BRÖTJE BGB 38 H verstehen und optimieren

Diskutiere BRÖTJE BGB 38 H verstehen und optimieren im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, zum Hintergrund, eine klassische Geschichte. Nach dem Einbau der Brötje Anlage in 2019 war unser Ansprechpartner bzw. das Unternehmen...

yv35k0

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Hallo,

zum Hintergrund, eine klassische Geschichte. Nach dem Einbau der Brötje Anlage in 2019 war unser Ansprechpartner bzw. das Unternehmen nicht mehr existent. Die Anlage war aber ordentlich abgenommen und alles lief. Im ersten Winter stellte ich bereits fest, dass Datum und Uhrzeit völlig falsch waren. Also richtig abweichend. So konnte die automatische Steuerung natürlich nicht ordentlich regeln. Das hatte ich dann schnell konfiguriert und danach lief sie dann vor sich hin. Eine neue Firma für den Servicevertrag konnte gefunden werden.

In Vorbereitung auf die Kostenexplosion habe ich mich intensiv mit der Anlage und den Parametern beschäftigt. Tatsächlich habe ich jetzt ein paar Fragezeichen im Kopf und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Zum Objekt: Altbau 1934, saniert, 3 Wohneinheiten

Zum Anfang war es nicht warm genug in den Wohnungen. Daher hatten wir die Steilheit im Heizkreis 1 erhöht. Dann passte es.

Frage 1: wie verhält sich Komfort- und Absenktemperatur zur Kennlinie? Mein Verständnis davon ist, dass die Kennlinie Vorlauftemperatur im Verhältnis zur Außentemperatur regelt und bei max geöffneten Ventilen in den Räumen die Komforttemperatur erreicht wird. Eine individuell Reduzierung erfolgt entsprechend über die Thermostate. Richtig?

Frage 2: Weshalb liegt die Kesseltemperatur bei den warmen Temperaturen über 50 Grad? Liegt es an der Trinkwassererwärmung?

Frage 3: Wir haben einen Heizkreis der von der Anlage ab geht. Die Rohre werden im Anschluss gesplittet und wandern entsprechend die Etagen nach oben. Laut Bedienungsanleitung gibt es dann eigentlich auch nur die Steuerung für den einen Heizkreis. Weshalb gibt es hier noch Zeitprogramm 3/HK3 und Zeitprogramm 5? Zeitprogramm 4/TWW ist ja Trinkwasser.

Frage 4: Ist die Sommergrenze für den HK1 nicht etwas hoch? Gerade aktuell geht es ja in den Nächten unter 20 Grad und dann ist heizen aber noch lange keine Notwendigkeit.

Frage 5: Was passiert außerhalb der definierten Zeit des HK4/TWW? Hier ist ja keine Reduziertemperatur definiert.

Frage 6: Was kann aus eurer Sicht hier noch optimiert werden?

Ich weiß, dass war sehr viel und ich kann verstehen, wenn hier keiner einsteigen will. Für eine ehrliche und versierte Antwort wäre ich sehr dankbar.

Hier alle Daten die ich heute ausgelesen habe.

Grüße
Yves

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mops14

mops14

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Hallo Yves,
ich versuchs mal.
zu 1. Grundsätzlich richtig. Das Einregeln über die Thermostatventile ist zwar leider gängige Praxis, im Mehrfamilienhaus wohl aber nicht auszurotten.
Richtig wäre im Rahmen des hydraulischen Abgleichs die Wassermenge passend einzuregeln. Das Themostatventil regelt dann nur die Fremdwärme weg.
Bei der hohen Heizkurve aber illusorisch.
zu 2. Wurde wahrscheinlich vorher Warmwasser gemacht.
zu 3. Die Regelung kann 3 verschiedene Heizkreise, 1 Warmwasserkreis und 1 weiteren (meistens mit der Zirkulation belegt) steuern.
Wenn du nur 1 Heizkreispumpe hast und die weitere Verteilung nur durch Verzweigungen erfolgt, ist nur HK 1 aktiv.
Wurde wahrscheinlich falsch konfiguriert (ab Progr.-Nr. 5710).
zu 4. Ja ist zu hoch. Im Altbau meistens bei 15 °C.
zu 5. In der Zeit passiert nichts. Der Speicher kühlt entsprechend der Abnahme von WW und durch Wärmeverluste ab.
zu 6. Das Installationshandbuch besorgen und die Anlage und Regelung verstehen lernen, z.B. wo ist die Zirkulation angeschlossen etc.
Viel Erfolg
P.S. Habe die WGB 15-H
 
Heizer21

Heizer21

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Dein Heizungssteuerung kenne ich nicht, aber von Prinzip ist die Optimierung bei fast allen verbrenneden Heizung identisch:

Neben den Handbuch für den Endanwender auch das für den Fachman besorgen.

Handbucht verstehen 🤪und auswenig lernen

dann…

Optimierung der Heizkurve:

Nachtsbschaltung, statt Absenkung

Waemwasser optimieren, nach persönlichen Prefärenzen

WW Zirkulation möglichst viel aus, falls vorhanden

dann gehört man schon zur Spitenklasse!
 
mops14

mops14

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Ja genau.
Korrektur zu 5.: Außerhalb der Nutzungszeiten wird das Warmwasser auf den Reduziertsollwert gehalten. Einstellung über das Fachmannmenü Punkt 1612. Standardwert ist hier 45°C.
(Bei mir ist 8 °C eingestellt. Deshalb passiert nichts.)
 

yv35k0

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Guten Morgen,

vielen Dank für eure Antworten. Dann besorgen ich mir mal das Installationshandbuch.

Zu1.) hydraulischer Abgleich, ja, schon von gehört und werde ich mir dann mal geben. Das steuert man ja über die Durchflussventile in den Thermostaten.

