Brauchwasserwärmepumpe oder Solar?

Diskutiere Brauchwasserwärmepumpe oder Solar? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, wir bekommen nächstes Jahr eine PV Anlage mit 7 kwp auf das Dach. Ich spiele mittlerweile mit dem Gedanken in dem Zusammenhang...

CalibraTraum

Guest
Hallo zusammen,

wir bekommen nächstes Jahr eine PV Anlage mit 7 kwp auf das Dach.
Ich spiele mittlerweile mit dem Gedanken in dem Zusammenhang eine Brauchwasserwärmepumpe inkl Wasserspeicher installieren zu lassen.

Unsere Heizung ist von 2020.
Ökofen PES 15 mit 800 Liter Speicher welcher mit Wärmetauscher für Solarthermie vorgesehen ist.
Als die Anlage geplant wurde war auch eine ST im Angebot dabei, welche aber ca 5000 mehr gekostet hätte (ca.10 qm).
Da es mir von den Kosten/Nutzen her damals nicht sinnvoll erschien (spart ca 10%???)mit dem damaligen Preis für Pellets (220€) habe ich mich dagegen entschieden, dennoch aber die Option offen gelassen weshalb ich den passenden Speicher doch genommen habe.

Unser Pelletverbrauch liegt bei rund 6 Tonnen im Jahr.
2 Erwachsene, 1 Kleinkind, Kind 2 ist unterwegs :)

Das Haus ist Bj.1970, Dachdämmung und 3 Fach Verglasung aus 2021


Was wäre sinnvoller?
Wenn ich richtig gelesen habe gibt es für die ST 2000€ Fördermittel?. Für die Wärmepumpe würde aber auch sprechen da ich meinen Eigenverbrauch der PV besser nutzen könnte.

Gruß Andreas
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

Experte
Mitglied seit
12.03.2022
Beiträge
1.760
Standort
… südlich von Wien
Warmwassererzeugung mittels Wärmepumpe passt prima zu einer Pelletheizung, mit Solarstrom noch viel besser.

Für einen 4-Personen-Haushalt (je nach Nutzungsangewohnheiten) nicht zu knapp planen, denn das Wiederaufladen dauert Stunden! Wir nutzen einen Austria Email EHT-270 Revolution und der "pumpt" sich (mit Zuluft von draußen) um ca. 3° C pro Stunde hoch. Also von 40 auf 54 dauert das schon eine Zeit lang. Anschlusswert 750 W.

Das Ding kann man auch per Signal vom Wechselrichter starten, ist aber meines Erachtens unnötig kompliziert. Entweder um 10 Uhr scheint die Sonne ausreichend -- oder man braucht das Warmwasser sowieso. Die paar Euro im Jahr, die man mit einer "gezielten Überladung" rausschinden kann, reißen es nicht raus.
 

CalibraTraum

Guest
Hört sich schonmal nicht schlecht an. Meine Theorie, wenn machbar, an nicht sonnigen Tagen den Strom bevorzugt im Haus zu verbrauchen und die Anlage komplett auszuschalten und das WW über Pellets laufen lassen. D.h. Ein Autarkes System das ich je nach bedarf beliebig zu und abschalten kann. Im Sommer über Wärmepumpe und im Winter über Pellets. Sollte machbar sein, oder?
Gruß
 
cephalopod

cephalopod

Experte
Mitglied seit
05.10.2021
Beiträge
13.827
Ist ein Rechenbeispiel, ob die kWh Pellet oder PV billiger ist.
 

CalibraTraum

Guest
Da der Pufferspeicher eh das Brauchwasser mit aufheizt wenn die Heizung in Betrieb ist würde ich ganz abschalten. Die Grundvorlauftemperatur ist 45 grad bis 0 grad Außentemperatur, dann steigt die Kurve an. Es ist 1,2 eingestellt. Das Warmwasser ist auf 55 grad eingestellt mit wöchentlichem legionellenprogramm. Das wären 10 grad mehr zum heizen für Warmwasser bis es unter 0 grad fällt.
Würde das jetzt auch nicht die Erbsen zählen. Wenn ich dadurch rund 1 Tonne spare wäre schon gut.
Gruß
 

CalibraTraum

Guest
Kannst du mir erklären warum? Es heist ja eigentlich immer min. 60 grad
 
cephalopod

cephalopod

Experte
Mitglied seit
05.10.2021
Beiträge
13.827
Ist überholt.


