Bitte Hilfe bei Auswahl neuer Buderus-Therme + WW-Lösung

[Andreas7395]

Hallo zusammen,

meine GB142-15 ist aktuell 16 Jahre alt und läuft eigentlich problemlos (Betriebszeit: 141.240 h / Betriebsstunden: 42.425 h / Brennerstarts: 36.156).

Bisher wurde lediglich die Umwälzpumpe ausgetauscht (2021) und eine "Sonde" war mal defekt.
Jetzt sollte allerdings das Gebläse vorsorglich getauscht werden, weil es lt. Heizi "unrund" läuft und bei voller Leistung laute Gehäusevibrationen verursacht (KV: ca. 700,- €).

Angesichts der zu erwartenden EE-65%-Regelung ab 2024 und des Alters der Heizung möchte ich daher unbedingt noch in diesem Jahr eine neue Gastherme einbauen lassen. Eine WP-Lösung - auch als Hybrid - kommt für mich nicht in Frage (Geräuschkulisse, Aufstellungort, Anschaffungskosten, Strompreisentwicklung etc.)

---------------------------------------------------
Die Rahmendaten:
- EFH freistehend, aus 2006
- Wfl. 172 qm
- durchgängig FBH
- Massiv gebaut ohne Keller (24 cm KS, 12 cm WLG035, Vollklinker)
- Dach mit Zwischensparrendämmung 24 cm WLG035

---------------------------------------------------
Heizung:
- GB142-15, gedrosselt auf 55%
- S160 WW-Speicher
- RC35 im Wohnzimmer
- alle Zimmer mit Wandthermostat
- 1 HK für EG+OG

- NAT: -8°
- VL: 36° für RT 22°
- AT-Geführt

---------------------------------------------------
Verbrauch 2022:
10.340 kWh (inkl. ca. 1.400 kWh WW für eine Person)
---------------------------------------------------

Normalerweise würde ich - aufgrund guter Erfahrung mit Buderus und dem HB - einfach eine GB192-15 einbauen lassen und gut ist.

Ich habe aber leider mit dem großen 160-l-Speicher und der Zirkulation eine sehr ineffektive WW-Lösung angesichts meines geringen WW-Bedarfs.
Obwohl ich die WW-Zeiten in 2022 auf 1h täglich reduziert habe (60° Speichertemperatur) und die Zirkulation nur 1h läuft, liegt mein WW-Verbrauch bei ca. 1.400 kWh pro Jahr. Geduscht wird höchstens 2x wöchentlich (sonst auf der Arbeit) und mal alle 14 Tage eine große Badewanne vollgemacht...

Während des Sommers wurden in 160 Tagen 56 m3 Gas nur für die WW-Bereitstellung(!) verbraucht.

--> Die Tower-Kompaktgeräte von Buderus haben leider eine schlechtere Modulation, als die reinen Heizthermen, dafür passen sie prima in meinen kleinen Heizraum.
--> Die Kombithermen modulieren nochmal schlechter, dafür spare ich wahrscheinlich durch das Durchlauferhitzerprinzip.

Welche Heizungs-/WW-Lösung würdet ihr mir empfehlen?


Danke fürs lesen ;-)

Gruß
Andreas

 

[KarlZei]

Normalerweise würde ich - aufgrund guter Erfahrung mit Buderus und dem HB - einfach eine GB192-15 einbauen lassen und gut ist.

Wenn GB192, dann lieber die etwas teurere 19i. Die moduliert besser und hat m.W. auch eine bessere Verbrennungsregelung.

Ich habe aber leider mit dem großen 160-l-Speicher und der Zirkulation eine sehr ineffektive WW-Lösung angesichts meines geringen WW-Bedarfs.

Das wird nur mit einer neuen Therme nicht viel besser. Ein Kompaktgerät wäre daher tatsächlich ein bessere Lösung. Und natürlich könnte man, trotz der Kosten, auch eine Brauchwasserwärmepumpe in Erwägung ziehen. Hättest Du Platz dafür?

