1.Teil:
Ach, ihr arroganten Fachmänner (sind ja wohl nur Männer hier ...) .... eure Parallelwelt. Immer die gleiche Reaktion, wenn mal ein Fachfremder sich nicht in Demut übt und euch virtuell die Füße küßt sondern seinen eigenen Kopf hat.
Gestern habe ich mir das Problem bei Schwiegermama näher angesehen und etwas herumgemessen (was ein Heizungsfachmann natürlich auch nicht kann) und dabei hat sich wieder einmal die Richtigkeit des (meines) Prinzips gezeigt, möglichst alles selbst zu machen und wenn ein Handwerker unabdingbar ist ihm dabei penibel auf die Finger zu schauen. Und für alle Fachfremden wie mich ist das für ähnliche Problemfälle die Lehre, auch das Selbstverständliche nicht als gegeben anzunehmen sondern bei Fachmannleistung auch die gaD (größte anzunehmende Dämlichkeit) einzukalkulieren. Daher etwas ausführlicher:
Was war also?
Als erstes habe ich den Temperatursensor ausgemessen, also die Anschlußdrähte entfernt und an den Klemmen den Widerstand gemessen. Dieser hielt sich im Rahmen dessen, was ausweislich der im Installationshandbuch abgedruckten Wertetabelle der Temperatursensoren (sprich: Gesamtwiderstand der Beschaltung der NTC- mit Reihen- und Parallelwiderstand) bei der Außentemperatur zu erwarten war. Bei Erwärmung verringerte sich der Widerstand. Ergo war dies und vor allem der NTC nicht defekt.
Dann habe ich dort erst mal das Kabelverlängerungsgemurkse entfernt - der sog. Fachmann war nämlich bei Austausch des alten Außentemperaturfühler bei Einbau der neuen Heizung vor ein paar Jahren zu bequem, das Kabel ein paar mm weiter von der Außenhülle zu befreien oder mit einer Zange die Drähte ordentlich passend zu biegen oder wenn schon Verlängerung dann sich mit zwei cm Draht zu begnügen und diesen ordentlich anzulöten sondern hat drei mal 15cm Draht mit fetten modernen 4er-Klemm-Kabelverbindern rangebastelt - ja gebastelt, denn im Außenbereich und bei diesen extrem geringen Strömen (der Widerstand liegt im Bereich von nur 1k bis 2k und die Betriebsspannung der Steuerung ist uC-typisch 5V) ist so etwas Pfusch, da etrem korrosionsempfindlich, und dann hat man auf Dauer "unerklärliche" Phänomene, da muß gelötete werden, wenn Kabel zu verlängern sind - aber keine Regenrinnen sondern wie es ein Elektroniker macht). Demzufolge paßte auch der Deckel des Gehäuses nicht mehr richtig drauf. Aber entsprechende Zange konnte ich die vorhandenen Drähte passend biegen, so daß sich diese auch ohne Verlängerung anchließen ließen. Eine mögliche Fehlerquelle weniger.
Leider meldete die Heizugssteuerung (Vaillant VRC 700/4) immer noch einen angeblich defekten Außenfühler.
Da das Kabel prima facie das originale alte Kabel war bzw. zu sein schien und angeblich bis zum Austausch der Heizung funktioniert hatte, habe ich die Steuerung herausgeklappt, die Abdeckung entfernt und den Anschluß überprüft.
Ebenfalls prima facie alles o.k., alles fest, ausweislich der Farben (beruhend auf der stllschweigenden Annahme eines durchgehenden Kabels) auch die richtigen Adern richtig angeschlossen.
Also erst mal AF und OT abgeklemmt und anstelle des Außentemperatursensors ein Poti 2k2 angeschlossen, um einen Defekt in der Steuerung auszuschließen. Merkwürdigerweise beharrte diese aber auf den angeblichen defekten Außentemperatursensor. Ein Defekt der Steuerung? Nicht gänzlich auszuschließen, aber doch eher wenig wahrscheinlich.
Da weder Installations- noch Betriebs-/Benutzerhandbuch irgendeinen Hinweis auf ein bestimmtes Vorgehen im Fehlerfall bzw. bei Fehlerbehebung aufwiesen (ein eindeutiger Minuspunkt an den Hersteller) und auch nirgends erwähnt ist, ob und wie ein Reset/Neustart auszuführen ist (falls diese Möglichkeit doch besteht wäre ein Hinweis willkommen) sondern nur, wie die Steuerung insgesamt auf Werkseinstellung zurückgesetzt werden kann, was aber natürlich unerwünscht war, habe ich schließlich in meiner Not getreu der alten Weisheit "Beim nächsten Boot wird alles gut" einfach die Heizung/Steuerung aus- und wieder angeschaltet. Und siehe da, nach dem erneuten Hochfahren meldete die Steuerung nun nicht mehr einen angeblich defekten Außentemperatursensor sondern zeigte eine Außentemperatur entsprechend des am Poti eingestellten Widerstandswerts an. Also lag es jedenfalls nicht an der Steuerung.