50 sind Problemlos machbar, bei genügend Austausch auch weniger.
Wir haben schon seit längerem 42 Grad und sparen ordentlich Gas damit.
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

Experte
Mitglied seit
12.03.2022
Beiträge
1.760
Standort
… südlich von Wien
Mit einer 7-kWp-Solaranlage solltest du das halbe Jahr über einen Stromüberschuss haben, denn ein Ertrag von 7.000 kWh ist bei durchschnittlich guter Lage realistisch, der Stromeigenverbrauch mag bei 4 Personen bei 4.000~5.000 kWh liegen. Mit der Brauchwasser-Wärmepumpe kann man für 4 Personen ca. 40~60 kWh Strombedarf im Monat rechnen (wir waren ziemlich genau bei 50 kWh/Monat, das sind 1,7 kWh/Tag und 2,25 Std. Wärmepumpen-Laufzeit/Tag). Das ergäbe über die 8 sonnigen Monate 320 bis 480 kWh extra. Geht sich am Papier also prima aus.

Das Beste daran ist, dass man dazu keine teure PV-Batterie braucht, die Wärmepumpe läuft wenn die Sonne am stärksten ist und das mit hoher Wahrscheinlichkeit. Wenn da mal ein paar schwächere Tage dabei sind und etwas Strom zugekauft werden muss, geht die Welt auch nicht gleich unter.

Wenn die Pelletheizung wegen des Heizwärmebedarfs sowieso läuft (ca. 4~5 Monate im Jahr) ist die große Sonneneinstrahlung und damit der hohe PV-Ertrag sowieso vorbei, d.h. Stromüberschüsse werden selten, die Warmwassererzeugung mit Pellets dadurch sicher günstiger.


Was man keinesfalls unterschätzen darf ist, wieviel "tote Masse" bei einer Pelletheizung für die Warmwassergewinnung im Sommer erwärmt werden muss, die dann "wirkungslos" wieder abkühlt. Daher ist eine Kesselzündung nur für den Warmwasserbedarf sehr unwirtschaftlich und durch die relativ kurze Betriebsdauer auch recht verschleißintensiv.
 
Zuletzt bearbeitet:

CalibraTraum

Guest
Das liest sich vielversprechend. Mit dem Ertrag kommen wir ohnehin locker hin. Wir liegen im Jahr zu dritt noch bei ca. 2800 kWh.
Mit welchen Nebenkosten für Wartung etc. müsste man da rechnen bzw. wie ist die Lebensdauer einer solchen Wärmepumpe? Gibt es da schon Erfahrungswerte?
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

Experte
Mitglied seit
12.03.2022
Beiträge
1.760
Standort
… südlich von Wien
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe, die fix auf dem Warmwasserspeicher montiert ist, ist mehr oder weniger wartungsfrei. Wer nicht zwei linke Hände hat kann alle paar Jahre den Wärmetauscher ("Verdampfer") reinigen (mit Staubsauger absaugen, evtl. dabei auch abpinseln), das war's. Ist ja im Prinzip wie ein potenter Gefrierschrank, alles fest verlötet, kleine Kältemittelmenge.

Ich hab dieses Teil hier genau dort gekauft, allerdings im Mai 2022 um 2.259,60 Euro :rolleyes::rolleyes::rolleyes:


Mein Installateur wollte mir einen glatten Tausender mehr dafür abnehmen und später liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
cephalopod

cephalopod

Experte
Mitglied seit
05.10.2021
Beiträge
13.827
Muss ähnlich oft gewartet werden, wie ein Kühlschrank.
Ist die gleiche Technik.
 

