Brennstoffzellen mit Gastherme kombinieren zu Stromerzeugung

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Wolfhaus

Wolfhaus

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Mann kann die Firma nennen ist aber nicht erforderlich.
Ich halte bei kleinen Anlagen wie sie im normalen Hausbereich erforderlich sind, nichts davon. Es ist auch zu klären was mit den erzeugten Strom werden soll. Nach meiner Meinung hat das nur Sinn, wenn auch ein Eigenverbrauch vom Strom, erfolgen kann. Es kommt auf alle Rahmenbedingungen an und es gilt der Grundsatz, es ist sehr schwer die hohen Kosten der Anlage wieder zu erwirtschaften.

Nach meiner Meinung sind bisher alle alternativen Heizungsvarianten gegenüber einem optimalen Brennwertgerät noch zu teuer, aufwendig, unpraktisch, nicht vollautomatisch, nicht allgemein für jeden Nutzer passend und schwer in der Funktion zu verstehen, was aber wichtig und eine grundlegende Bedingung ist.
Dabei werden im Vorfeld nicht alle Bedingungen berücksichtigt bzw. die Zusatzbedingungen in ihrer permanenten Wirkungsweise unterschätzt.

Dazu kommt das einige Anlagen die Holz in den unterschiedlichsten Formen verbrennen, gesetzlich keinen Bestand auf Grund der hohen Feinstaubbelastung haben. (eine Pelletheizung hat zB. einen 1.200 fachen Feinstaubausstoß gegenüber jeder Gas oder Ölheizung) Was wird mit solchen Anlagen wenn der Gesetzgeber hier seine Haltung ändert? Das hat dem Käufern vorher meistens keiner gesagt.
Bei der Stromerzeugung ist angedacht das die Erzeuger (Solar u. Brennwertzelle z.B.) auch für die Speicherung sorgen müssen, was ich vom Prinzip richtig finde.
Was das aber bedeutet ist mit Sicherheit keinem der heutigen Erzeuger klar.

Das Problem ist, das die Politik keine sauberen und tragfähigen Bedingungen für die Energiewende geschaffen hat. Ich sehe hier nur Flickwerk mit den "Nachbesserungen" zu lasten der Kunden und der Bevölkerung. Unter dem Strich sind alle Kostensteigerungen und kommende Kostensteigerungen für die unterschiedlichen Energieträger, darauf zurückzuführen.
 

Roma67

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Okay, vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Angeblich soll die Anlage zwischen 20-25000€ kosten und man einen Zuschuss/steuerliche Vergünstigungen bis 15000€ erhalten. Wenn das stimmen würde und man den kompletten Strom spart, wäre die Anlage in 10 Jahren bezahlt. Allerdings habe ich das Zusammenspiel Gastherme und Brennstoffzellen noch nicht wirklich verstanden. Termin mit Beratung ist aber auch erst am Donnerstag. Wollte einfach mal eine andere Meinung dazu hören. Bei Verkaufsgesprächen hört sich das ja alles immer sehr schön an.
Lg
 
Wolfhaus

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würde und man den kompletten Strom spart
Das geht nie im privaten Bereich da die Abnehmerlast zu stark schwankt und die Anlage nur eine geringe Spitzenleistung hat.
Beispiel; Anlage erzeugt 1kW pro Stunde, das sind dann 24 kWh am Tag was reichen würde, so gerechnet. Aber wenn du eine Waschmaschine oder den Herd anschaltest bist du in der Sofortabnahme über 2kW und dein System schaltet auf Netzt um. Die Abnahme ist dann = 0. Deine gesamte Spitzenlast darf dann nur 1kW betragen, das geht fast nie. Setzt du einer Speicher ein muss der dann die Spitzenlast abdecken können mus, was zum Beispiel bei der Herdnutzung auch nicht geht weil der z.B über 10 kW abnehmen kann.
Allerdings habe ich das Zusammenspiel Gastherme und Brennstoffzellen noch nicht wirklich verstanden.
Die Brennstoffzelle kann nur Strom liefern wenn die Heizung arbeitet. Im Sommer? Die Stromerzeugung ist abhängig vom Leistungsbereich in dem die Heizung läuft.
Hohe Leistung der Heizung viel Strom aber schlechter Effekt der Heizung, Geringe Leistung der Heizung, effektiv beim Heizen, aber geringe Stromerzeugung.
Beide Arbeitsweisen passen nicht zusammen. Da muss immer ein Kompromiss gefunden werden, also nie optimal für beide Systeme.
Das bedeutet dann beide Anlagen erreichen nie die optimale Leistung. Das sagt dir aber keiner, sondern es wird dann mit Maximalwerten argumentiert.
Vergünstigungen bis 15000€ erhalten.
25000 zu 15000 ? Wie soll das gehen? Das richt mir nach faulem Zauber.
wäre die Anlage in 10 Jahren bezahlt
Vergesse hier 8 Monate Sommer nicht, oder willst du hier auch Heizen?
Bei Verkaufsgesprächen hört sich das ja alles immer sehr schön an.
Wenn die ehrlich sind schaffen die sich doch selber Probleme! Achte immer auf das Wort bis und möglich in den Sätzen.
Oder frage nach einer Garantie dafür, pass dann aber auf das Wort Bedingungen auf.
Alles ausgefeilte Werbung die du nie durchschauen und einklagen kannst.

