Austausch oder Ergänzung Gasheizung / WP

Diskutiere Austausch oder Ergänzung Gasheizung / WP im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Liebe Experten und Mitstreiter, ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt. Ich überlege meine Gasheizung (Vaillant, VKK 226/4, Baujahr 2017 mit...

drhwpot

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Liebe Experten und Mitstreiter,
ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt. Ich überlege meine Gasheizung (Vaillant, VKK 226/4, Baujahr 2017 mit Solarthermie) durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu ergänzen oder vollständig gegen eine WP auszutauschen, wobei der Solarthermie nicht angefasst wird. Meine aktuelle Gasheizung könnte ich anderweitig "gut" nutzen.
Meine Fragen:
  • Kommt aus technischer Sicht / Effizienzgründen eine WP für mein Haus überhaupt in Betracht oder ist die Gasheizung "alternativlos"?
  • Was würdet Ihr machen: vollständiger Austausch der Gasheizung und Ersetzung durch eine WP oder die WP nur als Ergänzung zur aktuellen Gasheizung?
  • Welche WP wäre für mich die "Richtige"?
Haus / aktuelles System
Heizung
  • Gas-Brennwertkessel ecoVIT VKK 226/ mit multiMatic VCR 700/4
  • Hygienespeicher mit 1000 Liter und einem Wärmetauscher 3,1 qm
  • Solarkollektoren (6 x 1,3 kW, Gesamtfläche 12 qm) für Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung
  • Fußbodenheizung (245 qm) in allen Wohnräumen
  • 4 x Heizkörper ( 2 Kellerraum, einer in einem kleine Bad ( 6qm) und einer in einem größerem Bad – hier gibt es noch ein elektrische Fußbodenheizung, wird aber nicht genutzt, stammt von Voreigentümer aus 2012)
  • 2 Heizkreise – FBH und HK
  • Heizkurve für FBH = 0,4, Vorlauf 40 Grad, wobei Ingenieurbüro mit H-Kurve 0,45 und 43 Grad Vorlauf gerechnet hatte
  • Heizkurve für HK = 0,6, Vorlauf 51 Grad
Haus
  • Baujahr: 1960, 2017 – Sanierung (Fenster, Außendämmung, FBH, neue Heizung, teilweise Innendämmung – hier ist aktuell wohl keine Verbesserung an der Gebäudehülle machbar)
  • Im Zuge der Sanierung wurde von einem Ingenieurbüro für Heizungstechnik (Norm-Heizlast nach DIN EN 12831, ausführliches Verfahren) eine
    Norm-Gebäudeheizlast = 11404 W ermittelt (Annahmen: Außentemperatur: - 16; Jahresmittel der Außentemperatur: 7,9, Beheizte Fläche 282 qm, FBH 245 qm)
  • Heizlast / beheizte Gebäudefläche = 40 W/qm
  • Durchschnitt Gasverbrauch: 22.000 kWh, inkl. Warmwasser, Raumtemperatur 22 Grad (Wünsche der Familie....)
  • Haushalt: 4 Personen
  • Nach Waermepuppe.de ist die Normaußentemperatur nur -14 Grad / Umland von München
Mögliche Wärmepumpen:
Aktuell überlege ich eine der nachfolgenden WPs einzubauen:
  • Viessmann, Vitocal 200-S AWB-E-(AC) 201.D16
  • Vaillant aroTHERM Split VWL 125/5 AS 400V (S2) + VWL 128/5 IS
  • Viessmann Vitocal 250-A AWO-AC (-AF) 250.A13 (2C)
  • Weishaupt WWP LS 13-B R
Warum Austausch / Ergänzung:
Warum jetzt einen Austausch / Ergänzung der Gasheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?
  • Seit letztem Jahr habe ich ein Photovoltaikanlage (13 kWp) im Einsatz, daher kann ich wohl einen Teil des Stromes sinnvoll nutzen.
  • Mein "kleiner" Betrag zur CO2-Reduktion
  • Meine Annahme: der Gaspreis wird in den nächsten Jahren sich auf hohem Niveau einpendeln
  • Wenn ich die VKK nicht länger in meinem Haus nutze / brauche, so kann ich diese aktuell gut anderweitig "nutzbar machen".
Hinweis:
Mir ist bewusst, dass die Frage, ob eine solche Maßnahme wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht, keiner von uns beantworten kann, dies sind immer Prognosen / Annahmen und Berechnungen, die jeder für sich wohl anstellen muss und wo es wahrscheinlich keine Sicherheit gibt.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!!! Sollte ich Infos übersehen haben, so bitte ich um einen Hinweis.
Beste Grüße
HP
 
socko

socko

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Der erste Punkt ist zunächst die Frage: Wie hoch sind die VL-Temperaturen im Winter bzw. "Normaussentemperatur"?

Alles andere kommt dann. Für jede Heizlast gibt es Wärmepumpen nur eben NICHT sinnvollerweise für jede Temperatur.

