Austausch Ölheizung-Wärmepumpe oder doch nur Therme??

Diskutiere Austausch Ölheizung-Wärmepumpe oder doch nur Therme?? im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo Ich bin neu hier, aber die bisher gelesenen Beiträge finde ich recht interessant und könnten vielleicht auch für mich hilfreich sein...

Ayk

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Hallo
Ich bin neu hier, aber die bisher gelesenen Beiträge finde ich recht interessant und könnten vielleicht auch für mich hilfreich sein.

Zur aktuellen Heizung: EFH ( EW65-DDR) ca. 140qm (Bj.1984 teilsaniert) mit NT-Ölheizung aus 1990 23-34kw, aktueller Ölverbrauch ca. 2000l incl. WW, HK auf Minimum eingestellt. Küche und Bad mit FBH über RTL, WW zentral über 200l-Standspeicher mit zeitgesteuerter Zirkulation. Die aktuelle Heizung wurde im Eigenbau erstellt und funktioniert bisher zu meiner vollkommenen Zufriedenheit, ein Austausch wäre eigentlich im Rahmen der aktuellen Gesetzeslage nicht nötig, allerdings im Zuge der Energiewende wünschenswert. Bei ihrem Alter von über 30 Jahren auch sinnvoll!?
Mein Plan ist nun diese Heizung durch eine WP zu ersetzen. Um eine eventuelle Förderung und vor Allem Garantie und Gewährleistung in Anspruch zu nehmen, ist aber ein Eigenbau nicht mehr möglich, außerdem bin ich in Punkto WP auch etwas überfordert und habe mir daher "individuelle" Angebote von Fachfirmen erstellen lassen, welche mich nicht überzeugen. Trotz, bei der Begehung besprochener Bedingungen und Wünsche, beinhalten die Angebote prinzipiell die Standartpakete der Hersteller. Eine konkrete Heizlastberechnung, welche ich gerade bei einer WP für dringend erforderlich halte, hat keiner in Erwägung gezogen, es wird nur an Hand des Ölverbrauches abgeleitet, wobei Heizlasten von 10-18kw "errechnet" wurden. Zur Frage der zu erwartenden Energiekosten halten sich alle Anbieter sehr bedeckt, da liegen die geschätzten Aussagen zwischen 1250 und 4000€/Jahr, bei aktuellen Strompreisen.

Nun stellt sich die Frage: Kann ich mit einer LWP ganzjährig tatsächlich das Haus beheizen, ohne finanziell höheren Energieeinsatz als bisher??? Oder wäre eine Gastherme für die Spitzenlast oder auch generell die bessere Alternative?

Aktuell läuft unsere Heizung auf ca. 38-5o° VL( bei -7 bis 0°), und beim WW reichen uns 45° vollkommen aus. Territoriale Klimazone -15°

Meine Wunschkonfigurationen hätte etwa folgenden Umfang:

a: Alleinbetrieb Split-LWP-14-16kw WW Bereitung über Speicher mit Einbindung vorhandener PVA ( PV-optimierte Heizpatrone) . SG-Ready- Betrieb halte ich dabei für die WP nicht zielführend, da dies einen kostenaufwendigen Smartmanager voraussetzt und außerdem die WP erst bei einem bestimmten Mindeststrom zuschaltet. Kaskadierte Zählersteuerung mit Wärmetarif, würde ich nur akzeptieren wenn es sich auch rechnet.

b: Hybridbetrieb Gastherme 14kw zur Spitzenlastabdeckung und WW-Bereitung , LWP 7-10kw nur für den Heizbetrieb über einen kleinen Puffer 100-200l der vorhandenen Reststrom der PVA sollte dann in erster Linie für die WW-Bereitung genutzt werden und bei weiteren Stromüberschüssen könnte eine zusätzliche Patrone für den Puffer verwendet werden, da das dazugehörige Steuergerät weitere Patronen unterstützt

c: Ölheizung belassen und WP über Puffer alternativ handgesteuert in bestehendes System einbinden ( aktuelle Ölreserve noch ca. 5000l)

Die angesprochene PVA hat 5.2 kwp ( Einbau März 2022) und liefert mehr als ausreichend Strom für die WW-Bereitung auch an trüben tagen. Eine andere Energiequelle als Strom und Gas schließt sich auf Grund der Lage unseres Hauses aus.

