Brötje - BLW SPI 1116MH

Diskutiere Brötje - BLW SPI 1116MH im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Zusammen, ich habe eine Frage zur meiner Wärmepumpe, die mir leider der Hersteller (Servicetechniker) und der Fachhandwerker nicht...

Talivestor

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Hallo Zusammen, ich habe eine Frage zur meiner Wärmepumpe, die mir leider der Hersteller (Servicetechniker) und der Fachhandwerker nicht beantworten konnten.
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Die Wärmepumpe taktet häufig. Je nach Außentemperatur zwischen 30 bis 67 Startvorgänge am Tag. Die Wärmepumpe ist stark überdimensioniert. 11KW WP stehen einer Heizlast des Gebäudes von ca. 6 KW gegenüber. Das ist natürlich mit ein Grund für die häufige Taktung. Ein Pufferspeicher ist nicht verbaut. Fussbodenheizungs-Thermostate sind alle offen. Heizkurve 0,3.

Was mich aktuell beschäftigt ist die Tatsache, dass die Vorlauftemperatur nicht der eingestellten Heizkurve folgt. Die Soll-Vorlauftemperatur wird überfahren (siehe Bild).
IMG_1630.jpeg


Kennt sich jemand mit der WP aus und kann mir sagen wie die Vorlauftemperatur geregelt wird? Ich würde gerne die Regelung verstehen. Ich habe das Gefühl die WP moduliert nicht, sondern fährt immer auf Höchstleistung. Zur Info: Bei der Warmwasseraufbereitung ist die Drehzahl des Außenmoduls deutlich geringer. Heizbetrieb gefüllt Volllast.

Für Eure Unterstützung bedanke ich mich im Voraus.

Gruß

Tali
 
GreenRabbit

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Hi!
Eine gewisse Schalthysterese ist normal und auch wichtig!
D.h. der Sollwert wird nicht genau auf den Punkt angefahren, sondern meines Wissens um bis zu 7°C überfahren und um bis zu 5°C unterfahren!
Das ganze würde entsprechend mit einem Pufferspeicher und ggf. einem Mischer relativiert werden.

Die Dimensionierung der Luft/Wasser-Wärmepumpen bedarf einer genaueren Betrachtung. Die Wärmepumpe muss der Heizlast des Gebäudes entsprechen. Diese steigt aber mit abnehmenden Temperaturen, wohingegen die Heizleistung einer Luft/ Wasser-Wärmepumpe bei sinkenden Außentemperaturen abnimmt.
Dies kann zu einem häufigen An- und Abschalten der Anlage in den Übergangszeiten führen, wenn keine ausreichenden Puffermöglichkeiten vorliegen.

Auf einen Pufferspeicher kann verzichtet werden, wenn - eine Fußbodenheizung ohne Einzelraumregelung vorliegt und die Heizkreise ausreichend groß dimensioniert sind (Achtung: EnEV beachten!) und - das Heizwasservolumen größer als 25 Liter pro kW Heizleistung ist und - eine gute Speicherfähigkeit des Wärmeabgabesystems (Fußbodenheizung mit Auslegung < 40 °C) besteht.

Nun ist bei dir die Wärmepumpe ja wissentlich schon zu groß ausgelegt...........also werden die genannten Faktoren bei weitem nicht erfüllt werden können.
 

Talivestor

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Hi GreenRabbit, vielen Dank für die ausführliche Erläuterung zur Vorlauftemperatur und den grundsätzlichen Zusammenhängen. Ich habe schon sämtliche Einstell-Kombinationen am Regler sowie den Betrieb ohne Einzelraumregelung ausprobiert. Letzendlich ohne die Takungshäufigkeit der Wärmepumpe maßgeblich zu reduzieren. In den Februar-Wochen hatten wir auch dauerhaft Temperaturen um Minus 10 Grad Celsius, aber selbst bei niedrigeren Temperaturen taktet die Anlage ca. 30-36 Mal am Tag. Durch die häufige Taktung und die hohen Anlaufströme einer 11KW Anlage, ist der Stromverbrauch hoch und die JAZ (2,6) sehr niedrig.

