Absperrschieber der Umwälzpumpe sitzt fest

Diskutiere Absperrschieber der Umwälzpumpe sitzt fest im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo liebe Gemeinde, möchte meine blockierte Wilo-Umwälzpumpe austauschen. Leider sitzt das Absperrventil oberhalb der Pumpe fest bzw. es...

Altheizer

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Hallo liebe Gemeinde,



möchte meine blockierte Wilo-Umwälzpumpe austauschen. Leider sitzt das Absperrventil oberhalb der Pumpe fest bzw. es ist wohl schon undicht gewesen, denn an der Spindel hat sich ein Kalkklumpen gebildet. Ich trau mich deshalb nicht, am Drehgriff zu drehen. Siehe Bilder.

(Das Absperrventil unterhalb der Pumpe saß auch fest. Mit Rostlöser und etwas Einwirkzeit hab ich´s dann beweglich gemacht)



Was kann ich hier denn tun? Wäre evl. eine undichte Stopfbüchse während des Betriebs, also ohne das Heizungswasser abzulassen,austauschbar?



VG
 

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elo22

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Da wird immer Wasser rauskommen. Einfrieren wäre vielleicht hilfreich. Ansonsten warmmachen und Gewalt… IMHO Aber das wissen die Experten besser.

Lutz
 
tricotrac

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möchte meine blockierte Wilo-Umwälzpumpe austauschen
Dazu erst einmal die Heizungsanlage spannungsfrei schalten. Anlagenbetriebsschalter ; ( falls vorhanden) den Notschalter ausschalten oder / und den Sicherungsautomat abschalten. ACHTUNG : Arbeiten am 230 Volt Netz !
Kabel ablegen und so weit wie möglich aus dem Arbeitsbereich entfernen.

Gesamte Heizungsanlage abkühlen lassen drucklos machen. Dann mit einer großen Zange umgreifst du das ( hoffentlich) metallene Handrad und wackelst vorsichtig immer hin und her. Mit eine wenig Gewalt und Geduld löst sich die Betätigungsspindel dann allmählich. Dabei tritt natürlich auch Wasser aus. Einen Faden Hanf mit Dichtungsmittel (z.B. Neo-Fermit oder Locherpaste) bestreichen und griffbereit positionieren. Die Sechskantmutter an der Stopfbuchse lösen, den Hanffaden eindrehen in das Gehäuse und die Sechskantmutter wieder verschrauben. Und zwar so stark, das sich das Handrad noch drehen lässt.

Pumpe ausbauen entweder mit zwei Rohrzangen und / oder wenn die Überwurfmuttern zu widerspenstig sind mit zwei ungleich schweren Hämmern bearbeiten. Der schwerere Hammer liegt immer gegenüber der Seite die mit dem leichteren Hammer bearbeitet wird. Diese Flächen werden dann immer wieder versetzt bearbeitet bis sich die Überwurfmutter durch diese Prellschläge ein wenig löst. Dann kommen die Zangen zum Einsatz. Gedreht werden die gegenläufig, das heißt die untere Mutter wird zum Lösen rechts herum gedreht und die obere Mutter entsprechend links herum. Dann alle Dichtflächen penibel reinigen, die neuen Dichtungen mit oben genannten Dichtungspasten einschmieren und dann alles wieder zusammenbauen. Damit dir,wie jetzt auf Grund der Montagelage zu sehen ist, nicht das Wasser aus der Stopfbuchse auf den Klemmenkasten der neuen Umwälzpumpe tropft, empfehle ich ein um 90 Grad verdrehten Einbau der Pumpe. Sofern die Länge des Elektrokabels das zulässt.

Wenn das alles nicht zum lösen hilft solltest du dir lieber professionelle Hilfe dazu holen. Einfach "Warm machen" kann nämlich auch schnell schief gehen. Das sollte dann doch ein Profi mit entsprechender Erfahrung machen. Viel Erfolg !
 

