Buderus Logamax Plus GB 152 Störung 6A 227 Bedieneinheit RC35

Diskutiere Buderus Logamax Plus GB 152 Störung 6A 227 Bedieneinheit RC35 im Buderus Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Zusammen, seit 3 Jahren häufen sich die Meldungen 6A 227 und jetzt ist es täglich bei Sonnenschein. Zum Schutz damit die Leitungen nicht...

Fragezeuichen

Threadstarter
Mitglied seit
27.02.2016
Beiträge
6
Hallo Zusammen,

seit 3 Jahren häufen sich die Meldungen 6A 227 und jetzt ist es täglich bei Sonnenschein. Zum Schutz damit die Leitungen nicht einfrieren startet die Umwälzpumpe.
Also was mir aufgefallen ist, wenn ich auf Sommerbetrieb umstelle laufen die Flachkollektoren Logasol SKS 4.0(2 Platten) und machen Warmwasser obwohl die Temperatur von 55C längst erreicht wird(im Sommer bis 90C) ist wohl nötig damit die Platten nicht verbrennen.
Es erfolgt keine Störung! Sobald die Kollektoren nicht mehr laufen, da im Moment die Sonne nur ca. 3 Stunden genügend liefert, kann ich wieder auf Heizbetrieb gehen und alles läuft tagelang bis zum Sonnenschein.

Zusammengefasst:

Heizung läuft auf Heizbetrieb mit wenig Sonne normal.

Heizung läuft nicht bei viel Sonne auf Heizbetrieb(Störung 6A 227)! beim umstellen auf Sommerbetrieb kann ich Quittieren und Störung geht weg.

Kollektoren haben nie Störung egal welcher Betrieb, heizen was die Sonne hergibt!

Was kann die Lösung sein?

LG Fragezeuichen
 
Hausdoc

Hausdoc

Moderator
Mitglied seit
25.12.2008
Beiträge
36.320
Wann wurde die Anlage zuletzt gründlich gewartet bzw die Überwachungselektrode erneuert?
 

Fragezeuichen

Threadstarter
Mitglied seit
27.02.2016
Beiträge
6
Ich hatte den Heizungsmonteur darauf angesprochen(auf die Problematik) beim Service vor einem halben Jahr was er genau gemacht hat beim Service müsste ich erfragen.

LG Fragezeuichen
 
Hausdoc

Hausdoc

Moderator
Mitglied seit
25.12.2008
Beiträge
36.320
Die Meldung 6A 227 ist ziemlich eindeutig!
Dementsprechend eindeutig auch die Arbeitsschritte, die die Fachmann durchführen muss.

Hast du einen Arbeitsbericht der letzen Wartung?
 

Fragezeuichen

Threadstarter
Mitglied seit
27.02.2016
Beiträge
6
Hier sein Rechnungslaut:

Wartung an Oelkessel und Wartung an Gaskessel durchgeführt.

Kesselwartung bis 50 KW bestehend aus Kesselreinigung-Abgasrohrreinigung

Brennerwartung bis 50 KW bestehend aus Brennerreinigung und Einstellen

Pauschale für Messgerät

Oeldüse

Oelfiltereinsatz

Wenn der Fehler so eindeutig ist was hätte er den getan haben oder tun müssen?

LG Fragezeuichen
 
mad-mike

mad-mike

Fachmann
Mitglied seit
31.10.2014
Beiträge
8.547
Die GB152 ist eine Gas Gerät Wand hängen. Also keine Öldüse und Kein Ölfilter... 8|
 

Fragezeuichen

Threadstarter
Mitglied seit
27.02.2016
Beiträge
6
mad-mike schrieb:
Die GB152 ist eine Gas Gerät Wand hängen. Also keine Öldüse und Kein Ölfilter... 8|
^^ Wie gesagt Rechnungslaut, er hat halt beide Heizungen in einem Rutsch gewartet!
 
Hausdoc

Hausdoc

Moderator
Mitglied seit
25.12.2008
Beiträge
36.320
Ich vermisste die Angabe von Reinigung Kondensatsifon, messen des Flammensignales bzw ggf Austausch der Überwachungselektrode.

Normalerweise sollte auch die Druckhaltung überprüft und dokumentiert werden.
 

Fragezeuichen

Threadstarter
Mitglied seit
27.02.2016
Beiträge
6
Er hat Tests gemacht aber nichts Dokumentiert da scheinbar alles in Ordnung war.