Firma Brötje als Heizungshersteller hat mir mittgeteilt, dass bei der Auslegung keine Fehler gemacht worden sind und eine "monovalente" Auslegung erlaubt ist.

Stimmt das?

Gruß
 
GreenRabbit

GreenRabbit

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Klar.......ein monovalenter Betrieb ist durchaus möglich.....
Aber die Heizlast ist ja auf 6 kW bei -9°C bis -12°C ausgelegt! Je nach dem, wo du wohnst!
Wer hat denn die Wärmepumpe ausgelegt?
Um ein Missverständnis auszuräumen: Die BLW Split 11 hat nicht fix 11 kW! Die 11 KW sind bei rund +7°C..........
Man müsste einmal wissen, auf welche Vor- und Rücklauftemperatur ausgelegt wurde. Und gibt es evtl. eine Heizlastberechnung?
 

Talivestor

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Das Haus habe ich vom Bauträger gekauft als Komplettpaket. Leider habe ich zur Auslegung keine Informationen. Ich habe gehört , dass die FBH auf 38°C ausgelegt worden ist. Der Fachhandwerker scheint standardmäßig die großen WP von Brötje zu verbauen. Mein Nachbar mit 44 qm zusätzlicher Wohnfläche hat die gleiche Anlage. Brötje hat mir ausschließlich mündlich mitgeteilt, dass die Heizlast des Hauses bei ca. 6 KW liegt. Das passt auch zum Vergleich mit den Nachbargebäuden (Neubaugebiet). Das Haus steht in NRW. Durch den hohen Verbrauch der Anlage bei moderater Raumtemperatur von 22°C und dem häufigen Takten habe ich einen wirtschaftlichen Nachteil. Nach einem Jahr stehen 16.566 Starts des Verdichters zu buche. Das kann natürlich zum vorzeitigen Ausfall und teuren Reparaturen führen.
 
GreenRabbit

GreenRabbit

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OK! Nehmen wir mal 6 KW Heizlast an!
Läuft die Warmwasserbereitung auch über die Wärmepumpe? Wenn ja, wie viele Personen wohnen bei euch?
Habt ihr vom Energieversorger Sperrzeiten (auf Grund eines vergünstigten Stromtarifes für Wärmepumpen)?
Sag mir zumindest den Ort, wo das Haus steht, wenn du damit kein Problem hast! Das ist für die Auslegungstemperatur wichtig!
So hat Sundern in NRW eine ganz andere Auslegungstemperatur als z.B. Duisburg.....
 

Talivestor

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Hi, anbei die Daten:
  • Warmwasser läuft über die Wärmepumpe. Speicher 200 L
  • 4 Personen
  • Keine Sperrzeiten
  • Ort: Salzkotten

Gruß
 
GreenRabbit

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Ok, bei meiner Berechnung kommt eine BLW Split 8 C raus.........
Ich denke, du wirst um die Nachrüstung eines Pufferspeichers nicht drum herum kommen!
 

Talivestor

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Vielen Dank für deine Arbeit.

Die BLW Split 8 C wäre also die richtige Größe für eine monovalente Auslegung?
Einen Pufferspeicher werde ich leider nicht nachrüsten können, da der Platz dafür im HWR nicht vorhanden ist.

Nochmals Vielen Dank!
 
GreenRabbit

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Laut meiner Berechnung, mit 6kw Heizlast, ja!
Ggf. könnte man einen 100 Liter Pufferspeicher noch irgendwo unterbringen????? Der ist nicht so groß!
 

Talivestor

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Der Brötje Fachhandwerker hat einen 300 Liter Pufferspeicher vorgeschlagen. Ein 100 Liter Speicher würde passen. Reicht das Volumen aus um das Takten zu reduzieren?
 
GreenRabbit

GreenRabbit

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Könnte man berechnen, wenn man das Wasservolumen in der Fussbodenheizung kennen würde.....
 

Talivestor

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Okay. Kein Problem. Die Längen der einzelnen Heizkreise wurden im Heizungsverteiler aufgeschrieben. Den Innen-Durchmesser der Leitungen kenne ich auch. Ich rechne das am WE aus.

