Begründung aktuell hohe Pelletpreise??

Diskutiere Begründung aktuell hohe Pelletpreise?? im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo Pellet Nutzende Im Dezember 2021 lag der Pelletpreis in der Schweiz für Endkunden zwischen 300 und 330 CHF für lose Wahre, geliefert bis...
Heizer21

Heizer21

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Hallo Pellet Nutzende

Im Dezember 2021 lag der Pelletpreis in der Schweiz für Endkunden zwischen 300 und 330 CHF für lose Wahre, geliefert bis 10T.
Stand 22.3.2022 liegt der Preis zwischen 470 und 500 CHF bei identischen Bedingungen.
In D und AT sind die Preise nominell andere, aber die Steigerung ist wohl ähnlich.
Klar ist, dass hier nicht irgend welche Kosten der Hersteller die Preise haben explodieren lassen oder eine erhöhte Nachfrage die Preise nach oben getrieben haben.

Meine Frage ist nun, ob es für Pellets eine Art Spot Markt gibt, auf dem sich Preise halbwegs transparent bilden, wie zB bei Öl, Gas und Strom?
Bei diesen fossilen Brennstoffen inkl Strom, gab es ja ähnliche Preissteigerungen. Nur ist der Preis hier über einen halbwegs transparenten geregelten „Markt“ zu Stande gekommen, vornehmlich weil Marktteilnehmer (Böse Spekulanten 😉) die Preise in die Höhe getrieben haben…

Wenn es für Pelltes keine regionalen oder nationale Spot Märkte gibt, kann wohl davon aus gegangen werden, dass die Produzenten und Zwischenhändler die Preise in eigen Regie angepasst haben und im eigentlichen Sinn kein Markt mehr besteht, sondern nur noch eine Art Kartell der Anbieter, bei dem der Käufer unter die Räder kommt.

Mich würde es nun interessieren, ob diese Art der Preisfindung von der Wirtschafts Theorie her noch mit einer liberalen Marktordnung konform sind, oder schon als informelle Kartelle zu betrachten sind?
Wie seht Ihr das ?

Bitte keine allgemeine Kapitalismus Kritik und Frust über hohe preise hier abladen!
Danke
H21
 

MaRa

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Klar ist, dass hier nicht irgend welche Kosten der Hersteller die Preise haben explodieren lassen oder eine erhöhte Nachfrage die Preise nach oben getrieben haben.
Die Transportkosten sind angestiegen und dürften bei Holzpellets einen nicht ganz unwesentlichen Faktor darstellen.
 

Techniker 2

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Wie würden Sie als Hersteller dieser Holz Pellet (Holz Reste Verwertung) Reagieren. Einmal sind die Herstellung Kosten Energie, Steuern, und die ganzen anderen Abgaben... Und Sie und Ihre Firma, möchten sich auch mal eine kleine Firmen Niederlassung so mit Leisten können..

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Wolfhaus

Wolfhaus

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Die Transportkosten sind angestiegen
Einige haben schon aufgegeben und was noch Transport macht, legt oben drauf und man gönnt sich ja sonst nichts. Aber da trifft doch auf alle Produkte zu.
Gaspreis an der Börse ungerechnet 0,38 € 1m³.
Verkauf 15,42 Cent pro kWh ca.= 1,542 € 1 m³
das sind 406 % Unterschied Einkauf / Verkauf !
Mich würde es nun interessieren, ob diese Art der Preisfindung von der Wirtschafts Theorie her noch mit einer liberalen Marktordnung konform sind,
Mich auch!
Also wo klemmt es?
Was ist Beschaffung?

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Organisation des Einkaufs im Unternehmen

... und überall bleibt was hängen + Steuern und Abgaben.
 

bummi

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laut der Firmenzeitung eines deutschen Pelletherstellers liegt es an der stark gestiegenen Nachfrage, weil die Import-Pellets aus Russland und der Ukraine ausbleiben. Der davor herrschende Preisdruck soll dafür gesorgt haben, dass die heimischen Pellet-Hersteller nicht in weitere Fertigungskapazitäten investieren konnten. Der Preis hat es nicht hergegeben. So deren Erklärung. Klingt soweit plausibel.