Altheizer

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Hallo,

ganz herzlichen Dank, insbesondere an elo22 für seinen ausführlichen Text.
Werde wohl nächste Woche nur das eigentliche Pumpenantriebsteil ohne Rohr-Anschlussgehäuse gegen ein identisches austauschen, das noch funktioniert. Falls ich mich an den undichten Absperrschieber ran traue ;-)
(Da die Anlage, und das gesamte Haus, sehr alt sind, möchte ich derzeit den Aufwand so gering wie möglich halten)

Wünsche Allen einen schönen Abend.
VG
 
tricotrac

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Werde wohl nächste Woche nur das eigentliche Pumpenantriebsteil ohne Rohr-Anschlussgehäuse gegen ein identisches austauschen, das noch funktioniert
Dafür müssen aber die Schieber schließen und vor Aufbau des neuen Pumpenkopfs sollte die Einbautiefe genau nachgemessen werden. Die Köpfe sehen häufig gleich aus und haben gleiche oder sehr ähnliche Bezeichnungen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese in das vorhandene Unterteil passen !
 

Altheizer

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Hallo.


danke für diese wichtigen Hinweise zum Austausch-Pumpenkopf. Zur Not müsste ich also den alten (blockierten) Kopf wieder einbauen, falls der Ersatzkopf nicht passen sollte. Leider habe ich keine neue Gehäusedichtung (Gummi-Flachscheibe), aber die alte, eingebaute, sollte vermutlich wieder abdichten.


Reicht es, um die Spindel, wie von Dir dargestellt, wieder gangbar zu machen, wenn der Heizkreislauf noch nicht aktiv ist, also nur Brauchwasser geheizt und der Mischregler geschlossen ist? Wie groß ist die Chance, dass mit dem Hanf eine dauerhafte Dichtigkeit erreicht wird?



Ursprünglich wollte ich mit einer Bürste die (sichtbaren) Kalkablagerungen auf der Spindel lösen um dann - wie beim unteren Absperrschieber - mittels Rostlöserspray auch den oberen, kritischen Absperrschieber evl. frei zu bekommen. Ist das eine gute Idee?



Wie wird eigentlich eine Dichtigkeit mit diesen Stopfbüchsen-Systemen erreicht? Habe mal einen ähnlichen Absperrschieber angeschaut. Da ist beim Lösen der Spindel-Überwurfmutter eine kleine, dunkelgrau verfärbte, ca 5 mm lange Messingbüchse, mit einem kleinen Kragen auf der außenliegenden Seite (in Richtung metallenen Drehgriff zeigend), von der Spindel abziebar. Ich konnte keinen O-Ring o.ä. entdecken?




VG
 
tricotrac

tricotrac

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. Leider habe ich keine neue Gehäusedichtung (Gummi-Flachscheibe), aber die alte, eingebaute, sollte vermutlich wieder abdichten.
Wenn die beim Ausbau unbeschädigt bleibt, so kann man die wieder verwenden. Auch diese Dichtung sollte dünn mit den genannten Dichtungsmitteln bestrichen werden.

Reicht es, um die Spindel, wie von Dir dargestellt, wieder gangbar zu machen, wenn der Heizkreislauf noch nicht aktiv ist, also nur Brauchwasser geheizt und der Mischregler geschlossen ist? Wie groß ist die Chance, dass mit dem Hanf eine dauerhafte Dichtigkeit erreicht wird?
Was ist das für eine Mischerart ? 3 oder 4- Wege ; Welches Fabrikat ?
Bisher habe ich diese Art von Schieber immer mit dem Hanffaden abgedichtet bekommen. Zugegeben, manchmal auch erst im zweiten oder gar dritten Anlauf.


Ursprünglich wollte ich mit einer Bürste die (sichtbaren) Kalkablagerungen auf der Spindel lösen um dann - wie beim unteren Absperrschieber - mittels Rostlöserspray auch den oberen, kritischen Absperrschieber evl. frei zu bekommen. Ist das eine gute Idee?
Das kannst du so machen, ist ja nur Heizungswasser. Bei Trinkwasserabsperrung ist Rostlöser absolut tabu, da mineralölhaltig.
Und Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nr. 1.