Wenn ich dieses Video sehe scheint mir die Meldung 6A 227 eher die Nadel im Heuhaufen zu sein als ein eindeutiger Fall.
[media]https://www.youtube.com/watch?v=ZvlWaSbrAZ4[/media]

Mich wundert einfach die Tatsache, dass nur bei Heizbetrieb mit viel Sonne der Fehler auftritt, es hat also was mit dem zusammenspiel Kollektoren und Heizen zu tun, den beide alleine Funktionieren immer!
Leider konnte mir der Heizungsmann auch nicht weiterhelfen!

Danke für jeden Tipp!

LG Fragezeuichen
 
mad-mike

mad-mike

Fachmann
Mitglied seit
31.10.2014
Beiträge
8.547
Beim GB 162 ist das was anderes.
In erster Linie muss eine Wartung nach Hersteller angaben gemacht werden. Incl Kondensatsammler Reinigen etc pp...
Dann einfach mal die Ionisation messen sowie den Glühzünder...
 
ThW

ThW

Fachmann
Mitglied seit
06.05.2014
Beiträge
5.715
Standort
Pinneberg
Moin

Warum soviel "tätatät"....?

Wann wurde denn zuletzt die Elektrode und Glühzünder gewechselt.....raus damit ^^ . Das der Abgasweg inkl. Syfon frei ist, setze ich mal voraus.

LG ThW
 
Heizung 75

Heizung 75

Mitglied seit
03.08.2014
Beiträge
435
Hier sollte auch eine Ringspaltmessung durchgeführt werden, kann sein das der Kamin undicht ist.
Gasströmungswächter und Ionisation kann auch zu diesem Fehler führen.

Dieser Fehler kann mit der Solaranlage nix zutun haben.

Der Fehler sagt aus, "Kein Flammensignal nach Zündung".
 

sir henry

Mitglied seit
27.04.2013
Beiträge
20
Nachdem das Thema 6A-227 / 6L-229 offensichtlich unverändert aktuell ist, hier ein paar ergänzende Hinweise, Erfahrungen und Fragen.

Errichtet wurde die Anlage GB142 hier im Haus im Mai 2005. Leider gab es gleich ein paar Auffälligkeiten. Nach zwei Jahren war die vom Fachmann blöderweise in Kupfer ausgeführte Kondensat-Ableitung zerfressen und die Soße lief über den Kellerboden. Ich musste einen Ersatz aus PVC-Rohr basteln, hält bis heute. Dass nach weniger als zehn Jahren der Wärmetauscher ebenfalls ein Opfer der Korrosion wurde, war schon gravierender.

Schon vor dem Ausfall des Wärmetauschers war mir aufgefallen, dass sich die Fehlermeldung 6A-227 quasi als Dauergast eingenistet hatte. Allerdings hatte die verriegelnde Version von 6A-227 Seltenheitswert. Der Brennerstart gelang also in der Regel spätestens beim vierten Versuch. Ungefähr zu dieser Zeit begann ich, die Fehlermeldungen sporadisch zu protokollieren, auch 6L-229 tauchte auf, aber extrem selten. Der für lange Zeit letzte Eintrag von 6L-229 war am 05.10.2017.

Am 03. / 04.10.2020 trat der Fehler 6A-227 jedoch vermehrt auf, auch als verriegelnder Fehler. Ich habe deshalb den Isolationswiderstand der Ionisationssonde geprüft, was einen Wert über 12 Megaohm ergab. Weil ich schon wiederholt Kontaktfehler in der Anlage festgestellt bzw. vermutet hatte, habe ich die Sensorleitung nach der Prüfung ein paar Mal gesteckt, getrennt und wieder gesteckt und das Gerät dann neu gestartet. Seltsamerweise trat der Fehler 6A-227 danach nur noch selten und nicht mehr als verriegelnder Fehler auf. Haben wir es mit einem Kontaktfehler zu tun?

Tage später trat erstmals auch wieder der Fehler 6L-229 auf. Es zeigte sich, dass der Kondensatsammler / Siphon am Anschluss unten am Wärmetauscher gerissen war. Kondensat und Brenngase traten aus. Solche Störungen der Gasflüsse können die Verbrennung stören. Also Fehlerursache gefunden? Ich habe deshalb den ohnehin terminierten Herrn für den Wartungsdienst gebeten, einen neuen Siphon mitzubringen.