Vermutlich wird in der aktuellen Situtation auch kein Verkäufer die Gelegenheit verstreichen lassen einen Preissprung zu realisieren. Die Begründung mit der aktuellen Situation ist ja ideal dafür. An so einer Gelgenheit kommt fast kein Kaufmann vorbei...
Also trifft erhöhte Nachfrage auf zu geringe Fertigungskapazitäten. Wieder fällt uns gnadenlos unsere Abhängigkeit auf die Füße.


Vermutlich werden sich die Betriebskosten von Pelletsheizungen und Wärmepumpen in naher Zukunft eh angleichen, da ist es wird egal womit man die Wärme erzeugt.
Bei unseren Angeboten in den letzten Wochen waren beiden Anlagentypen in der Anschaffung gleich teuer...
 
Wolfhaus

Wolfhaus

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Also trifft erhöhte Nachfrage auf zu geringe Fertigungskapazitäten
Und richtet das man wie vorgesehen nur auf die In D. produzierten Pellet aus, verschlimmert das dann weiter die Preisentwicklung.
Dann ist immer noch die Anpassung der Steuer auf 19% offen und wird auch noch kommen. Dann ist der Zubau von diesen Heizungen mit der erweiterten Nachfrage auch zu bedenken.

Was das konkret auslösen wird ist nicht zu sagen, auf keinen Fall wird sich der Preis dadurch verringern.

Was aber bleiben wird ist eine gesicherte Jahresversorgung, was bei allen anderen Energieträgern (außer Öl und Flüssiggas) nicht so ist.
 
Hotzenwälder

Hotzenwälder

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So wie ich das sehe, ist die Herstellung von Pellets recht Energieintensiv.
Die Pelletswerke werden höhere Gestehungskosten haben.
Zerkleinern,
mahlen,
mischen,
pressen,
abfüllen
und transportieren ist alles mit Energie aus Strom, Gas und Öl verbunden.
Die geben die Steigerungen eben rechtzeitig an uns Verbraucher weiter.
 

Nano

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Hier wird aber viel gemutmaßt.
Fakt ist, dass die Herstellung von fossilen Brennstoffen deutlich energieintensiver ist als die Herstellung von Pellets, leuchtet auch ein, wenn man die Förderung, Aufbereitung und die weiten Transportwege betrachtet.
In Deutschland wurden mehr Pellets hergestellt als im Land verbraucht wurden, es ist also nicht so, dass das Zeug von sonstwoher importiert werden müsste, aber natürlich schlägt sich eine internationale Krise oder Verknappung auf die Preise nieder und ich weiß nicht, ob das Rohmaterial evtl importiert wird.

Die Preise hängen wiederum nicht in starkem Maße an Öl oder Gas, das zeigt die Preisentwicklung der letzten Jahre.
Allerdings hatte auch ich jetzt im Frühsommer mit sinkenden Preisen gerechnet und das Gegenteil ist der Fall.

Mal schauen, was die nächsten Monate passiert. Mein Pelletkessel ist jetzt aus und die Solarthermie übernimmt den Energiebedarf.
 
cephalopod

cephalopod

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Heizpellets und Rodung: Im Ofen verschwindet Urwald - taz.de

Wer solche Ware bedenkenlos einsetze, gehe das Risiko ein, russische Urwälder in seinem Ofen zu verheizen. Hintergrund: Die Wälder in Karelien, ein riesiges Gebiet auf beiden Seiten der russisch-finnischen Grenze, gehören zu den letzten Urwäldern Europas.
Und ich möchte nicht wissen, was Herr Bolsonaro macht, wenn er erfährt, dass in Deutschland so viele Pelletöfen neu installiert werden. :oops:
 
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Heizi54

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Die Preise hängen wiederum nicht in starkem Maße an Öl oder Gas, das zeigt die Preisentwicklung der letzten Jahre.
Allerdings hatte auch ich jetzt im Frühsommer mit sinkenden Preisen gerechnet und das Gegenteil ist der Fall.

