BBS Pro EVO / Gebäudezeitkonstante

Diskutiere BBS Pro EVO / Gebäudezeitkonstante im Brötje Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, ich habe hier schon einiges an Themen gefunden, was mir beim einstellen meiner BBS Pro EVO geholfen hat. Dafür erste mal ein dickes DANKE...

Tom2Tom

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Hallo,

ich habe hier schon einiges an Themen gefunden, was mir beim einstellen meiner BBS Pro EVO geholfen hat. Dafür erste mal ein dickes DANKE.
Leider gibt es da noch das Thema "Gebäudezeitkonstante", was ja wohl etwas spezieller ist.

Aus meiner Sicht habe ich die Heizung schon gut eingestellt. Haus aus 1985, hydraulischen Abgleich durchgeführt, kein zentrales Raumthermostat wegen Holzofen. Komforsollwert steht auf 21°, Reduzierwert auf 19°, Kennlinie auf 1,2 mit Verschiebung auf 4,5°, damit es auch zum Übergang passt.

Da der Reduzierwert auf 19° steht und dieser aufgrund des fehlenen Raumfühlers berechnet werden muss, spielt ja der Punkt 6110 Gebäudezeitkonstante eine Rolle. Eingestellt war diese bei mir auf 10. Gefühlt zu viel für eine Haus aus 1985, verklinkert mit 6cm Isolation dazwischen ...


Kann jemand einen Wert empfehlen bei so einem Haus? Bei den aktuellen Temperaturen (über -10° in der Nacht) scheint der Wert 10 zu hoch sein.
 
Wolfhaus

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Tom2Tom schrieb:
Eingestellt war diese bei mir auf 10. Gefühlt zu viel für eine Haus aus 1985, verklinkert mit 6cm Isolation dazwischen ...
Da hilft eine Berechnung.

Aber es geht auch nach der Methode Versuch Irrtum. Verstell das mal um den Wert 5 und dann warte einen Tag und schaust was dabei rauskommt. Wenn das dann gut sein sollte teste es mit weniger bis es sich wieder ändert. 5 = gut 2 = Veränderung, Einstellung dann 3 als Korrekturwert.
 

Tom2Tom

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Wolfhaus schrieb:
Da hilft eine Berechnung.
:) Ja klar, aber die Heizung wurde gebraucht gekauft ... mit Haus :D ...

Übernommen habe ich die Anlage ohne Hydraulischen Abgleich, da keine einstellbaren Ventile dafür verbaut waren. Die Anlage lief auf "Werkseinstellung" .... soviel zum "Fachbetrieb", welcher die Heizung verkauft und eingebaut hat ... aber das ist ja ein anderes Thema ....

Die Berechnung für den hydraulischen Abgleich habe ich auch über ein Exceltool im Internet selbst erstellt und berechnet, um sich Werte zu nähern. Wenn mir jemand helfen kann, wie man das als Laie berechnen kann gerne. Sonst "Try&Error" möglich.

Aber ich bin auch dankbar für Richtwerte für ein Haus, welches der HeizAnlV 1982 und WärmeschutzV 1982 unterlag ....
 

Tom2Tom

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Danke GreenRabbit für die Empfehlung.

Ich habe erst mal von 10 auf 6 reduziert und beobachte, wie das Haus reagiert.

Macht "0" denn überhaupt einen Sinn? Aus meiner Logik heraus müsste ich doch dann die Schnellabsenkdung (780), die gerade auf "Reduziersollwert" aus "AUS" setzen?

Oder wo liegt mein (Denk)fehler?
 
GreenRabbit

GreenRabbit

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Hi!
Schnellabsenkung auf "aus" oder Gebäudezeitkonstante auf "0" hat den selben Effekt!
D.h. bei eintreten in die Absenkphase regelt das Gerät mit einer reduzierten Vorlauftemperatur.
Bei aktiver Gebäudezeitkonstante (welche nur greift, wenn Schnellabsenkung aktiv) bleibt das Gerät Summe "X" an Stunden erstmal komplett aus, inklusive Pumpen.....
Hintergrund: Über die Gebäudezeitkonstante gebe ich den Dämmwert des Gebäudes wieder, d.h. Komfortsollwert 20 Grad, Reduziertsollwert 17 Grad......je nach Gebäudezeitkonstante sagt sich die Regelung , dass das Gerät Summe "X" an Stunden komplett ausbleiben darf, um den errechneten Raumtemperaturverlust (hier dann 3 Grad) zu erreichen!

