Ich habe dazu mal das Ergebnis einer Studie, durchgeführt in Deutschland, gelesen. Danach ist nur ein Drittel aller in D installierten Brennwertheizungen durch die Installateure (Fachbetriebe) so installiert und eingerichtet, daß der technisch maximal mögliche Brennwertnutzen auch tatsächlich erzielt wird. Daraus folgt, daß zwei Drittel der Brennwertgeräte ihre an sich möglichen Einsparungen an Brennstoff gar nicht vollständig erzielen.
Der Brennwert von Erdgas liegt bei 111% (Heizwert = 100%). Davon entfallen 11% auf die Kondensationswärme, von der ein Brennwertgerät im besten Falle 6% durch seine Technik nutzen kann, was aber - wie dargelegt - in 2/3 der Fälle nicht ausgenutzt wird. Auch ein Brennwertgerät hat insofern einen (Rest-)Verlust von etwa 5%, selbst dann, wenn es perfekt eingerichtet ist.
Der Abgasverlust liegt bei einem Heizwertgerät bei ca. 6%, bei einem Brennwertgerät bei ca. 3%.
Der Oberflächenverlust liegt bei beiden Geräten mit 2% gleichauf.
Unter dem Strich erhält man bei einem Heizwertgerät einen Nutzungsgrad von 92% und bei einem Brennwertgerät einen Nutzungsgrad von 101%, immer bezogen auf den Brennstoff Gas und unter der Bedingung, daß das Brennwertgerät mitsamt der daran angeschlossenen Peripherie perfekt abgestimmt und eingerichtet sind. Also im Optimalfalle reden wir von einem Unterschied von 9% im Gasverbrauch gegenüber einem NT-Heizwertkessel.
Ich zahle gegenwärtig für 1 kWh aus Erdgas 0,04 Euro, würde bei den von Dir genannten 5.000 kWh also 18 Euro weniger Gaskosten pro Jahr bedeuten. Dabei ist aber nicht berücksichtigt, daß während der Warmwasserbereitung (Duschen) das Brennwertgerät keinen Verbrauchsvorteil gegenüber einem Heizwertgerät hat, da es dann höhere Temperaturen fährt und der Kondensationseffekt nicht vorhanden ist. Also liegt die Ersparnis beim Gas noch unter 18 Euro im Jahr.
Als wäre das nicht schon mies genug, liegt der Stromverbrauch von Brennwertgeräten deutlich über dem von Heizwertgeräten. In meiner Region kostet derzeit die kWh Strom nicht unter 0,32 Euro beim günstigsten Anbieter, das Brennwertgerät verbraucht in der Heizperiode von etwa 200 Heiztagen im Jahr zwischen 200 und 300 kWh mehr Strom als ein NT-Heizwertkessel, mitteln wir das auf 250 kWh im Jahr und multiplizieren das mit den genannten 0,32 Euro pro kWh kommen wir auf 80 Euro Mehrkosten beim Strom pro Jahr, dafür sparst Du weniger als 18 Euro beim Gas. Alles klar Herr Kommissar?
Fazit: Man würde etliche Tausender dafür aufwenden, am Ende mehr Betriebskosten zu haben, als vorher. Rein wirtschaftlich betrachtet ist das ein Schuß in den heißen Ofen, deshalb lasse ich im Frühling bei mir auch wieder ein Heizwertgerät einbauen.