem KM200-Modul in eine influx-Datenbank schreibe (zusätzlich 4x Temperatursensoren an Vor- und Rücklauf der beiden Kreise), ist das Verhalten gut dokumentiert und nachvollziehbar. Es gibt aber keine entsprechenden Fehler- oder Störungsmeldungen in der RC310-Steuerung selber.


Das erste Mal trat dieser Fehler bereits in der ersten Woche nach Installation auf. Der Installateur, der noch Restarbeiten durchführen musste, konnte sich das aber nicht erklären und sprach was von „beobachten“.

Die anderen drei Ereignisse traten letzte Woche auf, worauf ich mich mit der Installationsfirma in Verbindung setzte. Der GF verwies auf die Garantie von Buderus, nach Rücksprache mit Buderus teilte er mir jedoch mit, dass man jetzt nichts machen könnte, da der Fehler aktuell nicht anliegt. Nach einem freundlichen Telefonat kommt jetzt doch ein Servicetechniker von Buderus, der die Anlage überprüfen soll.

Soweit so gut. Trotzdem möchte ich nicht ganz unvorbereitet in den Termin mit Buderus gehen. Irgendwelche Hinweise von den Profis hier? Die Aussicht, dass eine neue Heizungsanlage ab und zu mal die Pumpen nachts auf Volllast durchlaufen lässt, ist jetzt nicht sehr schön. Und da der Fehler sporadisch nachts auftritt, ist es eher unwahrscheinlich, dann einen Servicetechniker an die Heizung zu kriegen.

Sollten noch weitere Daten der Heizung bzw. der Einstellung benötigt werden, Bitte um kurzen Hinweis.
Ich kann auch gern ein Diagramm zur Analyse hochladen.

Vielen Dank
 

Heizungsdoc

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Scho mal was von Frostschutzfunktion im Winter gehört? Da geht die Pumpe ab einer bestimmten geringen Aussentemperatur nicht mehr aus.
 

Heizfritz

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Wir haben eine Heizung von ELCO, die Module für Steuerung/Regelung sind von Siemens.
Es gibt 3 einstellbare Parameter: Komfortsollwert, Reduziertsollwert und Frostschutzsollwert. Letzterer macht genau das wie von Heizungsdoc beschrieben... erzähl' das mal dem Mann (oder Frau) von Buderus.
 

Smart22

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Danke Euch beiden für den Hinweis.

Frostschutz war auch mein erster Gedanke. Allerdings geht beim Frostschutz die Pumpe auf 30% Modulation und zieht sich dabei zwischen 4 W und 9 W.

Bei der beschriebenen Störung war die Außentemperatur jedoch oberhalb der eingestellten Frostschutztemperatur, trotzdem sprang die Pumpe auf 100% Modulation (Volllast) mit stetig ansteigender Leistungsaufnahme von 38 W bis 55 W.

Wenn es „it‘s a feature, not a bug” wäre, hätte die Heizung nach Ausschalten und Wiedereinschalten ja zurück in den Frostschutz gehen müssen, stattdessen ging sie in den reduzierten Betrieb (inzwischen war es kälter), allerdings als die Heizung frühmorgens den reduzierten Betrieb beendete (wurde wieder wärmer), sprang die Pumpe wieder auf Vollast anstatt auf Aus.

Es ist also irgendein Hängenbleiben, allerdings kein kompletter Systemabsturz, sonst wäre der Beginn Heizen um 7:00 nicht angesprungen.

Ich habe zwei Diagramme angehangen, die korrekten Betrieb mit Frostschutz (8.3.2021) und die beschriebene Störung (6.3.2021) zeigen.

Genau das werde ich dem Mann (oder Frau) von Buderus erzählen und ich hoffe, dass die weiteren Informationen zur Fehlereingrenzung führen. Vielleicht kennt hier aber jemand dieses Verhalten oder hat das selber gehabt. Die Heizung ist wie geschrieben kein halbes Jahr alt.
 

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Heizfritz

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Die Aufzeichnungen sind sehr professionell, für einen Buderus - Experten ( kein Azubi ) sollte das keine grosse Sache sein...
Ich habe ein ähnliches, allerdings nicht so perfektes Monitoring System. Bei Diskussionen mit Service - Leuten stosse ich damit aber häufig auf Unverständnis, die sind zu sehr mechanik / hydraulik - lastig.

Good luck!
 

Heizungsdoc

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Auf welcher Einstellung steht denn die Pumpe?
 

Smart22

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Möglicherweise es gibt doch irgendeinen Zusammenhang mit der Frostschutztemperatur. Jedenfalls tritt der Fehler auf, wenn zum Ausschaltzeitpunkt die Außentemperatur „in der Nähe“ der Frostschutztemperatur liegt. Vielleicht ist da irgendeine Schalthysterese programmiert und in diesem Bereich wird falsch angesteuert. Ist aber reine Spekulation.