Obwohl ich die WW-Zeiten in 2022 auf 1h täglich reduziert habe (60° Speichertemperatur) und die Zirkulation nur 1h läuft, liegt mein WW-Verbrauch bei ca. 1.400 kWh pro Jahr. Geduscht wird höchstens 2x wöchentlich (sonst auf der Arbeit) und mal alle 14 Tage eine große Badewanne vollgemacht...

Wie häufig muss der Speicher täglich nachgeladen werden? Und wo stehen Therme und Speicher?

--> Die Tower-Kompaktgeräte von Buderus haben leider eine schlechtere Modulation, als die reinen Heizthermen, dafür passen sie prima in meinen kleinen Heizraum.

Es gibt auch noch andere Hersteller. Viessmann und m.W. Weishaupt bieten hier auch 2kW-Geräte an. Dafür brauchst Du aber einen passenden Heizungsbauer in der Nähe.
Wie sieht es mit der Wasserhärte aus? Prinzipbedingt mögen die Kompaktgeräte kein zu hartes Wasser.

 

[Andreas7395]

Danke für Deine ausführliche Antwort!

- GB192-19 kW
Ich betreibe meine 14 kW-Heizung jetzt schon nur mit ca. 7,7 kW. Macht es da wirklich Sinn, eine noch stärkere Therme zu nehmen und die noch stärker zu drosseln? Könnte das zu Problemen führen?

- Brachwasserpumpe scheidet aus Platzgründen wohl aus. Der Aufstellort wäre im 1. OG in einem kleinen Abstellraum - ca. 2-3 qm groß.
Auch hätte ich Befürchtungen wegen der Betriebsgeräusche...

- Der Speicher wird 1 x morgens auf Temperatur gebracht: 60°. Ohne Wasserbezug liegt die Temperatur dann 24h später noch bei ca. 52° vor der erneuten Aufheizung. Wurde zwischenzeitlich geduscht, ist die Temperatur nach 24h bei ca. 46-48°. Ich mache also keine Zwischenaufheizung. Thermische Desinfektion erfolgt so alle 2-3 Wochen einmal.

- Laut Stadtwerke haben wir 6,64 dH und einen pH von 8,41
Heizungsbauer habe ich jede Menge in der nähren Umgebung, dabei sind auch Weisshaupt-, Vaillant- und Vissmann-Kompetenzpartner.
Einige der Unternehmen haben einen guten, andere einen nicht so guten Ruf ;-)

Wenn die Therme und WW wieder von Buderus kommen, ist der Einbau doch sicher schneller und kostengünstiger möglich, als wenn ich das Fabrikat wechsle. Oder liege ich da falsch?

 

[KarlZei]

Ich betreibe meine 14 kW-Heizung jetzt schon nur mit ca. 7,7 kW. Macht es da wirklich Sinn, eine noch stärkere Therme zu nehmen und die noch stärker zu drosseln? Könnte das zu Problemen führen?

Nein, die Therme moduliert die Leistung automatisch und muss prinzipiell nicht gedrosselt werden. Du bezahlst halt für das Mehr an Leistung etwas mehr Geld, bekommst dafür aber auch eine bessere Technik. Und ggf. ist auch die Warmwasserleistung höher, was aber in Deinem Fall weniger wichtig ist. Ist halt die Frage, wie wichtig Dir das und die Mehrkosten sind. Es gibt auch preisgünstigere Buderus-Thermen.

- Der Speicher wird 1 x morgens auf Temperatur gebracht: 60°. Ohne Wasserbezug liegt die Temperatur dann 24h später noch bei ca. 52° vor der erneuten Aufheizung. Wurde zwischenzeitlich geduscht, ist die Temperatur nach 24h bei ca. 46-48°. Ich mache also keine Zwischenaufheizung. Thermische Desinfektion erfolgt so alle 2-3 Wochen einmal.