Geld VERBRENNEN (was ist eigentlich "wirtschaftlich"? [Rechtsprechung 10Jahre Geld zurück] ) kann man IMMER !!!
 

drhwpot

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Dies kann ich nur annäherungsweise beantworten, da ich kein vollständiges Datenlogging betreibe.
Ich habe zwei "Erkenntnisquellen":
  • Meine punktuellen Aufzeichnungen + Daten aus Homematic: im Winter (Dez-Mitte Feb.) habe ich bei der FBH in der Regel ein Vorlauftemperatur von 37 / 38 Grad, so meine Aufzeichnungen, nicht unter 32 Grad und nicht mehr als 40 Grad. In diesem Zeitraum liegen die Außentemp. in der Regel bei -6 (Durchschnitt-tief) und +4,5 Grad (Durchschnitt-hoch), wobei es auch Tage mit -15 Grad gibt. Raumtemperatur im Durchschnitt bei 21,5 Grad
  • Die Heizkurve-Info von Vaillant und die "Daten" von Vaillant zur Einstellung der Heizkurve gibt folgendes: bei einer HK von 0,4 (aktuelle Einstellung der FBH) habe ich bei - 15 Grad eine Vorlauftemp von 40 Grad, bei -5 Grad Außen sind es 36 Grad, bei 0 Grad Außen sind es 34, wobei Vaillant wohl von 20 Grad Raumtemperatur ausgeht
  • Somit "decken" sind meine punktuellen Daten mit den Herstellerangaben
 
Defrost

Defrost

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Dies kann ich nur annäherungsweise beantworten, da ich kein vollständiges Datenlogging betreibe.
Ich habe zwei "Erkenntnisquellen":
  • Meine punktuellen Aufzeichnungen + Daten aus Homematic: im Winter (Dez-Mitte Feb.) habe ich bei der FBH in der Regel ein Vorlauftemperatur von 37 / 38 Grad, so meine Aufzeichnungen, nicht unter 32 Grad und nicht mehr als 40 Grad. In diesem Zeitraum liegen die Außentemp. in der Regel bei -6 (Durchschnitt-tief) und +4,5 Grad (Durchschnitt-hoch), wobei es auch Tage mit -15 Grad gibt. Raumtemperatur im Durchschnitt bei 21,5 Grad
  • Die Heizkurve-Info von Vaillant und die "Daten" von Vaillant zur Einstellung der Heizkurve gibt folgendes: bei einer HK von 0,4 (aktuelle Einstellung der FBH) habe ich bei - 15 Grad eine Vorlauftemp von 40 Grad, bei -5 Grad Außen sind es 36 Grad, bei 0 Grad Außen sind es 34, wobei Vaillant wohl von 20 Grad Raumtemperatur ausgeht
  • Somit "decken" sind meine punktuellen Daten mit den Herstellerangaben
Die Vorlauftemperatur für die Heizkörper bei den -15 Grad Außentemperatur fehlt noch?
 

drhwpot

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Sorry, Vorlauftemperatur für Heizkörper liegt laut Vaillant bei - 15 Grad bei 48, was sich auch mit meinen Aufzeichnung deckt, das Ingenieurbüro hatte bei -16 Grad 51 Grad für den Vorlauf in Ansatz gebracht, habe ich aber noch nie erreicht
 
Defrost

Defrost

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Sorry, Vorlauftemperatur für Heizkörper liegt laut Vaillant bei - 15 Grad bei 48, was sich auch mit meinen Aufzeichnung deckt, das Ingenieurbüro hatte bei -16 Grad 51 Grad für den Vorlauf in Ansatz gebracht, habe ich aber noch nie erreicht
Na das ist doch mal Wärmepumpentauglich 👍
 

drhwpot

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Vielen Dank, für die schnellen Rückmeldungen!!!

Darf ich nochmals zu meiner Frage 2 zurückkommen, was eventuell nicht ganz klar adressiert war.

Ist es realisierbar, dass ich den Gas-Brennwertkessel, die Solarthermie und die Wärmepumpe in einem System kombiniere?

Ich hätte die Vorstellung: Die Solarthermie erzeugt möglichst viel heißes Wasser, welches für Heizen und Warmwasser genutzt wird, wenn dies nicht möglich ist, dann greift die Wärmepumpe ein und erzeugt die "fehlende" Wärme. Die Wärmepumpe übernimmt diese Aufgabe aber nur bis zu einer bestimmten Außentemperatur und dann greift ganz zum Schluss der Gas-Brennwertkessel ein.

Geht dies oder habe ich hier einen Denkfehler?
Wäre ein solcher Ansatz sinnvoll, insbesondere in Hinblick auf Effizienz? ( Wenn das System zu "kompliziert" oder nicht effektiv genug ist, dann wäre wohl der "Abtransport" des Brennwertkessel machbar)
 
Defrost

Defrost

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Das sollte machbar sein. Ist aber eine gute Steuerung für nötig. Und der Heizungsbauer sollte sich gut auskennen.
 

drhwpot

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Vielen Dank, ich habe noch eine Nachfrage:

Gibt es eine Formel / einen Berechnungsansatz, mit dem ich berechnen oder zumindest abschätzen kann, ab wann ein Wechsel von der Wärmepumpe auf den Brennwertkessel sinnvoll ist? Diese Betrachtung würde ich gerne erst einmal ohne konkrete Preise für Strom oder Gas anstellen, sondern darauf abstellen, ab wann (Außentemperatur) die WP für die Wärmeerzeugung (Erreichung der notwendigen Vorlauftemperatur) mehr Strom braucht als man Gas für die gleiche Wärmeerzeugung (Vorlauftemperatur) braucht.

Gibt es eine Empfehlung für die Steuerung? Hat Vaillant eventuell so etwas im Programm?

Wenn ich diesen Ansatz wähle, dann sollte ich wohl bei der Auswahl der WP auf Vaillant setzen, da der Brennwertkessel auch schon von Vaillant ist, oder?
 
Thema:

Austausch oder Ergänzung Gasheizung / WP

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