Brennwert-Therme liegt im Sterben - bitte um Kaufberatung

Diskutiere Brennwert-Therme liegt im Sterben - bitte um Kaufberatung im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, unsere Brennwert-Therme zickt rum. Falls sie nicht wieder in Gang kommt, möchte ich für einen sinnvollen Neukauf gewappnet sein...

dabo

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Hallo zusammen,

unsere Brennwert-Therme zickt rum. Falls sie nicht wieder in Gang kommt, möchte ich für einen sinnvollen Neukauf gewappnet sein.

Eckdaten:
DHH von 2001, Massivbau.
EG+1.OG = 145 qm FBH.
DH im Ausbau, ca. 30qm FBH
Keller ca. 25 qm mit Radiatoren, darf gerne immer beheizt sein, aktuell nur bei Bedarf (ca. 20%)

Aktuell verbaut:
ECONPACT PLUS GBW 18
Mit 100L Warmwasserspeicher Rapido dibo 120u
Aus meiner Sicht überdimensioniert

Verbrauch aktuell vor dem Dachausbau:
ca. 1350 m³/Jahr Gas mit etwa 10kWh/m³
Verbräuche habe ich vor 2-3 Jahren in der Heizsaison nahezu täglich notiert. Im tiefsten Winter liegt der maximale Wärmebedarf gemittelt bei 5,5 kW. Hierin inbegriffen ist die Warmwasserbereitung mit ca. 1 kWh/Tag, also etwa 40 Watt.
Für das DG kommen bei -12°C Auslegungstemperatur max. 1kW hinzu.
Gesamtbedarf liegt also künftig bei gut 6,5 kW.

Nun habe ich das Problem, vom breiten Angebot erschlagen zu werden. Aufgrund der geringen Vorlauftemperaturen, käme grundsätzlich auch eine Wärmepumpe in Frage. Wie dimensioniere ich diese? Könnte ich einfach zu einer Wärmepumpe mit mindestens 6,5 kW greifen, oder wie legt man diese anhand der geloggten Verbräuche aus?

Photovoltaik ist derzeit noch keine Verbaut, wäre aber möglich.

Bitte um Denkanstöße - danke :)
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Das sind dann ca. 60 kWh pro 1m² im Jahr, dazu die vorhandene FBH. Das könnte für eine WP passen.
 
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dabo

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Ja, komplettes Haus hat FBH. Im Keller gibt es Radiatoren, da klemmen inzwischen aber schon Lüfter drunter. Sollte der Keller nicht mehr warm genug werden, heize ich gerne per IR oder so zu. Wird selten genutzt.

Vorlauf ist im tiefsten Winter bei 37 Grad. Gerät taktet dabei aber oft, Laufzeit schätze ich auf 1/3 Tag.

Oberflächentemperatur auf den Fliesen liegt bei max. 25 Grad, im Bad 28 Grad.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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DAS ist ja mal die perfekte "FRagestellung", also mit wirklich gutem brauchbarem Inhalt, toll, vor bild lich! :thumbup:
So über den Daumen bei DEM Baujahr würde ich auch auf um-die-7kW tippen, aus dem (auf Vollausbau hochgerechneten) Verbrauch mit ca 1500m³/a auf etwa 6kW. Ist die FBHz schon hydraulisch abgeglichen?
 

KarlZei

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Aufgrund der geringen Vorlauftemperaturen, käme grundsätzlich auch eine Wärmepumpe in Frage. Wie dimensioniere ich diese?
Das sieht für eine Wärmepumpe gut aus.
Ausgangspunkt bei der Dimensionierung sollte die ermittelte Heizlast des Hauses bei NAT sein. Dazu kommen dann Zuschläge für Warmwasser und Sperrzeiten. In der Summe würde ich die WP eher etwas knapp auslegen als zu großzügig. Und natürlich sollte die Auslegungstemperatur noch im Arbeitsbereich der WP liegen. Zudem würde ich darauf achten, dass die WP gut moduliert und eine möglichst niedrige Mindestleistung hat.
Die Dimensionierung ist hier m.E. gut beschrieben:
 

dabo

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Danke Herr Dr. :)
Habe seit Einzug in die Hütte in weiser Voraussicht alles an Daten gesammelt, was ging.

Die ERR sind alle stillgelegt und wurden durch Handräder ersetzt. Im Flur im 1.OG hängt ein Raumtemperaturfühler. Alle Räume haben sich auf 21,5 Grad +/- 0,5 Grad eingependelt. Meinst du das mit Abgleich?

Im DG (nur Schräge) werde ich zumindest die Option vorsehen, den Heizkreis temperaturgesteuert zu und abzuschalten. Hier kann ich den solaren Einfluss nicht gut abschätzen. Ob "an aus" reicht oder besser per PWM wird sich zeigen.
 