Versuchsweise wieder die Drähte des Außentemperatursensors angeschlossen erbrachte aber wieder die Fehlermeldung des angeblich defekten Außentemperatursensors. Also habe ich die abgeklemmte Leitung nach draußen durchgemessen und nicht überraschend war kein Widerstand entsprechend der herrschenden Außentemperatur (und wie vorsorglich noch einmal draußen an den Anschlußklemmen gemessen) zu messen - sondern unendlich. Nochmal die Anschlußklemmen draußen überprüft und auch wenige mm danach die Drähte selbst - alles o.k. Folglich war die Leitung irgendwo unterbrochen. Was für ein Mist! Denn das Haus stammt aus den 70ern, nix mit Leerrohren und so, über lange Strecken alles schön im Mauerrwerk bzw. zugeputzt und nicht zugänglich, wie dort die Unterbrechung finden ....
Es ist daher nicht wirklich überraschend, daß der sog. Fachmann (derselbe, der auch die Heizung etc. (Vaillant ecoFVIT exclusiv, ein Mordstrum von Heizung, für das Haus vielleicht etwas überdiemensoniert?) auf Hilferufe der Schwiegermama (zu kalt, Fehlermeldung) sich nicht die Mühe gemacht hat, den Fehler zu finden, sondern einfach (die Frau ist fast 90 und ihm dementprechend hilflos ausgeliefert) den Wert der Soll-Innentemperatur auf 26° hochgesetzt hat (dementsprechend heiß war es im Heizungsraum). War der Meister (Geschäftsinhaber) persönlich. Fachmann halt. Kein Wunder, daß die Gasvorauszahlung astronomische Werte angenommen hat.
Was nun? Grübel-grübel. Prima facie im sichtbaren/zugänglichen Bereich war das Kabel durchgehend, keine Unterbrechung/Verteilerdose o.ä. zu sehen. Also das Kabel dort, wo es aus der Wand kam, durchtrennen und dort messen, um die Fehlerstelle einzugrenzen? Neues Kabel legen mit ein paar Wanddurchbohrungen, auch der Außenwand? Au weia ...
Das Licht im Heizungsram ist nicht wirklich optimal, nicht direkt funzelig, aber keine DIN-gerechte Arbeitsplatzbeleuchtung ;-). Dennoch fiel mir bei nachdenklicher Betrachtung der Installation und wiederholtem Verfolgen der Leitung auf, daß diese dort, wo sie aus der Wand kommt, dorch irgendwie älter, verfärbter aussah als in der Heizung, am Anschluß an die Steuerung. Soweit sich dies bei dem Licht und Taschenlampe beurteilen ließt ändert sich der Farbeindruck des Kabels nach einem über der Heizung angebrachten Kabelkanal, in dem mehrere gleich aussehende Kabel meist unbekannter Bestimmung verliefen. an de Stelle war kaum heranzukommen - die Heizung ist ziemlich tief, daneben der WW-Speicher, darüber irgendwelche Rohre, auch mit Leiter und trotz überdurschnittlich langer Arme ist der Kabelkanal fast völlig außer Reichweite. Dennoch konnte ich die Abdeckung mit Ach und Krach entfernen - und dann fiel ich fast von der Leiter.
Ich weiß nicht genau, ob der Kabelkanal "original" ist (er sah zwar nicht mehr taufrisch aus, andererseits aber nicht wie 50 Jahre alt) und ob das Kabel bereits "original" dort unterbrochen/verlänget worden war. Jedenfalls tauchte dort die vermißte und gesuchte "Unterbrechung" der Leitung auf, das orginale verfärbte Kabel war mit dem neuen, zur Heizung(ssteuerung) führenden Kabel mit Kabelverbindern/Lüsterklemmen verbunden. Aber was sehe ich beim zweiten Blick (weswegen ich fast von der Leiter gefallen wäre)? Von den drei Adern der Kabel (zur Erinnerung: An der Steuerung sind - alle - 3 Leitungen/Adern angeschlossen, dito am Außentemperatursensor) waren nur zwei verbunden, nämlich Masse OT und der DCF-Anschluß. Die zum Außentemperatursensor selbst führende Leitung, AF, war nicht verbunden. Und zwar nicht aufgrund eines Defekts, abgefalllener Verbinder, lockere Verbindung, Korrosion o.ä.. Nein. Diese Adern beider Kabel (hier die gelb-grüne Erdungsader) waren sorgsam um 180° zurück gebogen und nicht abisoliert, damit sie sich unter keinen Umständen berühren können ("schlimmer", sofern überhaupt möglich, wäre nur, diese Adern am Ende der Außenhülle abzuknipsen). Also keine Nachlässigkeit, Versehen, Übersehen, technischer Defekt - sondern Absicht. Gewollt. Heidenei! Und dies von demselben sog. Fachmann, der die Alage installiert, der die jeweils drei Adern am Außentemperatursensor und an der Steuerung angeschlossen hat (sogar farblich übereinstimmen/korrekt). Was soll man dazu sagen? Wie dämich kann man sein?