Alte Heizung und super Werte, also warum Erneuern?

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Moin liebe Heizungsgemeinde

Immerwieder stellen sich Eigentümer die Frage...Warum investieren, wenn der Schofi doch gute Werte attestiert?

Ich habe da gleich mehrere intessante Seiten im Netz gefunden, die einen ersten Überblick bieten. Vielleicht auch einen Blick hinter den Tellerrand bieten.
Hier ein par Links...
http://www.energieverbraucher.de/de/Jahresnutzungsgrad__1057/
http://www.heizung.de/de/lexikon/a_bis_e/abgasverluste.html
http://www.wevers-baeder.de/heizungen/verluste/verluste.htm

Und es fallen mir weitere Argumente ein, die auch den Schofi direkt betreffen (ohne Ihn schlecht machen zu wollen). Denn auch er hat ein gewisses Interesse an den Erhalt der alten Anlage.

Prinzipiell muss man aber jede einzelne Anlage für sich betrachten und auch bewerten. Und jeder Eigentümer hat da seinen eigenen "break even point", der ihn zu diesem Schritt bewegt.

Letztlich lässt sich aber behaupten, dass bereits der Schritt von Niedertemperatur- auf Brennwerttechnik defenitiv zu Einsparungen führen wird.

LG ThW
 
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Ich bringe immer den Vergleich mit dem Auto.

Kaum jemand käm auf die Idee ein über 25 Jahre altes Auto mit gewalt behalten zu wollen, nur weil der TÜV die Zulassungsplakette nicht sofort abkratzt.

Ein Auto wird in der Regel alle 6-7 Jahre erneuert... mit Selbstverständlichkeit
Aus mehreren Gründen. Sparsamer, bequemer, sicherer.

Natürlich kann man auch mit einem rostigen Golf ohne Kat, ohne Airbag, ohne Klima rumgurken.......... braucht ja schliesslich auch nicht mehr als ein neues Oberklasseschiff


Der Abgasverlust ist nur immer DAS Argument.
Dabei ist dieser Wert eher bedeutungslos und besagt nichts über die tatsächliche Wirtschaftlichkeit.
 

Wolli

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Hallo zusammen,

ich kann den beiden nur Recht geben.

Anders ist es, wenn der Hersteller der Heizung den "Löffel" abgegeben hat wie bei mir die Fa. ABIG, ein Schweizer Ableger von Buderus wie ich zu wissen glaube. Nach 14 Jahren praktisch störungsfreiem Betrieb, hatte ich einen Überspannungsschaden durch Blitzeinschlag in der Nähe. Der Regler ging hops. Auf der Suche nach einem Ersatz erfuhr ich, das mein Hersteller vor Jahren Insolvenz angemeldet hatte und der Betrieb nicht mehr existierte. Also dachte ich mir,ich suche in Ruhe nach der richtigen Heizung und kam nach ca. einem Jahr auf Viessmann Vitodens 300W Gasbrenner.
Das ich dabei leider an einen Händler geriet (siehe Beitrag "Vitodens 200 mit Vitotronic 200 lässt sich nicht richtig einstellen") war natürlich nicht die Fa. Viessman schuld, sondern der Handwerksbetrieb bzw. sein Geschäftsführer. Aber wer will, kann das ja nachlesen.

Ich wollte nur sagen, das es auch andere Gründe geben kann, als das Alter der Heizung, seine Abgaswerte oder sonstwas, die Heizung zu erneuern.
Nur eins mit auf den Weg gegeben, allen die solche Gedanken haben.

LASST EUCH EINE HEIZBEDARFSBERECHNUNG VORLEGEN UND ERLÄUTERN!
Ansonsten wird euch ein viel zu starkes großes Monstergerät verkauft, das ihr gar nicht braucht.
Nach Heizbedarfsberechnung hätte ich mit 11-12kW gut gelegen wie ich später erfahren musste, mir wurde aber ein 26kW großes, völlig überdimensioniertes Gerät 200W mit vielen wohlfeilen Worten und der Überzeugungskraft eines Gebrauchtwagenverkäufers "angedreht"!! Von dem "Takten" bekomme ich noch jetzt albträume.
Als hätte ich ein 4-5 stöckiges Haus ohne eingebaute Fenster und Türen gehabt!