Wolfhaus

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Keller gibt es Radiatoren
Das geht schon.
Vorlauf ist im tiefsten Winter bei 37 Grad. Gerät taktet dabei aber oft, Laufzeit schätze ich auf 1/3 Tag.
Das sollte dann runter auf ca. 30 Grad und wird dann durch eine längere Laufzeit ohne das Takten ausgeglichen. (sparsamer im Verbrauch)
Also würde auch passen.

Mit einer WP zu heizen verlangt aber ein anderes Heizverhalten damit dann ein optimaler Verbrauch entsteht und alles wie gewohnt angenehm warn ist. Dazu musst du aber bereit sein. Dann kann der Stromversorger dir die WP jetzt schon in den Spitzenlastzeiten 3x a 2h = 6 h am Tag sperren! das muss in der Steuerung der WP und Auslegung auch berücksichtigt werden.
Du kannst dann mit einem Stromverbrauch von ca. 4.500-5000 kWh im Jahr rechnen. Nun kommt es auf den WP Sondertarif an den dir der Anbieter zugesteht, was sich örtlich unterscheidet! Rechnest du mit einem üblichen Tarif WP = 0,225 € sind das dann ca. 1.000€ gegenüber Gas was bei ca. 800€ liegt.

Hiermit musst du dich auseinander setzen! Dabei ist die Frage, wie entwickelt sich das alles preislich aus politischer Sicht. Alles was dazu vorgeschlagen wird, hilft da auch nicht wirklich. Und Meinungen kannst du jede hören, kommt immer auf den "Verkünder" an, was DIR aber so oder so, nicht hilft.
Hierzu kann ich dir nicht helfen und Meinungen helfen da auch nicht weiter. Bedenke die neue Heizung soll ja ca. 15 Jahre im Bestand bleiben.

Bevor wir hier aber weiter machen können, musst du dich schon für eine Variante entscheiden und dazu sachkundig machen. Entweder WP mit Strom oder Gas Brennwert, alles was da noch möglich ist würde ich nicht in die Auswahl nehmen.

Was eine WP jetzt schon in den optimalen Bereich bringen kann ist eine PV Anlage max 10 KW! dazu aber gesondert wenn WP im Blickfeld bleibt, was ich "anstreben" würde.
 
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dabo

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Kann die WP dann auch zum Kühlen eingesetzt werden? Aktuell klettert die Temperatur im 1.OG im Sommer auf max 26 Grad, direkt unterm Dach sind es 29-30.
Wenn sich die Temperatur auf max 24 Grad halten ließe, wäre das für uns kühl genug.

FBH liegt wie üblich im Estrich, im DG soll das System von Thermolutz zwischen den Balken verbaut werden, darüber 25 oder 32mm Trockenestrich. Eignet sich das überhaupt zum Kühlen?
Dampfsperre wird gerade ertüchtigt, die war bündig zur Wand abgetrennt, nicht verklebt.
 
Dr Schorni

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Die ERR sind alle stillgelegt und wurden durch Handräder ersetzt. Im Flur im 1.OG hängt ein Raumtemperaturfühler. Alle Räume haben sich auf 21,5 Grad +/- 0,5 Grad eingependelt. Meinst du das mit Abgleich?
Das ist dann ein "thermischer Abgleich", das ist schonmal sehr günstig.
Ziel für einen sauberen sicheren und kosteneffizienten WP-Betrieb ist halt niedrigst-möglichste VL-Temperatur. Faustregel "Jedes Grad mehr kostet 3-5% Effizienz"!

Edit: JA, eine WP kann auch KÜHLEN
 

dabo

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Bevor wir hier aber weiter machen können, musst du dich schon für eine Variante entscheiden und dazu sachkundig machen. Entweder WP mit Strom oder Gas Brennwert, alles was da noch möglich ist würde ich nicht in die Auswahl nehmen.

Was eine WP jetzt schon in den optimalen Bereich bringen kann ist eine PV Anlage max 10 KW! dazu aber gesondert wenn WP im Blickfeld bleibt, was ich "anstreben" würde.
Vor der Entscheidung steht der Vergleich und dazu möchte ich mich mit den sinnvollen Varianten sachkundig machen - hierbei hat mir das Forum schon oft geholfen und wird es auch sicher dieses mal :)


Das hatte ich mir schon gedacht: WP ohne PV ergibt mit Blick auf den COP wenig bis keinen Sinn. PV ist daher auf jeden Fall eine echte Option. Warum würdest du auf max. 10 kW gehen?
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Kann die WP dann auch zum Kühlen eingesetzt werden?
Ja, muss aber vom Anfang an mit berücksichtigt werden. Wenn das dann effektiv werden soll ist eine kleine PV fast schon eine zusätzliche Bedingung, die aber wenn das Geld knapp wird zeitnah nachfolgen kann. Aber wenn möglich zusammen erfolgen sollte.
 