Welche Konfiguration sollte ich favorisieren , oder sollte ich generell auf eine WP verzichten?

Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen!

Eine auf meine vorhandene Anlage bezogene Hydraulik hänge ich an.

Gruß Ayk
 

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Heizlasten von 10-18kw "errechnet" wurden.
Also absolute VOLLIDIOTEN. Die Heizlast beträgt baulich sicher keine 10kW und vom Verbrauch her eher 8kW.
Aktuell läuft unsere Heizung auf ca. 38-5o° VL( bei -7 bis 0°), und beim WW reichen uns 45° vollkommen aus. Territoriale Klimazone -15°
Entscheidend ist welcher VL anhand der Heizkurve bei NAT rauskommt.
 
Dr Schorni

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MEIN Fehler, ich vergaß NAT = niedrigste/Norm-Außen-Temperatur, findet Du mittels PLZ aktuell hier Klimakarte | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Heizkurve 0,6 hört sich schonmal SEHR gut an, jetzt muss man nur noch schauen wo diese dann bei NAT endet. Mit einem richtigen hydraulischen Abgleich (nachfolgend nur noch hyAb genannt) bekommt man die nochmals runter und kann dann die Möglichkeiten mit einer WP bewerten. WICHTIG ist aber auch, dass die bei einer WP technisch bedingte doppelte Umlaufwassermenge auch (geräuscharm) durch die Rohre passt!! DAS sollte man zeitnah noch durch Hochdrehen der Pumpe prüfen!
 

Ayk

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Danke, "NAT" hatte ich angegeben, -15°!
HyAb wäre nach Aussage eines HB´s auf Grund meiner verbauten Effizienzpumpen nicht nötig:unsure: Da habe ich aber auch schon verschiedene Einstellungen durchgespielt, wie Durchfluss der Ventile verändert, Pumpe auf allen möglichen Einstellungen. Aktuell läuft sie auf Auto, HK bedarfsgerecht reduziert (hyAb?)
Alle Angebote beinhalten allerdings einen kostenpflichtigen hyAb!!:cool:
Wegen der Umlaufmenge hatte ich auch einen Puffer im Sinn, um die Laufzeiten der WP zu verlängern und die Takte zu reduzieren. Hinter dem Puffer sollte wie beim Öli ebenfalls ein Mischer für den Heizkreis verbaut werden aus den selben Gründen!? Puffer natürlich auch zur Entkopplung, falls der Öli bleibt.
VL bei -7°AT=50°, kälter war es diesen Winter nicht.
 
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HyAb wäre nach Aussage eines HB´s auf Grund meiner verbauten Effizienzpumpen nicht nötig:unsure:
Oh, alles klar, der liebe Gott kann seinen Platz räumen damit DIESER MANN ab sofort die Physik auf dieser Welt in Händen hält...mei ne Fres seee :kopfnuss:
Alle Angebote beinhalten allerdings einen kostenpflichtigen hyAb!!:cool:
Dann ist doch endlich auch mal was RICHTIG und sogar richtig GUT.:thumbup:
Wegen der Umlaufmenge hatte ich auch einen Puffer im Sinn
Nicht AnlagenVOLUMEN Liter, sondern UMLAUFwassermenge l/h, das ist pufferunabhängig.
Danke, "NAT" hatte ich angegeben, -15°!
DIE findet sich auch in der WP-Klimakarte?? Setz ich die Heizkurve mit -7AT/50VL mit Steilheit 0,6 bis NAT -15 fort so sinds da dann 55 VL....sehr hoch! UND sehr NIEDRIGE AT = riesen Temperaturhub für die WP= schlechte Arbeitszahl = hoher Stromverbrauch - analog dann natürlich über die gesamte Heizkurve/Heizzeit.
 