Die Aufzeichnungen sind sehr professionell, für einen Buderus - Experten ( kein Azubi ) sollte das keine grosse Sache sein...
Danke.

Jede (neue) Heizung sollte ein Monitoring haben. Am besten direkt als Webbrowser in der Steuerung. Und dann sollte der Installateur ½ bis 1 Jahr nach seiner Installation aufgrund der Daten die Heizung optimieren. Bringt locker 10% Effizienzgewinn.
Stattdessen gibt es eine Klicki-Bunti-App, mit der man von unterwegs sein Warmwasser anmachen kann, Na ja, wer‘s braucht.


Bei Diskussionen mit Service - Leuten stosse ich damit aber häufig auf Unverständnis, die sind zu sehr mechanik / hydraulik - lastig.
Mit dem Mindset der 80er kann man heutige Probleme nicht lösen. Und das sage ich als jemand, der in den 80ern sozialisiert wurde.
Trotzdem habe ich vor (guten) Servicetechnikern einen hohen Respekt. Die können das praktisch umsetzen, was ich bestenfalls theoretisch erörtere.


Ich werde berichten
 

Smart22

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Auf welcher Einstellung steht denn die Pumpe?

Mit der Konfiguration der Pumpe habe ich mich nicht beschäftigt. Also alles auf Werkseinstellung bzw. so, wie ich die Anlage erhalten habe:

Kesseldaten / Pumpenkennfeld: Delta-P1
Kesseldaten / Pumpennachlaufzeit: 2 min
Kesseldaten / Pumpenschaltart: W.anf
Heizkreis 1 / Heizkreis installiert: Kessel
Heizkreis 2 / Heizkreis installiert: Modul
 
Zuletzt bearbeitet:

Heizungsdoc

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Dann stell mal P1 auf Leistungsgeführt. Dann kannst du min und max einstellen. Da stellst du mal min 10 max 60 ein und ausprobieren.Dann läuft die Pumpe in abhängigkeit der Brennerleistung. Also wenn Brenner aus ist sollte sie auch nur mit dem min eingestellten Wert laufen
 

Smart22

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So, heute war der Buderus-Techniker da. Sehr nett und sehr kompetent, hat sich Zeit genommen.

Zuerst kam auch der Hinweis auf den Frostschutz, aber wir haben dann die Diagramme durchgesprochen und waren uns einig, dass irgendein Fehler beim Umschalten aus dem Betrieb in den Frostschutz vorliegen muss. Dies soll vom Buderus-Programmierer nochmals analysiert werden.

Die Pumpeneinstellung habe ich auch angesprochen (Danke für den Hinweis). Allerdings ist seiner Ansicht nach Delta-P1 korrekt, da keine hydraulische Weiche eingebaut ist.

Nach meinen Daten spielt sich auch die Brennerleistung viel im unteren Viertel ab, die Modulation hingegen recht oft im Bereich 50% - 80%. Daher würde ich wahrscheinlich bei „Leistungsgeführt“ den Volumenstrom abwürgen, oder?

Mal sehen, was noch von Buderus im Nachgang kommt.

Bis hierher erstmal vielen Dank für die Unterstützung.
 

schroedinger91

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@Smart22 konnte der Fehler letztendlich behoben werden? Falls ja, wie?
 

Smart22

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Bug oder feature - man weiß es nicht.

Der Buderus-Techniker hatte sich die Diagramme vor Ort intensiv angesehen, den Fehler nachvollzogen und gesagt, da müsse er mit der Buderus-Softwareabteilung Rücksprache halten. Die Ausdrucke hatte er auch mitgenommen.

Als Workaround hatte er vorgeschlagen (und ich habs auch gemacht), die Schalttemperatur zum Frostschutz unter die Schalttemperatur der Nachtabsenkung zu setzen.
  • Das heißt, bei uns geht im Normalbetrieb die Heizzung zeitgesteuert abends aus.
  • Bei -2°C geht sie statt "Aus" in die Nachtabsenkung, läuft also im reduzierten Betrieb weiter (praktisch taktet sie, da die reduzierte Wärmeanforderung unterhalb der Minimalleitung des Brenners liegt, erst so ab -5 bis -7°C läuft sie auch nachts durch).
  • Bei -3°C greift der Frostschutz, hat aber nichts zu tun, da die Heizung ja bereits in der Nachtabsenkung ist.
Mit dieser Einstellung trat der Fehler nicht mehr auf. Bis auf diese Störung war die Heizung seit Inbetriebnahme vor 1 1/2 Jahren sehr unauffällig und auch sehr effizient. Gemittelte Betriebszeit pro Brennerstart liegt bei ca. 42min.
Von Buderus selber habe ich nichts mehr gehört. Kann natürlich sein, dass mit dem nächsten Softwareupdate der Fehler behoben ist, oder auch nicht.

Obige Temperaturwerte sind natürlich keine allgemeine Empfehlung, jeder muss selber wissen, bei welchen Frostgraden die Rohre möglicherweise einfrieren.
Bei uns passt das aber.
 
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