Wir haben solche Anlagen in der Größenordnung für Werkstätten von 400 m² zum Heizen + reichlich Warmwasser und einer gesicherten Stromabnahme in der Hauptbetriebszeit der Heizung für Arbeitsmaschinen in der Werkstatt errichtet. Das geht hier alles recht gut, das Problem Sommer besteht hier auch und verlängert dann natürlich die Amortisationsdauer, aber ein Wunder ist es auch nicht zumal hier im Gewerbe kein Zuschuss erfolgte.
 
Wolfhaus

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Wir haben noch einen Nutzer der das zur Unterstützung der Stromerzeugung mit nutzt, weil er an kein Stromnetz angeschlossen werden kann.

Die Anlage besteht aus Heizung + Brennstoffzelle mit Propan betrieben, Diesel Netzersatzanlage, Pufferbatterie und Leistungs- Transverter, alles verbunden mit einer automatischen Steuerung. Kochen und Hofbeleuchtung auch mit Propan.
Glücklich ist er damit nicht, auch nicht mit den Betriebskosten. Eine alternative dazu hat er aber nicht.
 
Wolfhaus

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Was ich nicht so klar bei dir, aber hier schon genügend dargelegt habe, ist.
Das Problem ist, das die Politik keine sauberen und tragfähigen Bedingungen für die Energiewende geschaffen hat.
Und bedeutet unter anderem;
Politisch werden in den kommenden 10 Jahren die Strompreise fast stabil bleiben, die Gaspreise aber sich in den nächsten 10 Jahren schrittweise verdoppeln.
Wenn das so kommt, ist das eigentlich jetzt schon das AUS für dein Projekt.
 
mad-mike

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Moin, mich würde interessieren ob es sich um ein Bosch spezifisches system handelt?

Bosch Junkers hat deren Anlage ja vom Markt genommen....

Die Junkers FC basierend auf dem Hybrid System der CSW wollten wir einmal anbieten, aber daraus wurde nichts...
 
Wolfhaus

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Ich habe mal meine Werte (Enfamilienhaus 200m² 2 Personen in einen Internetrechner eingegeben. Was dabei rauskommt ist undurchsichtig, da nur dieses Ergebnis angezeigt wird, aber nicht was da wie berechnet wurde!

  • Einsparung der Energiekosten pro Jahr bis zu 458,- €
  • Einkommensteuerersparnis pro Jahr *)bis zu 1.101,- €
  • Jährliche Gesamteinsparungbis zu 1.559,- € / 106%
  • Zuzüglich Staatliche Förderung bis zu 9.804,- €
1. die Förderung nur ca. 10.000€ mit vielen ???????
2. Steuer Einsparung, du kannst maximal Einsparen was du auch im Jahr an Steuern zahlst, also musst du hier über 1.100 im Jahr Steuern zahlen, ich zahle keine Steuern durch meine Schwerbehinderung von 85% und Zusätzliche medizinische Aufwendungen von 2.800 € im Jahr.
3. die Einsparung von 458€ ist nicht erklärt und unglaubwürdig.
4. und siehe da ! schon taucht wieder das Wort BIS auf! (ich habe das rot gekennzeichnet) Kann auch alles in der Summe 1€ Einsparung bedeuten! Für mich ist das fauler Zauber! Selbst das Wort von fehlt.
5. Das soll sich dann nach 13,9 Jahren rechnen, zumal schon länger als deine 10 Jahre.