Zu3.) das könnte der Knackpunkt sein. Ich denke, dass ich schon mehr als eine Heizkreispumpe gesehen habe. Dann ist das vermutlich die Steuerung für andere Pumpen. Wäre natürlich nicht ganz sinnvoll, wenn die Pumpensteuerungszeit nicht entsprechend der Zeit aus HK1 konfiguriert ist.

Heizer und Mops: Zwei Gedanken zu euren Aussagen.
Nachabschaltung statt Absenkung und Warmwasser in Reduzierzeit auf 8 Grad. Das sind aus meiner Sicht zwei Sachen wo man immer wieder hört "lieber nicht ganz ausschalten, da sonst die Aufwärmphase deutlich mehr als eine Absenkung verbraucht". Ich weiß, dass kann man nicht pauschal beantworten. Bei unserem WW Speicher mit 200l könnte ich mir das aber schon vorstellen.

@Mops: du schreibst "bei der hohen Heizkurve" damit meinst du die Steilheit der Kennlinie? Das hatten wir damals im Winterbetrieb angefasst. Ich würde hier jetzt auf den Standardwert der Anlage zurückgehen bzw. niedrig ansetzen und alle bitten die Thermostate wenn es kalt ist mal zu öffnen. Dann schauen, ob die 24 Grad erreicht werden und wenn nicht, die Steilheit langsam erhöhen. Kann man das so angehen?
 

yv35k0

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Eigentümer und Bewohner einer der Wohnungen. Wir machen das aber alle gemeinsam.
 
mops14

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Ja, leider ist im Mietwohnungsbau vieles rechtlich nicht erlaubt bzw. umsetzbar was Energie spart.
So bist du als Vermieter für legionellenfreies Trink(warmwasser) verantwortlich. Dafür gibt es einen Sack voll Verordnungen, Normen und Vorschriften. Mein letzter Stand war, dass das warme Wasser rund um die Uhr nicht kälter als 50 °C sein darf, bin da aber nicht sattelfest.
Die Raumtemperaturen dürfen lt. Mietrecht nachts wohl nicht tiefer als 18 °C sein. Wenn das Haus gut gedämmt ist, kein Problem mit Nachtabschaltung, wenn nicht eben Nachtabsenkung.
 

yv35k0

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Achso, du fragtest wegen der rechtlichen Lage. Alle drei Wohnungen sind Eigentumswohnungen und alle drei Parteien verfolgen hier das gleiche Interesse. Ich bin halt nur der, der an der Anlage steht und hier im Forum schreibt. Da können wir also einen Haken dran machen. Die Abschaltung egal ob Heizung oder TWW bevorzuge ich eh nicht.

Die Installationsanleitung habe ich inzwischen von Brötje und dann gucke ich mir die besprochenen Sachen mal an. Da konnte ich auch schon lesen, dass der HK2-3 ausgeblendet ist wenn nicht verbaut, die Zeitprogramme aber schon. Nur HK2 Zeitprogramm wird ausgeblendet.
 
cephalopod

cephalopod

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Bei unserem WW Speicher mit 200l könnte ich mir das aber schon vorstellen.
Hier was zum Nachlesen dazu:

 
mops14

mops14

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Das wird im 3 Parteienhaus aber schwierig, zumal 200 l schon recht knapp sind. Setzt voraus, dass man die Duschzeiten morgens vorab festlegt. 🤔
 
cephalopod

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Das wird im 3 Parteienhaus aber schwierig, zumal 200 l schon recht knapp sind. Setzt voraus, dass man die Duschzeiten morgens vorab festlegt. 🤔
Sind nur einige Tipps zum Nachdenken, das Einsparpotential bei uns waren einige 100€.
Welche Leistung hat der Brenner?
Mit genug "Wumms", sind die 200 Liter auch schnell wieder auf den 40 °C, bevor der nächste Duscht.
 

yv35k0

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Hier was zum Nachlesen dazu:

Danke, da hast du mir ja einen lehreichen und gleichzeitig amüsanten Artikel empfohlen ;-) .

Der 38 h hat 38 kW. Aber wie gesagt, dass ist für mich keine Option. Die Parteien haben ganz unterschiedliche Zeiten und da werde ich nur die Absenktemperatur prüfen.
 
cephalopod

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Aber wie gesagt, dass ist für mich keine Option. Die Parteien haben ganz unterschiedliche Zeiten und da werde ich nur die Absenktemperatur prüfen.
Da wird sich bestimmt Nachts ein Zeitraum finden wenn keiner duscht.
Den Speicher permanent auf Temperatur zu halten ist wahnsinn.
Vor allem in Verbindung mit einer viel zu häufigen und langen Zirkulation.
 

yv35k0

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Ich habe vorhin nachgeschaut. Der Reduziersollwert liegt bei 45 Grad. Das ist der Standardwert der Anlage. Da würde ich ehr den Zeitplan mit den anderen abstimmen. Im Netz geht ja die Meinung zu der Temperatur weit auseinander.

Des Weiteren habe ich mal alle Kabel an der BGB verfolgt und tatsächlich noch weitere Zirkulationspumpen gefunden. Der Sinn ist mir hier nicht ganz klar. Da hatten wir ja weiter oben im Thread spekuliert.


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yv35k0

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Was meinst du?
Das sind die aktuellsten Erkenntnisse

Danke. Der gemeinte Austausch findet ja über die reguläre Entnahme statt. Die haben wir ja täglich. Da könnte ich also schon mal problemlos auf 50 Grad einstellen. des Weiteren habe ich heute im Fachmann Bereich gesehen, dass einmal pro Woche ein Legionellenprogramm mit 65 Grad läuft.
 
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