Ayk

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Das klingt nicht so doll, ist aber so etwa das, was ich erwartet hatte. wobei sich die kalten Tage wohl weiterhin in Grenzen halten werden.
Dann sollte ich wohl vorerst beim Öli bleiben und wenn Tank leer auf Gas umstellen. Es würde ja vermutlich auch nicht viel bringen, dann für die Heizzeiten im +AT-Bereich eine kleinere WP alternativ-hybrid zu betreiben!?
Meine Vermutung für die Zukunft liegt halt nach 2025 in strengeren Vorgaben für die Heizungen, und wenn dann mehrere Millionen innerhalb kurzer Zeit umstellen wollen oder müssen weil z.B. auch NT-Ölis nicht mehr heizen dürfen, werden die Preise exorbitant steigen und die HB werden keine Kapazitäten haben.
Es gibt aktuell schon extreme Wartezeiten
 
tricotrac

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Meine Vermutung für die Zukunft liegt halt nach 2025 in strengeren Vorgaben für die Heizungen
Ist alles nur spekulativ zu behandeln. Diese Hollywood-Regierung begreift gerade, was es heißt Verantwortung zu übernehmen. Die Träumer kommen gerade in einer knallharten Realität an.

weil z.B. auch NT-Ölis nicht mehr heizen dürfen,
So schnell geht das mit dem Klimaschutz nicht voran. Die Energiewende ist für mich sowieso gescheitert, da werden mit überhastetem Aktionismus nur Steuergelder verbrannt. Angst ist ein schlechter Ratgeber.

werden die Preise exorbitant steigen und die HB werden keine Kapazitäten haben.
Da kommt auf viele Jahre ein riesiges Auftragsvolumen auf das Handwerk zugerauscht bei steigendem Fachkräftemangel. Weder für die Anlagenbetreiber noch für das Handwerk eine gute Entwicklung.
 
Defrost

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Ist alles nur spekulativ zu behandeln. Diese Hollywood-Regierung begreift gerade, was es heißt Verantwortung zu übernehmen. Die Träumer kommen gerade in einer knallharten Realität an.



So schnell geht das mit dem Klimaschutz nicht voran. Die Energiewende ist für mich sowieso gescheitert, da werden mit überhastetem Aktionismus nur Steuergelder verbrannt. Angst ist ein schlechter Ratgeber.



Da kommt auf viele Jahre ein riesiges Auftragsvolumen auf das Handwerk zugerauscht bei steigendem Fachkräftemangel. Weder für die Anlagenbetreiber noch für das Handwerk eine gute Entwicklung.
Super erklärt 👍
 

Ayk

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WICHTIG ist aber auch, dass die bei einer WP technisch bedingte doppelte Umlaufwassermenge auch (geräuscharm) durch die Rohre passt!! DAS sollte man zeitnah noch durch Hochdrehen der Pumpe prüfen!
Hierauf muss ich nochmal nachhaken; geht es nicht in erster Linie um den ausreichenden Durchfluss WP-Puffer? Der Puffer koppelt doch nach meiner Auffassung die Hydraulik der Heizungsanlage von der Hydraulik der WP ab!?
Sicher ist es wärmetechnisch etwas ungünstig, das durch die WP erwärmte Wasser mittels Mischer wieder auf den erforderliche VL abzusenken, aber die Spreizung der Wärmepumpe könnte doch dann in einem Bereich von 5k gehalten werden, wenn erstmal eine Grundtemperatur des WP-Umlaufes erreicht ist? Wobei der Durchfluss im HK doch deutlich geringer sein sollte, als der im WP-Kreis. Die witterungsgeführte Regelung der WP sollte doch auch Einfluss auf die Umlauftemperatur der WP haben.
Geringer Leistungsverlust wird ja schon durch die Split-Variante der WP hervorgerufen.
Eine weitere Variante wäre der Einsatz eines Wärmepumpenspeichers mit WT und Frostschutz im WP-Kreislauf? Wie hoch dabei die Verluste wären, konnte ich noch nicht herausfinden, auch hier wäre doch der Durchfluss im HK wie beim Öli?
Irgendwie muss ja bei einem alternativen Betrieb der Frostschutz realisiert werden
 
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