Also aufgepasst bei der Händlerwahl! Viele schwarze Schafe unterwegs, und die sind im Dunklen schlecht zu erkennen!
Ich wünsch allen viel Glück bei der Handwerkerwahl! Und schiebt nicht die Schuld an die Hersteller, ich habe jetzt eine Vitodens 300W und bin glücklich und zufrieden! Und das Wort "Takten", kann ich getrost aus meinem Sprachgebrauch streichen. Heizung morgens an, und abends aus! So liebt es der Nikolaus!

LG

Wolli
 

Stone

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Der Vergleich mit dem Auto passt meiner Meinung nicht ganz. Denn ein Auto zu wechseln ist einfacher als ne Heizung wo erstmal alles rausgerissen wird und dann wieder eingebaut werden muss. Ein Graus für mich wenn ich daran denken muss alles 10 Jahre ne neue Heizung einbauen lassen zu müssen. Außerdem ist es nicht normal die alte noch funktionierende als Gebraucht zu verkaufen. Also warum nicht bis zum Ende nutzen. Mit der Dimensionierung geb ich Wolli jedoch recht. Habe selbst eine, durch meinen HB bestätigt, überdimensionierte Heizung. Habe ca. 3,2 Takte pro Stunde bei einer Außentemperatur von 5°C. Dank der Wassermenge von ca 500-600 Liter. Sonst würde die Heizung wahrscheinlich mehr Takten.
 
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Stone schrieb:
Denn ein Auto zu wechseln ist einfacher als ne Heizung wo erstmal alles rausgerissen wird und dann wieder eingebaut werden muss. Ein Graus für mich wenn ich daran denken muss alles 10 Jahre ne neue Heizung einbauen lassen zu müssen
Eine Heizung ist doch einfach erneuert. ;)

Worauf ich noch hinaus will: Fürs Auto werden mit selbstverständlichkeit Rücklagen gebiltet oder ein Darlehen dafür aufgenommen.

Wenn nach 30 Jahren "überraschenderweise" die Heizung ihre Hufe streckt ist kein Geld für Ersatz da. An Rücklagen hat man nicht gedacht und Darlehen gibts nicht mehr, weil der Kreditramen durch ständig neue Autos, Urlaub, Möbel und Unterhaltungselektronik überspannt wurde.
 
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Stone

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Mit dem Auto ist es so, kein Auto, keine Möglichkeit in die Arbeit zu kommen. Die Folge: kein Geld für Haus und Heizung . Aber man sollte schon zusehen sich Rücklagen fürs Haus zu bilden bzw. Bonität für nen Kredit. Aber nur ne Heizung zu wechseln, obwohl sie zuverlässig läuft, weil sie ein gewisses alter hat? Natürlich ab einem Punkt von Ausfallneigung sollte sie schon getauscht werden.
 
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Naja..... als Alternative zum Auto gibts Fahrrad oder Bus.. Die Alternative bei der Heizung???? ;)


Stone schrieb:
Aber nur ne Heizung zu wechseln, obwohl sie zuverlässig läuft, weil sie ein gewisses alter hat?
Heizung wechseln, nicht weil sie alt ist, sondern weil Grundlegende Bauteile nach der langen Laufzeit verschlissen sind . ( Regelung, Brenner, Gasarmatur usw.....)

Irgendwann wird der Austausch derartiger Komponenten unwirtschaftlich.
Bei 20 Jahren Laufzeit ist das ganz sicher so.
 

Stone

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Öffentliche Verkehrsmittel? Wenn ich zur Arbeit muss fährt nix. Fahrrad? Für die 34 km Weg bin ich noch nicht fit genug. Wie gesagt ab einen gewissen Reparaturaufwand stellt sich für mich die Frage nicht ob sie ausgetauscht werden soll. Das ist für mich dann die logische Folge.
 
tricotrac

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Ich habe mich gerade von meinem 15 Jahre alten Kombi getrennt. Zu viele Reparaturen nacheinander damit zu hohe Instandsetzungskosten. Ein Auto wird statistisch gesehen alle 7 bis 8 Jahre erneuert. Die Tage sollte ich an einem 41 Jahre alten atmosphärischen Gaskessel eines namhaften Herstellers machen. Die habe ich aus haftungsrechtlichen Gründen abgelehnt. Grund : keine verfügbaren Teile mehr !
 