Hier der Text.
Eine Modernisierung Ihrer Heizung könnte sich lohnen!
Mit einem Blockheizkraftwerk können Sie bis zu 458,- € pro Jahr an Energiekosten einsparen und Sie würden zusätzlich einen jährlichen Einkommensteuervorteil*) von bis zu 1.101,- € erhalten. Dadurch würden sich Ihre jährlichen Energiekosten um bis zu 1.559,- € (106%) verringern. Mit dieser Ersparnis amortisiert sich das Blockheizkraftwerk nach ca. 13,9 Jahren und erspart Ihnen dauerhaft bares Geld

hier der Link.
 
mad-mike

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Weil Junkers diese vom Markt genommen hat...

Es wird eine von Viessmann werden... Weiter werde wir von vorne bis hinten von den Viessmann Kollegen betreut...

Aufgebaut wird das Teil nächstes Jahr...
 

Roma67

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Mahlzeit,
Das dachte ich mir schon, das hat sich zu schön angehört.
LG
 
Wolfhaus

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Wenn der CO2-Preis als Steueraufschlag auf fossile Heizstoffe im Jahr 2021 eingeführt wird, verteuert sich auch das Heizen mit Erdgas. Und damit steigen die Gaspreise für private Verbraucher. Zum Start soll der Preis pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Erdgas entsteht 10 Euro betragen. Die Kilowattstunde Erdgas werde sich damit um knapp 0,3 Cent verteuern. Die Energieversorger werden diese Mehrkosten mit großer Wahrscheinlichkeit an Ihre Kunden weitergeben. Ein 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 18.000 kWh müsste dann 60 Euro mehr für’s Heizen ausgeben.

Bis 2030 steigen dann die Kosten der CO2 Steuer auf 180€ pro Tonne CO2 ! (jetzige Gas Jahreskosten x2)
 
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Wolfhaus

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Das dachte ich mir schon, das hat sich zu schön angehört.
Las dir alles genau erklären und nichts einreden!
Alles was effektiv ist habe ich. Ich habe aber NUR eine Brennwertheizung! Warum wohl? Und ich könnte mir das sogar alles selber bauen Material zum Einkaufspreis.
 

Roma67

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Hallo,
Super vielen Dank für die vielen Informationen. Der Gaspreis hat sich seit wir mit Gas heizen ( 2000 ) eh schon verdreifacht. Photovoltaik mit Speicher ist halt auch recht hoch in der Anschaffung.
Keine Ahnung was momentan richtig ist.
LG Rolf
 
mad-mike

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Welche Rahmenbedingungen bestehen da? Einfamilienhaus bis 200 m² 3-4 Personen, würde ich das nicht antun.
Wie soll sich das rechnen wenn die Gaspreise exorbitant auf 200% steigen?
Details kenne ich noch nicht....
 

Roma67

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Hallo,

wir sind zu 3 und die Wohnfläche beträgt ca. 170m2
 

olafkro

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Hallo Zusammen,


ich habe mir das mal ganz aktuell mal von einem von Viessmann empfohlenen Fachbetrieb anbieten lassen, habe die Details mal
ohne Preise und Firmennamen angehangen. Angeblich 12 TSD Euro Förderung, wenn noch in 2019 bestellt wird. Gesamtkosten gut
27 TSD Euro zzgl. Steuer. Unsere Junkers Heizung ist nun 21 Jahre alt, läuft noch Top, aber ich würde hier gerne mal über etwas neues Nachdenken...
Nimmt man da besser eine Wärmepumpe?

Eckdaten: Haus BJ 1998, Wohnfläche 153 QM. 2 Erw. & 2 Kinder, 8 und 12 Jahre alt, Gasverbrauch gut 26000 KwH Gas pro Jahr (ja, die Familie heizt immer das komplette Haus recht ordentlich ... )

Viele Grüße
 

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