Um die Tage bis dahin zu überbrücken, habe ich den Siphon mit Klebeband und Kabelbindern provisorisch abgedichtet und auf Verdacht eine neue Ionisationssonde eingesetzt. Das brachte nur einen Teilerfolg. Es roch zwar nicht mehr nach Abgas und es tropfte auch kein Kondensat mehr aus dem Gerät. Aber unser Freund 6A-227 hielt hartnäckig die Stellung. Dies blieb auch nach der dann erfolgten Wartung mit Reinigung des Wärmetauschers, Einsetzen des neuen Kondensatsammlers / Siphons und den erforderlichen Kontrollen und Messungen so. Dass ich zwischenzeitlich der Kondensatableitung das vom Errichter der Anlage versäumte ordentliche Gefälle verpasste und die Leitung gereinigt hatte, änderte ebenfalls rein gar nichts.

Schließlich begann ich deshalb, neben den Fehlermeldungen auch Druck und Temperatur des Kesselwassers, dazu Brennerleistung und Ionisationsstrom zum Zeitpunkt der Datenaufnahme zu notieren. Außerdem hielt ich jeweils die Anzahl der Brennerstarts fest und ob gerade geheizt oder Warmwasser bereitet wurde. Dieses Vorgehen entspricht schlicht meinem Naturell und bietet Anhaltspunkte, wenn vier neue Fehlermeldungen erscheinen und so der "Anschluss" an das vorangegangene Protokoll verloren geht.

Ich erlaube mir den Hinweis, dass ich kein Freund des stets etwas hilflos wirkenden Tauschens von Steuergeräten und Komponenten bin, bis dann irgendwann aus unbekannten Gründen der Fehler weg ist. Ich kenne das zu gut aus der Zeit, in welcher elektronische Steuergeräte in den Automobilen Fuß fassten. Damals wurden erschreckend oft für vierstellige Beträge beispielsweise intakte (!) ABS-Steuergeräte ersetzt und vom Kunden bezahlt. Das Argument, dass der Fehler im Steuergerät liegen müsse, weil nach dem Tausch das ABS wieder funktionierte, geht fehlt. Fakt ist, dass sehr häufig das Abziehen und Wiederaufstecken der Anschlussleitungen störende Übergangswiderstände beseitigte und der Tausch der teuren Komponenten völlig überflüssig und falsch war.

Die verschiedenen Wehwehchen des GB142 werden hier im Forum hingebungsvoll diskutiert. Ich habe auch gelesen, dass 6A-227 gewissermaßen der Lieblingsfehler von Buderus ganz allgemein wäre. Dem stimme ich nicht zu. Der in einen anderen Gebäude von uns tätige GE315 mit 170 kW arbeitet schließlich seit über 20 Jahren ohne Probleme.

Was ich auch nicht glauben wollte, das ist diese andere Geschichte aus dem Internetz: Netzstecker ziehen, um 180° drehen, wieder einstecken und - Tusch! - der Fehler 6A-227 ist weg! Das kann doch nur ausgemachter Quatsch sein, oder?

Trotzdem wollte ich das mal ausprobieren. Um den Stichprobenumfang noch etwas zu erhöhen, habe ich ein paar Tage abgewartet, weiter protokolliert und dann umgepolt. Nun liegt L (230 VAC) auf der N-Klemme im GB142 und der Sternpunkt auf der L-Klemme. Das war am 25.10.2020. Und nun wird es richtig spannend: Der Fehler 6A-227 trat seitdem tatsächlich nicht mehr auf. Kein einziges Mal. Dafür ist nun aber der Kollege 6L-229 der neue Stammgast. Und genau hierzu hätte ich gerne eine plausible und nachvollziehbare Erklärung, von wem auch immer.

Wenn, wie dargelegt wird, dem "Steckerdrehen" eine Empfehlung aus dem Hause Buderus zu Grunde liegt, sollte es für das Phänomen auch eine logische Erklärung geben. Ich habe Mühe mit der Vorstellung, dass es sich nur um einen Zufallsfund handelt, der nie näher analysiert wurde. Dies wäre doch wohl ein Armutszeugnis.