-GR-
 

Tom2Tom

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O.k., dann habe ich das doch richtig verstanden. Spiele gerade etwas an der Anlage um die Absenkphase zu optimieren.

Habe bei 2,5° Außentemperatur gemischt und 6110 auf 6 rd. 2 Stunden Anlage aus. Dann geht Sie in die Reduzierung.

Unter 712 bin ich deutlich nach unten gegangen. Nun habe ich dort 15° (vorher 19°) stehen und die Anlage liefert aktuell bei 3° außen gemischt einen ca. VL 43° und RL 36°.

Da ich elektrische Thermostate habe, sehe ich, dass im Durchschnitt diese zu 50% offen sind.

Bei der gefühlten Temperatur, wenn die Anlage komplett aus ist, ist noch etwas Luft nach oben. Habe also die 6110 auf 7 gezogen.

Mal sehen ....
 
GreenRabbit

GreenRabbit

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Da ich elektrische Thermostate habe, sehe ich, dass im Durchschnitt diese zu 50% offen sind.
.....das ist leider total kontra produktiv!

Nur bei 100% geöffneten Ventilen kannst du deine Heizkurve / Sollwerte ect. korrekt einstellen!

-GR-
 
Wolfhaus

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GreenRabbit schrieb:
das ist leider total kontra produktiv!
Damit will er doch über 30% Energie einsparen und glaubt daran so lange bis er die Realität nicht übersehen kann. Meistens ist das dann die Jahresrechnung.
 

Tom2Tom

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Wolfhaus schrieb:
GreenRabbit schrieb:
das ist leider total kontra produktiv!
Damit will er doch über 30% Energie einsparen und glaubt daran so lange bis er die Realität nicht übersehen kann. Meistens ist das dann die Jahresrechnung.
Nein, ich möchte nicht 30% Energie sparen, ich möchte Komfort.

Das Bad soll eine gewisse Temperatur haben zu bestimmten Zeiten haben. Genauso im den Kinderzimmern und im Schlafzimmer. Zum Schlafen soll es kühler sein, Tagsüber gerne "normal". Alle anderen Räume könnten von mir aus einfach "durchlaufen" ....

Hinzu kommt noch die Übergangszeit und die Temperaturwahrnehmung der einzelnen Personen im Haus ... einer findet es genau richtig, dem anderen ist es zu warm und dem dritten ist es zu kalt :D

Ich werde alle einmal komplett aufdrehen und dann noch mal weiter regelen ..... mal sehen wie es wird.
 
Wolfhaus

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Tom2Tom schrieb:
ich möchte Komfort.
Tom2Tom schrieb:
Das Bad soll eine gewisse Temperatur haben zu bestimmten Zeiten haben. Genauso im den Kinderzimmern und im Schlafzimmer
Eine Heizung ist keine Beleuchtungsanlage, Licht an = hell, Licht aus = dunkel. Leider ist das aufheizen eines Raum viel zu träge. In der Praxis werden dadurch die Raume die nur zeitweilig warm sein sollen, leider nicht warm. Da bleibt leider nur in den Räumen Solltemperatur und in der Nacht die Nachtabsenkung die aber auch nicht unter 3 Grad zur Tagestemperatur liegen sollte.
Damit hast du dann den Komfort und sparst sogar noch Energie, da eine ständige oder kurzfristige (kleiner 8h) Temperaturänderung keine Einsparung bringt.
Leider arbeiten deine neuen Ventile nebenbei auch noch sehr ungenau.

Tom2Tom schrieb:
Temperaturwahrnehmung der einzelnen Personen im Haus
Das ist und bleibt ein kaum zu lösendes Problem. In der Praxis hat sich hier die Annäherung zum Temperaturwert der am wärmebedürftigsten Person als möglich ergeben. Noch schlimmer ist ein Wärmegefühl das alle 30 Minuten wechselt, da kannst du technisch aufgeben.
 