Mal schauen, was die nächsten Monate passiert. Mein Pelletkessel ist jetzt aus und die Solarthermie übernimmt den Energiebedarf.
Dass die Pelletpreise fallen, wenn Öl- und Gaspreise steigen, ist ganz unwahrscheinlich. Der Pelletpreis wird in etwa so berechnet:
Mittelwert aus Gaspreis und Ölpreis und dann das Ergebnis mit 0,9 multiplizieren. Die 10% Preisabschlag resultieren aus dem Verdreckungs- und Verstaubungsabschlag bei Pellets.;):mad:
 
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Nano

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"Der Pelletpreis wird in etwas so berechnet:
Mittelwert aus Gaspreis und Ölpreis und dann das Ergebnis mit 0,9 multiplizieren."

Du brauchst dir nur die Preisentwicklung der vergangenen Jahre anzuschauen um festzustellen, dass das nicht stimmt.

In dem verlinkten TAZ Artikel steht auch:
85 Prozent der etwa 2¼ Millionen Tonnen Pellets, die in diesem Jahr verkauft werden, stammen aus deutschen Wäldern und werden in deutschen Werken gepresst, so das Thünen-Institut für internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie in Hamburg.

Es ist doch wie bei allem: Wenn ich nicht darauf achte, was ich wo kaufe, kann es in die Hose gehen. Ich nehme an, du kaufst aus Umweltschutzgründen natürlich nichts bei IKEA - siehe Artikel.
 

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Scarfacexxl

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Ich habe 2021 ca. 200€/t bezahlt, jetzt sind es 400€/t

Vertretbare Gründe dafür gibt es keine. Es ist wie in der Finanzkrise, man nimmt was man bekommen kann. Um den tatsächlichen Preis zu ermitteln,
muss man folgende Kosten beachten. Bei mir sieht wie folgt aus:

Ich verbauche jährlich 6t
Der Schornsteinfeger kommt zweimal pro Jahr zum Fegen und in jedem zweiten Jahr zur Feinstaubmessung
Also 45€ + 45€ + 60€ Kosten pro Jahr
Für Wartung zahle ich jedes Jahr 240€, die kann nur der Werkskundendienst durchführen.
Ich habe einen Stromzähler im Heizungskeller. Verbauch bei 6t jedes Jahr 1000kWh

Ich habe einen Altbau 1957. Für diese Heizung verbrauche ich zwei Kellerräume.
Für ein neues Haus kann man Pellets nicht mehr empfehlen.
 
cephalopod

cephalopod

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Ich habe 2021 ca. 200€/t bezahlt, jetzt sind es 400€/t
Das sind 8,3 ct/kWh

So dolle ist der Preisvorteil gegenüber Gas so gar nicht ...
Bei deutlich teurerer Installation, mehr Wartung und fehleranfälligerer Technik. :unsure:
 

Scarfacexxl

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Das sind 8,3 ct/kWh

So dolle ist der Preisvorteil gegenüber Gas so gar nicht ...
Bei deutlich teurerer Installation, mehr Wartung und fehleranfälligerer Technik. :unsure:
Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Die Nebenkosten, insbesondere der Stromanteil, werden nicht beachtet.
Ich weiß nicht, was eine Gasheizung verbraucht, aber 1000kWh bestimmt nicht.
Bei einem neuen Haus würde ich keine Pelletheizung mehr nehmen.
 
cephalopod

cephalopod

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Ich habe auch schon von Preisen über 500 €/t gehört, das wären dann schon 10,4 ct/kWh :oops:

Und 1 MWh Strom sind noch mal ca. 350 € p.a. fix dazu.
 

Scarfacexxl

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2009 hat der Deutsche Energie und Pelletverband ( ich glaube so nannte der sich) alle Hersteller der Anlagen und Pellet an einen Tisch geholt und hat denen klar gemacht, dass all ihre Investitionen für den Ar... sind, wenn sie glauben, dass man die wenigen Kunden nun melken kann.
Das hat damals geholfen. Damals ging es aber um Preise, die von 170 auf 220 gestiegen sind.
Ich bin Mitglied in einer Bestellgemeinschaft. Ab 2010/11 habe ich bis 2021 nie mehr als 200€ bezahlt. Da waren die Nebenkosten, die durch den Stromanteil ja auch noch nicht so hoch waren, nicht so entscheidend
 
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