Zum einfacheren Beackern der vorstehend geschilderten Merkwürdigkeiten und Fragen noch ein paar Infos. Die Erdung hier im Haus betrachte ich als in Ordnung. Die Widerstandswerte zwischen Fundamenterder, Wasserleitung, Gasleitung, Wärmetauscher und Schutzkontakt der Steckdose(n) im Heizraum liegen alle zwischen 0,3 und 0,0 Ohm. Das sind Anzeigewerte bei Messung mit schlichter Multimeter-Zweidrahttechnik, immer ein wenig abhängig davon, wie entschlossen die Prüfspitze durch allfällige Oxidschichten dringt. Sollte es nötig sein, könnte ich auch mit Vierdrahttechnik erheblich genauer nachmessen. Wie "gut" der Fundamenterder erdet, das haben vor Jahren von der Telekom abgesandte Spezialisten geprüft, die nach der Ursache eines DSL-Totalausfalls fahndeten. Sie fanden keinen Erdungsfehler.

Vom üblichen Standard weicht die Netzform hier im Haus ab. Es handelt sich um ein reines TT-Netz. Die vom Energieversorger zur Verfügung gestellte PEN-Ader dient also ausschließlich als N-Leiter für die Verbraucher. Eine Verbindung zwischen N und PE wie bei TN-C-S existiert im Haus also nicht. Schutzerde und Potentialausgleich stehen nur mit dem Fundamenterder in Verbindung.


Und nun - Achtung - kommt die Pointe: Seit dem 02.11.2020, 9:50 Uhr gibt es keine neuen Fehlermeldungen mehr. Aus, vorbei, Schluss. Nicht mehr 30 Mal am Tag oder noch häufiger 6L-229, sondern einfach nichts, auch keine anderen Fehler, auch nicht den alten 6A-227. Kann das mit dem am selben Tag verhängten Corona-Lockdown zusammenhängen? Nein, sicher nicht.

Es wurde an der Anlage nicht gearbeitet und nichts verändert. Und darüber bin ich sehr froh. Denn sonst hätte ich nach dem Tausch des UBA oder des Gebläses oder der Gasarmatur bestimmt gehört, dass diese Teile defekt waren und eine entsprechende Rechnung wäre auf den Tisch geflattert.

Dabei könnte ich mir eine nachlässig arbeitende Gasarmatur durchaus als Ursache des Theaters vorstellen. Aber kann sich die Gasarmatur selbst reparieren? Vielleicht ein zu niedriger Gasdruck? Das wäre bei der Wartung bestimmt aufgefallen und repariert sich auch nicht von selbst. Der (oder das?) Venturi nicht korrekt aufgesteckt? Kann sich auch nicht selbst korrigieren.

Oder hat sich etwa ein fettes Insekt in den Venturi verirrt und dort die Aerodynamik gestört? Und ist nun, frisch geröstet, durch den Kamin entwichen? Keine Ahnung. Meine Favoriten wären Kontaktfehler und / oder Feuchtigkeit.

Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Darstellung alle neugierig gemacht hätte und zu mehr führt als der Standardempfehlung für Standardkunden, doch eine Heizungsfachfirma hinzuzuziehen. Die Heizungsfachfirma war schließlich gerade erst im Haus.

Ich gespannt auf alle Wortmeldungen.

Gruß sir henry
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

tig000

Guest
Moin,
kleiner Tipp: Einfach mal die Kontaktfläche Brenner-Wärmetauscher genau betrachten.☝🏼😎
 

sir henry

Mitglied seit
27.04.2013
Beiträge
20
Zuviel Text? Das ist doch schon die Kurzform. Und einfach und verständlich formuliert, oder? Eine Antwort wäre schön.

Und was genau ist mit der Kontaktfläche? Das fällt doch nicht in meine Kernkompetenz. Steht da ein Geheimcode drauf oder was? Aber Ernst beiseite, ich habe davon schon gelesen, aber nicht im Zusammenhang mit dem GB142. Erklärt die Kontaktfläche die Merkwürdigkeiten?
 

tig000

Guest
Moin,
verdammt, ich habe gerade mal nach Bildern gesucht, um das mal zu zeigen...leider habe ich keine mehr auf meinem Mobiltelefon...
Wenn man sich also die Kontaktflächen von Brenner und Wärmetauscher anschaut, findet man Spuren, die nach einer Art elektrochemischer Korrosion aussehen. Ich denke mir mal, daß dort im Betrieb eine Art kleinster, wie soll ich sagen..., "Kriechströme"(?) auftreten und im Betrieb die Störung "6A" hervorrufen könnten. Laut meinem Service-Abteilungsleiter haben sie dieses Phänomen weitgehend in den Griff bekommen, indem bei der Wartung die Kontaktflächen mit Reinigungs-Vlies ausgiebig gesäubert wurden.
Ich kann diese Vermutung nun nicht anhand von Beweisen belegen, meine Erfahrung hat aber gezeigt, daß das Auftreten der Fehrlermeldung "aus heiterem Himmel" sehr stark nachgelassen hat...
Grüße!
 