Wie wird eigentlich eine Dichtigkeit mit diesen Stopfbüchsen-Systemen erreicht?
Das ist das eigentliche Kunststück ! Man muss schon wissen : Gegen welches Medium will ich abdichten, dazu sollte z. B. der PH-Wert ; Die Art des Gas oder Flüssigkeit ; Die Temperatur. Der Anlagenbetriebsdruck etc. bekannt sein.
Die mir geläufigste Art der Spindelabdichtung sind entsprechende Packungsringe für den Spindeldurchmesser passend. Die werden dann immer um 60 oder 90 Grad versetzt auf die Spindel geschoben, so das eine Art Labyrinth entsteht. Durch die Vorspannung der Stopfbuchsmutter werden die Packungsringe zusammengedrückt und dichten so die Spindel ab.
Das gleiche Prinzip nutze ich mittels dem Hanffaden.
O-Ringdichtungen sind der Fluch einundzwanzigsten Jahrhunderts. Da werde ich mich niemals mit anfreunden können. alles flachdichtende war über Jahrzehnte dicht, O-Ringe brauchen manchmal nur kurze Zeit um wieder undicht zu werden.
 

Altheizer

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Zuerst nochmals vielen Dank, dass Du sogar am Sonntag einen privaten Support machst. ::)

Interessant, dass O-Ringdichtungen nicht unbedingt das Nonplus-Ultra sind. Tja, Mode eben.. ;-)

Mischventil ist ein 4-Wege- Vissmann (siehe Bild)

Wo genau soll ich die Hanfdichtung plazieren? Hab mal zwei Fotos gemacht von einem vermutlich vergleichbaren Absperrschieber.

Die Funktion u. der Aufbau der von Dir beschriebenen Packungsringe erschließt sich mir - mangels Vorstellungsvermögen - leider im Moment (noch) nicht..
Da bin ich nicht sonderlich talentiert. ;-)
 

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Wolfhaus

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heute nur noch gepressten Rohrverbindungen, da sind doch dann die Leckstellen schon vorprogrammiert
Nein, da fehlt die Bewegung mit der Abnutzung.
Ob das 100 Jahre dicht bleibt wie eine Lötstelle kann ich dir nicht sagen.
 

Altheizer

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Genau dort wo sich das herkömmliche Dichtungsmaterial befindet.
Da ich absoluter Laie bin, erschließt sich mir anhand der lösbaren Hülse nicht, wo genau hier eigentlich die Spindel abgedichtet ist? Metall auf Metall kann ja nicht sein, da sich die Spindel ja drehen lassen muss und die Hülse (Stopfbüchse?) auch gegenüber der Gehäusebohrung nicht dicht sein kann.
 

Altheizer

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Worin unterscheiden sich eigentlich die WILO-Typen RS25/60r und RS30/60r ?
 

Altheizer

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Wer es kann. Ich bin ein Anhänger dieser Methode. Dann Spindel voll raus und leicht fetten, vorsichtig nachziehen und fertig. Hält ewig.
Wie, die Spindel aus dem Absperrschieber-Gehäuse rausziehen?
 
Hausdoc

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Worin unterscheiden sich eigentlich die WILO-Typen RS25/60r und RS30/60r ?
Bedeutungslos...... beide Pumpen gibts nicht mehr und dürfen auch nicht mehr eingebaut werden.

Eine ist 1" die andere 1 1/4"
 

Altheizer

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Bedeutungslos...... beide Pumpen gibts nicht mehr und dürfen auch nicht mehr eingebaut werden.

Eine ist 1" die andere 1 1/4"
Ich will ja nur ne Art Notreparatur vornehmen und dazu möchte ich das defekte Oberteil RS30/60 gegen die intakte Pumpe RS25/60 tauschen, ohne das Unterteil auzubauen (siehe meinen einleitenden Text ganz oben)
 
Thema:

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