CalibraTraum

Guest
Ok, vielen Dank. Ich muss da mal mit meinem HB reden. Er verbaut nämlich sehr gerne Solarthermie. In unserem 700 Seelen Dorf hat bald jeder dritte eine ST von ihm auf dem Dach.
 

KarlZei

Experte
Mitglied seit
04.11.2018
Beiträge
6.098
Was wäre sinnvoller?
Bei den gegebenen Voraussetzungen würde ich auf Solarthermie setzen und, wenn möglich, einen Heizstab für den PV-Überschuss in Erwägung ziehen.

Du wirst großzügig um 4.000kWh im Jahr für Warmwasser brauchen. Das wären dann ca. 0,8 Tonnen Pellets und bei 500 Euro die Tonne ca. 400 Euro. Die PV könnte die BWWP zu ca. 80% versorgen können. Dafür gehen aber fast 100 Euro Einspeisevergütung drauf und Du brauchst noch für ca. 100 Euro Strom aus dem Netz (0,40 Euro/kWh). Jährlich sparst Du also ca. 200 Euro mit der BWWP ein, für die Du sicherlich deutlich mehr als 3.000 Euro investieren musst.
Bei einer hinreichend großen ST-Anlage mit Heizungsunterstützung sind sicherlich 20% Einsparung übers Jahr möglich, was dann ca. 1,2t Pellets wären. Die jährliche Ersparnis läge bei ca. 600 Euro. Da Du schon einen großen Puffer mit ST-Wärmetauscher hast, sollten die Investitionskosten deutlich unter 10.000 Euro liegen, wovon 2.000 Euro auch noch gefördert werden. Die ST-Anlage dürfte sich also schneller amortisieren und dann mehr sparen.
 

CalibraTraum

Guest
Das letze Angebot das ich hatte für eine ST war für eine Fläche von Knapp 10qm um die 4700€ ohne Montage.
 

Heizungsdoc

Experte
Mitglied seit
12.11.2016
Beiträge
2.316
Bloss brauchst du im Sommer keine Heizung wenn es ordentlich Ertrag gibt und im Winter kommt da nicht viel. Da wird dann trotzdem mit Pellets geheizt. Schade um das viele Geld was umsonst auf dem Dach liegt.
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

Experte
Mitglied seit
12.03.2022
Beiträge
1.760
Standort
… südlich von Wien
Das Dilemma mit der Solarthermie ist, dass im Hochsommer, wenn Wärme weit im Überfluss vorhanden ist, diese Fläche zu nichts anderem nütze ist. Mit Photovoltaik mag man höhere Investitionskosten für dieselbe Warmwassermenge haben, aber dafür kann man jede Stunde wo die Sonne scheint irgendeinen Nutzen daraus ziehen.

Mein Bruder nutzt selbstgebaute Solarthermie und schwört drauf. Kleinster Stromverbrauch, große Wirkung. Hier in Ostösterreich von April bis Oktober quasi gratis Warmwasser. Dazu kommt, dass die Technik sehr simpel ist. Ganz verkehrt ist das auch nicht, wenn die Dachflächen groß sind.
 

KarlZei

Experte
Mitglied seit
04.11.2018
Beiträge
6.098
Das Dilemma mit der Solarthermie ist, dass im Hochsommer, wenn Wärme weit im Überfluss vorhanden ist, diese Fläche zu nichts anderem nütze ist.
Wo ist das Problem? Er hat bereits einen 800l-Speicher. Dass es im Sommer sicherlich auch 'Überproduktion' gibt, ändert aber nichts daran, dass man mit einer gut dimensionierten STA auf 20% und mehr Ersparnis kommen kann.
Mit Photovoltaik mag man höhere Investitionskosten für dieselbe Warmwassermenge haben, aber dafür kann man jede Stunde wo die Sonne scheint irgendeinen Nutzen daraus ziehen.
Dann versuche mal den PV-Überschuss im Hochsommer in die BWWP zu bekommen ;-)
Aber wenn es tatsächlich um die Entscheidung STA oder PVA geht, dann würde ich sicherlich auch die PVA vorziehen. Aber gemäß 1. Beitrag kommt die doch nächstes Jahr sowieso. Ich habe das so verstanden, dass die STA zusätzlich angedacht ist.
 
casi-52074

casi-52074

Profi
Mitglied seit
24.02.2020
Beiträge
755
Hier mal ein paar Daten von meiner Anlage.