Stone

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Äh 41 Jahre ist ein Fall fürs Museum.
 
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Naja.... bei atmosphärischen Kesseln bekommt man fast immer noch was.

Highlight diesbezüglich war mal eine Hydrotherm Kaskade Bj 65 in einem Hochhauskomplex mit 2 Heizzentralen.

Durch Umbau von Gewerbeflächen im EG wurde im KG Mitte der 70er im Keller eine Wand eingezogen. Dadurch war eine Heizzentrale mit 3 x 300KW nicht mehr zugänglich.

Erst Anfang der 90er ist das aufgefallen - als es im Gebäude teilweise zu kalt war.
18 Jahre lang hat niemand (!) diesen Heizraum betreten. Kein Kaminkehrer und auch kein Heizungsfachmann.
Die Kessel (Zündflammen) waren vermutlich schon einige Jahre ausser Betrieb. Erst als die letzte Pumpe (ITT Langsamläufer) gestorben ist, ist das aufgefallen.
Schad daß ich von dieserr Anlage keine Bilder hab...... das sah schon extrem aus...


Wunsch der HV war es , diese Heizzentrale mitten im Winter wieder funktionstüchtig zu machen .
 

Stone

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Schade eigentlich das du keine Bilder hast. Kann mir vorstellen das die Heizung nach 18 Jahren nur noch ein "Betonklotz" war. Aber wie geht das, das noch nicht mal ein Schornsteinfeger da war?
 
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Stone schrieb:
Schade eigentlich das du keine Bilder hast.
Das war Anfang der 90er. Da war es noch nicht üblich ständich ein Smartphone mitzuführen. ;)

Der Kaminkehrer und die Hausverwaltung glaubte immer daß es nur 1 Heizraum gäbe.
 

Stone

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Kein Smartphone? Wie haben wir bloß damals leben können? :-D
 

Wolli

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Nochmal zur Überdimensionierung bzw. Auto.

Hat einer von euch denn einen 25t Sattelschlepper zum Brötchenholen? - wohl kaum!

Aber am Ende, ich würde die Heizung erneuern!

LG
Wolli
 
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Moin

Ich zitiere aus einem anderen Tread....
Rainer4x4 schrieb:
Bei mir ist in den 90er der Verbrauch durch einen neuen Ölbrenner und anderen Maßnahmen am Kessel(nicht ganz legal) von ca 3500 auf 2700L per Anno gesunken.
Im Vorjahr habe ich dann den alten Hochtemperaurreaktor aus dem Jahre 74 gegen eine Brennwertanlage mit Solarunterstützung getauscht und hatte einen Verbrauch von nur noch 1600L.

Der Vorjahreswert wird sich aber sicherlich durch strengere Winter etwas erhöhen.
Aber ich denke von 3500 auf unter 2000L beim gleichen Gebäude ist schon ne Hausnummer.
Ein praktisches Beispiel :thumbup:

LG ThW
 
Rainer4x4

Rainer4x4

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ThW schrieb:
Ein praktisches Beispiel :thumbup:
LG ThW
Jepp, die Anlage hat nun das zweite Betriebsjahr hinter sich. Der sehr geringe Verbrauch bestätigt sich. Allerdings haben wir ja auch wieder nur milde Winter gehabt.

Etwas traurig macht mich das Buderus nun erst einen modulierenden Ölbrenner auf den Markt gebracht hat. Der würde sicher die derzeitigen ca. 100 Starts/Tag reduzieren helfen und dadurch noch mehr Sparpotential bringen. Na ja, man kann nicht alles haben.

Stolz macht mich zudem, das ich als eigentlich ahnungsloser Nichtfachmann die Anlage komplett selber konzipiert, konstriert und aufgebaut hab, und die gesetzten Ziele mehr als erreicht wurden.
 
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