corsa

Experte
Mitglied seit
19.10.2016
Beiträge
2.116
@tig000 Kann ich von den Wolf Geräten bestätigen, unsaubere komtaktflächen zwischen Flammrohr und wärmetauscherdeckel haben auch zu ionisationstechnischen Problemen geführt, war dann meist F61 bei der cgb serie
 

tig000

Guest
...siehste, siehste...ich habe mir so etwas schon fast gedacht - ich persönlich vertrete ja die Meinung, daß solche "Phänomene" der Kondensatbildung im Brennwertbereich, also bei niederer Modulation, geschuldet sind...
 

sir henry

Mitglied seit
27.04.2013
Beiträge
20
Hallo Heiko,

vielen Dank für die kleine und die größere Antwort. Ich glaube, dass ich jetzt so langsam kapiere, was da vor sich geht. Nun, ich bin kein Heizungsfachmann. Aus der Sicht eines Heizungsfachmanns bin ich im besten Fall ein motivierter Laie. Oder ein Idiot, der Leib und Leben und die eigene Hütte aufs Spiel setzt. Dies liegt wohl daran, dass ich Elektrotechnik studiert habe (Nachrichtentechnik und Halbleiterphysik) und deshalb Dinge kenne, kann und auch mache, die jenseits des Horizonts üblicher Heizungsfachleute liegen. Das wurde an anderer Stelle im Forum ausführlich diskutiert.

Der von Dir empfohlene Blick auf die Kontaktfläche Brenner / Wärmetauscher machte mich nachdenklich. Ich habe mir das noch nie in natura angeschaut. Die Serviceanleitung möchte aber, dass der Brenner so montiert wird, dass der „Massenstreifen“ links liegt. Vermutlich ist ein Masse-Streifen gemeint, ohne das “n“. Sei’s drum. Offensichtlich soll der Massestreifen den Masseanschluss des Brenners gewährleisten, also eine leitfähige Verbindung zum Wärmetauscher herstellen. Nur so kann das System überhaupt funktionieren.

Der UBA stellt hierfür an Pin2 eine Spannung zur Verfügung (welche?), ein Vorwiderstand (wie groß?) produziert bei Stromfluss einen Spannungsabfall, woraus der im RC30 gezeigte Ionisationsstrom errechnet wird. Der Vorwiderstand kann auch der Strombegrenzung im Kurzschlussfall dienen. Ein Kurzschluss muss vom UBA unbedingt erkannt werden. Wenn ein zu großer Strom gemessen wird, ist das schließlich kein Beleg für ein heute besonders tolles Feuer, sondern ein Hinweis auf einen unter Umständen sehr gefährlichen Fehler: Das Feuer könnte erloschen sein, aber weiterhin Gas strömen, solange nicht andere Sicherheitstrukturen die Notbremse ziehen.

Damit ein Ionisationsstrom fließen und gemessen werden kann, muss ein geschlossener Stromkreis vorliegen. Der verläuft von der Spannungsquelle Pin 2 zur Sonde über das ionisierte, brennende Gas zum Wärmetauscher und zurück nach Erde Pin 55. Das Feuer scheint nun seitlich einen gewissen Abstand zum Wärmetauscher einzuhalten. Deshalb ist auch die Ionisationssonde so lang. Es muss deshalb der Brenner als zweiter „Anschluss“ an das ionisierte Gas herhalten.

Aluminium ist zwar ein guter elektrischer Leiter, aber die Kontaktierung ist generell problematisch. Aluminium ist sehr korrosionsfreudig, was in der Praxis aber oft nicht auffällt, weil das Korrosionsprodukt als dichte Schicht die weitere Korrosion unterbindet: Aluminium rostet nicht. Aber das Korrosionsprodukt ist zugleich ein Isolator. Das unterscheidet Aluminium von Stahl, wo der Rost ein deutlich größeres Volumen einnimmt als das ursprüngliche Eisen. Das sprengt der Rost in den bekannten Schuppen weg und die Korrosion geht weiter. Nun haben wir im Wärmetauscher eine ziemlich aggressive Atmosphäre, welche zu Oxidation der Oberfläche führt und so das Fliesen des Ionisationsstroms vom Brenner zum Wärmetauscher behindert. Die Folge sind, so scheint mir, die genannten Fehlermeldungen.