Die thermische Desinfektion sollte abgeschaltet werden. Brauchst Du bei der hohen WW-Temperatur nicht und sie kann zudem kontraproduktiv sein.
Ansonsten scheint die WW-Anlage in Ordnung zu sein, also keine übermäßigen Verluste zu haben.
Du könntest die WW-Temperatur noch absenken. >= 50°C gelten gemeinhin noch als hinreichend / risikoarm. Auch die Zirkulationsdauer könnte reduziert werden. Es sollte nur sichergestellt sein, dass sie min. 1x täglich läuft und die Leitungen sicher spült. Da könnten schon ein paar Minuten ausreichen. Ansonsten ist das eine Frage des Komforts, für den Du dann bezahlen musst.

- Laut Stadtwerke haben wir 6,64 dH und einen pH von 8,41

Sehr gut.

Wenn die Therme und WW wieder von Buderus kommen, ist der Einbau doch sicher schneller und kostengünstiger möglich, als wenn ich das Fabrikat wechsle. Oder liege ich da falsch?

Kann ich nicht belastbar beantworten. Aber ich würde davon ausgehen, dass sämtliche Anschlüsse neu gemacht und vorhandene Sicherungseinrichtungen erneuert werden sowie das eine oder andere Teil (z.B. Schlamm-/Magnetitabscheider) dazukommen wird.

 

[Andreas7395]

Ich tendiere eigentlich immer zur qualitativ höchstwertigen Baureihe, preislich wäre mir der Unterschied zur 172er und 182er Baureihe egal.
Es sei denn, die neuen V2-Varianten der GB172 und GB182 hätten technische Vorteile. Aber da finde ich leider so wenige Infos drüber...

Und trotz meines geringen Wasserumsatzes auch wieder einen neuen Speicher? Hast Du vielleicht noch eine Empfehlung hinsichtlich Größe und Art (Schichten- oder Rohrwendelspeicher)?

 

[KarlZei]

Es sei denn, die neuen V2-Varianten der GB172 und GB182 hätten technische Vorteile. Aber da finde ich leider so wenige Infos drüber...

Kann ich auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass der 192-19i das erste Gerät von Buderus mit selbstkalibrierender Verbrennungsregelung, automatischer Gasanpassung und so ist. Ist damit auch H20-ready.
Möglich, dass Buderus Geräte anderer Baureihen entsprechend ertüchtigt. Neben der potenziell besseren Effizienz hat das bzw. der 192-19i den Vorteil, dass der Schornsteinfeger nur alle 3 Jahre (statt 2 Jahre) zur Kehrung/Überprüfung kommen darf.

Und trotz meines geringen Wasserumsatzes auch wieder einen neuen Speicher?

Naja, in der Annahme, dass es kein Edelstahlspeicher ist, würde ich ihn wohl ersetzen. Kann dann auch an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

Hast Du vielleicht noch eine Empfehlung hinsichtlich Größe und Art (Schichten- oder Rohrwendelspeicher)?

Das hängt natürlich vom WW-Bedarf ab. Aber bei den weniger Personen dürfen man bei 100-120l liegen.
Bei einem Kompaktgerät wird es in der Regel ein Schichtenspeicher sein. Bei der anderen Lösung eher ein normaler Rohrwendelspeicher, weil kaum eine Therme allein mit der für einen Schichtenspeicher erforderlichen Ladetechnik daherkommt.

 

[Andreas7395]

Vielen Dank für Deine Zeit - Du hast mir sehr geholfen!

Werde dann mal eine Anfrage nach einer GB192-19 mit 100-120l Speicher starten. Alternativ eine GB192-15 als Kompaktgerät.

Auf die Schnelle hab ich auf Deine obige Empfehlung noch die Vitodens 333-F gefunden. Die scheint für mich tatsächlich ideal zu sein: 1,9-11 kW und 100l-Edelstahlspeicher. Die kommt mit auf die Liste!