Tom2Tom

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Alles richtig ....

Ja ich weiß, die Heizung reagiert leider nicht wie Licht und so ein Haus ist träge. Wärme wird in den Wänden gespeichert, sowie auch die Kälte.

Aus meiner Sicht muss man einen gesunden Mittelweg finden.

Das Haus ist von 1985. Dämmung vorhanden durch Klinker und 6cm Isolierung. Sogar die Rolladenkästen sind schon mit Styropor. Leider sind die Fenster noch alt, Doppelglas aber noch kein Isolierglas. Blower-Door-Messung würde das Haus auch nicht schaffen …

Ich versuche also weiter „das beste rauszuholen“ über Einstellung.

In den letzten 4 Jahren habe ich im Durchschnitt 16.000 kWh Gas (inkl. Warmwasser) verbraucht, bei 4 Personen auf 160qm.

Im Gesamtkontext sind dann auch ein paar cm³ Gas zu vernachlässigen. Aber danke für den Support hier .... :thumbsup:
 

Tom2Tom

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Wolfhaus schrieb:
Damit hast du dann den Komfort und sparst sogar noch Energie, da eine ständige oder kurzfristige (kleiner 8h) Temperaturänderung keine Einsparung bringt.
Da liegt die Herrausforderung. :D

Leider ist es so, das morgens zwischen 6-8 Uhr Komfort gewünscht wird, dann stehen alle auf und machen sich auf den Weg.

Dann, ab 14 Uhr treffen alle wieder nacheinander ein, dann läuft es bis so ca. 19 Uhr, dann sollen die Kinderzimmer und Schlafzimmer zum schlafen kühler sein, aber der Rest noch auf Komfort, da wir meistens zwischen 23-24 Uhr erst schlafen gehen ....
 
Wolfhaus

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Tom2Tom schrieb:
In den letzten 4 Jahren habe ich im Durchschnitt 16.000 kWh Gas (inkl. Warmwasser) verbraucht, bei 4 Personen auf 160qm.
Das ist ein gutes Ergebnis und bedeutet; ca. 100 kWh pro m² im Jahr mit Warmwasser und für die reine Heizung ca. 75 kWh pro m² im Jahr. Wobei ich den Warmwasserverbrauch bei dir schlecht einschätzen kann, 4 Personen sind nicht = 4 Personen. Damit kann der Wärmebedarf vom Haus auch ca. 70 kWh pro m² im Jahr betragen. Und natürlich spielt das Wetter auch eine Rolle. Ich denke dieses Jahr wird der Verbrauch ansteigen.

Solch ein Haus wie von dir beschrieben liegt da bei 120 bis 150 kWh pro m² im Jahr, nur für die Heizung.
 
Wolfhaus

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Tom2Tom schrieb:
Doppelglas aber noch kein Isolierglas
Vorsicht mit den Fenstern. Wenn das Fenster in der "normalen" Größe sind, würde ich nichts verändern. Nur wenn du z.B. im Wohnzimmer eine Wand als vollständige Fensterfront hast, würde ich dort und nur dort eine Änderung planen. Bei Terrassentüren und Fenster die bis zum Boden gehen kann das auch sinnvoll sein.
Denn leider sind die Einsparungen nicht in der Größenordnung wie erhofft oder können nicht festgestellt werden. Ich kenne das, alle Fenster erneuert und 3- Fachverglasung = keine oder zu geringe Einsparung, Kommentar; ich soll jetzt die Heizung richtig einstellen, das kann doch nicht sein.

Doch! denn die Heizung verbraucht keine Energie sondern nur dein Haus.

Es ist sehr schwierig ein Haus auf den kfw Standard von 55 - 60 zu bekommen und auch aufwendig, hier wird getrickst, betrogen und gelogen.

Brennwertheizung = 30% Einsparung + Lüftungsanlage 30% Einsparung + Heizungssteuerung tado 30% Einsparung + neue Fenster und zusätzliche Isolierung über 30% Einsparung. Und jetzt brauchst du keine Heizung mehr denn dein Haus verbraucht keine Energie mehr (120% Einsparung), sondern erzeugt sogar welche, welch ein Wunder.
 
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