Verbrauch und Kosten:

2 Personenhaushalt (ich bade fast täglich). Volumen Speicher 290 Liter, auf 50 °C temperiert.

1,5 kWh pro Tag im Mittel, 542 kWh pro Jahr, ergibt Kosten von 189,70 € pro Jahr, 15,80 € pro Monat. Bei einem Strompreis von 0,35 €/kWh.

Da die WP per Timer nur von 9:30- 17:00 anspringen kann, wird selbst im Winter ein Großteil durch die PV Anlage an Strom geliefert. Eigentlich würden auch 40-45 °C Wassertemperatur reichen, aber ich möchte ja Energie Überschuss der PV Anlage in der WP speichern. Läuft die WP in diesem Zeitfenster um Warmwasser zu erzeugen braucht sie ca. 550 Watt/ Stunde. Nach 2-3 Stunden Laufzeit hat sie wieder 50 °C erreicht. Das Reicht für 24 Stunden. In der Zeit reduziert die kühle, trockene Abluft den Raum um 1-2 Grad. Nach 1-2 Stunden ist die Temperatur aber wieder wie vorher. Also einen Raum damit zu kühlen, ist bei mir nicht möglich. Allgemein trockener ist es aber dennoch geworden im Keller.
Wärmeverlust des Speichers, z.B. bei Abwesenheit: In 24 Stunden von 51 auf 46 Grad, ohne Zirkulationspumpe. 0,2 Grad pro Stunde.

Die PV-Anlage, in Verbindung mit der BWWP ermöglicht mir genau 40 % meines verbrauchten Stromes einzusparen, ohne Akku. Das hängt natürlich von der Jahreszeit ab und variiert vom Minimum, 14 % im z.B. Februar, bis zum Maximum, 63 % im August.

Dirk
 
Thema:

Brauchwasserwärmepumpe oder Solar?

Brauchwasserwärmepumpe oder Solar? - Ähnliche Themen

  • Vaillant – Brauchwasserwärmepumpe arostor VWL BM 270/5, ERR 01 – WARNUNG vor Totalausfall

    Vaillant – Brauchwasserwärmepumpe arostor VWL BM 270/5, ERR 01 – WARNUNG vor Totalausfall: Nun hat auch mich die Produktqualität und die zweifelhafte Kundenorientierung der Fa. Vaillant getroffen. Ziel dieses Berichtes ist es...
  • Brauchwasserwärmepumpe Warmwasserwärmepumpe mit Heizungswasser betreiben

    Brauchwasserwärmepumpe Warmwasserwärmepumpe mit Heizungswasser betreiben: Hallo Zusammen, ist es einer Brauchwasserwärmepume egal, ob sie sauberes Trinkwasser, oder schmutziges Heizungswasser erwärmt. Danke und Gruß
  • Brauchwasserwärmepumpe vs Gastherme im Winter

    Brauchwasserwärmepumpe vs Gastherme im Winter: Hallo Zusammen Ich betreibe eine Brötje Gastherme EVO , eine Brötje Brauchwasserpumpe BTW S 200 B als auch eine PV und einen Stromspeicher...
  • Empfehlung für Brauchwasserwärmepumpe gesucht

    Empfehlung für Brauchwasserwärmepumpe gesucht: Schönen guten Abend zusammen, zukünftig würde ich gerne mein Brauchwasser für einen drei Personen Haushalt mit PV-Strom erzeugen. -Zumindest in...
  • Brauchwasserwärmepumpe im Umluftbetrieb im mit Kamin laufen lassen?

    Brauchwasserwärmepumpe im Umluftbetrieb im mit Kamin laufen lassen?: Hallo, Ich überlege die Anschaffung einer Brauchwasserwärmepumpe und will die im Keller laufen lassen. Auf Umluft. Weiterhin habe ich einen...
  • Ähnliche Themen

    Oben