Weil's in erster Näherung gehüpft wie gesprungen ist.
Die nachfolgenden Ausführungen gelten für den reinen Sommerbetrieb, also Heizung ist AUS:
Bei den älteren Buderus-Steuerungen (ich schätze bei anderen Herstellern war/ist das nicht anders) wird im Sommerbetrieb bei der Anforderung einer Brauchwassererwärmung die Ladepumpe sofort eingeschaltet. Das bedeutet: Der kalte Heizkessel wird durch das sofort zirkulierende Heizwasser, das vom Brauchwasserspeicher zunächst erwärmt wird, schnell auf "Betriebstemperatur" gebracht. Insbesondere bei Stahlkesseln wird so der kritische Punkt der Taupunktunterschreitung mit der Folge von Kondensatbildung an den kalten Kesselwandungen auf ein Mindestmaß beschränkt, und so stärkerer Korrosionsbildung vorgebeugt. Dieses Steuerverhalten wurde nach meinem Wissen auch für Gusskessel übernommen, die zwar auch rosten, aber aufgrund der großen Wandstärken als unempfindlicher gegen Taupunktunterschreitung angesehen werden können.
Natürlich könnte man mit Hilfe von zusätzlich eingebauten Zeitrelais ein zeitverzögertes Anlaufen der Ladepumpe erreichen. Das empfiehlt sich allerdings nur für Technikexperten mit elektrischen Fachkenntnissen. Die Gefahr eines Kurzschluss ist zu groß, wenn Laien versuchen, in alte elektrische Steuerungshardware einzugreifen und dann nach einem selbst verursachten Schaden feststellen, dass es diese Steuerungskomponente nicht mehr gibt.
Außerdem: Der Effizienzgewinn ist aus meiner Sicht vernachlässigbar.
____________________________________
Ausgangspunkt deiner Überlegungen sind Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz in einem (geschätzt) Privathaus. Deshalb hier meine Extremvorschläge (nicht für Mehrfamilienhäuser geeignet) zur maximalen Energieeinsparung bei reinen Öl- und Gasheizungen im Sommerbetrieb, also bei ausschließlicher Warmwasserbereitung in einem von der Zentralheizung mitversorgten Standspeicher:
1.) Brauchwassertemperatur im Standspeicher auf dauerhaft auf z.B. 46°C (nicht 40°C) einstellen. Ich möchte an dieser Stelle die Legionellen-Fraktion recht herzlich begrüßen.
2.) Automatische Brauchwassererwärmung abschalten! Wenn die Brauchwassertemperatur den zum Duschen kritischen Wert unterschreitet, dann in den Keller gehen und die Brauchwassererwärmung wieder manuell einschalten. Die Erwärmung meines 300 l Standspeichers von geschätzt 30°C auf 46°C dauert ungefähr 45 min. Die Aufheizzeit muss man gegebenenfalls vorausschauend einplanen.
3.) Vereinfachter Modus: Wenn ich alle zwei Tage die Brauchwassererwärmung für ca. 1 h aktiviere, ergeben sich bei mir Brennerlaufzeiten (18 kW-Ölbrenner, 3 Personen) von ca. 35 min. Im Klartext: Der Brenner läuft 35 min in einem Zeitraum von 48 Stunden.
4.) Nachdem der Abschaltpunkt der Brauchwassererwärmung erreicht und die Pumpennachlaufzeit abgelaufen ist, in den Keller gehen und die Brauchwassererwärmung wieder abschalten
5.) Badewannenbetrieb zumindest temporär, d.h. im Sommer - am besten aber ganzjährig - stilllegen. Familienangehörige auf das geänderte Bade-/Duschverhalten einweisen und auf Habeck verweisen.
6.) Zirkulation mit Absperrhahn abstellen. Ein Absperrhahn für die Zirkulation ist bei den meisten Heizungen nicht vorhanden, und eine Abschaltung ist bei sehr langen Leitungswegen auch nicht immer sinnvoll. Je nach Verlegung der Zirkulationsleitungen bedeutet ein Abstellen der Zirkulationspumpe nicht unbedingt ein Abstellen der Zirkulation, Stichwort: Schwerkraftzirkulation. Meine Zirkulation ist im Sommer mit Hilfe eines Kugelhahn abgestellt.
Bei Bedarf kann ich die für die reine Brauchwassererwärmung anfallenden Heizkosten hier einstellen.