Danke
 

Talivestor

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Hi, das Wasservolumen beträgt ca. 138 Liter. Ist der Wert realistisch? Gruß
 
GreenRabbit

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Hi!
Also, auf einen Pufferspeicher kann verzichtet werden, wenn das Heizwasservolumen größer als 25 Liter pro kW Heizleistung ist....
Bei meiner Berechnung kam eine BLW Split 8 raus......selbst dort brauchst du entsprechend dann 200 Liter Heizwasservolumen......
Nun hast du aber eine BLW Split 11 C........ich denke, hier brauchst du überschläglich mindestens ein Volumen von 250l......
Also fehlen dir mehr als 100 Liter Volumen!
Das erklärt auch das häufige takten! Im besten Falle brauchst du also einen 300 Liter Pufferspeicher! Wenn du den nicht unter bekommst, dann zumindest einen der um die 150-200 Liter Volumen hat! Der kleinste von BRÖTJE wäre der PSW100 mit 100 Liter! Danach kommt schon der 300 Liter Puffer!
Ggf. gibt es aber auch Lösungen mit 200 Liter!
 

Talivestor

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Vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen. Ich bin vom Fachhandwerker der August Brötje GmbH und der August Brötje GmbH sehr enttäuscht. Keiner möchte hier einen Fehler zugeben. Es wird so getan, dass die Anlage funktioniert und alles in Ordnung ist. Die hohen Stromkosten und die Wartungskosten durch vorzeitigen Verschleiß der Anlage, aufgrund der häufigen Taktung, muss ich leider tragen.

Gruß
 
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GreenRabbit

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Hm!
Die August Brötje GmbH beschäftigt keine Fachhandwerker!
Jeder "darf" die Produkte verbauen! Vertrieben wird über den 3-stufigen Vertriebsweg! Wie auch bei den Produkten von Vaillant, Wolf, Bosch usw.....

Dass ein Werkskundendienst vor Ort seinen Auftraggeber, also den Handwerker, nicht bloß stellt, ist auch absolut korrekt!
In der Regel wird der Werkskundendienst NACH dem Termin seinen Handwerker über die Fehler informieren! Leider muss dieser es dann dem Endkunden gegenüber zu geben und Abhilfe schaffen! Wenn das der so genannte "FACH"-Handwerker nicht tut, dann tut er dieses auch bei den Produkten der anderen Hersteller nicht!

Bei der Planung einer Anlage gibt der Hersteller lediglich Unterstützung!
Ich würde aber persönlich meinen Arsch drauf verwetten, dass JEDER Außendienstmitarbeiter von BRÖTJE den Fachhandwerker auf die Notwendigkeit eines Puffers hingewiesen hat, oder zumindest die Bedingungen ohne Puffer eingehend erläutert!

Du hast ja geschrieben, dass es sich um einen Bauträger gehandelt hat! Hier ist leider leider immer wieder ein extremer Preiskampf zu sehen! Dann wird auf diverse Dinge verzichtet und der Kunde ist dann der Doofe!

Worauf ich hinaus will: Dein Handwerker würde mit Vaillant, Wolf ect. genauso auf die Fresse fallen, da er nicht weiß, was er tut!
 

Talivestor

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Wahrscheinlich wird es so gewesen sein. Generell ist die Anlage top! Leider zu groß!
 
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Forder doch mal eine Heizlastberechnung ein!
Die muss es ja geben! Und diese steht dir doch als Eigentümer auch zu! Ggf. kannst du dann weitere Schritte bzw. eine Nachbesserung fordern!
Einfach so akzeptieren kannst du das ja nicht!
 

Talivestor

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Hi, ich würde gerne nochmal deine Hilfe in Anspruch nehmen. Der Bauträger hat jetzt angeboten die Wärmepumpe gegen die Brötje BLW Split P 6 CMH. Kannst du abschätzen, ob die Wärmepumpe für meine Zwecke geeignet ist?

Das Haus hat eine Normheizlast von 5,1 KW. Warmwasserspeicher 200 L.

Wenn du weitere Daten benötigst gerne melden.


Gruß

Tali
 
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