Brennerstarts Gasbrennwerttherme

Diskutiere Brennerstarts Gasbrennwerttherme im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo in die Runde. Kann man anhand der täglichen Brennerstarts und oder der Brennerlaufzeit etwas über die Effiziens oder die richtige...

saalekanute

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Hallo in die Runde.
Kann man anhand der täglichen Brennerstarts und oder der Brennerlaufzeit etwas über die Effiziens oder die richtige Einstellung einer Gasbrennwerttherme aussagen?
Die Frage ist wahrscheinlich sehr laienhaft, da sicher auch andere Parameter hinzu gezogen werden müssen...

Schöne Grüße
Dirk
 

KarlZei

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Ja, kann man in Grenzen. Aber zur richtigen Einordnung braucht man weitere Informationen. Was wird wie und womit beheizt?
 
Dr Schorni

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Und dazu benötigt man natürlich die Brennerstarts und -stunden dazu.
 

saalekanute

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@KarlZei: Beheizt werden ca. 380m² Wohnfläche, zum Teil mit konventionellen Heizkörpern und zum Teil mit Fußbodenheizung. Warmwasserbereitung ca. 400l Boiler.
Der Heizer ist eine Weishaupt WTC 45A im Flüssiggasbetrieb. Anlage wird Außentemperatur geführt. Temperaturfühler befindet sich auf der Nordseite. Das allgemeine Wärmeempfinden ist bei allen Bewohnern in Ordnung :). An der Therme ist eine Raumtemperatur von 22C° und eine Steilheit von 10 eingestellt. Warmwasser ist auf 60C° eingestellt. In den letzten 13 Tagen stehen 1474 Brennerstarts auf der Uhr und eine Brenndauer von 231 Stunden.
Kann man daraus etwas brauchbares ableiten?
 
Dr Schorni

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Weishaupt WTC 45A im
...für 380m² viel VIEL zu groß dimensioniertäääEINFACH REINGEKLATSCHT! Wenn das kein ur-Altbau ist reichen da 25-30kW maxi-mal. Wie hoch war denn mit der alten Anlage immer so der Jahresverbrauch?
In den letzten 13 Tagen stehen 1474 Brennerstarts auf der Uhr und eine Brenndauer von 231 Stunden.
Das ergibt ca 9min Brennerlaufzeit/Start, na ja das geeht-schon-einigermaßen aufgrund der jetzigen Betriebsbedingungen und der kurzen Betrachtungszeit. Zielwert wäre übers Jahr 20-30min/Start
Ist die Heizkurve noch auf dem Einstellwert aus dem pflicht-durchgeführten hydraulischen Abgleich oder wurde diese schon etwas angepasst?
 
Dr Schorni

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In den letzten 13 Tagen waren meist so grob 0-8°C Außentemperatur, das entspricht so ca 50% der Heizlast. Da muss ein passendes und selbst dieses überdimensionbierte Gerät an sich ohne viele Brennerstarts durchlaufen in der Modulation, da diese idR 30-100% beträgt. Somit belegen diese relativ häufigen Starts:
- die starke Überdimensionierung
- ein vermutlich zu hohe Heizkurve
- wahrscheinlich ein uneffizienter WW-Ladebetrieb als Folge einer zu geringen WW-Nachheiz-Schaltdifferenz
 

saalekanute

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@ Dr Schorni: Das mit dem viel zu Groß, war auch schon meine Befürchtung :(. Der Bau ist Anfang der 90iger. Ein Anbau ist 2016 dazu gekommen. Die Gasheizung ist seit Ende 2019 in Betrieb. Vorher verrichtete eine Art Hackschnitzelheizung ihren Dienst. Das erste Jahr lief sie so, wie sie der Installateur eingebaut hat. Nichts gegen den Installateur, aber an der Therme hat er nichts eingestellt, nichts erklärt. Er ist mit Sicherheit ein guter Klemptner aber mehr wohl nicht...
Letztes Jahr war ein Monteur von Weishaupt da. Dieser hat die Anlage gewartet und auch Parameter eingestellt. So hat er wohl die Leistung für den Heizbetrieb reduziert und auch die Heizkurve eingestellt. Bei der nächsten Wartung wollte er dann schauen, was sich getan hat. Diese ist nun nächste Woche.
 