Nun haben wir zugleich aber infolge der schwankenden Temperaturen hübsche Relativbewegungen zwischen den einzelnen Teilen. Aluminium hat eine etwas mehr als doppelt so große Wärmausdehnung wie Stahl. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass die andauernden Reibereien mit der Zeit Oxidschichten abkratzen und so zu einer Verbesserung des elektrischen Kontakts zwischen Brenner und Wärmetauscher geführt haben. Damit verschwand mein Fehler auf wundersame Weise. Das entspräche dann ziemlich genau dem von Dir beschriebenen Effekt durch Bearbeitung mit Schleifvlies. Das macht doch Sinn, oder? Seltsamerweise steht davon nichts in der Serviceanleitung.

Kriechströme, ja die gibt‘s auch. Darunter versteht man Ströme, die irgendwo heimlich fließen, wo sie nicht hingehören. Ursache kann schlicht Feuchtigkeit sein. Das Servicehandbuch beschreibt das unter 6C 228 (Flammensignal ohne Flamme). Auch das zeigt, wie empfindlich das System Ionisationsstrom auf diese Einflüsse reagiert. Das erwähnte Schleifvlies produziert also nicht einen störenden Kriechstrom, sondern hilft im Gegenteil dem benötigten Ionisationsstrom auf die Beine.

Ich kenne Kriechströme hauptsächlich von alten Röhrenverstärkern. Vor allem Platinen aus Pertinax konnten in der Hitze regelrecht verkohlen und so leitend werden. Damit stimmte in der Schaltung nichts mehr. Man bedenke, dass die einst sehr verbreitete Endpentode EL34 allein für die Kathodenheizung 9,45 Watt verbraten hat. Und die Dinger hatte keine Kühlkörper wie heute die Transistoren. Die Abwärme konnte ausschließlich per Strahlung abtransportiert werden, deshalb das heiße Arbeitsklima.

Falls das soweit passen könnte, würde mich eine Rückmeldung freuen. Zum Mysterium Schukostecker-Drehen ist mir allerdings noch nix eingefallen.

Gruß
sir henry
 
Thema:

Buderus Logamax Plus GB 152 Störung 6A 227 Bedieneinheit RC35

Buderus Logamax Plus GB 152 Störung 6A 227 Bedieneinheit RC35 - Ähnliche Themen

  • Buderus Steuerung Logamatic BC400 für Therme Logamax plus GB192i.2

    Buderus Steuerung Logamatic BC400 für Therme Logamax plus GB192i.2: Moin, ich habe von Buderus eine Steuerung Logamatic BC400 in meiner Therme Logamax plus GB192i.2 verbaut. Ich suche vergeblich eine...
  • Buderus Logamax plus GB152 RC30 - Datum und Uhrzeit einstellen

    Buderus Logamax plus GB152 RC30 - Datum und Uhrzeit einstellen: Hallo zusammen, brauche Hilfe bei der Bedienung des RC30 (im GB152 verbaut) wie kann ich Datum und Uhrzeit ändern? zudem die Zirkulation...
  • Buderus Logamax plus GB172i.2 wird neu installiert

    Buderus Logamax plus GB172i.2 wird neu installiert: Da mein alter Kessel nach über 30 Jahren Betrieb die Segel gestreckt hat, ebenfalls ein Buderus Gasheizungskessel, soll ich nun das oben genannte...
  • Buderus Logamax plus GB112-24 mit Regler Logamatic TC100.2

    Buderus Logamax plus GB112-24 mit Regler Logamatic TC100.2: Liebe Heizungsprofis, ich lese schon eine Weile hier mit, nun möchte ich um Euren Rat bitten und bitte die Menge an Text zu entschuldigen. Wäre...
  • Buderus Logamax plus GB142 Heizt nicht - WW funktioniert

    Buderus Logamax plus GB142 Heizt nicht - WW funktioniert: Hallo Zusammen, wir sind ratlos... Unsere Heizung war nun 3 Monate komplett aus, da wir die Wohnung kernsaniert hatten. Gestern wurde das System...
  • Ähnliche Themen

    Oben