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Wolfhaus

Wolfhaus

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du auf max. 10 kW gehen?
Was ist die 10 kWp Grenze bei Photovoltaikanlagen?
Ab der 10 kWp Grenze einer Photovoltaikanlage, wird auf selbst verbrauchten Strom 40 Prozent der EEG-Umlage fällig. Im Jahr 2020 beträgt die abzuführende Umlage für PV-Anlagen (größer als 10 kWp) 2,7 Eurocent pro kWh

Die Steuerbefreiung gilt für Photovoltaik-Anlagen, die nach dem 31. Dezember 2003 errichtet wurden. ... Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass Einkünfte aus dem Betrieb kleiner Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von maximal 10 kWp von der Einkommensteuer künftig nicht mehr erfasst werden.

Überlege was das bedeutet!!! Und auch zu deiner WP passen würde.

Du musst dich dann wirklich sehr umfassend allseitig damit beschäftigen!
 
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dabo

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Super, wenn man viel grünen Strom erzeugt, wird man bestraft...

Die Sperrzeiten meines Netzbetreibers:
Die Sperrzeiten (monovalent und bivalent) sind von 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr und von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr für die Wochentage Montags bis Freitag im Zeitraum Oktober bis April.

Also 3,5 Stunden Sperrzeit. Gehen wir mal von 20 Stunden max. Laufzeit aus, die Warmwasserbereitung braucht ja auch Zeit.
Bei einem durchschnittlichen Maximalbedarf von 7 kW müsste die WP dann 7/20*24 = 8,4 kW leisten?

Angenommen es kämen 10 kW aufs Dach. Dachneigung 37 Grad, Ausrichtung ziemlich genau nach Süd-West. Welchen WP-Anteil kann ich da grob mit der PV-Anlage abdecken?
 
Wolfhaus

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WP-Anteil kann ich da grob mit der PV-Anlage abdecken?
Unter Jährlichem Leistungsverlust der Zellen? Du merkst so einfach wird das auch nicht. Pi x Daumen kommst du damit gegenüber Gaskosten immer in einen wirtschaftlichen Bereich mit Gewinn.
Ich könnte dir das berechnen, habe aber keine Lust dazu und auch wenig Zeit.
Schlage vor nach @KarlZei in der #6, mach das mal. (nach meiner Meinung sehr "sparsam" in den "Grunddaten)
Zum effektiven Ertrag von PV Anlagen findest du auch genug.
 
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KarlZei

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WP ohne PV ergibt mit Blick auf den COP wenig bis keinen Sinn.
Es macht natürlich auch ohne PV Sinn. Ab einer durchschnittlichen JAZ von ca. 3 kannst Du bei den laufenden Kosten im Bereich der einer Gasheizung liegen. Und eine JAZ von 3 sollte in Deinem Fall kein Problem sein.
Super, wenn man viel grünen Strom erzeugt, wird man bestraft...
Nein, vergiss einfach diese 10kWp-Grenze. Das sind mittlerweile 30kWp. Und je größer die PV-Anlage ist, desto wirtschaftlicher ist sie. Da der Eigenverbrauch wohl am meisten bringt, ist natürlich zu berücksichtigen, wie viel Strom Du jetzt und zukünftig verbrauchst.
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Es macht natürlich auch ohne PV Sinn. Ab einer durchschnittlichen JAZ von ca. 3 kannst Du bei den laufenden Kosten im Bereich der einer Gasheizung liegen.
Wunschdenken, möglicherweise in 5 Jahren oder?
Oder WP Strom um die 10 Cent. Rechnen kann man alles mögliche.
 
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dabo

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Guten Morgen zusammen,

diese Kombi könnte passen: aroTHERM Split VWL 105/5 AS 400V (S2) + VWL 127/5 IS
Laut JAZ-Rechner komme ich mit meinen Randbedingungen auf eine Jahresarbeitsahl von 4,8. Ob dem Rechner zu trauen ist, kann ich nicht beurteilen.
Sollte sich somit bereits ohne PV rechnen . Was haltet ihr von der Auslegung?
 

KarlZei

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Laut JAZ-Rechner komme ich mit meinen Randbedingungen auf eine Jahresarbeitsahl von 4,8. Ob dem Rechner zu trauen ist, kann ich nicht beurteilen.
Sollte sich somit bereits ohne PV rechnen . Was haltet ihr von der Auslegung?
Erscheint mir arg hoch. Ist das der Jahresdurchschnitt? Mit Warmwasser? Welcher Rechner?
Um die Frage nach dem 'sich rechnen' beantworten zu können, bräuchte es geeignete Kriterien. Da müsste ziemlich viel berücksichtigt werden.
Aber gerade bei geringem Wärmebedarf kann die durchschnittliche JAZ recht niedrig sein, damit es sich bezüglich der Betriebskosten schon rechnet. Z.B. könnte schon ein eingesparter Schornsteinfegerbesuch oder eine Wartung den Unterschied machen.
 
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