KarlZei

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Dr Schorni hat eigentlich schon alles gesagt. Und es ist dann sicherlich nicht hilfreich, das zu schreiben, aber wundere mich immer wieder, wie es zu solchen überdimensionierten Anlagen kommen kann :kopfnuss:

Wie viele Parteien leben in dem Haus? Und aus Neugier: warum Flüssiggas?
 

saalekanute

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Hallo KarlZei...Ich denke, dass die überdimensionierte Anlage daher kommt, weil der Installateur sich keine Gedanken gemacht hat. Der Zustand war so, dass eine Art Hackschnitzelheizung an einem Festbrennstoffofen angeflanscht war. Die Leistungsdaten waren bei 100kW. Der Installateur war der Meinung, die Hälfte an Leistung würde auch reichen. Ohne schlüssige Berechnung...Sicherlich auch meine Schuld, weil nicht hinterfragt.
Flüssiggas deshalb, weil es für mich die beste Option war. Erdgas liegt nicht an. Pelletheizung wollte ich nicht. Wärmepumpe gar kein Thema...Öl auch nicht.
 

saalekanute

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@KarlZei: Im Haus leben drei Partein und es sind noch zwei Büros...
 

saalekanute

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@Dr Schorni: wie kann ich das Beeinflussen, bzw. ändern?
wahrscheinlich ein uneffizienter WW-Ladebetrieb als Folge einer zu geringen WW-Nachheiz-Schaltdifferenz
 
Dr Schorni

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Der Bau ist Anfang der 90iger. Ein Anbau ist 2016 dazu gekommen.
Beheizt werden ca. 380m² Wohnfläche,
Reale Heizlast 15-17kW......dann wären so um die 40 000kWh/a verheizt.
wahrscheinlich ein uneffizienter WW-Ladebetrieb als Folge einer zu geringen WW-Nachheiz-Schaltdifferenz
Die Standard-Schaltdifferenz ist meist so 5K, also bei 55 an und bei 60 aus. Man kann in der Regelung sicher die WW-Schaltdifferenz einstellen, ICH würde 8-10K nehmen, das halbiert schonmal die Nachheizungen, das soll dann der WKD machen.
Auch soll er die Geräte-Aufheiz-Überhöhung auf 8-12K einstellen, dh bei WW-Nachladung auf 60 Sollwert geht das Gerät nur auf 68-72. Das macht die Nachladung etwas länger aber effizienter und das Gerät läuft nicht auf 90Grad Anschlag hoch.
 

KarlZei

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Wobei man bei einem MFH schon auf die Vorgaben zu den WW-Temperaturen achten sollte. Wenn das hier eine Großanlage ist, dann müssen höhere WW-Temperaturen her und Energiesparen beim Warmwasser ist da weniger eine Option.
 

saalekanute

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@KarlZei: Höhere Wassertemperatur als 60°C?
 

KarlZei

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Wenn es eine Großanlage ist, dann müssten am Austritt des WW-Speichers min. 60°C eingehalten werden. Die Frage ist halt, ob es eine ist oder nicht.
Gibt es eine regelmäßige Beprobung (Legionellen)?
 

saalekanute

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Ja, eine regelmässige Beprobung wird vorgenommen. Ob es eine Großanlage ist, weiß ich nicht. Ist halt ein Haus mit Vermietung...
 

KarlZei

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Ja, eine regelmässige Beprobung wird vorgenommen. Ob es eine Großanlage ist, weiß ich nicht. Ist halt ein Haus mit Vermietung...
Wenn es eine regelmäßige Beprobung gibt, muss man wohl von einer Großanlage ausgehen. Denn die Beprobung ist nur bei einer Großanlage vorgeschrieben.
Wesentliche Kriterien für eine Großanlage sind die Anzahl der Parteien (> Zweifamilienhaus) sowie die Größe des zentralen Warmwasserspeichers (> 400 Liter) bzw. das Leitungsvolumen vom Speicher zur entferntesten Entnahmestelle (> 3 Liter).
 

saalekanute

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Die Anlage ist >Zweifamilienhaus und das Leitungsvolumen vom Speicher zur entferntesten Entnahmestelle ist auch > 3Liter.
Das ist auch ein Problem bei mir, da der Weg vom Wärmeerzeuger und WW-Speicher bis in die bewohnten Räume, wo Abnahme passiert ziemlich weit ist.
 

saalekanute

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@Dr Schorni: Du schreibst von 40.000kwh pro Jahr...
Hab mal heute nachgerechnet (hoffentlich richtig), und bin für dieses Jahr bei ziemlich genau 50.000kwh.
 
Dr Schorni

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Ok, DAMIT passen dann ca 18-20kW Leistung. Es muss ja auch einen Wärmemengen- und einen Wasserzähler fürs WW geben, bzw deren Daten. Hat man die verwendete Wassermenge und die benötigte Wärmemenge so kann man hieraus die reale Heizlast nochmal genauer, vor allem aber die Effizienz der WW-Bereitung ermitteln. Diese liegt mEn bei grob 25-30% und verschlingt oftmals 25-35% der Gesamt-Wärmeenergie eines Objektes. Also bei weitem NICHT wie oft angenommen "WW-Anteil ist 10-20%" und "der WW-Nutzungsgrad ist doch bei 80%" etc etc, alles Augenwischerei.
 
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